[Review] Audix ADX-51 als Overheads

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Navar
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Audix ADX-51


Vorgeschichte: ich war ganz einfach auf der Suche nach ein paar Overheads der Klasse gut&günstig, weil unsere anderen Kleinmembraner ständig im Live Einsatz sind und meist genau dann fehlen, wenn man sie braucht. Weil ich die üblichen Verdächtigen aus dem Segment schon größtenteils gehört habe wollte ich mir für den Anfang einmal einen Satz bestellen, den ich noch nicht kenne. Zurückschicken und etwas anderes kaufen war von vornherein eingeplant. Und von den Audix Produkten war ich bis jetzt doch immer ziemlich angetan

Einsatzgebiete:
Hauptsächlich als Drum Overhead, aber natürlich klemme ich sie auch mal vor alles Andere was nicht schnell genug weglaufen kann.

Ausstattung:
Das Audix ADX-51 wird in einer einfachen Pappschachtel geliefert mit Mikrofontasche, Klemme und nem kleinen Windschutzüberzieher. Bei anderen Herstellern gibt da schon gerne mal einen Koffer dazu oder vielleicht auch ein paar Mikrofonspinnen. Hier ist außer einem Aufkleber keinerlei "Bonusmaterial" dabei. :) Kommen wir vielleicht auch schon zu einem Punkt, der viele vielleicht abschrecken wird, die Mikrofone sind nicht momentan nicht als "matched pair" zu kriegen, es sei denn man fragt mal bei dem Musik-Service seines Vertrauens an, ob die vielleicht zwei aufeinander folgende Seriennummern organisieren können. Wie viel in dieser Preisklasse nun ein "matched pair" bringt oder nicht möchte ich gar nicht diskutieren, für mich nicht genug, als dass es mich davon abgehalten hätte die Mikrofone zu bestellen. Die Mikrofone sind außerdem mit einem -10 dB Pad ausgestattet und einem 150Hz Bass Roll Off. Ein Blick auf das gelieferte Datenblatt lässt schon erahnen, dass dieser Roll Off eher moderat ausgelegt ist.

Bauweise:
Wie bei Audix üblich, machen auch die Overheads einen sehr robusten Eindruck, fallen lassen möchte ich sie trotzdem nicht, aber ich geb ihnen eine gute Chance auch das zu überleben. Die Schalter für Pad und Roll Off sind im Gehäuse versenkt.

Testeinsatz:
Da neben den restlichen Kleinmembraner auch mal wieder alle Stereoschienen "on the road" waren, hab ich erst einmal ein einfaches AB mikrofoniert, ca. 60-70 cm über dem Drumkit, PAD raus, Roll Off raus.
Schon beim ersten Spielen musste ich gleich wieder reinflitzen und den PAD Schalter umlegen. Nicht das es übersteuert hätte, aber ich hab ganz gerne wenigstens ein Drittel Regelweg am Gain Regler. Da zeigte sich dann auch gleich eine bauliche Schwäche. Pad und Roll Over Schalter sind wirklich sorgsam eingelassen. So sorgsam, dass ich schon 1-2 Minuten frickeln musste um diese mit einem Zahnstocher umzulegen. Gut, die werden mal nicht eben aus Versehen betätigt, aber das macht ja genau so viel Spaß, wie die letzten Zentimeter einer Dose Fisch in Tomate zu öffnen.
Zurück zum musikalischen, denn wie klingen sie denn nun. Klang ist natürlich schwer zu beschreiben, aber: Die Audix ADX-51 klingen meiner Meinung nach offen, luftig und raumgreifend. Offen und luftig ist in dieser Preisklasse ja schnell einmal quäkig und bissing, aber nicht bei den Audix. Sie bringen das Blech gut in den Vordergrund und scheinen es sogar leicht zu betonen. Zusammen mit dem ganzen Drumkit macht es Spaß die Overheads reinzuregeln ohne gleich wieder die Snare nachkorrigieren zu müssen. In einem Test hier im PA Forum wurden die Audix als etwas "bassarm" beschrieben. Das mag vielleicht ein klein wenig stimmen, aber ich will auch kein dickes Gewummere vom Schlagzeug auf den Mikrofonen. Das Blech klingt voll und verteilt sich recht gut im Stereobild, so dass sich auch einzelne Becken gut voneinander trennen lassen. In diesem Punkt finde ich die Audix schon einmal stärker als ihre Kollegen von Rode.
Der Vollständigkeit halber und weil ich gerade mal wieder Lust auf ein Geduldsspiel hatte, habe ich auch noch die Bass Rolloffs umgelegt. Jetzt merkt man das, was man schon aus dem Datenblatt erahnen konnte. Der dezente Rolloff lässt Bassdrum und Snare noch ein wenig weiter in den Hintergrund rücken und nimmt auch den Toms etwas von ihrer Basspräsenz. Vielleicht für meinen Geschmack ein wenig zu subtil, aber trotzdem gefällt es mir gut. Die Bassanteile will ich persönlich über die Direktsignale haben und hab kein Interesse daran, mir auch noch die Overheads damit voll zu müllen.

Fazit:
Ich habe die Audix gleich behalten, ein paar schöne Mikrofone, durchaus mit etwas Charakter und nicht gerade ein perfektes Vorbild für klangliche Neutralität, aber mir gefällt es. Zusammen mit den Direktsignalen bauen sich die Overheads gut ins Klangbild und schweissen das Drumkit zusammen. An anderen Instrumenten konnte ich die Mikrofone bisher noch nicht testen, ich freue mich aber jetzt schon auf die Akustik Gitarre. Auch hier vielleicht für das alleinige Hören etwas bassarm, aber das wird sich im Mix hinterher bezahlt machen. Sie fallen für mich ein wenig unter Geschmackssache, meinen Geschmack treffen sie allerdings.

Hörproben erwünscht? Dann bringe ich noch welche mit.
 
Eigenschaft
 
Danke für das Review. Ich suche momentan neben meinen Sontronics STC-1, die ich in Zukunft lieber an Ride und HiHat ansetzen will statt als OHs, nach einem neuen Overhead pärchen. Hast du auch schon Erfahrungen mit den F9s machen können?

Entschuldigung für das "ausgraben" des alten threads.
 

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