[Review / Einbaubericht] EMG 40J in Spector Performer

Rubbl
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Schon lange grübelte ich über den Sound meines Spector Performer und darüber ob er nicht zu verbessern sei.
Da ich in einem anderen Bass gute Erfahrungen mit aktiven Single Coils gemacht hatte, schien es einen Versuch wert, auf aktive J - Bass Tonabnehmer zu setzen.

Da die verbauten SSD Humbucker augenscheinlich die gleichen Abmessungen wie die EMG 40er Serie hat und ein nachmessen an der Oberseite dies auch bestätigte,
habe ich mich im Programm von EMG umgesehen und mich für die "klassische" J - Variante, den 40J (für 5 Saiter) entschieden.

Hersteller Link: EMG 40J
Preis. 74 Euro pro Stück

Teil eins: Unboxing

Zuerst einmal muss ich positiv erwähnen, dass bei den Pickups neben einer Anleitung eine komplette passive Elektronik gleich mitgeliefert wird. Diese umfasst neben so nützlichen Dingen wie einer neuen Buchse auch Potis und eine Verkabelung nach Steckprinzip. Damit sollte ein Austausch im Handumdrehen zu bewerkstelligen sein.

Also raus mit dem alten Setup und... dann kommt die Ernüchterung:

Warnung! Der EMG 40 .. passt nicht in den Spector Performer!


Foto1218.jpg

Nicht zu fassen: Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass Spector sich mit dem SSD Pickup an die Abmessungen der EMGs angelehnt hat fehlt am Ende ein Muggaseggele.
An der Obeseite sind bei zwar konkuent, der EMG ist aber am Sockel ein klein wenig dicker.

Foto1219.jpg

Ich werde gezungenermaßen die Taschen etwas ausfräsen müssen, um mein Vorhaben zu Ende zu bringen. Dazu dann mehr im zweiten Teil.

 
Eigenschaft
 
Zweiter Teil: Holzarbeiten

Mit einem Dremel bewaffnet wagte ich mich an die Vergrößerung der Pickup "Fächer". Außerdem habe ich festgestellt, dass das Durchziehen der Stecker durch den Tunnel zum Elektrofach mit dem letzten Anschluss etwas eng werden könnte. Daher habe ich an dieser Stelle gleich für ein wenig mehr Platz gesorgt.
Ich empfehle übrigens zu solchen Arbeiten gleich einen Staubsauger zurecht zu legen. Man fabriziert sehr schnell lästigen Abrieb, denn man zur Beurteilung des Arbeitsfortschritts besser mehrfach entsorgt.

Sonst ging die Erweiterung sehr einfach vonstatten. ich hatte etwas Sorge wegen des ziemlich weichen und faserig erscheinenden Holz des Performer. Offensichtlich ist es in der Mitte deutlich härter ausgefallen und ließ sich prima bearbeiten.

Man sieht auf dem Bild ganz gut den geringen Unterscheid zwischen bearbeitet und ursprünglich:
Foto1228.jpg

Die Pickups passen nun in den Bass und lassen sich auch schön in den vorhandenen Löchern verschrauben.
Die Elektronik war ebenfalls leicht installiert. Man darf dazu auch das Manual befragen. Ich hatte zuerst auch mehr installiert als notwendig und wunderte mich über den fehlenden Ton.

Kleiner Hinweis: Am besten einen 11er Gabelschlüssel bereit legen, der passt dann zu den Muttern der Potis.

Jetzt fehlt nur noch das Feintuning, Höhe der Abnehmer, wie ich die Elektronik schlussendlich gestalte, ein Halter für die Batterie UND:
Neue Potiknöpfe, die alten passen nicht auf die Runden Achsen, sind für die ehemaligen geriffelten.

Zum Sound kann ich schon verraten, es geht genau da hin, wohin ich wollte, und vielleicht noch darüber hinaus. Aber dazu mehr in Teil 3...
 
Dritter Teil: Aber nun zum Ton!

Nachdem die Potiknöpfe und der Batterieclip endlich eingetroffen sind und ich Zeit fand, diese zu montieren, kommen wir endlich zum Sound.
Die Pickups klingen vor allem definierter als das meiste was ich so gehört habe. Der Bridge Pickup bringt viel straffe Ansprache, hat aber ein gewisses Mittenloch. Vom Hals bekommt man ordentlich Pfund, fast wie von einem Humbucker an dieser Stelle.

Bemerkenswert finde ich die gute Ansprache auf die Art der Anschlags. Näher an der Bridge oder direkt am Griffbrett werden deutlich abgebildet. Fingerspieler, die einen starken Attack a la Harris mögen, werden sich freuen. Dafür braucht man wohl nicht zwingend einen P-Pickup.

Mein Ziel den Mumpf aus dem Bass zu entfernen ist soweit gelungen. Vielleicht ein wenig zu gut, den tiefen Druck, den man von Humbuckern gewöhnt ist, erreicht man eher nicht. Dafür macht der direkte Ton so viel Spaß, dass man unterm Strich nichts vermisst.

Die Höhenblende brauch ich eher nicht, man sollte auch wissen, dass man mit der Passiven Elektronik nur einen "Master" Ton für beide Abnehmer hat. Der zweite Ton Regler im Fach ist daher nur ein Halter für den Knopf. Man hätte auch eine simple Schraube dafür nehmen können.

DSCI0002.JPG

Da hätte ich richtig Lust mit anderen Tonabnehmern der Serie zu experimentieren, zumal ein Wechsel, wenn er mal in die Tasche passt, wirklich schnell von Statten geht.

Preis / Leistung geht nicht zuletzt auf Grund der umfassenden Ausstattung in Ordnung. Kann ein billiges Instrument nützlich aufwerten.

DSCI0006.JPG
 

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