Review: Harley Benton ELUKE-50C NT

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Moin liebes MB :heartbeat: !

Die letzten Wochen waren recht turbulent bei mir, aber nun kommt das versprochene Review zur Harley Benton ELUKE-50C NT die ich mir unter Hinzugabe meines Gutscheins aus dem Review Gewinnspiel gegönnt habe. An dieser Stelle natürlich auch ein "Dickes Dankeschön" an das Board und an Thomann. :hat:


Vorab, mein Gitarrenspiel lässt noch zu wünschen übrig und eine Ukulele habe ich vorher noch nie gespielt. Es handelt sich also um einen 'Just for Fun' kauf und ich muss sagen, es war für mich eine sehr schöne Investition! Es macht mir wirklich einen heiden Spaß zwischendurch auf diesen kleinen Teil ein paar Akkorde zu schrammeln. Nur wenn man dann wieder eine erwachsene Gitarre in die Hand nimmt kommt einen plötzlich alles soooooo riesen groß vor! :-D

Erster Eindruck und Verarbeitung


Nach dem Auspacken war ich schon sehr beindruckt von diesem Instrument. Die Verarbeitung selbst ist nicht perfekt, aber durchaus anständig und besser als ich das für den Preis erwartet hätte. Ein folgender kurzer technischer Test bestätigt dass soweit alles in Ordnung ist. Dann erst einmal meine übliche Vorgehensweise: Saiten runter, Bünde polieren und Griffbrett ölen. Zudem habe ich den Innenseiten der Ausschnitten am Korpus noch etwas Öl spendiert. Dort ist die Verarbeitung nicht ganz so optimal und das ist aus meiner Sicht auch das Einzige was ich optisch zu bemängeln hätte.

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Die Mechaniken laufen einwandfrei und halten die Stimmung sehr gut. Die Saiten laufen ohne zu haken durch den Sattel und die Intonation stimmt auch. Trocken gespielt ist sie sehr leise, was mir hier den Nachbarn zu liebe sehr entgegen kommt. Auch das Spielgefühl gefällt mir sehr gut.

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Die Bundstäbchen sind am Griffbrettrand nicht ganz einwandfrei geschliffen, beim darüber fühlen kommt es einen leicht scharfkantig vor. Das verursacht aber keine offenen Wunden an den Fingern und beim Spielen merke ich davon weiter gar nix, also durchaus im grünen Bereich.

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Technik


Die Batterie lässt sich nicht Verpolungssicher einsetzten, da muss man schon mal genau hinschauen. Ob eine Verpolung zu Schäden führt wollte ich nun aber nicht ausprobieren ;-). Über einen AUX-Eingang lässt sich z.B. ein MP3 Player oder ähnliches mit einspielen. Zudem gibt es einen Kopfhörerausgang und ein Instrumentenausgang.

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Man kann die Uke also 'Stand alone' trocken oder mit Kopfhörer spielen oder auch direkt an einem Amp/PA hängen, was auch meine bevorzugte Variante ist. Das ganze sogar in Stereo, was mich dann auch zu einer kleinen Umbaumaßnahme angeregt hat (dazu gleich mehr).

Die Batterie wird nicht über die Klinkenbuchse geschaltet, was auch so in einer Rezension im Thomann-Shop angesprochen wurde. Man sollte also immer die Lautstärke beim nicht spielen auf 1 runter drehen um die Batterie zu schonen. Aber auf 1 ist nicht gleich aus, von daher wird wohl auch weiterhin Strom gezogen. Wie lange die Batterie so durchhält vermag ich aber nicht zu sagen.

Modifikation


Aus diesem Grund habe ich die Schaltung nun geändert, was nicht so ganz leicht war, da es keine gemeinsame Masse gab und ich so doch etwas mehr messen und löten musste. Mir reicht aber das reine Monosignal aus der Uke auf dem Amp. Von daher schalte ich nun über den zweiten Kontakt der Stereo-Klinkenbuchse die Batterie auf Masse. Das funktioniert bei mir nun so wie bei allen Gitarren mit aktiven Pickups. Damit ist dann der Batterieverbrauch bei gezogenem Stecker aus der Welt. Der Stereobetrieb über die Kopfhörerbuchse funktioniert aber nach wie vor, dafür müsste ich dann aber zumindest einen einzelner Monostecker in die Instrumentenbuchse stecken. Ein Poti mit integrierten ON/OFF Schalter oder ein einfacher Schalter hätte das Problem auch schon ab Werk ganz gut lösen können.

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Gute Idee, aber ...


Wer die Uke aber nun an seinen Gurt mit Lockings hängen möchte steht vor einem kleinen Problem. Der verbaute Gurthalter ist gleichzeitig auch die Instrumentenbuchse. Ein Austauschen geht da nicht mal eben so. Da ich nun aber an meinem Gurt einen Sender und Empfänger befestigt habe und ich Lockings verwende, musste ich den Gurtpin nun zusätzlich etwas höher anschrauben (auf dem Bild mit den Anschlüssen zu erkennen). Was nun aber auch nicht so das Problem ist, da muss man halt nur etwas aufpassen, dass man dann noch am Batteriefach vorbei kommt.

Der Signalpegel an der Instrumentenbuchse ist recht hoch (für ein Mischpult/PA bestimmt brauchbar), den Regler an einem PreAmp auf 10 stehen zu lassen führt ein wenig zum Übersteuern. Die Reglung selbst funktioniert aber soweit gut und ein runterregeln ist ja kein Problem. Auch die Klangregelung mit einer leichten Arretierung in der Mittelstellung arbeitet soweit ok. An meinem GT-100 mit der Nylon Simulation kommt aus meiner Sicht ein anständiges Ergebnis dabei rum, auch wenn mir dazu nun wirklich jegliche Vergleiche fehlen. Aber der Sound ist über das GT natürlich in alle Richtungen variabel und zudem mit allen möglichen Effekten erweiterbar. Das könnte vielleicht sogar für einen Bühnenmusiker ganz interessant sein!?

Was mir persönlich ebenfalls nicht so sehr gefallen hat, war die Elektronik-Fachabdeckung. Diese wirkte so ein wenig zurecht geschnitzt, erfüllt aber durchaus seinen Zweck, wirkte aber von der Verarbeitung so ein wenig nach der ersten Bastelstunde eines Schreiner Praktikanten :evil: (Spaß). Ich habe mir da nun auf die Schnelle eine Neue aus Kunststoff gefeilt.

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Das E-Fach wurde zwar mit Lack (sparsam) abgeschirmt, das habe ich aber noch einmal gründlich mit Rockinger Abschirmlack überarbeitet. Der Grund dafür ist wohl eher ein Einzelschicksal meinerseits! Da ich meinen InEar Empfänger direkt am Gurt trage liegt der nur 10-15 cm entfernt, was zum leichten Einstreuen des Signals führte, das ist damit jetzt aber beseitigt. Aber außer bei mir, dürfte das wohl kaum ein Problem für jemanden sein.

Mein Fazit


Aus meiner Sicht liefert Thomann hier ein recht solides und anständig verarbeitetes Instrument ab. Versehen mit einem gewissen Suchtfaktor mit dem man viel Spaß haben kann. Die Verarbeitung insgesamt ist sehr anständig für den Preis. Die Ukulele ist ohne das man wirklich Hand anlegen müsste aus dem Karton heraus bespielbar. Wer mal etwas Kohle oder Gutscheine über hat und nicht so recht weiß wie er diese anlegen könnte... probiert es doch einfach mal aus. Ich bin wirklich begeistert von diesem kleinen Ding und freue mich über die gute Investition meines Gutscheins.

Plus/Minus


Positiv
  • die Verarbeitung dem Preis angemessen (sogar besser als erwartet)
  • einfache Nutzung auch für unterwegs (einfach Kopfhörer rein und los geht’s)
  • direkt in einen Amp/PA einspielbar
  • Sound
  • Bespielbarkeit
  • Spaßfaktor
Negativ
  • keine Batterie Abschaltung
  • kleine Verabeitungsmängel (technisch und optisch)
  • Harley Benton ELUKE-50C NT in Konzertgröße
  • massiver Mahagonikorpus mit Cutaway
  • geschraubter Mahagonihals
  • Palisandergriffbrett mit 18 Bünden und Dot Einlagen
  • Mensur: 382 mm
  • Sattelbreite: 35 mm
  • Palisandersteg
  • DLX Mechaniken
  • ElUke Tonabnehmersystem
  • 1 Volume und 1 Tonregler
  • MP3/AUX Eingang 3,5 mm Stereo
  • Kopfhörerausgang 3,5 mm Stereo
  • Instrumentenausgang 6,3 mm Stereo (in Gurtpin integriert)
  • Aquila Saiten
  • Finish: offenporig
  • Farbe: Natur

Zu guter Letzt


Das die hier geschilderten Eindrücke natürlich rein subjektiv sind und nur meiner persönlichen Wahrnehmung entsprechen, ist ja wohl selbsterklärend! ;-)

LG Kay
 
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Als kleines AddOn noch ein Nachtrag zur Modifikation der Instrumentenbuchse bezüglich des EIN/AUS-Schaltens der Batterie über den Klinkenstecker.

Zur besseren Übersicht noch ein Bild ;)


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Dazu war folgendes erforderlich:


  • Ablöten der nun lose umherliegenden weißen Leitung (1) von der 6.3 mm Klinkenbuchse (2)
  • Auftrennen der Minusleitung der Batterie an geeigneter Stelle
  • Anlöten der Minusleitung von der Batterie kommend an die Klinkenbuchse wo vorher das weiße Kabel dran war (2)
  • Anlöten der Minusleitung die weiter zur Platine geht, an den Masseanschluss des Potis (3)


Der Lautstärkeregler hatte bei mir keine korrekte Verbindung zur Masse an der Platine, diese Verbindung erfolgte nur über den vorhandenen Abschirmlack im Gehäuse. Von daher habe ich noch eine Brücke mit eingelötet (4). Aus meiner Sicht ist der Lautstärke-Regelbereich dadurch noch verbessert worden, aber das mag auch Einbildung sein oder ggf. auch daher rühren das die Batteriemasse und die Masse des Ausgangs keine einheitliche Masse war, was nun durch die Modifikation erfolgt ist.

Nachmachen bitte nur mit der nötigen Erfahrung! Dazu geht natürlich der Garantie- & Money Back Anspruch verloren und für Risiken & Nebenwirkungen übernehme ich natürlich keine Haftung! :tongue:

LG Kay
 
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Sehr detaillietes Review und super, dass du gleich die Modifikationsanleitung mitlieferst. :great:
Möglich, dass für den ein oder anderen aber ein Schalter einfacher wäre, wenn er sich mit Bohren, aber nicht mit Elektronik auskennt.
Aber klar, die Buchse als Schalter ist besser und eigentlich seit gefühlter Ewigkeit Standard.

Ich hab es eigentlich noch nie erlebt, dass der Preamp nicht über die Buchse an-/ausgeschaltet wird, selbst bei allerbilligsten Instrumenten.
Was sich HB damit erlaubt, würde ich schon als echte Panne einstufen - besonders bei einem Instrument ohne Korpus, das die Verstärkung braucht.
Bei einer akustischen Ukulele mit Pickup würde ich sagen OK, Schwamm drüber, spielst du zuhause eh unverstärkt und machst die Batterie erst bei Probe und Gig rein.

Den extra Gurtpin hätte ich vermutlich nicht gesetzt, bei so einem kleine Instrument sehe ich nicht so die Notwendigkeit fü Lockings.
Bei akustischen Gitarren wird (mit Ausnahmen) auch meist der Gurtpin als Buchse verwendet, weil das Loch dort halt durch den massiven Block geht, der die Zargen zusammenhält.
 
Moin und Danke für Dein Feedback,

Warum der PreAmp nicht abgeschaltet wird habe ich auch nicht so ganz verstanden :redface:. Die Batterie ist in den 14 Tage bis zum Umbau aber nicht leer gewesen, die hält also schon eine ganze Zeit. Der Stromverbrauch bei Nichtnutzung ist wohl auch sehr gering. Mit Akkus im Wechsel die man beizeiten mal tauscht wäre das wohl auch ok. Das mit dem Gurtpin ist bei mir ja auch eine etwas spezielle Lösung. Normalerweise hängt man sich die Bodypacks ja an den Gürtel und man kann die Uke dann einfach mit einem extra Gurt ohne Lockings nutzen. Ich nutze hier aber nur diesen einen Gurt an dem ich alles befestigt habe. Ich finde das ganz praktisch so, ist halt weniger gefummel. ;)

An der Ukulele sieht es aber schon ein wenig überladen aus. :evil:

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LG Kay
 
Hast du mit deiner Lösung kein Problem mit den Gurtlängen? :gruebel:
Ich hab z.B. an der Mandoline einen ganz anderen Gurt als an einer Gitarre, andere Länge, auch etwas dünner und andere Optik.
Eigentlich hat jedes Instrument seinen eigenen passenden Gurt. :)
Die Variante mit Sender am Gürtel wäre mir deshalb lieber.
 
Ich nutze nur 2 Löcher am Gurt, ich kann diesen also auf 2 unterschiedlichen Längen hängen (Auf dem Bild oben sieht man am Ende des Klinkensteckers den zweiten Lock). Das reicht mir für alle Instrumente hier vollkommen aus. Der Gurt selber hatte aber noch ein paar Löcher mehr, die habe ich aber abgeschnitten. Die LOXX Gurthalter sind am Gurt sehr leicht und tragen nicht großartig auf. Da könnte man auch durchaus noch auf mehreren Löchern die Locks montieren.
 

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