Review: Midi mit dem Bass

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Elink
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Zu Weihnachten habe ich mich mit folgenden Gerätschaften beschenkt:
Peavey Grind Bass 4seiter
Axon AX100 MKII Guitar to Midi Konverter
Roland GK-3B Pickup
Zu dem Bass habe ich bei Musik-Service einen Kommentar abgelassen, kann dort eingesehen werden, ist eher mittelprächtig. Die Montage des Pickups machte aber keine Probleme. Den Axon konnte ich bislang noch nicht mit einer Gitarre testen, deshalb ist das Ergebnis mit dem Bass u.U. dadurch getrübt, dass vielleicht einfach der Pickup oder der Axon schadhaft ist. Vielleicht hat jemand positive Erfahrungen dazu?
Wenn man dann so mit seinem Bass vor dem Axon sitzt, hat man schon eine Menge Spaß. Als erstes ackert man sich durch die Sounds und andere Einstellungen, das ist schon beeindruckend. Dann versucht man ein bisschen Musik zu machen, das klappt dann nicht so rchtig. Also her mit dem Handbuch, der Konfigurationssoftware und einer Tasse Kaffee. Es gibt eine Menge Feinschliff den man machen kann und auch sollte. Schließlich will man, dass die Sache so perfekt wie möglich funktioniert, da lohnt sich der Zeitaufwand.
Also lotet man die Grenzen der Geschichte aus: wie schnell, wie akkurat, wie empfindlich, was passiert, wenn man an der Saite kratzt?
Hier die Antworten: An der Saite kratzen sollte man besser lassen. EIne Tonhöhe kann das Gerät einfach nicht schätzen, aber das ist ja wohl klar. Die Geschwindigkeit ist enorm, die Kiste hat den Ton sofort, es ist kaum zu glauben, aber ich kann kaum eine Latenz spüren. Selbst, wenn ich so schnell ich kann die Saite anspiele, er kriegt alles mit.
Aber damit war der Spaß auch schon vorbei. DIe Empfindlichkeit ist unter aller Kanone. Man muss schon richtig reinhacken, damit er den Anschlag wirklich mitbekommt, leise Töne übersieht er. Aber es kommt noch schlimmer: Von Sustain kann überhaupt keine Rede sein! Obwohl ich die Saite noch deutlich und laut schwingen höre, erklärt der Axon den Ton für beendet. Aber dieses Verhalten variiert wie verrückt. Mal reißt der Ton nach zwei Sekunden ab, mal hält er relativ lange, aber nie lang genug. Passiert mit allen Saiten. Einstellungen der Empfindlichkeit auf dem Axon bringt nicht viel. Die höchste Sensitivität macht den Ton kaum länger, führt aber zur Erkennung von falschen Tönen.
Falsche Töne liefert der Axon aber sowieso schon reichlich, selbst dann, wenn man die Empfindlichkeit runterstellt. Es wird zwar besser, dafür muss man hacken wie verrückt und es ist auch kein Trost, wenn nur jeder 30te Ton daneben ist.
So schlecht kann das Gerät einfach nicht sein, denn so ist es schlicht unbrauchbar. Den Tonabnehmer habe ich an verschiedenen Positionen mit verschiedenen Höhen probiert, es wird nicht besser. Ich habe nur noch die Hoffnung, dass auf dem Pickup vielleicht ein Brumm ist, der den Axon durcheinanderbringt, dann muss ich den halt umtauschen. Genaueres weiß ich erst, wenn ich mit einem anderen Instrument, bzw. anderen Pickup testen konnte.
Grundsätzlich ist ein Bass to Midi-Konverter schon sehr interessant. Das eingebaute Soundboard im Axon liefert einige wirklich gute Basssounds (mit dem Keyboard kann ich die prima spielen). Dazu kommt, dass man mit dem Ding in den unteren Lagen andere Sounds spielen kann als in den oberen und auch auf verschiedenen Saiten können verschiedene Klänge liegen (macht schon vier). Und dann kann die Dose (wenns dann mal geht) die Anschlagsposition (Plektrum notwendig) in drei Zonen ermitteln; richtig: das macht dann zwölf Sounds, die gleichzeitig zur Verfügung stehen. Und Akkorde auf dem Bass mit Geigen sind schon eine interessante Erfahrung.
Ich werde das Ding schon zum Laufen bringen und dann berichten. Falls jemand von euch das Spiel schonmal durchgemacht hat: Hilfäää!
 
Eigenschaft
 
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen mit meinem GI10 bzw. mit verschiedenen Test mit anderen Synth (GR1, GR09, GR33, Terratec (ehemals Axon)): du musst MIDI-Gitarre einfach anders spielen (das duerfte analog fuer den Bass auch gelten).

Das System ist halt Digital, und ist mit dem "Sustain" gnadenlos, entweder der Ton wird noch erkannt, oder eben nicht (deswegen auch das dramatische wegbrechen des tones). Das wird dir wohl so auch mit der Gitarre passieren.


Die Loesung? Erstmal gilt es sauber zu spielen. Extrem sauber (wenn der MIDI-Klangerzeuger die einzige Klangquelle ist, wird sie genutzt um den Gitarren/Basssound zu unterlegen darf man schummeln :) ). Bei einigen "instrumenten" ist es von Vorteil, die Spielweise dem Instrument anzupassen (Klavier ist da ein schoenes Beispiel: mit Akkorde schrammeln wird das einfach seltsam klingen... andererseit vielleicht ein neuer Stil).


Ansonsten: klasse Review, ich wuensche dir viel spass mit dem Axon.
 
Hab ich mal wieder schlau gemacht, das Review hätte ja wohl eigentlich in die BAssabteilung gehört.
Mit dem Bass habe ich Stunden gesessen und getestet. Ich wollte einfach herausbekommen WIE exakt ich spielen muss. Dabei habe ich mich bemüht immer den gleichen Ton hinterienander zu spielen, vorsichtshalber in großen Abständen. Die Töne waren so sauber..... wenn er die nicht erkennt, dann ist es einfach sinnlos. Und trotzdem: Mittendrin hängt einfach ein Ton daneben, ich habe keine Regel dafür finden können. ABER: wenn die Kiste gute Laune hat kann man tatsaächlich übers Griffbrett rasen und mit irrsinnigem Hammering on arbeiten, DAS KLAPPT. Also Grundsätzlich kann es gehen, ich fiebere jetzt meiner Gitarre entgegen. Zum Vergleich kanll ich mir dann ein Kapo in den 12. Bund.
Ach so, dass mit dem Sustain ist auch lustig. Mal bricht der Ton ab, wenn er noch so laut ist, dass ich ihn noch durch die Luft hören kann, mal bleibt er (bei gleicher Anschlagsstärke) für sehr viel länger stehen. Auch da ist kein Regel zu finden.
Leider kann ich nirgendwo die analogen Ausgangssignale des Pickups messen. Vielleicht ist das DIng einfach zu leise oder brummt wie blöd. Vielleicht ist auch die Eingangsstufe vom Axon schadhaft.
Ich habe übrigen vor ungefähr tausend Jahren einen der ersten Gitarrensynthesizer von Roland gehabt einen GR500. Das war echter Kram nach heutigen Massstäben, aber wenn ich das Ding behalten hätte, dann könnte ich es heute gegen ein halbes Studio tauschen.
Im Musicstore habe ich mal eine Stunde mit einer Godin auf einem Roland VG-88 gesägt. Dass Ding ist ein Hammer! Nix Midi, der nimmt die sechs Signale direkt vom Pickup rechnet direkt mit einem DSP dran herum. Keine Latenzen, keine Fehler, sogar abgestoppte Saiten und Geräusche macht der noch zu Musik. Dafür ist er dann nicht so flexibel beim Recording und den Sounds, aber schweineteuer.
 
Ich gratuliere auch zum Axon und danke für das schöne Review.
Ich scheine wohl der einer der wenigen zu sein, die mit ihrem Gitarrensynth keine Probleme haben (oder ich nehm diese Probleme einfach nicht wahr). Natürlich muss man sehr sauber spielen, aber das war mit das erste was ich angewöhnt habe. Mit etwas Übung werden dann auch Sachen wie tapped harmonics richtig & schnell erkannt. Das Sustainproblem kenne ich aber, bei der tiefen E klingt es wie bekloppt, der der hohen ist's schnell vorbei. Die von dir festgestellte "Willkür" kann ich bei mir aber nicht finden. Ich denke mal ein Problem wird sein, dass die Gitarrensynths halt auf Gitarren und nicht auf Bässe ausgelegt sind, ein Chatkollege von mir beschwerte sich vor längerer Zeit auch mal über den Axon + Bass. Aber immerhin hat der Axon diese Früherkennung, bei Rolands Geräten würde es zu hörbarer Verzögerung kommen (die ist ja schon bei den tiefen Gitarrensaiten hörbar wenn man etwas sehr perkussives nimmt). Aber ich akzeptiere das halt und dem Thema Spielweise umstimmen kann ich nur bedingt zustimmen: Ich finde es sehr reizvoll, z.B. ein Klavier mit gitarrentypischen Ausdrucksformen zu spielen. Das klingt zwar sehr synthetisch, aber es ist ja auch ein Synthi ;)
 
Einer der Gründe für den Axon war, dass er speziell für Bass geeignet ist. Das DIng hat sogar spezielle Voreinstellungen für Cello, Violine und Piezo-Tonabnehmer allgemein. Ich habs mal probiert, wenn ich dem Ding sage, dass mein Bass eine Gitarre ist mutiert es zum Zufallsgenerator.
DU hockst in Wuppertal? Da sind wir ja fast Nachbarn.
 

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