Singen "lernen"

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Nussknacker
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Hi,

wahrscheinlich hat jetzt jeder beim Titel schon gedacht "oh je- schon wieder". Aber keine Angst, ich bin nicht Kevin, 16, der bei DSDS teilnehmen möchte ;).

Ich schreib jetzt erst mal etwas zu meiner Vorgeschichte:

Ich bin Mitte 30, und habe eigentlich noch nie gesungen, da ich meine Sprechstimme eigentlich nicht wirklich leiden kann (wobei sie offenbar nicht mal unangenehm ist). Da ich begeisterter Gitarrenspieler (Metal) bin, hat meine Freundin mir ans Herz gelegt, doch mal Gesangsunterricht zu nehmen.

Und da fängt es schon an: eigentlich habe ich ein großes Selbstbewusstsein, aber was das Singen angeht… nun, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe mich probeweise mal mit den iPhone aufgenommen- das Ergebnis war zwar nicht wirklich toll aber auch nicht so grauenhaft, dass ich zuckend mit Schaum auf dem Mund auf dem Boden gelegen hätte. Aufgrund dessen habe ich mal eine Probestunde im Gesangsunterricht gemacht und mich anschließend angemeldet- auch wenn ich immer gegen das Gefühl kämpfen musste, die Ohren meiner Lehrerin zu misshandeln ^^. Im Prinzip bin ich mein größter Kritiker und Gegner.

Das Ergebnis/die Erkenntnisse bisher:

Pro (Lehrer): ich treffe fast immer alle Töne auf Anhieb (also mit La La La Übungen), meine (Bauch)Atemtechnik ist offenbar schon gut ausgeprägt, auch wenn ich sie noch nicht zum Singen nutzen kann und offenbar habe ich eine Falsettstimme und eine große Bandbreite an Tonhöhen (habe eine eher tiefe Stimme, kann aber auch sehr hohe Töne darstellen). Mein „Registerbruch“ soll auch sehr vorteilhaft liegen.

Contra (von mir): sobald ich kein Klavierton beim Töne singen habe fällt alles in sich zusammen, Töne länger halten ist fast nicht (ich eier rum) und kann von den Tönen die ich produzieren kann nur eine sehr nutzlose Bandbreite darstellen ohne sofort meine Stimmbänder zu überlasten. Im Prinzip „singe“ ich mit meiner Sprechstimme- zumindest kommt es mir oftmals so vor und das hört sich dementsprechend an.

Und jetzt *tata* die eigentliche Frage: hat jemand von euch singen „gelernt“? Ich hatte zwar erst einige Stunden aber ich bin sehr sehr unsicher, ob ich meinen Stimmapperat und Technik soweit trainieren kann, dass was Akzeptables rauskommt. Ein Instrument, klar, da muss man zwangsläufig lernen. Aber die Stimme, ich habe da wirklich starke Zweifel, dass man durch viel Übung die vorhandene Basis wirklich in was Brauchbares umwandeln kann. Wenn ich zumindest etwas singen könnte wäre das vermutlich anders, aber im Moment bin ich hin und hergerissen, ob ich mit Fleiß und Arbeit da wirklich was rausholen kann. Ich mach das wohlgemerkt nur für mich, aber ich will auch keinen sinnlosen Plänen folgen, der Einzelunterricht ist nicht wirklich billig ;)

Kurzum, einige Erfahrungen zu dem Thema wären wirklich nett ´:)
 
Eigenschaft
 
Hallo Nussknacker

die gute Nachricht ist: Ja, singen kann man "lernen".
Ich unterrichte Gesang seit über 10 Jahren und ich hatte SchülerInnen, die in der ersten Stunden einen Tonumfang von 3 Tönen hatte und diese Töne noch nicht mal richtig trafen. Das ist nicht übertrieben. Und auch bei denen waren welche, die ganz annehmbar singen gelernt haben sogar bis zu Auftritten auf der Musikschulbühne.

Die weniger "gute" Nachricht: Es kostet viel Geduld, Hingabe und Leidenschaft von der Schülerin mit so wenig Begabung singen zu lernen.

Besonders schwierig ist es, wenn

- kein Rhythmusempfinden da ist, dies also gelernt werden muss
- die unsaubere Intonation nicht selber gehört wird. Das erfordert sehr viel Arbeit von Seiten der Schülerin.

Was ich von dir lese ist ja demgegenüber halb so schlimm. Ich sage daher mal ganz kühn: Du hast gute Chancen singen zu lernen, wenn du dich entsprechend deines Talentes darauf einlässt. Gesangslehrerinnen sind keine Zauberinnen ;-) Aber man kann viel machen durch guten Unterricht.
 
Guten Morgen Shana,

danke für deine Antwort :), was deine zwei Punkte angeht: mein Rhythmusgefühl ist eigentlich gut und ich höre auch, wenn ich "falsch" singe (auch wenn sich "richtig" noch nicht wirklich gut anhört).

Naja, deine Antwort hat mir Mut gemacht, ich werde einfach mal ein Jahr investieren und auch täglich mal 30-60 Minuten, je was meine Lehrerin für angemessen hält, trainieren.

Wie gesagt, es ist eine Herausforderung aus meiner Stimme, vor allem für meine Musikrichtung, etwas Brauchbares zu formen :)
 
Ich würde dich auch eher ermutigen wollen - ich unterrichte ähnlich lange wie Shana und habe in all der Zeit nur zwei Leute gehabt, die ich so hoffnugslos fand, daß ich ihnen gesagt habe, es hat keinen Sinn. Alle andern - und es sind mittlerweile eine Menge Schüler hier ein- und aus gegangen - haben zumindest ihre Stimmen verbessern können, ihren Umfang ausgebaut, sind intonationsmäßig sicherer geworden, konnten Songs irgendwann ganz ordentlich interpretieren.
Aber Shana hat vollkommen recht, es liegt größtenteils an dir. Die Geduld, das Engagement, die mußt du aufbrigen, das kann dir niemand abnehmen.
Wem das Gesangstalent nicht schon in die Wiege gelegt wurde - ich gehöre zu denjenigen, die absolut überzeugt davon sind, daß Talent angeboren ist - der muß eben mehr tun dafür. Mehr üben, mehr Geduld haben. Aber unmöglich ist es nicht !
 
Noch zwei Sachen:


Töne länger halten ist fast nicht (ich eier rum)

Das liegt an der Atemverbindung und dem wahrscheinlich noch unzureichenden Trainingsstand der Atemmuskulatur. Gerade wenn du eine tiefe, schwere Stimmveranlagung hast brauchst du um Töne lang halten zu können (und das auf einem gewissen klanglichen Level) eine körperliche Grundspannung, die erst einmal aufgebaut werden muss. Achte darauf, daß deine Lehrerin dir zeigt, wie du deine Atmung trainieren kannst, die perfekte Atembewegung alleine reicht da meistens nicht, ist gewissermaßen nur die halbe Miete ;-)



und kann von den Tönen die ich produzieren kann nur eine sehr nutzlose Bandbreite darstellen ohne sofort meine Stimmbänder zu überlasten.

Auch das hängst mit der Atemkraft und Körperspannung zusammen, aber auch mit dem Einsatz der Register. Beides ist erlernbar.
Übrigens: Hohe Töne sind lauter als tiefe. Da hat sich schon so mancher Anfänger, gerade mit tiefer dunkler Stimmveranlagung vor sich selber erschreckt ;-) Lautstärle beim singen ist normal, also keine Angst kriegen :)

---------- Post hinzugefügt um 12:10:54 ---------- Letzter Beitrag war um 12:02:00 ----------

ich gehöre zu denjenigen, die absolut überzeugt davon sind, daß Talent angeboren ist - der muß eben mehr tun dafür. Mehr üben, mehr Geduld haben. Aber unmöglich ist es nicht !

"Talent verpflichtet" sage ich immer zu meinen begabten SchülerInnen. ;-)
Die Sache ist nämlich in manchen Fällen so, daß die musikalisch-sängerisch begabten (gerade solche, die schon viel Vorerfahrung haben) ihre ganz eigenen Schwierigkeiten oft auch schon mitbringen. Viele haben Stilmittel drauf, die zwar toll klingen, aber dazu beitragen, daß schnell Heiserkeit und Stimmmüdigkeit eintritt. Sowas sich abzugewöhnen und durch bessere Techniken zu ersetzen ist oft schwer und kann auch ganz schön langwierig sein. Oder sie bekommen bereits so viel Lob von außen, daß sie kaum bereit sind, an Verbesserungen des eigenen Gesanges und Erweiterungen des stilistischen Spektrums zu arbeiten. Gerade wenn es um schwierige technische Dinge geht wie z.B. die Ankoppleung der Kopfstimme bei Naturbelterinnen. Ich bin in dieser Hinsicht einmal an einer sehr talentierten Schülerin fast verzweifelt. Sie war toll, aber immer wenn es darum ging etwas dazuzulernen, was nicht sofort klappte wurde sie bockig und frustriert.

Da lob ich mir die AnfängerInnen, auch solche mit weniger "Talent" aber ohne bereits eingeschliffene Muster. Wenn solche Leute Liebe für das Singen entwickeln und bereit sind an sich zu arbeiten kann das im Einzelfall erstaunlich schnell zu einer tollen Entwicklung führen.
Ich habe da gerade einen neuen Schüler, der vorher nur gerappt hat und nun mal "richtig" singen lernen will. Eine absolut traumhafte Bass-Bariton Stimme, aber mit Null sängerischer Vorerfahrung. Rhythmusgefühl hat er natürlich und auch musikalisches Gespür. Das macht total Spaß, zu erleben, wie er seine Stimme als Gesangsstimme neu entdeckt.

Das vielleicht noch für dich, Nussknacker: Wenn deine Lehrerin schon soviel lobendes über deine Stimme gesagt hat kann es sehr gut sein, daß ihr der Unterricht mit dir als Anfänger eher selber Freude macht als daß es ihre Ohren stresst ;-)
 
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Danke nochmal für die Antworten. Es ist halt sehr schwer vorstellbar, dass man sowas "lernen" kann. Jahrelang bin ich davon ausgegangen, dass man einfach singen können muss um was zu verbessern, daher auch meine Zweifel. Es ist halt irgendwie merkwürdig, wenn man nicht auf einem Stück Holz mit Stahlsaiten rumspielt sondern man seinen eigenen Körper trainieren muss- und das Letzeres ist irgendwie ganz anders- vor allem wenn erstmal nichts "Brauchbares" rauskommt.

Ich werde mir das Geschriebene einfach mal zu Herzen nehmen und versuchen meine Selbstkritik für dieses Jahr zu minimieren und einfach die Übungen zu machen und zum Unterricht gehen.

Oje... :)
 
Kurzes Update: Ich hatte jetzt ein gutes halbes Jahr Unterricht, habe aber leider keine nennenswerten Fortschritte gemacht. Es ist einfach zum Mäusemelken, zwar habe ich einen Stimmumfang von gut 3,5 Oktaven (ich komme im Falsett sehr hoch), aber meine Stimme hört sich einfach beschi..en an.

Hier mal eine Kostprobe meines "Könnens" (One von Metallica): http://soundcloud.com/kensai22/one


Naja, ich werde mal noch ein halbes Jahr am Ball bleiben, im Moment bin ich etwas unsicher, ob ich da noch viel rausholen kann.
 
aber meine Stimme hört sich einfach beschi..en an.

Und was hört sich daran besch... an? :gruebel: Auf die Intonation müsstest a bisserl aufpassen, wie ungefähr 99,9 % der Gesangsanfänger (und manchmal auch Fortgeschrittenen ;) )

Ein halbes Jahr ist nun nicht so arg viel; je nach Sturheit von Gesangslehrer und Schüler kann das gar nichts sein :D
 
Ich denke, Metallica ist zumindest im Moment noch ein paar Nummern zu groß für dich. Du solltest einfachere Songs singen.
 
Und was hört sich daran besch... an? :gruebel: Auf die Intonation müsstest a bisserl aufpassen, wie ungefähr 99,9 % der Gesangsanfänger (und manchmal auch Fortgeschrittenen ;) )

Ein halbes Jahr ist nun nicht so arg viel; je nach Sturheit von Gesangslehrer und Schüler kann das gar nichts sein :D

Danke für deine Antwort ;)

Naja, mal abgesehen davon, dass ich meinen Stimmklang schrecklich finde wären da noch:

- das "eiern", schön zu hören gleich am Anfang bei "ÄÄÄÄNithing", hört sich für mich schon sehr schräg an
- kein Volumen
- das Timing, bzw. die Verkettung der einzelnen Worte ist nicht richtig

Naja, ich versuchs weiter :)

- - - Aktualisiert - - -

Ich denke, Metallica ist zumindest im Moment noch ein paar Nummern zu groß für dich. Du solltest einfachere Songs singen.

Naja, ich habe jetzt ein halbes Jahr "Lady in Black" gesungen. Das hört sich noch schlimmer an :bang:
 
Tipp zur Instant-Verbesserung:

Gaumensegel schließen! Du hast deine Nase zu offen, was in schwer kontrollierbarem Atemdruck resultiert.
 
Naja, ich habe jetzt ein halbes Jahr "Lady in Black" gesungen. Das hört sich noch schlimmer an :bang:

Verstehe ich... Lady in black ist aber auch ein total blöder Song, der ständig auf drei Tönen herumeiert. Man muß schon gut singen können, um dieser simplen Melodie etwas Leben einzuhauchen.
Ich denke, du wirst noch Geduld haben müssen. Gesang ist dir nicht unbedingt in die Wiege gelegt worden. Ums häufige Üben und dich mit deiner Stimme beschäftigen wirst du nicht herumkommen, und du wirst auch mehr Unterricht brauchen als nur ein halbes Jahr.
 
Naja, ich werde mal noch ein halbes Jahr am Ball bleiben, im Moment bin ich etwas unsicher, ob ich da noch viel rausholen kann.

Bitte achte im nächsten halben Jahr neben allen gesangstechnischen Aspekten ebenso auf die Phonetik, wenn du englisch singst. Das macht imho mindestens 30% des guten Klangs aus. Deine englische Ausprache ist momentan für solche Songs suboptimal. Das heißt: auch wenn Du Intonation, Atmung usw in den Griff, wird ein parodistischer Beigeschmack übrig bleiben.

Oder sing halt Deutsch.
 
Bitte achte im nächsten halben Jahr neben allen gesangstechnischen Aspekten ebenso auf die Phonetik, wenn du englisch singst. Das macht imho mindestens 30% des guten Klangs aus. Deine englische Ausprache ist momentan für solche Songs suboptimal. Das heißt: auch wenn Du Intonation, Atmung usw in den Griff, wird ein parodistischer Beigeschmack übrig bleiben.

Oder sing halt Deutsch.

Danke für deine Ehrlichkeit. Zumindest kann ich mich daran jetzt eher orientieren als das "üb weiter, deine Stimme ist nicht schlecht".

Nach kurzer Überlegung habe ich daher für mich entschieden, Gesang ganz aufzugeben. Zum Glück gibt es Dinge in der Musik, die ich besser kann. Auch wenn es sehr schade ist, wenn ich mein eigenes Zeug nicht singen kann.

Danke nochmal an alle, die mir hier mit Rat&Tat geholfen haben :)
 
Tipp zur Instant-Verbesserung:

Gaumensegel schließen! Du hast deine Nase zu offen, was in schwer kontrollierbarem Atemdruck resultiert.


Was soll ein Gesangsanfänger mit diesem Tip anfangen? Gaumensegel schließen, aha.....


Ich finde, Bell hat Recht @ Nussknacker. Dein Gesang klingt halt doch noch recht bemüht und laienhaft. Was nicht an deiner Stimmfärbung an sich liegt, die du so beklagst ;-) Für mich hat es etwas mit fehlender Ausdrucksfähigkeit in diesem Stück zu tun. Außerdem benutzt du Stilmittel, die du nicht beherrschst. Daher klingen sie künstlich oder "parodiert", wie antipasti schreibt.
Letztendlich kommt es beim Singen vor allem darauf an, was DU an Emotionen und (authentischem) Ausdruck einbringen kannst. Deine Stimme ist vom Klang her in Ordnung, aber man meint, daß du das was du da singst nicht SELBER fühlst. Du imitierst, was ein anderer fühlt, wirst dabei aber diesem Stück überhaupt nicht gerecht. Die langen Töne zum Beispiel sind furchtbar, viel zu gerade und platt ;-) Ich erlebe das oft bei SchülerInnen, daß sie etwas singen wollen, was einfach zu groß ist.

Nimm doch mal etwas ganz einfaches und fülle es mit DEINER Persönlichkeit und DEINEM Ausdruck. Ich meine sowas wie "Mad World" oder "Love me tender" oder "Make it feel better" von den Chillie Peppers (oder irgendwas anderes von denen) was von Phillip Poisel, "Eiserner Steg" z.B. Das ist dermaßen langweilig, da KANN man nur kreativ werden. Stücke, die dir Raum lassen kreativ zu sein und dir nicht von sich aus schon das letzte abverlangen. Aber nicht das Gejammer von dem Poisel nachahmen ;-) Ich hab das Stück z.B. gerade als Duett üben lassen. Das ist toll geworden. Ach ja: Das wäre auch noch ein Tipp: Frag doch mal deine Gesangslehrerin, ob sie dich für ein paar Stunden mit einer anderen Schülerin (oer einem Schüler) ein Duett üben lassen könnte. Nach meiner Erfahrung ist das so gut wie immer ein Gewinn für die beteiligten SängerInnen. Es beflügelt und man lernt voneinander. Und es macht einfach Spaß.

Schade, wenn du aus den Beiträgen hier nun den Schluss ziehst, alles aufzugeben :-( das hat hier sicher niemand sagen wollen. Erst letztens auf meinem SchülerInnenkonzert hat einer meiner Schüler als er auf die Bühne kam einem anderen ein tolles Lob ausgesprochen: "Größer, schneller, weiter, das können andere, aber DAS hatte Seele..." Es kommt nicht auf perfekte und großartigste Technik an, sondern vor allem darauf, daß du mit DEINEM Instrument spielst und nicht so tust als hättest du ein anderes :)
 
In Zeiten des Internets kann man doch googeln, was ein Gaumensegel ist. Und meiner Erfahrung nach fällt vielen Männern die Kontrolle über ihren Gesang leichter, wenn sie eben jenes schließen, sodass keine Luft durch die Nase entweicht. Das verbessert die Führung der Melodie, die Stimme klingt direkt voller, erdiger und eine Spur lauter, was wieder in größerem "Fahrspaß" resultiert.
 
Klar kann man das googlen. Wird aber nicht viel bringen als Anweisung für Gesang schätz ich mal. ;-)
 
In diesem Sinne @ Nussknacker: Sprich mal ein stummes h, als im Grunde einfach aushauchen. Kontrolliere sachte mit den Finger an den Nasenflügeln, ob die sich blähen. Normalerweise sollte das beim h nicht passieren.

Wenn das klappt, setze das h richtig an, also mit Stimmeinsatz aber auf Sprachebene, so als ob du jemandem diesen Buchstaben des Alphabets vorsprichst: "Haa!"

Letzter Schritt ist dann, das a zu halten und in einen Gesangston überzugehen. Wenn alles geklappt hat, entweicht die Luft nur durch den Mund, nicht durch die Nase. :)
 
@Shana: ja, emotional singen ist ja so eine Sache.

Mein Problem ist ja nicht, dass ich Fehler in der Technik habe, sondern dass nicht wirklich auch nur ein Hauch von Technik vorhanden zu sein scheint. Meine Stimme spielt da einfach nicht mit und das Ergebnis hört man ja.

Auf der Plusseite kann ich für mich verbuchen, dass ich eben Töne treffen kann, höre wenn ich falsch liege (meistens) und eben hohe Töne produzieren kann. Und das wars dann auch schon. Null Kontrolle über den Rest :(

Ich weiß, ein halbes Jahr ist recht wenig, aber irgenwann sollte man doch einsehen, dass man für etwas absolut kein Talent hat, oder? Bei allen Gesangsübungen ist das immer etwas wie im Trüben gefischt, ich kann mir halt keinen Reim drauf machen, wie was jetzt funktionieren soll. Ich habe ja schon ziemlich viel experementiert, Atmung, Mundöffnungen usw., aber es kommt halt kein wohlklingender Ton dabei raus. Vielleicht ist das deshalb so "schlimm" für mich, weil ich bisher eigentlich alles zumindest gut konnte und irgendwie immer etwas Talent hatte. Hier laufe ich einfach voll auf und eigentlich mag ich meine Sprechstimme, aber das was da als Gesang rauskommt, nun, da würde sogar ich mich am liebsten selbst verprügeln ^^

Und das Beste ist ja: ich schreibe meine eigenen Songs immer auf Englisch, eine Sprache die ich eigentlich ziemlich gut beherrsche :D


@Kenshi: ich habe schon keine Ahnung wie ich die normale Zwerchfellatmung nutzen soll, ich bezweifel irgendwie, dass dein Vorschlag bei mir klappt. Ein Test ist es natürlich wert ;)

@Foxx: werde ich später auch mal probieren, danke für den Tipp :)
 
Nach kurzer Überlegung habe ich daher für mich entschieden, Gesang ganz aufzugeben. Zum Glück gibt es Dinge in der Musik, die ich besser kann. Auch wenn es sehr schade ist, wenn ich mein eigenes Zeug nicht singen kann.

Hab den Thread erst jetzt gesehen, nachdem sich das Thema wohl schon erledigt hat.
Grundsätzlich kann jeder singen lernen, so wie jeder zeichnen, stricken, kochen oder Gitarre spielen lernen kann. Es wird deshalb aber noch lange nicht jeder zum brauchbaren Sänger, Zeichner etc. Warum spielst du z.B. Gitarre und nicht ein anderes Instrument? Wahrscheinlich hat's dich irgendwann gepackt und die Gitarre hat dich am meisten angesprochen. Und dann bist du dabei geblieben, weil dir die Gitarre liegt. Du könntest z.B. Schlagzeug spielen lernen. Jeder kann das. Würdest du aber deswegen ein guter Schlagzeuger werden? Vielleicht - vielleicht auch nicht.
Man muß zwei Dinge unterscheiden: das reine Handwerk und das Gesamtbild. Ersteres sind einfach Fähigkeiten, die jeder lernen kann. Man kann jedem beibringen auf bestimmte Saiten in bestimmten Bünden zu drücken, damit dieser oder jener Akkord rauskommt. Das Gesamtbild besteht aber aus mehr. Dort ist das Handwerk lediglich die Basis, das Fundament. Darüber kommt aber erst das, was den Musiker wirklich ausmacht. Ich weiß nicht, ob es dafür ein Wort gibt, manche nennen es Talent, andere Feeling oder Touch oder was auch immer. Meiner Ansicht nach ist es eine Mischung aus den dreien und noch anderer Faktoren. Das ist etwas, das man nicht lernen kann. Man kann es evtl. entdecken, aber wenn nix da ist, entsteht da auch nix. Man kann zwar trotzdem das Handwerk erlernen und mit entsprechender Arbeit irgendwann Dinge korrekt und vernünftig ausführen, aber man wird niemanden damit bewegen, keine Kunstwerke erschaffen usw.

Wenn du also der Meinung bist, es wäre zwar schön, singen zu können - aber irgendwie ist das nix für dich. Dann ist es wahrscheinlich genau so. Du könntest also die Ausführung lernen, damit du z.B. bei eigenen Songs mal eine Skizze aufnehmen kannst, um anderen zu zeigen, wie du dir den Song vorstellst. Oder um mal irgendwo ein paar Zeilen Background mitzusingen. Aber ein guter Sänger wirst du nicht werden. Darauf würde ich meine Entscheidung begründen. Willst du das Handwerk können?

Ich habe 5 Instrumente gelernt (inkl. Gesang, jeweils mehrere Jahre mit Einzelunterricht), bei zweien bin ich recht gut geworden, bei einem solala und bei den restlichen zwei ziemlich lausig. Trotzdem sehe ich es nicht als Zeitverschwendung, denn es gibt mir einen hervorragenden Überblick. Ich kann mit jedem Bandmitglied wie mit einem Gleichgesinnten kommunizieren, weil ich sein Instrument kenne. Auch wenn ich nicht gut darin bin, weiß ich trotzdem wie's funktioniert und kann mal was vorspielen, um klarzumachen, wie ich's mir vorstelle. Es hat auch erhebliche Vorteile beim Komponieren, beim Aufnehmen, beim Abmischen. Stünde ich nochmals vor denselben Entscheidungen, würde ich dennoch auf den Gitarrenunterricht verzichten. Denn nach über 3 Jahren Unterricht kann ich nicht mehr als einige Akkorde und ein bißchen Pentatonik-Gedudel spielen und alles klingt gleich. Das könnte ich mir auch mit justinguitar.com und ein bißchen Fleiß aneignen - bei gewaltiger Zeit- und Geldersparnis. Warum? Gitarre ist eben nicht mein Instrument. Beim Schlagzeug war's genau andersrum. Innerhalb kürzester Zeit habe ich Riesenfortschritte gemacht, Blut geleckt, wurde immer motivierter und somit auch besser. Warum? Schlagzeug ist mein Instrument. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Niemand kann alles können. Man muß herausfinden, was einem leicht fällt und sich darauf konzentrieren. Den Rest kann man so ein bißchen mitnehmen, en passant sozusagen - aber seine Zeit damit zu verschwenden ist nicht zielführend. Ich bin froh, ein bißchen Gitarre spielen zu können. Aber den Traum, bei Iron Maiden einzusteigen, habe ich damals sehr schnell eingestampft - und das ist gut so.
 
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