Sollte man sich selbst hören?

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Hallo Leute,

wie der Sound des Gesangs nach außen hin geregelt wird, darf uns recht egal sein - das übernimmt der Tontechniker. Doch wie sieht es aus mit dem Monitor des Sängers? Sollten wir uns darüber laut & deutlich hören? Manche sagen, man soll einfach drauf los singen und sich nicht selber "prüfen", andere meinen, man sollte sich selbst als Backup deutlich im Ohr haben.

Wenn mal wieder zuviel Krach auf der Bühne ist und ich meinen Monitor nicht höre, steck' ich mir den Finger in's Ohr :) Sowas ist jedoch nur 'ne Notlösung. Doch mir ist schon aufgefallen, dass ich immer den Tontechniker bitten muss, mich auf dem Monitor lauter zu drehen, da mein Gesang (auf der Bühne) im Geräuschpegel untergeht - und nein, ich habe keine schlechten Ohren...

Läuft da was falsch? Sollte ich mich gar nicht so laut hören? Oder sollte ich mich auf der selben Ebene wie die Gitarristen hören? Muss ich jedes Wort von mir hören & "überprüfen"?

Danke schonmal für die Antworten!
 
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Du mußt Dich auf der Bühne so laut und deutlich hören,wie Du das brauchst. Verallgemeinern lässt sich das nicht, aber wenn Du den Finger ins Ohr stecken musst, hörst Du Dich nicht gut genug.
Gerade beim Singen finde ich es unglaublich wichtig, dass man über einen guten Monitor den eigenen Gesang überprüfen kann.

Im Zweifelsfall würde ich die Herren Gitarristen auch bitten, ihre Amps etwas leiser zu drehen, denn wenn das in einen Lautstärkenkrieg ausartet, habt ihr irgendwann kein Gehör mehr und der Zuschauer hat auch nix von.
 
D:great:eine Frage zeigt ein (leider) Band-alltägliches Problem auf: zu hohe Bühnenlautstärke. Das wiederum ist eine Frage der interagierenden Disziplin. Die meisten Bands negieren schlichtweg die physikalischen Gesetze i.B. auf Frequenzgang und Wellenlänge. Die Bassisten stehen zu 99% zu nahe am Amp. Idealerweise sollte er ca 4m Abstand betragen, denn erst dann ist ein definierter Bass Sound zu hören. Gitarristen sind meist so Soundverliebt, dass sie den anderen schnell auf die Nerven gehen. Hat man dann noch zwei davon in der Band so ist die Schlacht schon vorprogammiert. Ein Tip wäre: die Gitarreros sollten einfach mal jeder vor des anderen Amp stehen und die Amps so regeln dass sie sich selbst und auch den (nahen) anderen hören und schon ist die Bünenlautstärke erheblich gesunken. Was Deine Stimmpräsenz im Zusammenspiel aller Beteiligten angeht, so musst Du die Ausgewogenheit zwischen deiner Stimme und der von Dir bevorzugten Guideline (Orientierungsinstrument) herstellen. Als Maxime für jede Band sollte das Probe proben zu allererst stehen. Was die Kontrolle der Stimme bzw. der Stimmperformance angeht, so gibt es nur eine ehrliche und unbestechliche Möglichkeit: Aufnehmen!!, einfach jede Probe mitlaufen lassen und dann kritisch (selbstkritisch!!) bewerten.
Wenn all dieses nicht hilft, dann gibts halt nur noch das InEar-Monitoring. Ich benutze es schon ein paar Jahre - auch in der Probe (wir sind zu 9 incl. Bläsersatz) und habe damit die besten Erfahrungen gemacht.:great:
 
INEAR ist das Zauberwort muss ich als singender Gitarrist und Tontechniker sagen.
Hab mir zu Weihnachten 2-weg hörer geleistet und muss sagen, die Stimmkontrolle geht einfach viel besser als über Bühnenmonitor (ich sag nur pfeifen, Gehörschädigung, ...)

Ich habs in der letzten Probe mal für ein Lied raus und bin wieder auf monitor gegangen:
-unglaublich undifferentzierter Sound (soundbrei aus Schlagzeug und Amps)
-unmögliche Lautstärke
-ständiges Koppeln
-...

Also ich kann echt nur raten as Geld für gute Hörer (min 100€) und Funk (ab ca. 200€ brauchbar) zu investieren (mit Hörer-Anpassung vllt 150€ mehr).

Ansonsten hilft nur Disziplin oder E-Drums, aber wenn du den Drummer dazu überzeugen kannst bist du fast Chuck Norris.
 
Gerade für weniger erfahrene Sänger ist es sehr sehr wichtig, dass sie sich selbst deutlich genug hören können. Vielen Leuten fehlt die Kontrolle. Singe ich überhaupt richtig? Hab ich die Töne getroffen? Wenn da die Kontrolle übers Hören wegfällt, kann das einen sehr verunsichern. Deswegen neigen die meisten Sänger, die ihren Gesang nicht gut hören können dazu lauter zu singen bis zu brüllen und belasten so ihre Stimme. Manche bezahlen dafür mit Heiserkeit.
Ich war einmal in der Situation, dass auf der Bühne keine Monitore waren (Horror!!). Ich konnte mich dank der Reflektionen in der Halle zwar laut und deutlich hören, aber in einer gewissen Latenz, was mich in der ersten halben Stunde ziemlich verwirrt hat. Mein Timing muss da echt mies gewesen sein. Es hat mich schon Zeit und Nerven gekostet bis ich es geschafft habe das zu ignorieren und einfach zu singen.
 
Die Tatsache, dass du dir den Finger ins Ohr steckst, zeigt doch schon auf, dass du dich selbst deutlich hören musst, um sicher zu singen und natürlich auf der Bühne selbstbewusst auftreten zu können. Erfahrungsgemäß neigen Sänger/Sängerinnen auch oft dazu, das Mikro aus Reflex undefiniert zuzuschreien, wenn sie sich nicht hören, was sich nicht sonderlich positiv auf die Gesangsqualität auswirkt. Man versucht dann eben so laut zu sagen, DASS man sich hört. Das passiert dann natürlich unbewusst - eben aus Reflex.
Beim Singen ist gut abgestimmtes Monitoring schon enorm wichtig, wenn du mit einer Band auf der Bühne stehst. Sollte das Lineup lediglich aus Akk.-Gitarre und Gesang bestehen, mag das vllt. nicht ganz so problematisch sein, aber deiner Beschreibung nach hörte es sich ja schon nach gezerrten Gitarren, E-Bass und Schlagzeug (und vllt. sogar noch mehr) an ;)

Edit: Haha, sorry, dass ich nochmal so ziemlich das gleiche geschrieben habe, aber Vali war 'ne gute Minute schneller und ich schon am formulieren ;)
 
Ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Da es aber immer wieder passieren kann, dass man sich auf der Bühne nicht hört, solte man die "innere Stimme" trainieren, d.h. die Fähigkeit, sich innerlich zu hören. Das wirkt auch dem Schreien entgegen, das tatsächlich nichts bringt außer schlechter Gesangsqualität und extremer Stimmbelastung.
schöne Grüße
Bell
 
Ich würde sagen deutliches Hören ist wichtig, dazu erforderlich: Laute stimme, gutes Mikro, guter Monitor, Inear muss keine Lösung sein, einige Sänger singen damit schlechter, druckloser.....
das Finger ins Ohr stecken punktuell habe ich auch schon erlebt wenn der Monitor laut genug war, manche Sänger hören so eben ihre innere Stimme vor allem in mehrstimmigen Passagen besser...
 
Ich möchte noch einmal etwas aus einer anderen Richtung reinwerfen...Folgendes:

Ein weiser Mensch (ooohja) sagte mir einmal, es sei zweitrangig, wie der Gesang sich anhört - Wichtig sei, genau nachzufühlen, wie man singt, und nach diesem Gefühl seinen Gesang zu kontrollieren.
Das heißt also, solange du dich beim singen gut fühlst und so singst, als wärst du alleine, genau solange wirst du nicht irgendwie deine Stimme überstrapazieren usw. Wir Sänger machen oft den Fehler, uns viel zu sehr übers Gehör zu korrigieren - dabei singt bei uns der ganze Körper mit (jedenfalls sollte er das).
Mir passiert es manchmal auch, dass ich in Räumen singe, die mit Teppich abgedämpft sind, in denen eine schlechte Akustik herrscht, oder die einfach sehr groß sind, extrem viel Hall haben und alles zu einem Brei verschwimmt. Besonders dann sollte man nicht rumbrüllen, wien Weltmeister, sondern cool bleiben und auch Vordersitz und Stütze achten. Was die Intervallabstände usw. angeht ist monitoring aber ab und an doch ganz sinnvoll.

Bis später...
 
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... und genau deshalb sollte es ein Mittelmaß (Siehe: IcePrincess) von selbst-hören und hören-mit-Gefühl sein, Erdbeershisha?. Gut, merk' ich mir. Ich dachte schon, ich würde... äh... übertreiben.

Gegen die guten Gitarristen kämpfe ich eh jedes mal - vorallem unser einer Poser ist sehr, sehr verliebt in seinem Sound. Das nervt :redface: Aber danke frinderman, ich werd's mal zur Debatte bringen :)

Der Empfehlung sollte ich nachgehen, zumal ich diese InEar Monitore ziemlich interessant finde, agend90. Der Sänger/Ak. Gitarrist (aus 'ner anderen Band, wo ich "nur" Schlagzeug spiele) benutzt die Teile auch und ist sehr zufrieden (btw, obwohl es eine "ruhigere", christliche Altern/Rock Band ist, bei der es nicht so oft einen übertriebenen Soundmatsch gibt)

@Vali: Ohne Monitore, ohne mich.
Ich wünschte, das ginge wirklich so easy :rolleyes:

Was meinst du mit "Innere Stimme", Bell*? Etwa das ich weiß, WIE ich singe, obwohl ich mich gar nicht genau höre?


So, danke schonmal für die Beteiligung :)
 
Was meinst du mit "Innere Stimme", Bell*? Etwa das ich weiß, WIE ich singe, obwohl ich mich gar nicht genau höre?

Puh ! Ich merke gerade, das ist schwer zu erklären... ich meine das so: nicht nur "nach außen" singen, also die Töne zum Mikro befördern, sondern auch nach innen, "für sich" singen, in den Kopf, den Schädel, die Resonanzräume - und nicht anders als sonst, also nicht pressen, nicht schreien, sondern versuchen, die Stimme auch innen wahrzunehmen. Bei sich zu sein. Natürlich ist das Körpergefühl wichtig, also vor lauter Stress das Stützen nicht vergessen!

Meine Güte, klingt das verquast. Kann man verstehen, was ich meine ?

Mir hat es jedenfalls über manchen gig hinweggeholfen, wo es entweder keine Monitore gab oder diese zu leise oder aus welchen Gründen auch immer ausgefallen waren.

Mittlerweile singe ich ja eine andere Musik - und meist in kleineren Besetzungen, mit leiseren Schlagzeugern usw., brauche also gar keinen Monitor. Aber wenn es vorne mal recht laut zugeht oder ich mich aus sonstigen Gründen schlecht höre, denke ich immer an dieses "nach innen singen" und der fehlende Monitor macht mir dann gar nix. Wahrscheinlich macht es auch die Routine, ich bleib jedenfalls ganz cool.
Mit In-ear komme ich überhaupt nicht zurecht, hab ich ausprobiert .... bäh. Ich bin da wohl zu altmodisch ;)
schöne Grüße
Bell
 
Ich habs in der letzten Probe mal für ein Lied raus und bin wieder auf monitor gegangen:
-unglaublich undifferentzierter Sound (soundbrei aus Schlagzeug und Amps)
-unmögliche Lautstärke
-ständiges Koppeln
-...
Tendenziell hast du Recht, aber wenn du auf der Bühne nur Soundbrei, unmögliche Lautstärke und vor allem ständiges Koppeln hast, läuft da auch was generell falsch. InEar ist sicher nicht blöd, aber wenn Technik, Techniker und Bühnenaufbau halbwegs taugen, dann kann man sich das sparen.

Für mich als reiner Sänger soll das Monitoring im Idealfall eine möglichst genaue Kopie dessen sein, was das Publikum zu hören bekommt. Zusammen mit meiner "inneren Stimme" hör ich mich dann deutlich genug.
 
@Bobcat: Die Aussage war auf die Probe bezogen, unser Proberaum ist, im moment noch, nur Steinwände, weil wir noch net zum Dämmen kamen. Bei Auftritten hatte ich bisher immer Bühnenmonitore (oder eben auch nicht, "die box is net angeschlossen":evil:) und es hat funktioniert.

Insgesamt is natürlich alles geschmackssache, aber wenn du dich auf der Bühne nicht laut genug hörst und der Monitor nichts mehr hergibt läuft meiner meinung nach gewatlig was falsch, und du kannst darauf am leichtesten Einfluss nehmen indem du dich abkapselst (falls du damit zurechtkommst).
 

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