Soundverbesserung

Ich bin für meinen Teil allerdings auch der Ansicht, dass, wenn ein Amp erst über die Maßen "getweaked" oder sich mit ihm unzählige Stunden beschäftigt werden muss, um einen subjektiv "adäquaten" Sound zu erhalten, ein Großteil der Zeit verschwendet wird, die man für's wirklich Wichtige nutzen könnte - nämlich dem Musizieren. Versteht mich nicht falsch, "beschäftigen" muss man sich theoretisch mit jedem Amp bzw jeder Equipmentzusammensetzung, da wortwörtliches "Plug-and-Play" wohl keinem Musiker mit gewissem Qualitätsanspruch genügen wird.

Ich habe es über 2Jahre durchgehabt mit meinem Fame Bulldozer, den ich permanent versucht habe soundtechnisch, sei es durch Settings oder OD, zu verbiegen. Jede Probe auf's Neue an den Potis gedreht, OD gekauft, einen auf Puristen gemacht und gedacht, der Amp muss ja wohl auch von alleine schon gut klingen, OD wieder verkauft... das ganze Spiel back and forth über 2Jahre lang. Dann neue Box gekauft (Mesa) und trotzdem nicht wirklich glücklich geworden.

Long story short: es lag kurzum einfach am Amp.

Nun spiele ich nen EVH 5150 III und frag mich mal, wann ich das letzte mal versucht habe meinen Sound durch setting-getweake zu ver(schlimm)bessern. Ich weiß es echt nicht mehr. Ab und zu vllt mal ein µ am Mittenpoti gedreht, aber das war's dann auch. Ich will ja gar nicht behaupten, dass jedem jeder Amp mit alle Potis auf 12uhr (spiele NICHT solche Settings) gefallen muss, aber es ist doch oft ein guter Indikator, um für sich selbst zu entscheiden: gefällt mir der Grundtenor des Amps oder nicht?

Ich will gar nicht bezweifeln, dass du deinen Sound auf kurz oder lang durch zb einen OD als Boost verbessern könntest (das hilft ja teilweise wirklich Wunder), aber du solltest dich vielleicht auch mal der unbequemen, aber deutlich einfacherern Wahrheit stellen, dass du du FÜR DICH einfach nicht den richtigen Amp spielst?! Oftmals will man sich das einfach nicht eingestehen... ich bin living proof of it ;)

Mag sein, dass das in deinem Fall nicht zutrifft und ich ich diesbezüglich total auf dem Holzweg bin, ich würde an deiner Stelle aber trotzdem mal darüber nachdenken ;)

Viele Grüße :)
 
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Danke für eure Hilfe! :great: Ich werds denk ich den Fame Bulldozer mal anspielen.
Hab übrigens gerade mal geschaut, in meiner Marshall 1960A Box sind Celestion G12T-75 Lautsprecher.
:)
 
Billig, einfach, geil und brutal: BOSS HM-2, L-Color auf halb drei, H-Color auf dreiviertel zehn, Distortion auf 9-10, Amp auf Clean

Teuer, komplex aber nicht kompliziert, riiichtig geil: BOSS GT-10, Amp auf Clean


Mit dem GT-10 kommst Du wirklich super schnell und komfortabel zu Deinem Wunschsound. Der Lautsprecher trägt natürlich maßgeblich zum Sound bei. Aber wenn Du immer denselben Lautsprecher spielst, nimmst Du ihn im Rahmen seiner Möglichkeiten wahr und stimmst die Effekte eben drauf ab. Dann gehts nur noch um den CHARAKTER des Sounds, nicht zwangsläufig um den KLANG ;)
Ich hab nen Roland CubeXL 20, also nen kleinen Transistor-Brüllwürfel. Trotzdem macht der am GT-10 richtig Spaß. Ich werd mir auch noch was b(ä)sseres zulegen, aber ich habs damit nicht so eilig. Ich bin nicht unzufrieden, auch wenn ich weiß, dass es auch noch fetter geht. Der Charakter des Sounds ist trotzdem derselbe.
 
Ich hab zzt. einen Stinger STP-100, der ist baugleich mit dem Randall RH50T, hat aber doppelt soviel Saft (folglich 100w). Der Sound war mir auch nicht "Rectifier" genug, dann hab ich den billigen Tone Lok Tubescreamer von Ibanez geliehen und davor gehauen(c.a. 50€ neu). Gain auf 0, Volume auf 3/4 für einen leichten Boost, und den Tone auf 3/4-Voll, je nach belieben, dementsprechend die Höhen am Amp reduziert natürlich. Am Amp Selbst brauch man dann weniger Gain, der Sound wird untenherum klarer und im Höhenberreich fisseliger. Klingt natürlich nicht wie ein echter Recto, geht aber vom Charakter schon eher in die Richtung.
Bei deinem Valveking dürfte das auch klappen. Im endeffekt sind das 50€ investition, für ein super Ergebnis und für den zweck als Treblebooster/Volume-Boost reicht der besagte Billig-TS völlig aus. Besitzer von teuereren Amps und Pedalen werden mir wahrscheinlich den Vogel zeigen, aber et funzt würklisch!

Ich hoffe, dass das an dieser Stelle hilfreich war, tschöö,


Marv! ;)
 
eins vorweg - meine linke hand ist in gips, bitte auf die grossen buchstaben verzichten zu dürfen.

natürlich ist es hilfreich für bestimmte musikrichtungen bestimmte amps oder gitarren zu benutzen (john petrucci - mesa boogie und super strat z.b.), damit das
ausgangsmaterial möglichst nahe an den gewünschten sound drankommt.
andererseits erkennt man die meisten guten gitarristen egal auf was sie spielen.

ty tabor von king´s x hat bei alten marshalls angefangen, spielt jetzt ein axe fx und klang bald 25 jahre immer nach ty tabor. ähnliches gilt für steve vai (fragt
mich nicht was er alles gespielt hat die ganzen jahre).

von daher - schauen in was für eine richtung es gehen soll, und dementsprechend zeug zulegen.

gruss
 
Billig, einfach, geil und brutal: BOSS HM-2, L-Color auf halb drei, H-Color auf dreiviertel zehn, Distortion auf 9-10, Amp auf Clean

Das GT-10 will ich nicht kommentieren, aber das HM-2 kenne ich sehr gut. Ganz ehrlich: es kann einen Sound richtig gut (und wie!), den guten alten Old School Elchtod wie z-B- alte Entombed und Dismember. Das war es dann auch schon, wenn man nicht zufällig in die Sludge/Drone Ecke gehen will.

So etwas recht glattes und sagen wir mal "konventionell" Klingendes wie Nightwish und Metallica kann man meiner Meinung nach mit einem HM-2 völlig vergessen.
 
Ich will ja gar nicht behaupten, dass jedem jeder Amp mit alle Potis auf 12uhr (spiele NICHT solche Settings) gefallen muss, aber es ist doch oft ein guter Indikator, um für sich selbst zu entscheiden: gefällt mir der Grundtenor des Amps oder nicht?

Der ganze Post ist super, aber dieser Satz bringt es auf den Punkt: Du kannst den Sound deines Amps mit EQ, Effekten etc. tweaken, aber den Grundcharakter wirst du immer behalten (von Multis mal abgesehen, aber dann reichts eigentlich auch, wenn der Amp nur "laut" macht).

Daher gibts eigentlich nur eins: wenn dir dein Amp grundsätzlich für die Musik, die du spielen willst, gefällt -> behalten & ggbf. tweaken. Ansonsten: Nach was anderem umschauen, mit allem anderen wirst du mMn nicht glücklich...
 
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