Sprachbeschallung mit Kompressor und EQ

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Hallo.

Ich habe demnächst wieder eine Sprachbeschallung zu machen in einer Location wo ich schon ab und zu Probleme mit Feedback hatte.

Die Signalkette sieht folgendermassen aus

-Rednerpult mit AKG CNG99 CL (Schwanenhals, Kondensator, Niere)
-Soundcraft Spirit SX mit 1x parametrischen Mitten, Lo Cut aktiviert
-Insert mit Behringer MDX 2100 Komressor
-T.Racks DS2in4 (hat ja auch 5 Vollparametrische Bänder, aber recht fummelig zum Bedienen

Bisher war ich mit dieser Kombi immer sehr zufrieden, der Kompressor machte das zuhören angenehm und ich musste nich dauernd anpassen.


-Endstufe
-Tops (8 oder 10") auf höhe des Redners Richtung Publikum geneigt, keine Subwoofer


Nun dachte ich mit ich könnte ja meinen Parametrischen EQ auch in den Insert hängen, um unerwünschte Sachen wegzuziehen.

Ich habe noch einen Behringer 5 band Parametric EQ so einen hier: https://gebrauchte-veranstaltungstechnik.de/ad-57500-Behringer+PEQ2200++Ultra-Q+Pro


Die Frage ist nur, kommt der vor oder nach den Kompressor ?

In den Main insert kann ich ihn nicht hängen, da er ja nur Mono ist, mir würde es reichen, wenn ich ihn zusätzlich auf den Kanal Insert hängen könnte, da es nur ein Mikrofon gibt

Den Soundcheck kann ich vorher in Ruhe machen, wie gehe ich am besten vor ?

Bisher habe ich immer bis kurz vor dem Feedback aufgedreht und habe dann die Bänder am Mischer etwas zurückgedreht, und während der Ansprache dann noch etwas korrigiert.


Was meint ihr ?

OK DIe Sache ist nicht besonders anspruchsvoll, aber ich würde gern das optimale rausholen mit den vorhandenen Mitteln

Vielen Dank


Gruß
Ralfi
 
Eigenschaft
 
EQ kommt normalerweise vor den Compressor! (Wenn man jedenfalls die heutigen Digitalmischpulte anschaut ist da der EQ immer vor dem Compressor)

Weitere Optimierungsmöglichkeiten: (falls realisierbar)
- Headset anstelle des Schwanenhals-Miks für den Redner um ein permanenter Pegel zu erreichen
- Distanz von Mikrofon zu Speaker vergrössern
- Delaylines setzen um den Pegel der Front-PA zu reduzieren
- 31Band EQ inserten (Input oder Output) um schmalbandiger die störenden Frequenzen herauszufiltern (wobei da dein zusätzlicher parametric EQ auch schon sein Zweck erfüllen sollte!)
- besserer Redner engagieren der ein permanenter Pegel zum Mikrofon bringt (ist nur Spass :D)
 
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Hallo.

Es sind verschiedene Redner, und ein Headset ist meist nur bei Profis beliebt, die meisten mögen das eher nicht aus meiner Erfahrung heraus.

Bis da immer die Leute verkabelt sind....

Die Redner sitzen auch im Publikum und gehen dann kurz vor zum Pult, da brauchte man schon mehrere Personen für die Technik, um die Redner vorher zu verkabeln, und auch das entrsprechende Funkequipment.


Es sind auch nur 80-100 Zuschauer im Saal, also eher was kleineres, wenn alle ruhig sein würden ginge das ja auch ohne Mikrofon....


Also werde ich den Partametrischen EQ vor der Kompressor im Kanalzug einschleifen


Danke !
 
Wie ist der Kompressor eingestellt? Ich habe oft bemerkt, daß ein Kompressor im Signalweg die Feedbackanfälligkeit deutlich erhöht :redface:
 
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Hallo.

Der Kompressor ist nicht so stark eingestellt, alle Regler zeigen in der Regel nach oben, das ist die Standardeinstellung. Auf jedenfall ist keine Verstärkung eingestellt, wo zu leise Sachen angehoben werden



Das ich mehr Probleme bekomme mit Kompressor, ist mir bekannt, nur warum das so ist, weis ich nicht genau.

Ggf werde ich dann den Kompressor zurückdrehen.
 
Bei Sprache,speziell wenn man in Gefahr von Feedback ist, sollte m.M.n. der Kompressor eher eine Limiterfunktion haben, also bei normalen Sprachpegel nicht oder nur wenig in Aktion treten. Zu laute Signale kann er dann glattbügeln.
Beim Einsatz von Stimmenkompression neigt man dazu, da der Pegel ja nicht gleich stark ansteigt wie ohne Kompressor, den Kanalpegel anzuheben, per kompressorgain oder Kanalfader. Und damit erhöht man die Feedbackgefah wenn nicht gesprochen wird, da der Kompressor 'aufmacht'. Ein Gate, das die stimme in Sprechpausen zurücknimmt, per Rangeregler einstellbar, kann da helfen. Der Schwellwert vom Gate muss aber ser gering bleiben um die Sprache nicht zu zerhacken.
 
Der Kompressor ist nicht so stark eingestellt, alle Regler zeigen in der Regel nach oben, das ist die Standardeinstellung. Auf jedenfall ist keine Verstärkung eingestellt, wo zu leise Sachen angehoben werden

Das ich mehr Probleme bekomme mit Kompressor, ist mir bekannt, nur warum das so ist, weis ich nicht genau.

Ggf werde ich dann den Kompressor zurückdrehen.

Behringer-Kompressoren sind so gebaut, dass man mit "alle Regler auf 12 Uhr" einen brauchbaren Ausgangspunkt hat. Insofern ist das gar nicht so verkehrt, und Du brauchst auch nichts zurückdrehen. Was bei Sprachbeschallung noch ganz nützlich sein könnte, die Automatik für die Zeitparameter ATTACK und RELEASE zu aktivieren. Das ist dieser kleine Schalter mit der Beschriftung AUTO, der liegt zwischen den beiden Potis für ATTACK und RELEASE.

Wenn bei deinem Kompressor der GAIN-Regler auf 12 Uhr steht, heisst das 0 dB, also weder Anhebung noch Absenkung der Lautstärke. Und daher hast Du auch keine Feedbackprobleme mit dem Kompressor. Wer unbedarft einfach den GAIN-Regler hochkurbelt, erhöht schlicht und ergreifend die Verstärkung, also die Lautstärke - und DAHER sind Kompressoren verschrien, sie würden die Feedbackgefahr erhöhen. Es sind aber nicht die Kompressoren, sondern die User, und die Feedbackgefahr steigt genauso, als würde man den Gain am Mischpult oder den Kanalfader anheben.

Gruß,
Jo
 
Hallo.
Der Kompressor ist nicht so stark eingestellt, alle Regler zeigen in der Regel nach oben, das ist die Standardeinstellung
Das hat auch mir den Tag versüsst :)

Ganz falsch ist es nicht - ganz richtig aber auch nicht!

Du hast ja nebst dem compressor auch noch ein Gate und ein Limiter - schau doch dass die auf "off" stehen! Das kann schonmal 2 Fehlerquellen ausschliessen!

Die "Ratio" auf 3 kann OK sein wobei je kleiner die Ratio ist du auch weniger Feedbackprobleme kriegst dafür auch weniger komprimieren kannst! und den "Threshold" bei -10 kann je nachdem wie du dein Gain am mischpult eingestellt hast bereits zum einsetzen des Kompressors führen auch wenn die Lautstärke noch nicht zu hoch ist!

Nun aber noch ein anderer Vorschlag: lass den Compressor einfach weg! Du hast ja nur ein Mikro zum Bedienen dann kannst du da auch gut selber den Fader schubsen! Und sehr wichtig: instruiere die Redner wie sie sich am Rednerpult zu verhalten haben! Sie sollen nicht das Mikro schlucken aber sich auch nicht immer davon wegbewegen!
 
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Rednerpult mit...
Bei einem Rednerpult gehe ich mal von nicht close-up Mikrofonierung aus, d.h. der/die Redner stehen in gewissem Abstand und haben damit in der Regel einen mehr oder minder gleichmässigen Pegel, sofern es keine Volllaien sind.

Da brauchst du eigentlich keinen Kompressor. Wie schon geschrieben diesen (wenn es denn unbedingt sein soll) als Limiter einsetzen, d.h. den Pegel ab 0dB mit einem Kompressionsverhältnis 1:8 oder mehr reduzieren. Der Kompressor sollte dann schnell reagieren (kleine Attackzeit) und die Reduzierung langsam wieder lösen (hohe Releasezeit).

Ein vollparametrischer EQ bringt da deutlich mehr. Damit kannst du deutlich besser als nur mit dem Pult EQ den Klang bearbeiten und gefährliche Frequenzen gezielt ziehen bzw. da wo es zu dünn ist vorsichtig reinschieben (was man aber eher sehr selten macht). Du erhälst bei richtiger Anwendung einen sauberen Klang mit womöglich höherer Sprachverständlichkeit.
 
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Hallo.

Mit dem Paramerischen EQ und danach mit dem Kompressor hats gut funktioniert, habe auch wenig Kompression eingestellt gehabt.


Es waren insgesamt 3 Frequenzen die nacheinander Koppelten, und die ich vorab beim Testen weggedreht habe, das Pult stand vor den Boxen, also nicht direkt davor aber halt 3m davor.

Lässt sich leider nicht anders machen dort....



Gruß+Danke !
 
Prima, dass es geklappt hat und der Kunde soweit zufrieden war.
 

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