Stimmen der Geige

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Hallo zusammen,

ich weiß, dass ich die Geige nicht mit einem Stimmgerät (Gitarre) stimmen kann. Wenn ich das aber mache wohin tendiert dann die Tonhöhe der Seiten? Also muss ich (bei A-Seite nach Kammerton) die D-Seite höher oder tiefer stimmen? Wie ist das mit G- und E-Seite?

Gruß Dennis
 
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Normalerweise kriegst du das A im Ensemble von einem Klavier vorgegeben und danach werden dann alle Saiten gestimmt. Wenn du kein Klavier hast kannst du auch irgendein anderes A nehmen, zB mit einer Stimmgabel, aber wozu brauchst du ein Stimmgerät? Trainier doch lieber dein Gehör, ein gutes Gehör ist Pflicht als Geiger. ;)
 
Das Gehör zu trainieren bringt nur etwas wenn ich das Ergebnis auch kontrollieren kann! Davon abgesehen stimme ich die A-Seite sowie alle Seiten meiner Gitarre mit Stimmgabel bzw. Gehör. Aber es geht nunmal nicht alles sofort..

Hmm... okay, ich formuliere die Frage einfacher:
Wenn ich die Geige mit dem Stimmgerät stimme, sind die einzelnen Seiten dann zu hoch oder zu tief? (Im Bezug zum A)

Gruß Dennis
 
Das Gehör zu trainieren bringt nur etwas wenn ich das Ergebnis auch kontrollieren kann! Davon abgesehen stimme ich die A-Seite sowie alle Seiten meiner Gitarre mit Stimmgabel bzw. Gehör. Aber es geht nunmal nicht alles sofort..
Geht leicht indem du 2 Saiten gleichzeitig spielst. Wenn du die A-Saite nach Gehör stimmen kannst dürftest du kein Problem damit haben.
 
@Incubus:
ich weiß, dass ich die Geige nicht mit einem Stimmgerät (Gitarre) stimmen kann.
Nicht wahr, du meinst, dass du die Geige in reinen Quinten stimmen sollst, das Stimmgerät aber gleichstufig temperierte Stimmung anzeigt.
Bei reinen Quinten ist der Tonabstand etwas größer als bei gleichstufig temperierten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Quinte#Stimmung
Wenn du also jede Geigensaite nach dem Stimmgerät stimmst, werden die Tonabstände zwischen den Saiten alle etwas zu eng: Das A wird richtig, das D und das G etwas zu hoch, und das E etwas zu tief.

Der Fehler beträgt aber nur zwei Hundertstel eines Halbtons. Das fällt praktisch kaum ins Gewicht. Du machst also keinen großen Fehler, wenn du die Geige so stimmst.
 
Die meisten Leute, die ich kenne, stimmen nach Gehör.
Ob das genauer ist?
 
Ob das genauer ist - das hängt davon ab, wie gut das Gehör ist. ;) Eigentlich kann man reine Quinten leicht und sehr genau nach Gehör herausfinden, denn sie klingen außerordentlich harmomisch. Aber wer darin noch ungeübt und unsicher ist, kann zum Vergleich ruhig mal ein Stimmgerät benutzen.
 
@Incubus:
Wenn du also jede Geigensaite nach dem Stimmgerät stimmst, werden die Tonabstände zwischen den Saiten alle etwas zu eng: Das A wird richtig, das D und das G etwas zu hoch, und das E etwas zu tief.

Das ist es was mich interessiert hat.. Übrigens ist es das was ich nach dem kompletten Stimmen mit dem Stimmgerät auch "gefühlt" habe, da ich schon seit sechs Jahren Gitarre spiele und nicht völlig unvorbereitet das Abenteuer Geige angehe.. ;)

Vielen Dank an alle für die Antworten!
 
Leut, nehmt's mir nicht übel, aber ich glaube nicht, dass man da was hört/fühlt - wie auch immer!
Zumal - sorry - wenn Du ein Stimmgerät brauchst um die Geige zu stimmen!
Wie willst Du da 2/100 Frequenzunterschied hören?
So genau zeigt das Dein Stimmgerät gar nicht an!
Das ist eher Einbildung.
Die Diskussion erscheint mir etwas akademisch.
 
@Axel:

Vor langer Zeit kam mal eine Sendung im 3. Programm, wo die verschiedenen Stimmungen erklärt und vorgeführt wurden. Der Moderator hatte da zwei Keyboards, eins in reiner Stimmung und eins in temperierter Stimmung. Zuerst hat er die temperierte Quinte gespielt; die klang halt genau so, wie man es vom Keyboard kennt, ganz normal und richtig. Aber dann hat er zum Vergleich die reine Quinte gespielt, und die klang tatsächlich reiner. Im direkten Vergleich dazu klang die temperierte Quinte dann hässlich und unrein.

Also, rein akademisch ist das nicht. Der Unterschied ist zwar gering, aber man kann ihn bemerken, wenn man sehr genau drauf achtet.

Du hast allerdings recht damit, dass der Unterschied praktisch keine große Rolle spielt, denn erstens muss man seine Geige schon sehr sorgfältig stimmen, um diesen Unterschied zu realisieren, und außerdem hat man dann nur die leeren Saiten "rein" gestimmt. Beim Spielen greift man aber die meisten Töne auf dem Griffbrett, und da müsste man schon verdammt gut sein, um bis auf 2/100 genau zu greifen. Die meisten Geiger haben da wohl eine wesentlich größere "Streuung", und darum fällt die unterschiedliche Saitenstimmung dann gar nicht mehr ins Gewicht.
 
@Axel:

Vor langer Zeit kam mal eine Sendung im 3. Programm, wo die verschiedenen Stimmungen erklärt und vorgeführt wurden. Der Moderator hatte da zwei Keyboards, eins in reiner Stimmung und eins in temperierter Stimmung. Zuerst hat er die temperierte Quinte gespielt; die klang halt genau so, wie man es vom Keyboard kennt, ganz normal und richtig. Aber dann hat er zum Vergleich die reine Quinte gespielt, und die klang tatsächlich reiner. Im direkten Vergleich dazu klang die temperierte Quinte dann hässlich und unrein.

Also, rein akademisch ist das nicht. Der Unterschied ist zwar gering, aber man kann ihn bemerken, wenn man sehr genau drauf achtet.

Du hast allerdings recht damit, dass der Unterschied praktisch keine große Rolle spielt, denn erstens muss man seine Geige schon sehr sorgfältig stimmen, um diesen Unterschied zu realisieren, und außerdem hat man dann nur die leeren Saiten "rein" gestimmt. Beim Spielen greift man aber die meisten Töne auf dem Griffbrett, und da müsste man schon verdammt gut sein, um bis auf 2/100 genau zu greifen. Die meisten Geiger haben da wohl eine wesentlich größere "Streuung", und darum fällt die unterschiedliche Saitenstimmung dann gar nicht mehr ins Gewicht.

Drum mein ich ja: "rein akademisch"!
(ich spiel seit 44 Jahren Geige - glaub mir, ich weiss, von was ich rede :))
 
Danke, Axel, der Link ist toll. Den hab ich schon lange gesucht.
ich spiel seit 44 Jahren Geige - glaub mir, ich weiss, von was ich rede
Ja, ich glaube dir und neige mich vor deinem weißen Haupt. :hail:
 
Ein erstaunlicher Versuch, bei dem die temperierte Stimmung bei der Geige veranschaulicht wird geht folgendermaßen:
Man spiele die leere G-Saite und dazu die Sechste ,Ton E- erster Finger auf der D- Saite (sauber intoniert). Der Finger bleibt liegen. Dann greift man auf der A-Saite mit dem 2.Finger das C und gleicht die saubere Terz, die leere E-Saite an.
Wenn beide Intervalle sauber sind und die Finger liegen bleiben, sollte man dann die beiden mittleren Töne (E-auf der D-Saite und C auf der A-Saite) zusammenspielen.
Sie sind dann erschreckend unsauber.....der Grund ist die temperierte Stimmung.
Eine Anleitung für nichtgeübte fürs Geige stimmen und Cello stimmen gibt es mit Hörbeispielen auch mit Quinten unter:
http://www.geigenbau.com/leihinstrumente/geige/stimmen.html
Gruß
C.Adam
 
Ich wollte mal einen "Zwischendank" an alle für die rege Beteiligung hier aussprechen. Leider bin ich im Moment mit anderen Dingen beschäftigt, aber den Versuch von "Geige24" werde ich mal ausprobieren.

Gruß Dennis
 

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