Stimmlippenschonende (Atem-)übungen?

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Hallo,

da ich für meine seit Wochen bestehenden Stimmprobleme nun eine Diagnose habe (leichte Stimmlippenödeme beidseitig, außerdem starker Reflux :(), wurden mir vom Arzt zwei bis drei Wochen Stimmschonung verordnet, also sollte ich idealerweise gar nicht singen und wenig reden
Ich wollte jetzt fragen, ob es Übungen oder Atemübungen gibt, die man machen kann, wo die Stimmlippen nicht oder sehr gering belastet werden? Atemübungen auf Sch etc. darf ich machen, da die Stimmlippen da keinen Kontakt haben, wie sieht es mit psch oder tsch und solchen Dingen aus?
Ich würde gerne verhindern, dass das, was ich mir jetzt in den letzten Monaten erarbeitet habe, in den drei Wochen verloren geht und ich wieder von vorne anfangen kann...
 
Eigenschaft
 
Was ich immer empfehle ist pfeifen. Mache ich auch immer wenn ich stark erkältet bin oder so. Ist für die Stimmlippen von der Belastung ähnlich wie sch oder tsch oder sonstwas aber bezieht neben der Atmung auch noch die Resonanz und das Formen des Vokaltraktes mit ein. Du kannst fast alle Übungen, die du sonst mit der Stimme machst, auch mit Pfeifen machen, also Skalen, Sirenen usw. usf.
 
Danke für den Tipp. Ich hab das mal ausprobiert, halte mit meinem atemstrom beim Pfeifen lediglich ein paar Sekunden durch, während ich beim Singen eigentlich ewig lang kann - rein gefühlsmäßig brauche ich ca. 10x soviel Luft, um einen Pfeifton zu erzeugen, als ich für einen gesungenen brauche. Wenn ich mir die Hand vor den Mund halte, spür ich beim Pfeifen einen deutlichen Luftstrom, während beim Singen extrem wenig kommt.
Ist das bei dir wirklich vergleichbar? :gruebel:
 
Was du beschreibst ist alles normal. Die Resonanz ist vergleichbar (das "mitschwingen der Obertöne im Kopf"). Der Luftstrom ist größer als beim Singen (eher vergleichbar mit "sch" "tsch" usw.), weil er ja nicht durch die Stimmlippen "gebremst" wird. Beim Aushalten der Töne kommst du in etwa auf ein drittel der Zeit wie beim Aushalten eines gesungenen Tones.

Die Atemspannung an sich ist aber ähnlich, was fehlt ist nur der zusätzliche "Bremseffekt" durch die Stimmlippen. Dadurch ist der Verlust an Luft größer, selbst wenn du stützt. Wie schon gesagt, vom Luftstrom her ist das Pfeifen ähnlich wie Übungen auf sch, tsch oder so, es hat aber zusätzlich die Resonanz, trainiert z.B. auch die Zungenposition mit und die Muskeln hinten im Vokaltrakt (Gaumenbögen, Gaumensegel).

Beim Aushalten der Pfeiftöne ist die richtige Resonanz wichtig. Der Pfeifton darf nicht zu "luftig" sein, damit du den Atemstrom effizient nutzt. Auch der Vokaltrakt hält dabei den Atemstrom etwas zurück, indem er sich durch die Zungenposition verengt.

Beim Pfeifen aushalten komme ich etwa auf 10-20 Sekunden je nach Lautstärke auf einem Ton, aber wie gesagt die Resonanz muss korrekt sein. Beim Aushalten eines Singtons, je nach Vokal und Höhe etwa 2-3 mal so lange.
 

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