Strat body kaufen - welche Kriterien?

  • Ersteller turbofinger
  • Erstellt am
turbofinger
turbofinger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.12.23
Registriert
04.07.07
Beiträge
197
Kekse
0
Hei Leute,

beim erfolgreichen Umbau meiner Tele kam mir die Idee auch meine Strat zu pimpen, als ich aber unter das Pickguard sah, packte mich das kalte Grausen beim Anblick des billigen Sperrholzes.

Also denke ich im Moment darüber nach, eine Stratocaster nach meinem Geschmack komplett aus einzelnen Teilen zusammenzustellen, angefangen mit dem Korpus.

Nur worauf muss ich beim Korpuskauf achten? Es gibt da welche mit Pool-Fräsung und welche mit genauer 3-Single-Coil-Fräsung? Welche Bodys sind besser? Welches Holz empfiehlt sich, wenn es zwar billig, aber trotzdem massiv sein soll?

Grüße
Turbofinger
 
Eigenschaft
 
Tja, da kommt darauf an... grundsätzlich gibt es ja ne Menge Möglichkeiten…. Am teuersten dürften wohl Bodys aus den guten "dichten" Hölzern wie Esche / Sumpfesche und Ahorn sein… Dicht gefolgt von Erle. Pappel und Linde (weniger dicht…dicht im Sinne von Holzdichte) sind in der Regel billiger.

Die Frage ist ja, was hast du für Soundvorstellungen…. Esche und Ahorn sind schwerer und geben in der Regel einen klareren Ton mit viel Sustain. Pappel und Linde sind relativ weich und gerade bei minderen Qualitäten, kann die Grundsubstanz schon ziemlich muffig sein… Wie gesagt die Betonung liegt auf KANN.

Die nächste Frage wäre, aus wie vielen Teilen der Korpus besteht… schaut man mal nach den Customshop Modellen, findet man Bodys, die aus einem Stück sind… ein guter Body wird wohl aus 2 bis 4 Teilen bestehen.

Ich beschäftige mich jetzt seit über 20 Jahren mit dem Thema Gitarre, sowohl was das Spielen, wie auch das Basteln betrifft und ich bin immer iwie bei Erlenbodys hängen geblieben… Die stellen für mich einen guten Kompromiss aus Preis / Leistung und Sound da. Vielleicht ist es Einbildung aber der Klang liegt irgendwie zwischen Esche und Mahagoni und mir, als Slider kommt das sehr entgegen…

Was die Fräsungen betrifft, würde ich sagen…. Wenn du eine S-S-S Bestückung hast, dann sollte es auch nur so gefräst sein… Aber das wäre für mich ein Kriterium.

Ach ja, komischer Weise werden die meisten Klampfen bei ebay mit einem Korpus aus Erle angeboten, ich mag da nicht so recht dran glauben… Ich habe schon manche Chinageige in den Fingern gehabt, die angeblich aus Erle sein sollte und mit Glück und Augen zudrücken, ist die gerade mal für Linde durchgegangen… Linde ist eigentlich ein Holz, das wegen seiner Weichheit für Schnitzen prädestiniert ist…

Schau mal bei Guitarfisch.com vorbei, die haben immer mal wieder gute und günstige Bodys

http://store.guitarfetish.com/prlipi.html
 
Ich muss was ernstes dazu sagen:

Wenn Du eine Strat zusammenstellst und dabei Teile von verschiedenen Herstellern/Händlern kombinierst, wirst Du Kopfzerbrechen bekommen. Hälse und Halstaschen passen nicht zueinander, Mensuren verrutschen, Bohrungen sind falsch gesetzt, etc.

Es empfiehlt sich Holz, welches stabil genug ist. Das schliesst so ziemlich jedes schon genannte Holz ein. Pappel und Linde sind klassische Schnitzhölzer, das ist richtig. Das liegt aber nicht daran, dass sie so weich wären, sondern an ihrem sehr gleichmässigen Wuchs. Wir reden hier von europäischen Laubbäumen und damit Hartholz. Als Schlaggegenstand tödlich hart.

Erle ist klassisch, Esche ebenfalls. Klanglich wird bei einem Stratkörper aber kein hörbarer Unterschied zwischen den Hölzern auftreten. Teurer ist das eine oder andere Holz übrigens auch nicht, das ist ein Irrglaube.

Willst Du überhaupt die Holzmaserung sehen kännen oder soll es ein deckend lackierter Körper sein?

Grüsse
 
@Damn Dan

Das ist im Prinzip Alles richtig, was du geschrieben hast und natürlich besteht immer die Gefahr, dass die Teile nicht zusammenpassen und Aussagen wie…"Fräsung für die Halstasche entspricht Fendermaßen" könne schon sehr Dehnbar sein. Ich erlebe da seit zig Jahren schon die wildesten Dinge.

Und ja, auch Pappel und Linde sind Harthölzer, vielleicht habe ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt… Ahorn und Esche sind halt besonders Widerstandsfähig, weshalb man dieses Holz ja auch bevorzugt für Stiele von Spaten und Äxten benutzt.

Was die unterschiedlichen Preise betrifft… Ich meinte jetzt nicht unbedingt Schnittholz vom Großhandel, sondern fertige Bodys und da ist es meistens so, dass Ahorn und Esche schon teurer gehandelt werden , als Pappel und Linde…

Klassicher Weise war Leos bevorzugtes Holz eben Esche und Erle wogegen die Herren im Gibson Werk auf Mahagoni, bzw. die Kombination Mahagoni und Ahorn setzen.

Wenn ich mal so 25 Jahre zurück denke, dann waren die billigen Gitarren oftmals aus Schichtverleimten Holz und bei Framus und Co. sogar auch schon mal aus Buche, was aber auch nicht schlecht klang.

Pappel kannte ich zu der Zeit nur von Bässen (Basswood).

In wie weit was nun wie klingt und warum nicht, darüber könnte man jetzt noch Monate diskutieren
 
Hier im Forum sihet man ja auch die Auswüchse der "ungefähr Fenderausdehnungen"...

Was die unterschiedlichen Preise betrifft… Ich meinte jetzt nicht unbedingt Schnittholz vom Großhandel, sondern fertige Bodys und da ist es meistens so, dass Ahorn und Esche schon teurer gehandelt werden , als Pappel und Linde…

Das ist richtig. Ahorn ist aber ein Sonderfall. Bergahorn kostet das Dreifache von Linde. Körper daraus sind auch etwas problematisch, da manmanchmal den Rückenklemptner gleich mitkauft;)

Klassicher Weise war Leos bevorzugtes Holz eben Esche und Erle wogegen die Herren im Gibson Werk auf Mahagoni, bzw. die Kombination Mahagoni und Ahorn setzen.

Richtig. Das wurde wegen dem günstigsten Materialpreis bei Fender und dem günstigeren als von Lester verlangen Materialpreis gemacht. "Cause ist cheaper" ;)

Pappel kannte ich zu der Zeit nur von Bässen (Basswood).

Pappel heisst im englischen aber Poplar. Basswood ist Linde Ich will gar nicht damit anfangen, was Rosenholz ist... ;)

Grüsse!
 
@Damn Dan....

und wieder hast du Recht...

Basswood ( Tilia americana) ist Amerikanische Linde. Oh Mann....:D

Und wat'n Glück, dass Leo seiner Zeit so "sparsam" kalkuliert hat... Man stelle sich mal vor, dass die Strats und Telleys serienmäßig in Mahagoni gewesen wären...brrrrrrrrr und dann noch mit Humbuckern...:eek: ;)
 
Echt ey, hübsche Maserung, hervorragende Wuchseigenschaften und dann auch noch brummfrei. Also ich könnt dat nich verantworten. Direkt widerlich !;)
 
Ich höre einer Strat nicht an, ob sie SSS, HSS, HSH oder mit Pool gefräst ist.

Ich würde mir auch das professionelle Lackieren eines Gitarrenbodys nicht zutrauen.

Ich würde nach Esche oder Erle sehen, niedrigem Gewicht, schöner Farbe, Shaping (eher klobig oder eher drahtig), gewünschter Stegfräsung (Hardtail, Zweipunkt-, Sechspunkt- oder Floyd Rose- Vibrato) - und nach dem Preis selbstverständlich.

Alex
 
Schau mal bei Guitarfisch.com vorbei, die haben immer mal wieder gute und günstige Bodys

http://store.guitarfetish.com/prlipi.html

Haben schöne Preise, aber kostet doch Einfuhrsteuer?

@jf.alex

Danke, schön auf den Punkt gebracht.

Ich hätte also gerne Esche oder Erle, vorlackiert, Tremolo vorgebohrt, mit Vintage-Tremolo-Fräsung, Farbe: Naturfinish; mit oder ohne Pool. Mit Pool wärs wohl für die Pickups flexibler.

Was gilt als besser: Zweipunkt- oder Sechspunkt-Tremolo?

@Damn Dan

Welche Breite sollte die Halstasche des Korpus haben, um möglichst kompatibel zu Rockinger und Co oder Fender (?) zu sein?

Grüße
Turbofinger
 
Welche Breite sollte die Halstasche des Korpus haben, um möglichst kompatibel zu Rockinger und Co oder Fender (?) zu sein?

Puh, gute Frage... Ich würde an Deiner Stelle am ehesten bei Rockinger in Hannover anrufen und nach den konkreten Daten fragen.

Ich hätte also gerne Esche oder Erle, vorlackiert,

Was heisst "vorlackiert"? Transparent gefärbt, naturbelassen, deckend?

Grüsse
 
Die Fräsung ist konisch, 54 auf 57 mm. So munkelt man seit Jahren und so ist es auch bei meiner Strat und den Fenderdamen, die ich schon mein nennen durfte...
 
Was heisst "vorlackiert"? Transparent gefärbt, naturbelassen, deckend?
Grüsse

Am liebsten so lackiert, dass ich selbst nichts mehr machen muss. Dabei bin ich durchaus bereit, Kompromisse einzugehen, weil ich etwas Geld sparen muss. Ansonsten nähme ich am liebsten transparent mit sichtbarer Maserung, aber man kann leider nicht alles haben; aus Budget-Gründen bin ich auch mit deckender Lackierung zufrieden.

Grüße
TF
 
Oh, ich denke ich verstehe...

Ansonsten nähme ich am liebsten transparent mit sichtbarer Maserung,

Also naturbelassen, d.h. mit klarem Lack und hochglänzend, richtig?

ber man kann leider nicht alles haben; aus Budget-Gründen bin ich auch mit deckender Lackierung zufrieden.

Und weiterhin hat man Dir eingeredet, deckende Lackierungen seien günstiger, bzw. klare Lackierungen kosten Aufpreis, richtig?

Grüsse
 
@Damn Dan
Und weiterhin hat man Dir eingeredet, deckende Lackierungen seien günstiger, bzw. klare Lackierungen kosten Aufpreis, richtig?

Das hat mir keiner eingeredet, das sind Erfahrungswerte. Wenn ich mir Gitarren angucke, dann kosten die transparent lackierten Exemplare immer mehr als die im ähnlichen Preis- und Ausstattungssegment liegenden deckend lackierten Exemplare.

Hängt wohl auch damit zusammen, dass man nicht jedes Holz nehmen kann, wenn die Maserung dann deutlich zu sehen ist. Bei deckender Lackierung ist ja wurscht, wie das Holz aussieht, weil es keiner sehen kann. Die Lackierung selber dürfte kaum mehr Geld kosten.

Also ich fasse mal zusammen: Lackierung nach Geschmack, die Fräsungen Pool oder Single Coil (nach Geschmack), Holz Esche oder Erle, Halsfräsung Fenderstandard für 54mm Hälse; einteilig oder mehrteilig Fertigung ist mir eigentlich dann wurscht, weil klanglich nicht von Bedeutung.

Klingt so weit einfach.

Grüße
TF
 
Das hat mir keiner eingeredet, das sind Erfahrungswerte. Wenn ich mir Gitarren angucke, dann kosten die transparent lackierten Exemplare immer mehr als die im ähnlichen Preis- und Ausstattungssegment liegenden deckend lackierten Exemplare.

Jaja, die wollen mehr dafür haben, obwohl die Kosten praktisch gleich sind.

Hängt wohl auch damit zusammen, dass man nicht jedes Holz nehmen kann, wenn die Maserung dann deutlich zu sehen ist.

Das ist richtig, aber im Einkauf ist Holz immer gleich teuer, nämlich nach Kubikmeter berechnet. Ich kann das nicht oft genug erwähnen. ;)

Wenn Du wirklich hohe Qualität haben und etwas Geld investieren möchtest (so habe ich das verstanden), könnte der Gang zum Instrumentenbauer für Dich richtig sein. Such mal in Deiner Nähe nach solchen Speziallisten, denn dann kannst Du gleich Dein Stück Holz aussuchen bzw. vom Speziallisten aussuchen lassen und mit absoluter Sicherheit Passgenauigkeit und Wertigkeit erwarten.

Grüsse
 
Holz wird nach Kubikmeter bezahlt. Aber ein schönerer Stamm hat eben nen höheren Kubikmeterpreis. Jeder Stamm setzt sich aus unterschiedlichen Holzqualitäten zusammen. Da haben wir klassischerweise zuerst die Seitenware aussen die liegende Jahrringe aufweist, was im Instrumentenbau verpönt ist. Dann kommen wir zur Hauptware die idealerweise unser gewünschtes Schnittbild hat. Wie sich über den gesamten Stamm die Holzfehler (Äste (fest verwachsen oder durchfallend), Rindeneinwuchs, Riegel, Wurmlöcher, Harzgallen (evtl), metallische Einschlüsse etc.
Und aus dem Gesamtbild leitet sich der Kubikmeterpreis für den ganzen Stamm ab. Da hast du viel dabei was du nur bedingt einsetzen kannst.
Und bei einer Decke entscheidest du ganz einfach nach den Kriterien sichtbar - nicht sichtbar. Kann ich hier nen Holzfehler tolerieren? Und für ne sichtbare Decke werden einfach die schöneren Teile eines Stammes eingesetzt. Daher ist ein Aufpreis absolut nachvollziehbar. Über die Höhe lässt sich natürlich streiten.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben