Styles: Songbezogen od. neutral?

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Frank Gabriel
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Hallo Zusammen,

uns beschäftigt gerade die Frage ob Styles eher songbezogen oder neutral programmiert werden sollten. Beides hat ja Vor- und Nachteile. Bei einem songbezogenen Style kann man natürlich auf die spezielle Charakteristik des einzelnen Songs eingehen um das Lied nahezu eins zu eins wieder zu geben. Ein solcher Style kann dann aber meist nur für diesen Song genutzt werden.

Mit einem neutral produzierten Style hingegen lassen sich innerhalb eines Genres mehrere Songs interpretieren.

Ich möchte nun sehr gerne wissen worauf Ihr steht bzw. was Ihr lieber spielt. Neutral oder doch lieber songbezogen? Ich würde mich sehr über eine rege Beteiligung an diesem Thread freuen, da mich die einzelnen Meinungen zu diesem Thema wirklich sehr interessieren.

Liebe Grüße
 
Eigenschaft
 
Die einen sagen so, die anderen so.
Ich habe anfangs ausschließlich neutrale Styles gespielt. Später dann versucht, zusätzliche Styles dazu zu kaufen. Teils universell, teils titelbezogen. Ein Keyboard von mir erlaubt die Modifikation verschiedener Features durch sog. "Makeup Tools". Durch den Austausch eines Drum Sets, die Änderung eines Instruments im Style o.ä. wird der Style sicher nicht titelbezogen, aber ggf. geeigneter für das geplante Lied.
Während ich Musiker kenne, die fast jeden Style titelbezogen selber programmieren, bin ich mehr Jäger und Sammler. Mit selbstgefertigten Styles (z.B. aus SMF) fange ich gerade erst an. Während man den "Uralt-Kram" meist mit Standards spielen kann, verlangen viele Titel aus der modernen Popmusik nach Tricks und Kniffen, die den Wiedererkennungswert beim Publikum steigern. Beispiel: "Lucifer." Hier kam ich um einen titelbezogenen Style nicht herum.
 
Wenns ganz Original klingen soll, wählen die meisten wohl eh sowieso ein Midifile. Ansonsten sind natürlich Styles, die man mehrfach einsetzen kann schon charmant. So Schunkelwalzer, Apreski, Amigos, usw. kann man sicher einen Universalstyle kreiren, da der Rhythmus ja auch oft identisch ist. Bei speziellen Sachen wird man aber wohl um songbezogene Styles nicht rumkommen. Letztendlich entscheidet auch, wie gut und qualitativ der jeweilige Style ist. Haut der universell gut rein und trifft den Nerv des Liedes ist das auf alle Fälle besser, als irgendein so nah am Original wie möglich gequitsche.
 
Beides :-/

Ich finde songbezogene Styles besser als Midifiles weil ich da ohne Probleme schnell mal den Refrain am Ende wiederholen kann. Das geht wohl auch mit Midifiles, aber damit müsste ich mich befassen. Aber Styles nach Genre lockern das Ganze auf. Es muss auch nicht immer 100% original sein. "smells like teen spirit" auf big band bringt viele zum Schmunzeln (geklaut von Paul Anka).

Falls ihr auf der suche nach Referenzpunkten seid, ich nutze zu ca. 80% PA3x und BK7m Styles und komme mit der Presetauswahl sehr gut zurecht. Im Songbook habe ich den einen oder anderen Style ausgedünnt. Ich brauch keine Pianobegleitung im Style, die mache ich selber ;)
ca. >10% sind Styles aus altbeständen (Solton, Roland E/G Serie, Wersi) die von mir ein bisschen aufpoliert wurden. <10% sind tatsächlich Midifiles. Das geht aber nur bei Songs ohne "Zugabe" Garantie. Aber auf die würde ich gerne verzichten.
 
Ich habe zum ersten Mal ein MDI-File eingesetzt für ein Klassik-Stück, wo mir sonst die Hände ausgegangen wären. Dann war es eines wo ich singen musste und nicht beides tun konnte, also singen und spielen. Später habe ich es dann aber geschafft, auch zu einem Style singen zu können.

Mit Styles zu spielen finde ich irgendwie sportlicher. Auch liegt der Reiz darin, für bestimmte Stücke SMF in Style umwandeln zu können. Vorausgesetzt man hat ein gutes SMF dafür.
Spielt man mit anderen zusammen, dann lässt sich mit einem Style besser üben, weil man leichter bestimmte Parts eines Stückes üben kann.

Dafür ermöglicht einem der Einsatz eines MIDI-Files eine größere Klangvielfalt. Und man hat dann beide Hände frei und muss nicht eine zum Drücken der Style-Akkordsteuerung einsetzen. So macht eigentlich beides durchaus Sinn und hat seine Vor- und Nachteile.
 
Vielen Dank denen, die sich aktiv an diesem Thread beteiligt haben. Wir sind gerade dabei neue Styles für XMS-Pro / MAX zu produzieren. Deshalb waren uns eure Meinungen zu diesem Thema wichtig und für unsere Arbeit hilfreich.

Ich möchte nur noch einmal betonen, dass es hier nicht um MIDI-Files geht sondern ausschließlich um Styles.

Über eine weitere Beteiligung würden wir uns natürlich sehr freuen. Je mehr desto besser. Nur auf diesem Weg können wir eure Wünsche in unsere Arbeit einfließen lassen.

Liebe Grüße
 
Hallo zusammen,

wo bekommt Ihr denn Eure Style-Dateien, wenn Ihr sie kauft, her?

Ich habe mich in den letzten Tagen mal mit dem Thema beschäftigt und kann nicht beurteilen, welche Styles für den Tyros5 die Besten sind.


Gruß
Michael
 
Wir kaufen keine Styles, sondern produzieren diese selbst. Unsere Kunden müsse zur Zeit die von uns produzierten Styles auch nicht kaufen, sondern bekommen sie als free Download zur Verfügung gestellt.

Liebe Grüße
 
Hallo,
also bei songbezogenen Styles geht es darum dass v.A. das Intro, evtl. auch Ending und Breaks usw. genau wie im Originalsong sind. Die meisten Hersteller beziehen sich bereits bei Ihren Styles auf einen bestimmten Titel, Intro wird abgeändert und hört sich meist "ähnlich" an. Für mich jedenfalls so unbrauchbar. Ich schalte dann Stimmen weg und spiele das Intro selbst bzw. starte mit einer Variation die zum Intro passt oder nehme meist gleich einen fertigen Songstyle.
Also für mich persönlich wäre optimal:
Intro 1 - nur Einzähler
Intro 2 - Intro wie Song, aber Akkorde kann ich selbst steuern (wie bei Korg) - kann dann evtl. für Fills, Soli usw. verwendet werden.
Intro 3 - Intro wie Song mit Akkordwechseln.
Endings genau so.
Spezielle zum Song gehörende Breaks, Bridges usw. auf den einzelnen Variationen.

Die Frage ist auch ob es urheberrechtlich OK ist wenn die Werkstyles bereits songbezogen sind?
 
Guter Punkt! Intro1 ist ein muss für mich :) Mich stört es wenn schon das solopiano, sax oder was auch immer von sich aus anfängt den Song zu duddeln. Da kann ich ja gleich mit midi files arbeiten.
 
Ich würde Intro 1 nicht mit "Nur Einzähler" verschwenden... - für sowas haben alle modernen Arranger eine entsprechende "Count in"-Funktion! ;)


HTH
:hat:
 
Ich verwende ja einen Roland E-60 als "Hauptträger" und einen Korg PA1X als weiteren Soundlieferer. Interessant ist, dass die beiden Hersteller hinsichtlich der Styles völlig unterschiedliche Wege beschreiten.
Beim Roland habe ich auf Intro 1 genau den neutralen Einzähler, den ich mir wünsche. Intros 2,3,4 sind dann etwas umfangreicher, bleiben aber immer steuerbar hinsichtlich der Tonart. Genauso ist es bei den Endings. Vom einmaligen Schlussakkord bis zu aufwendigen Abschlüssen hat man vier zur Auswahl. Insgesamt sind die Styles viel weniger titelbezogen und universeller verwendbar als beim Korg.
Beim Korg empfinde ich deshalb die Auswahl der Intros, Fills und Endings nicht immer glücklich. Dafür sind manche Styles stärker auf einen Titel bezogen. Blöd nur, wenn man den Style für ein anderes Lied verwenden möchte, weil es rhytmisch und stilmäßig passen würde. Sich aber dann mit unpassenden Intros und Endings rumschlagen muss.
Deshalb habe ich bald verstanden, warum die Korg-User viel eher an titelbezogenen Styles interessiert sind.

Wenn man allerdings auf titelbezogene Styles steht, kann einem die "Unverbindlichkeit" einiger Roland-Styles schon wieder ein Dorn im Auge sein. Man hat aber gute Möglichkeiten, Styles zu "personalisieren" durch Bearbeitung. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Man kann passende Intros und Endings erstellen und den Werksstyle unter neuem Namen speichern.
 
Ich würde sagen, dass es auf die Zielsetzung ankommt. Wenn man ein Notenheft hat und möchte einen 6/8 Rock spielen, kann man sich auf die Suche begeben im Keyboard und damit loslegen. Etliche Styles im Keyboard sind ja auch in einer Songdatenbank mit entsprechenden Einstellungen verknüpft. Kommt es hingegen auf Authentizität an , wird man wohl nicht daran herumkommen, einen der vielen auf einen bestimmten Song angepassten Style einzusetzen. Das könnte z.B. bei einer Festlichkeit eine Rolle spielen, wenn bestimmte Wünsche erfüllt werden sollen. Die Motivation des Publikums wird natürlich besser, wenn die Wiedererkennungsrate besser ist. Allerdings habe ich noch nie jemand tot vom Stuhl umfallen sehen, weil ein Keyboarder einen Titel aus seinem Repoirtoire gebracht hat, der weniger authentisch war. Hier gibt es natürlich auch Unterschiede in den Qualitätsstufen. Lieber ein werksseitiges gutes Style (eben nicht angepasst), als ein schlechtes "angepasstes" Style - und davon gibt es leider Tonnenweise Material.

Styles (auch angepasste) sind auch nicht der letzte Schluß. Nicht umsonst sind auch MP3s beliebt. Aber es bleibt eine Frage der Zielsetzung und was man eigentlich erreichen will. Um experimentell neue Dinge auszuprobieren, gibt es nichts einfacheres, als einen Style zu nehmen und darauf zu versuchen, etwas Neues zu kreieren. Aber ohnehin arbeiten die Leute, die auch komponieren wollen, lieber mit Workstations- und Computer, weil sie eben da die maximalen Freiheitsgrade haben.
 
Ich habe gerade eine Woche damit verbracht, einen passenden Style für "Radio GaGa" herzustellen. Das ist ein ganz besonderer Leckerbissen für den Keyboarder, der das Lied mit einem Style spielen will. Es gibt einen netten Style für den Roland E-80. Nur kann man damit das Lied nicht spielen, weil die Struktur nicht stimmt.
Also habe ich selbst einen Style aus einem Midi-File hergestellt. Da waren Drums, Bass und Synthielinie drauf (das berühmte Arpeggio). Die anderen Sounds habe ich dann aus dem E-80 Style verwendet.
Das Problem ist nicht nur die ungerade Taktzahl in den Strophen, sondern auch die Tatsache dass es drei verschiedene Intros gibt. Eines am Anfang une je eines nach den beiden Refrains, welche auch noch völlig verschieden klingen (im zweiten Refrain zunächst Solo-Drums, dann Rhytmuswechsel ähnlich dem ersten Refrain).
Das erste Intro lasse ich tatsächlich als Intro laufen, die anderen beiden jeweils als FillDown und FillUp. Beim dritten Intro muss ich dazu noch am Cutoff vom Synthiesound drehen, weil diese Ereignisse vom Style-Converter nicht mit aufgezeichnet werden.

Das war echt eine harte Nuss. Aber ich habe es geschafft. Demnächst wird das Lied mit Gesang aufgeführt und ich hoffe, dem Publikum gefällt es.
Ansonsten gebe ich dem Vorposter Recht. Ich versuche immer, den "Spirit" des Stückes zu treffen. Dafür muss es nicht hundertprozentig nach dem Original klingen. Wenn der Style passt und der Spieler das Stück mit Leben erfüllen kann, dann wird er auch Erfolg haben. Sonst könnte man ja gleich MP3's abspielen. Das kling zwar authentisch, ist aber spielerisch mausetot.
 
Also im Prinzip finde ich persönlich neutrale Styles auch besser, vor allem in einer Grundausstattung. Was aber echt klasse wäre, wenn es so eine Art "Upgrade Pack" oder wie man es auch immer nennen mag gäbe. Z.B. wenn man Songbezogene Styles die man brauchen kann sich aussuchen und dann einzeln herunterladen kann, am besten vielleicht sogar noch mit dementsprechenden Voices für den Song. Wenn man dann z.B. 1/2 Euro oder so pro Song dafür verlangt fände ich das völlig okay und es wäre vielleicht auch ein gutes Geschäft. Das selbe könnte man ja auch noch mit neutralen Styles und Voices machen. So etwas fände ich echt super, wenn es so etwas gäbe. Bei Yamaha muss man komplette Expansion Packs für um die 60 Euro kaufen und da ist dann teilweise so viel drauf, was man eigentlich gar nicht braucht und man nutzt vielleicht nur 25% davon. Daher fände ich es gut, wenn man eine große Datenbank hätte, aus der man sich alles einzeln aussuchen könnte und dann auch nur das hat, was man wirklich braucht, egal ob songbezogen oder neutral, aber gerade für songbezogene wäre das doch eine optimale Lösung ;-)
 
Ich habe früher relativ oft songbezogene Styles für mein Roland G1000 gekauft. Gerade wenn ich damit tatsächlich losgehe, und auch Geld verdiene, spielt das überhaupt keine Rolle, für einen Song auch mal 20EUR zu investieren - meine Meinung.
Meistens war's auch ein Sammelpack, das neben den Roland Styleformaten auch Yamaha, Technics und Co, sowie auch das Midifile in verschiedenen Formaten enthielt, also für jeden was dabei, sogar, wenn man mal das Keyboard gewechselt hat. Es braucht halt nur jemanden, der so was regelmäßig und zeitnah (gerade bei aktuellen Songs) anbietet und dazu auch noch in vernünftiger Qualität.
 
Das kommt immer ein bisschen darauf an.... ( aus Lehrersicht)
Als Alleinunterhaltend ist ein direkt angepasster ( Songbezogener) Style natürlich der Idealfall

Ich spiele Korg, da werden wir ja immer ganz nett bedient. - Ich würde dafür nicht extra Geld bezahlen, dafür ist das Reportoire einfach zu schnell wechselnd. Die meisten Lieder halten sich ja nur ein paar Monate, dann guckt man sie nicht mehr an. ( Im Pop-Bereich, Rock ist etwas beständiger)

2. Platz ist dann das Midi-file, was nicht so flexible einsetzbar ist, aber dafür dann ja kostenlos, da man es sich ja schnell eben selbst einspielen kann.

Allerdings muss ich sagen, dass ich die "Begleitautomatik" wenn es geht, umgehe. Bei Schülergruppen im Unterricht ( 2-3 Personen) ist immer einer ( oder 2) der Begleiter (am Synthie oder E-Piano ) und einer spielt die Hauptstimme meist am Keyboard. Dann lasse ich nur das Schlagzeug ohne Automatik laufen. - Finde ich persönlich schöner und nicht so Gefühllos in der Begleitung. Man kann mehr Highlights setzen.

Aber als Lehrersicht ist die Devise ja eh: der Schüler soll wissen, dass es Technik gibt und wie man sie benutzt, aber er muss auch in der Lage sein, selbst zu spielen.
Wenn man allerdings 8-Arme dazu bräuchte, da es von irgendeinem DJ erfunden wurde, oder man allein eine ganze Band ersetzen will, ist es schon gut so.
 
Ich plädiere für neutrale Styles, da es jedes Mal eine Menge Arbeit ist, die anzupassen an das Lied das ich spielen möchte. Mittlerweile erstelle ich aber immer mehr Styles selber, weil die Hersteller der Styles sich sie was von auf den "klassischen" Alleinunterhalter konzentrieren, dass ich vor lauter Schlager kein Land mehr sehe.

Interessant wird es mit den neuen Keyboards, die automatisch und sogar ganz brauchbar Styles aus MIDI Files generieren (PA4x z. B.)

Auf jeden Fall wird es Zeit, dass Arranger Keyboards moderner werden - und frische Styles für aktuelle Musik, NICHT SONGBEZOGEN wäre da aus meiner Sicht ein richtiger Schritt.
 
Die Erstellung frischer Styles für aktuelle Musik scheitert daran das die derzeit erhältlichen Arranger Keyboards die dafür benötigten Sounds nicht anbieten. Wir sind jedoch gerade dabei uns auch dieser Herausforderung zu stellen und erstellen momentan Sounds mit denen man dann auch Stücke im Bereich der EDM realistisch wiedergeben kann.
 

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