Synthie oder Entertainer-Keyboard?

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Hallo,

ich spiele seit fast 15 Jahren ein Yamaha PSR 730, mit dem ich bestens zufrieden bin, allerdings wird die Tastatur schwammig, und ein so altes Teil ist im Liveeinsatz gefährlich. Ich habe ein Roland Juno Gi getestet, tue mich allerdings schwer mit dem Soundeditieren und der Technik allgemein, außerdem finde ich die Soundauswahl unpassend (ich brauche keine 15 Klarinetten), und ich bin es gewohnt, Akkorde mit 1 oder 2 Fingern der linken Hand zu spielen.

Beim Yamaha PSR S710, das ich als nächstes getestet habe, ist natürlich vieles vertraut, allerdings habe ich für 1.000 € deutlich mehr erwartet. Außerdem sind die Effekt-Sounds in einer Drum-Soundbank auf jeweils einer Tastatur verteilt, so dass ich die nicht mehr via Split-Funktion ganz links auf die Tastatur legen kann :(. Außerdem ist mir das Teil zu groß und unhandlich.

Ich bin unschlüssig... Hat jemand Erfahrungen mit anderen Herstellern (Korg, Casio)? Ich brauche vor allem gute Flächen- Orgel- und E-Gitarrensounds (den Feedback-Sound meines PSR 730 finde ich nach wie vor unerreicht).

Vielen Dank schon mal!

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 1.000 €
[ ] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ______________________________ ____________________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[x] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[x] Zuhause
[x] auf der Bühne
[x] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
sehr oft

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu -egal- kg

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Live-Band

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Hardrock-Coverband (Voc/Git, Lead-Git, Bass, Drums und Key/Git)

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[ ] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[x] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[ ] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[ ] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[ ] ja: ______________________________ ____________________
[x] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[xxx] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Soundbearbeitung)
[ ] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen)
[x] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[x] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges:
Effekt-Sounds (Gewitter, Helicopter etc.)

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
nein

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
______________________________ ____________________
 
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Zuletzt bearbeitet:
Du wirst gewisse Features generell nicht bei einem Synthesizer finden. Wenn dir der Yamaha Sound zusagt, solltest du dich vielleicht auch bei Yamaha Synthesizern umschauen. Der Yamaha MOX6 ist der neueste kleine Einsteigersynth. Begleitautomatik wirst du nur in Form von Arpeggios oder vorgefertigten Sequenzen finden, Akkordautomatik soweit ich weiß gar nicht. Das kann man sich aber z.B. durch entsprechendes Layern der Sounds selbst bauen wenn man bei einem Akkordtyp bleibt.

Synthesizer sind allgemein "schwieriger", weil sie deutlich mehr Möglichkeiten bieten. Wir hatten vor einer ganzen Weile mal ein Thema in dem sich ein ebenfalls vom Keyboard kommender Benutzer beschwert hat daß bei einem Synthesizer die Effekte völlig kompliziert und unlogisch sind. Beim Keyboard gab es Hall und Chorus die automatisch eingestellt wurden. Fazit war, daß man als Bühnenmusiker diese Effekte fast gar nicht braucht und deswegen die zuerst umständliche Funktionsweise in Wirklichkeit eine enorme Freiheit bedeutet.

Für dich und deinen Zweck kommt eigentlich eher der Alleinunterhalter, also ein Keyboard, in Frage. Es gibt interessante Zwischenlösungen z.B. die PA Serie von Korg, dort ist es möglich recht tief in die Sounds einzugreifen und man hat trotzdem die Funktionen eines Keyboards. Allerdings dürfte dich das klanglich weniger ansprechen, wenn du jahrelang nur Yamaha gespielt hast.

Ich werfe einfach mal einen gebrauchten Tyros2 in die Runde, das sollte für 1000 Euro gar nicht so unrealistisch sein. Die aktuellen Yamaha Keyboards sind unverhätnismäßig teuer - wie du schon bemerkt hast. Lieber etwas älteres, gebrauchtes wäre mein Rat.
 
Abgesehen von allem, was Leef bereits geschrieben hat wundere ich mich ein wenig über deinen Hintergrund. In einer Hardrockband mit schon 2 Gitarristen benötigst du, der auch noch selbst Gitarre spielen kann, ausgerechnet Gitarrensounds auf deinem Keyboard? Und wofür zum Henker brauchst du in einer Band mit voller Besetzung eine Begleitautomatik? :confused:
Soll jetzt kein Angriff sein, ich wundere mich nur. Das wären (und sind ;)) für mich nun wirklich die letzten Dinge, die ich von meinem Keyboard erwarten würde...
 
@ Leef: Thanx!
@ Distance: Deine Verwunderung ist ja berechtigt. Im Liveeinsatz nutze ich den Gitarrensound gelegentlich, um Soundlöcher bei den Soli unseres hauptamtlichen Gitarristen zu füllen (für die halbe Minute braucht sich dann niemand ne Klampfe umhängen). Hauptsächlich brauche ich den Sound aber für den Hausgebrauch: das Kreuz bei "Sequenzer" und auch "Begleitautomatik" (der nächsten Ursache Deiner Verwunderung) brauche ich fürs Songwriting und Arrangieren.
 
Naja, wenn du das wirklich alles unbedingt mit einem einzelnen Gerät machen willst, wirst du um ein Entertainer-Board nicht herum kommen. Meine favorisierte Lösung wäre es aber nicht, denn ich habe bislang noch niemanden gehört, der aus einer Tischhupe einen ordentlichen, banddienlichen Sound rausgeholt hätte. Ganz im Gegenteil, erst kürzlich habe ich wieder eine (Metal-)Band gesehen, deren Keyboarder da mit einem PSR1500 stand. Der war echt gut in dem, was er SPIELTE, aber das, was man HÖRTE war ziemlich schäbig. Kraftlose, verschwommene Sounds mit zu vielen Effekten, die im Bandkontext einfach untergehen... Sehr schade.
Wenn man zu einem Topmodell á la Tyros greift hat man da natürlich schon etwas mehr Möglichkeiten, Anpassungen vorzunehmen. Man muss es allerdings dann auch tun, und Voraussetzung dafür ist, dass man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt. Wenn du aber bereit wärst, das zu tun, könntest du auch zu einem Synthesizer greifen und es dort lernen.

Eine Möglichkeit in Bezug auf Sequencer und Begleitautomatik wäre übrigens, dafür weiterhin dein PSR einzusetzen. Soweit ich das verstehe machst du das ja ohnehin zuhause, dann sollte das ja kein Problem sein. Und falls du doch mal auf der Bühne einen Sequencer brauchst: Die Synthesizer in deiner Preisklasse sind ohnehin Workstations, sodass sie auch einen haben.

Ich glaube jedenfalls, dass du deinen Sound mit einem Synthesizer bzw. einer Workstation deutlich gegenüber einem Entertainer-Keyboard aufwerten könntest, selbst wenns ein Tyros wäre.
 
Genau den Gedankengang hatte ich anfangs ja auch, deswegen habe ich ja den Roland Juno Gi ausprobiert. Da fand ich aber die Soundauswahl und- vielfalt enttäuschend, und außerdem musste ich feststellen, dass ich mich nicht als Soundtüftler eigne. Um die Sounds beurteilen zu können, fehlt mir sicher die Erfahrung (außer meinem uralten PSR 730 kenne ich nichts), allerdings habe ich da sowohl beim Roland als auch beim PSR S-710 nach 15 Jahren Entwicklung deutlich mehr erwartet. Für die Cover-Songs meiner Band mit prägnantem Keyboard-Anteil (z.B. Runaway, Gutter Ballet, Here I Go Again, November Rain) bin ich mit der alten Rübe nach wie vor zufrieden. Ich werde wohl nicht drum herumkommen und einfach weiter antesten, was auf dem Markt ist.:gruebel:
 
Ziehe auch Korg PA 500 und 800 in Betracht, sind nebenbei gute Synthesizer und haben einen durchsetzungsfähigeren Sound, als das Fabrikat Yamaha.
 
Genau den Gedankengang hatte ich anfangs ja auch, deswegen habe ich ja den Roland Juno Gi ausprobiert. Da fand ich aber die Soundauswahl und- vielfalt enttäuschend, und außerdem musste ich feststellen, dass ich mich nicht als Soundtüftler eigne.
Juno-Gi ist leider ein schlechtes Beispiel. Es ist ja gerade der Vorteil eines Synthesizers, dass man sich nicht mit einer vorgegebenen Soundauswahl zufrieden geben muss, sondern die Klänge anpassen kann. Dafür muss man auch kein Soundtüftler sein und bei Null anfangen, sondern kann einfach bestehende Klänge in die gewünschte Richtung bearbeiten. Dazu muss man sich natürlich mit der Klangerzeugung auseinandersetzen, aber so schwer ist das auch nicht.

Nun kann man bei der Juno-Gi leider gar nicht besonders viel einstellen: das ist eine Presetschleuder mit eingebautem Recorder. Wenn du einen wirklichen Synthesizer aus der neuen Juno-Reihe haben willst, dann schaue auf die Modelle Juno-Di (mit i), Juno-G (ohne i) oder Juno-Stage.

Grüsse,
synthos
 
Eine weitere Alternative wäre natürlich, die Sounds am Computer zu bearbeiten und die Samples in ein Samplingfähiges Key zu laden. Motif XS dürfte nach Einführung des XF auch günstiger werden. Der Pattern-Modus wäre eine Alternative zum Komponieren. Die Begleitautomatik eines modernen Entertainer-Keyboards konnte bisher noch kein Synthie ersetzen und in der Qualität der Begleitung gibt es erhebliche Unterschiede.
 
Nun kann man bei der Juno-Gi leider gar nicht besonders viel einstellen: das ist eine Presetschleuder mit eingebautem Recorder. Wenn du einen wirklichen Synthesizer aus der neuen Juno-Reihe haben willst, dann schaue auf die Modelle Juno-Di (mit i), Juno-G (ohne i) oder Juno-Stage.


Jetzt plaudere ich mal ausm Nähkästchen: Der Gi ist genauso Presetschleuder wie der Di und der Stage kann auch nicht viel mehr.
Tatsächlich arbeite ich zurzeit in der Progmetalcombo testweise mit einem Setup aus Di und Gi plus meinem S90XS, (wobei der wohl bald seinem Triton Extreme-Konkurrenten Platz machen muss. Wahrscheinlich kommt da dann auch wieder mein alter, aus dem Homestudio zurückgeklauter Fantom S zum Einsatz.)
Die beiden Junos machen ihren Job jedenfalls mehr als passabel, wobei gerade der Gi ein Split- und Layerfeuerwerk abfackeln darf, weil der Di gar nicht dazu fähig ist - dasselbe auch bei den Sounds, da ist mehr möglich als beim Di. Das meiner Meinung einzige Problem des Gi ist, dass er im Vergleich zum Di keinen Drumcomputer hat und über eine ziemlich besch...eidene Menüführung verfügt.

Ich würde dem Threadersteller zwar auch eher den Di empfehlen (wenn überhaupt einer von den Junos), aber den Gi als "Presetschleuder" und den Di im Gegensatz dazu als Synth zu bezeichnen halte ich doch für arg behämmert...

LG Ribbon
 
Ich finde schon, dass die Bezeichnung gerechtfertigt ist. Es geht doch darum, dass man die "Tones" beim Gi gar nicht bis hinunter bis zu den Oszillatoren bearbeiten kann (Manual S. 25: "It's not possible to edit or rewrite tones themselves on the JUNO-Gi."). Beim Di und Stage hingegen hat man die bewährte Roland-4-Tone-Engine zur Verfügung, mit den 10 verschiedenen Structures usw. Beim Gi hat man nur Performance-Funktionen, kann also Klänge auf der Tastatur verteilen u. ä., sowie ein paar Offset-Werte für Filter- und Hüllkurven-Parameter, aber keine tiefer gehenden Synthese-Möglichkeiten.
 
Beim Di und Stage hingegen hat man die bewährte Roland-4-Tone-Engine zur Verfügung, mit den 10 verschiedenen Structures usw.


Stage ja, Di nein!

Hab jedenfalls nix derartiges gefunden. (Und komm mir jetzt nicht mit Editor)
 

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