Transparent schwarzes finish, wie?

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Ich modde gerade eine meiner Äxte und wollte eigentlich nur den schwarzen Hochglanzlack gegen einen mattschwarzen tauschen aber mein Perfektionismus ließ mich beim Anblick der angeschliffenen Gitarre nicht ruhen, bis ich nicht alles restlos bis aufs wunderschöne Holz runter geschliffen hatte. Jetzt da ich eine so wunderschöne natürliche Holzoberfläche habe würde ich nur sehr ungern das ganze wieder mit irgendeinem deckenden Lack zuschmiern. Da ich ohnehin einen fast schon krankhaften Fetisch für transparente finishes habe würde ich meine Gitarre auch gerne in einen transparent schwarzen finish veredeln, im besten Fall sogar seidenmatt. Hier mal ein paar Beispiele:
http://1.bp.blogspot.com/-Sur5_ImFa...E/s1600/Framus+Camarillo+Custom+1+guitarz.jpg
http://www.aroundaboutsound.co.uk/m...8eab33525d08d6e5fb8d27136e95/i/m/img_2265.jpg
http://www.bassdirect.co.uk/bass_gu...ck_Corvette_$$_4_BO_files/top590-filtered.jpg
http://www.guitarrepairbench.com/parts/images/fender-replacement-bodies/20.jpg

Wie mache ich so ein seidenmattes, transparent schwarzes finish?
Wie gesagt mein Stand ist der, dass die Gitarre restlos von allem befreit wurde, was auf dem Holz war. Mein letzter Schliff war mit einer 240 Körnung, der Body ist somit lackfrei, grundierungsfrei, staubfrei, kratzfrei, glatt, sauber und für alle Schandtaten bereit.
 
Eigenschaft
 
Wie gesagt mein Stand ist der, dass die Gitarre restlos von allem befreit wurde, was auf dem Holz war. Mein letzter Schliff war mit einer 240 Körnung, der Body ist somit lackfrei, grundierungsfrei, staubfrei, kratzfrei, glatt, sauber und für alle Schandtaten bereit.



wässern, nochmal fein schleifen, schwarz beizen und dann Klarlack/Öl/Wachs drauf fertig :)
 
So einfach?
Kann man da irgendeine Beize und irgendein Öl nehmen, oder müssen die irgendwie aufeinander abgestimmt sein. Ich habe auch mal gehört/gelesen dass Beizen und Öl zusammen nicht funktioniert weil dass Öl wohl die Beize wieder aus dem Holz löst.....oder verwechsel ich das grad mit Lasuren...?
....und wenn du sagst "nochmal fein schleifen", meinst du nochmal mit 240er oder feiner, 320er oder 400er?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ja irgendwie logisch, dass damit die Holzstruktur erhalten bleibt, der Lack möglichst transparent sein sollte und die Farbe in das Holz kommt. Ich habe kürzlich einen transparenten Lack auf Wasserbasis in Seidenmatt aus dem Baummarkt ausprobiert, und er macht z.B. keinen wirklich klaren Überzug, sondern eher so milchig plastikmäßig bzw. wie ein gewachster Käse. Ergo solltest du nach anderen Lacken schauen, die dann wirklich glasklar transparent bleiben. Öl gibt keinen guten Schutz der Oberfläche, und Wachs ist nicht wirklich transparent. Ich hatte hier mal einen japanischen Fender Marcus Miller - der war zwar in glanz, aber wirklich sehr klar lackiert. Drunter war Body in Natur und so ramponiert als hätte man damit vor der Lackierung Fußball gespielt. Also lackiert und sehr glatt geschliffen und poliert, aber drunter Holz mit Dellen. Aber der Lack war sehr klar - das wollte ich sagen. ;) Ist bestimmt kein Lack auf Wasserbasis, sondern was anderes. Keine Ahnung, welche Lacke am transparentesten sind. Wobei je weniger glänzend man den Lack polliert, um so weniger transparent wird er wohl sein, weil dann ja das Licht nicht so gut durchscheinen kann. :cool: Bin aber überhaupt kein Experte auf dem Gebiet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Öl und Beize verträgt sich nur nicht, wenn du erst ölst und dann beizst (klar; kann nicht einziehen). Bei der Weiterbehandlung wird sich ein wenig Beize lösen, was aber normal ist.

Bei einer schwarzen Oberfläche müsste die Oberfläche ja nicht 100% klar sein. Du kannst Schellack nehmen (gibt einen leichten Vintag-Gilb, was man aber hier auch nicht sieht) oder Hartöl. Am einfachsten ist Klarlack aus der Dose. Welcher ist relativ egal, bzw Geschmacksache. Nur einen Wasserbasislack würde ich auch nicht nehmen -habe es aber noch nicht probiert. Ich nehme am liebsten Dupli Color Cars (Nitro-Kombi).

Nochmal kurz der Ablauf: schleifen, schleifen, schleifen.... dann wässern und nochmal schleifen (320er reicht mir immer), dann beizen. Danach nochmal ganz fein drüberrubbeln. Aber nur, um evtl hochstehende Holzfasern weg zu bekommen.
Dann kommt der komplizierteste und wichtigste Part. Das Poren füllen. Was für ein Holz hast du denn? Ein offenporiges (Mahagoni, Esche) braucht viel mehr Sorgfalt als ein feinporiges (Ahorn, Linde...).

Ich habe, außer in Spezialläden (Gitarrenbastler) noch keine transparente Lackgrundierung gefunden. Ich nehme den umständlichen Weg mit Schellack und Bimsmehl (es geht auch Feinspachtel aus dem Baumarkt!!). Einpolieren, über Nacht warten, einpolieren, über nacht warten....feinschleifen, einpolieren, warten... das halt so lange, wie es braucht... Mit Wartezeit ist da schnell mal eine Woche rum. Mehr zu dem Thema kannst du googlen unter Porenfüllen und/oder Schellackpolitur.

Solltest du mit der Poliererei schon zufrieden sein, kannst du das lassen. Ich mag den Glanz und die Tiefenwirkung von Schellack und bei ein wenig Vorsicht, ist der auch ganz gut haltbar. Ich lackiere da nicht mehr drüber; Siehe mein Schlaggitarren-Projekt). Willst du doch noch lackieren, musst du nochmal fein anschleifen (damit das Polieröl von der Oberfläche weg ist und die wahrscheinlich entstandenen "Polierläuse" weg kommen. Am wichtigsten beim lackieren sind leider die unliebsamen Vorarbeiten. Aber ohne diese siehts einfach nicht gut aus....

Ich will nicht sagen, dass du es so machen musst, es gibt sicher 1000 Möglichkeiten, die einfacher und schneller sind, aber so gehe ich bei meinen Projekten vor.
 
Stichwort "Candylack" passt hier ganz gut.
Das sind eingefärbte Farblose Grundlacke, die dann per Schichten in der Deckkraft gesteuert werden.
Soll heissen, einmal draufblasen:fast farblos
zehnmal draufblasen, fastSchwarz zB.

Danach muss dennochein Decklack (Klarlack) aufgebracht werden.
Aus einem Klarlack lässt sich zwar auch ein Candy herstellen, aber meist sind diese dann nicht so brilliant.

Das ganze mache ich mitlerweile bei meinen "Bloodred" Finishes, erst schwarz beizen, auswaschen und schleiffen, dann mit Candyrot drüber, klarlack und polieren.
So habe ich eine effektive Schichtstärke unter einem halben mm und ein highgloss Finish (Richtiges Werkzeug vorrausgesetzt)

Verschiedene Candyrezepturen gibts zuhauf in den KfZ/Airbrushforen, bei denen der L/Preis dann bei unter 20 Euro liegt (HoK bsw ist bei 150-200Euro dem Liter...)
 
Als schwarze, wasserlösliche Holzbeize habe ich mit Clouth Nr. 174 sehr gute Erfahrungen beim Möbelbau gemacht. Man setzt die Pulverbeize selbst an, je nach Verdünnung und Auftrag kann man Farbtiefe und Transparenz steuern. Dann Überlackieren mit frablos oder mit Wachs versiegeln. Wie oben mehrfach gesagt, ist die Vorarbeit des Abschleifens wichtig.
 

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