Transponieren: Warum 2 Tonleitern und wie umwandeln?

  • Ersteller ElBarto89
  • Erstellt am
E
ElBarto89
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.09
Registriert
02.12.09
Beiträge
1
Kekse
0
Moin moin

Ich spiele schon seit Jahren Trompete. Ich kann Noten zwar lesen, habe mich aber nie mit den Zusammenhängen von Tonarten usw auseinader gesetzt.

Mein Frage bezieht sich auf das Bild im Anhang.

Die obere Tonleiter spiele ich in einem Blasorchester.
Die untere spiele ich in einem Posaunenchor.


Tonleiter.jpg



Fragen:
- Warum gibt es 2 verschiedene Arten dieser Tonleiter, obwohl sie absolut gleich klingen?
- Wie heißen beide Tonleitern?
- Gibt es ein System, wie man die eine Tonleiter in die andere umwandeln kann?

Noch als anmerkung, die untere Tonleiter ist mir noch nciht so lange bekannt. Die erste ist ja denke ich eine ganz normale C-Dur Tonleiter, die man ja eigentlich auch schon in der Schule kennen lernt.

Vielen Dank für eure Antworten
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
kurz gesagt: Bei Posaunenchor spielen alle in C, beim Blasorchester jeder in seiner bestimmten Tonart (das ist bei einer B-Trompete das B). In C ist der absolute Klang, in B etc. der relative zum Instrument. Relativ zur B-Trompete spielst du hier C-Dur, absolut gesehn (zu Klavier, Geige etc.) spielst du B-Dur. Dadurch kommt der Unterschied.
Warum man das mal so und mal so macht hat sich halt irgendwann ergeben, gibt viele Gründe für beides.
Ein System steckt da tatsächlich dahinter: Der Abstand von Absoluter zu relativer Tonart ist genauso groß wie der Abstand von dem Ton den du spielen musst (relativ) zu dem Ton der da steht (absolut). An deinem Beispiel: C-Dur steht, du spielst B-Trompete -> Ein Ganzton tiefer; Noten in C -> du musst einen Ganzton höher -> aus B wird C; aus C wird D usw.

Hoffe es war verständlich, sich ein bischen damit auseinanderzusetzen kann nicht schaden, zum Transponieren gibt es hier eine Menge Threads.
 
Die obere Tonleiter spiele ich in einem Blasorchester. Die untere spiele ich in einem Posaunenchor. - Warum gibt es 2 verschiedene Arten dieser Tonleiter, obwohl sie absolut gleich klingen?

Weil sie unterschiedliche historische Hintergründe haben.

...zur oberen Tonleiter:

Trompeten wurden seit der Renaissance als transponierende Instrumente notiert. Damals waren Ventile noch nicht erfunden und damit waren nur die Naturtöne spielbar. Es gab verschiedene Stimmbögen, und je nach Tonart des gespielten Stückes wurde der jeweilige Stimmbogen eingesteckt, für eine Sinfonie in D-Dur also der D-Stimmbogen. Damit der Trompeter aber auf sein erlerntes bläserisches Gefühl zurückgreifen konnte, wurde der tiefste Naturton als c notiert, egal, welcher Stimmbogen verwendet wurde. So kam es, daß c gelesen wurde, aber d klang. Das ist eine transponierende Schreibweise, die damit nötig wurde.

Ab 1800 wurde die Klappen- und später die Ventiltrompete erfunden, damit wurden die Halbtonschritte zwischen den Naturtönen spielbar und die Trompete konnte chromatisch gespielt werden (erstes wichtiges Werk: Haydn, Trompetenkonzert Eb-Dur). Ab jetzt war die Notwendigkeit einer transponierenden Schreibweise nicht mehr gegeben. Trotzdem wurde sie beibehalten, auch deswegen, weil sich die chromatischen Trompeten nicht sofort überall durchsetzten. Ab dann bildeten sich die Standardtypen der Trompete heraus, also die Trompeten in Bb, C und D, Eb und Hoch-Bb.

...zur unteren Tonleiter:

Johannes Kuhlo gründete ab den 1890er Jahren die evangelische Posaunenchorbewegung, in denen alle Instrumente in C-Stimmung notiert wurden, also in untransponierter Schreibweise. Sie hat den Vorteil, daß man einfacher mit Sängern und Organisten zusammen aus deren Noten spielen kann. Sie hat den Nachteil, daß ab jetzt zwei Arten der Notation für Trompete (und andere Blechblasinstrumente) üblich waren: transponiert und untransponiert (="in C-Stimmung").

- Wie heißen beide Tonleitern?

C- Dur-Tonleiter (oben) und Bb-Dur-Tonleiter (unten). Das geht schon alleine aus den Noten hervor. Aber: wenn man eine transponierend geschriebene C-Dur-Tonleiter auf einem Bb-Instrument in spielt, klingt eine Bb-Dur-Tonleiter. Ob eine Tonleiter bzw. ein Stück vom Komponisten transponierend aufgeschrieben ist, geht nur aus einem Zusatz wie "Trompete in Bb" oder ähnlich hervor, aber nicht aus den Noten selbst.

- Gibt es ein System, wie man die eine Tonleiter in die andere umwandeln kann?

Verschiebe alle Noten der oberen Tonleiter um eine große Sekunde abwärts, dann erhältst du die Noten der unteren Tonleiter.

Harald
 
Klugscheißermodus an:


Bitte vor die untere Tonleiter noch ein zweites "b" malen



Klugscheißermodus aus
 
Hallo,
weiter in dem besagten Modus:
es müssen zwei b mehr sein bzw. # weniger.
Gruß
Drahekke
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben