Trompete war mal olympisch!

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HCA
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Hi Leute,

gestern hab ich nen Beitrag über antike Bauten gekuckt.

Demnach gab es im alten Olympia ein spezielles Gebäude für einen Trompeter-Wettstreit.

Der Saal war besonders lange und der Schall sollte angeblich 7 mal reflektiert werden.
(was damit allerdings gemeint ist und wie die sich den Wettstreit vorstellen - keine Ahnung..)


cheers, fiddle
 
Eigenschaft
 
Howdy Fiddle,

ja, schwer vorstellbar, wie das abgelaufen sein kann.
Die Tonauswahl war aus physikalischen wie "gesellschaftlichen" Gründen schon sehr eingeschränkt.
Mit den damals möglichen Instrumenten konnte man ja nur die relativ tiefen Naturtöne schaffen.
Zudem galt bis ins hohe Mittelalter selbst die Terz noch als Dissonanz.
Da bleiben nicht wirklich viele Töne übrig ;)

Vorstellen kann ich mir nur, daß man mit langen Räumen Echospielereien machen kann, eher rhythmischer Natur.
Oder es ging um Lautstärke. Würde sich bei einem Herold anbieten.

Diese Trompeten- und Heroldwettbewerbe haben sich wohl auch nicht lange gehalten.
Vielleicht auch, weil die Olympioniken nackt auftraten (kam auf die Disziplin an)
Und wer will das bei einem typischen Trompeter schon haben ... :D
(Ok, ich bin Tubist, da isses nicht besser)

Greez,

Alexander, der Omnimusicus
 
vielleicht ging es darum, wer den Schall am schnellsten über die 7 Wände
geblasen bekommt..

duck und weg..

fiddle

p.s. "über sieben Wände sollst du geh'n.."
War Maffai damals auch mit im Rennen?
 
Wahrscheinlich haben sie sich gemessen wer am höchsten und lautesten spielen kann... also eigentlich wie heute. :redface: :D
 
Wahrscheinlich haben sie sich gemessen wer am höchsten und lautesten spielen kann... also eigentlich wie heute. :redface: :D

Genau. Ganz im Sinne von Maynard Ferguson: Mit der Trompete immer in das hinterste Eck des Raumes zielen ! :D

Isch blas disch weg, Alder !
 
Genau. Ganz im Sinne von Maynard Ferguson: Mit der Trompete immer in das hinterste Eck des Raumes zielen ! :D

Isch blas disch weg, Alder !

Komisch, in den meisten Big Bands kommt's mir eher vor als würden die Trompeter genau auf den Hinterkopf der Saxophonisten zielen. Viellecht sollte ich denen mal von diesem "Bernhard Ferguson" erzählen. :rolleyes:
Sorry für OT, zur Strafe dürfen mich jetzt alle Trompeter in der Luft zerreißen.
 
...Mit den damals möglichen Instrumenten konnte man ja nur die relativ tiefen Naturtöne schaffen...

Von modernen Mundstücken oder gar Instrumenten ist die Erzeugung hoher Töne nicht abhängig, das geht bereits allein mit dem Lip Buzz. Trompeten und ihre Verwandschaft sind bekanntlich auch keine "Erzeuger" von Tönen, sondern nur "Verstärker".

Bei den trompetenartigen Instrumenten der Antike ging es außerdem vermutlich weniger um Musik, sondern vordringlich um deren militärische Eignung. Die gleiche Anforderung bezog sich dann wohl auch auf den Spieler. Salpinx und Soldat wurden daher offenbar zusammen abgebildet.

Auch die kurzen Längen der Chazozra, kürzer als eine moderne Piccolotrompete und der Salpinx mit der ungefähren Länge moderner Trompeten sprechen m.E. eher für hohe als für "tiefe" Töne.
Für den Einsatz in der militärischen Signalübertragung waren hohe Töne sowieso interessanter, weil man sie besser hören kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chazozra
http://de.wikipedia.org/wiki/Salpinx_(Musikinstrument)
 

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