Unterschiede beim Mundstück: U- und V-Form?

NSGFR
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Hi Leute,
ich habe jetzt mehrere Mundstücke getestet u.a. 6 1/2 AL, 48, Bach12C

Das 12 C war mein erstes Mundstück auf dem ich 7 Jahre gespielt habe, die anderen beiden waren bei der neuen Posaune dabei.
Mit dem 6 1/2 AL sind die Tiefen Töne wesentlich voller, allerdings habe ich Probleme in der Höhe, die Töne sauber zu treffen.
Am besten komme ich nach wie vor mit dem 12C Mundstück zurecht, da ich mir das 12C nochmal kaufen möchte, für meine 2. Posaune, habe ich gegooglet und ein Vergleichbares neben dem Bachoriginal gefunden:
https://www.thomann.de/de/marcinkiewicz_12_mundstueck_fuer_posaune_ks.htm
Die Form des "Kessels" ist ganz anders; sind die wirklich vergleichbar bzw wie unterscheiden sie sich doch?
zum Vergleich Bach: https://www.thomann.de/de/bach_350_posaunenmundstueck_12c.htm
LG Fabian
 
Eigenschaft
 
Aus der äußeren Form kann man überhaupt nicht auf die Innen-Dimensionen eines Mundstück-Kessels schließen.
Gleiche Buchstaben oder Nummern in der Mundstückbezeichnungen können bei verschiedenen Herstellern auch verschiedene Bedeutungen haben, wobei im konkreten Fall Marcinkiewicz diese Vergleichbarkeit annimmt. Am besten informiert man sich dazu auf den Homepages der jeweiligen Hersteller und probiert dann aus.
http://www.marcinkiewicz.com/mouthpieces/trombone/smallshank/standard.htm

Bei mir liegen aus den Jahren noch so ca. 20 Mundstücke herum, etliche andere wurden längst wieder verkauft. Aus dieser "Sammlung" werden nur 4 benötigt und wirklich wichtig sind eigentlich nur 2: 1 x Allround und 1 x Extra-Flach. Aber die genauen Dimensionen und der passenden Hersteller für mich fand sich erst mit der Zeit, wobei das "absolute Standardmundstück" von mir auch lange Zeit gespielt wurde und in meiner Auswahl der Allrounder immer noch auf Platz 2 stehen würde.

Die Dimensionen und Formen von Kessel und Rand können sich dennoch in Feinheiten unterscheiden. Außerdem sollte man sich noch zu Throat und Backbore vergleichend informieren.

Das 12C ist keiner als das 6 1/2AL, das kommt dir offenbar entgegen. Es gibt abgesehen vom "guten Rat" Spezialmundstücke (Super-Klein, Super-Flach, Super-Groß, Super-Tief) zu vermeiden keine sinnvolle "Norm", welches Mundstück man spielen sollte. Die Spezialmundstücke sind auf die Anforderungen eines gut ausgebildeten, eigentlich professionellen Ansatz ausgerichtet. Kann man dieses Niveau im Spielen nicht bedienen, tut man sich mit solchen Mundstücken keinen Gefallen.

Innerhalb des Standardbereichs orientiert man sich am besten am Wohlgefühl und am gewünschten Klang.

Bei den Innendimensionen ist ein U-Kessel der Standard, eine in Richtung V veränderte Form würde einen weicheren, hornartigeren Klang und evtl. eine anderes Verhalten im Rasten der Töne fördern.
 
Zuletzt bearbeitet:
zonquer welche beiden sind denn das?
Gruß
j
 
Die Frage ist etwas arg knapp formuliert. Ich nehme an, Du fragst nach meinen Mundstücken?

Das ist für Posaunisten eigentlich eher uninteressant, denn ich kann nur mit Beispielen zur Mundstücksuche bei Trompeten berichten. Für mein weniges Posaunenspielen habe ich ein 6 1/2 AL.

Der Vollständigkeit halber: bezieht man sich auf die Bach-Bezeichnungen, wären Standardmundstücke für Trompete die Größen von 7C bis 3C, wobei ich das 3C ideal finde. Es passt praktisch jedem erwachsenen Trompeter und man kann es sehr gut von Klassik bis Jazz verwenden.
Würde ich junge Schüler unterrichten, würde ich statt dem üblichen 7C wahrscheinlich auf dem 5C beginnen lassen. Das Verhältnis Innendurchmesser zu Kesseltiefe ist da m.E. günstiger, was einen frischer klingenden Sound erleichtert. Außerdem könnte man sogar auf Dauer darauf bleiben, Jens Lindemann spielt diese Größe. Auf dem 7C wollen die wenigsten bleiben, das hat aber vermutlich mehr mit dem Image des "Anfängermundstücks" als mit seinen tatsächlichen Möglichkeiten zu tun. Bud Herseth, eine wahrhaftige Legende unter den Orchestertrompetern, spielte als Erster Trompeter des Chicago Symphony Orchestra ein Bach 7C, bevor er einen schweren Autounfall mit bleibender Lippennarbe erlitt.
Als er wieder mit Trompete anfangen konnte, musste er wegen der Narbe auf das damals größtmögliche Mundstück von Bach umsteigen. Es ist heute noch als Bach 1X erhältlich.
So, wie Herseths Entscheidung für die Anschaffung der Bach Mt. Vernon C-Trompeten für den Trompetensatz es CSO wahrscheinlich den Ruf von Bach als professionellem Standard nachhaltig gefördert haben dürfte, hat seine recht zwangsläufige Wahl des Bach 1 (heute 1X) vermutlich zum Trend der klassischen Trompeter zu großen Mundstücken beigetragen. Die Amateure wollen dann irgendwann den Profis gleichtun, wie auf jedem Gebiet. Sehr sinnvoll ist das wohl nicht, wenn man nur einen Bruchteil der Zeit zum Üben hat, vom Talent und der Ausbildung ganz abgesehen...

Bei Schilke, Yamaha, Tilz, Klier usw. gibt es die Bach entsprechenden Randinnendurchmesser und Kesseltiefen ebenfalls, teilweise natürlich mit anderen Randformen und sonstigen Abweichungen.
Jedenfalls suchte ich nach einem für mich idealen Verhältnis von Innendurchmesser zu Kesseltiefe sowie einer möglichst angenehmen Randform.

Während der Jahre hat sich mein Konzept von Trompete spielen durch die Informationen aus dem Internet und den Einfluss diverser Workshops, Methoden, Lehrer und anderer Trompeter allerdings immer weiter verändert, ich würde sogar sagen, vorteilhaft entwickelt.
Heraus kam dabei bis jetzt die Auffassung, im technischen Teil an der "Balance von Luft und Lippe" zu arbeiten und dabei möglichst dem Musikalischen den Vorrang einzuräumen. Praktisch bedeutet das z.B. das Üben einer Cichowicz-Übung statt reiner Akkordbrechungen und Vokalisen statt langer Töne. Wann immer möglich, suche ich nach entsprechenden Etüden.

Diesen Weg gehe ich jetzt seit zwei Jahren und habe so einige "chronische" Probleme überwinden können. Außerdem sind mir sonst immer mal wiederkehrende "Form-Tiefs" seitdem erspart geblieben.

Vor über drei Jahren kam ich darauf, auch ein Mundstück von Monette auszuprobieren. Ich habe es gebraucht erworben und fand es soweit ganz gut, es hatte aber für mich eine zu ausgeprägte Innnenrandkante (B4). So kam ich zu einem anderen Modell, dem B3F S7 Prana. Mit etwas weniger Slap wäre es wohl mein derzeitiges Ideal. Das könnte man sich bei Monette natürlich anfertigen lassen, aber ganz so wichtig ist mir das Thema dann doch wieder nicht.

Das Lead-Mundstück war einfach ein gutes Gebrauchtangebot, ziemlich neu und tadellos für 70% vom Neupreis, es ist ein MFIII. Davor spielte ich für solche Zwecke ein Bach 7E bzw. zuletzt ein Kelly Screamer, aber ich spüre lieber Metall an den Lippen. Als Weihnachtmarkt-Turmbläser würde ich wahrscheinlich anders darüber denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kessel in V Form sind Hornmundstücke. Sie klingen tutig.
Kessel in U Form sind knallig (harter Bass).
Üblich ist die C Form. C kann man sich das vorstellen als Halbschnitt des Mundstücks.
eine Zwischenform, wie ich es bevorzuge, wäre ein J. So zwischen U und C. Der Rand ist da nicht eingeschnürt und das Mundstück ist flexibler als das C. Muss man sich hin drehen. Was für den einen ein Vorteil, ist für den Anderen ein Nachteil. Der Ton rastet nicht ein. Also nicht Anfänger geeignet. Aber ich liebe Tonmalereien wie im Klassik Jazz. Vorbild: Wild Bill Davison.
 
Also mein Christian Lindbergh-Mundstück (2CL) ist in der Tat eher V-förmig vom Innenkessel
her, aber "tutig" kann ich es nicht finden. Das Bach 1 1/2G, das ich jahrelang gespielt habe,
"kesselt" immer noch super in der Tiefe, klar, es ist groß und halt eher halbrund.
Siehe auch hier: https://www.musiker-board.de/blechb...g-mundstuecke-fuer-posaune-2.html#post5289055

NSGFR, was für eine Posaune spielst Du denn?
 
Yamaha YSL 640
 
Das 12C ist keiner als das 6 1/2AL, das kommt dir offenbar entgegen.
Hmm. NSGFR hat doch nur beschrieben, dass die Höhe beim 12C besser geht und beim 6 1/2AL die Tiefe besser - das ist nunmal so. Ob es ihm entgegen kommt weiß ich nicht, er hat ja nicht gesagt, welche Klangvorstellung er hat bzw. welche Tonlage er bevorzugt. Ich weiß, "Ihr Trompeter" seht in der Höhe die hohe Kunst des Spielens, ein Bassposaunist sieht das freilich anders ;)

Aber wie dem auch sei. Mein Posaunenlehrer hat damals ca. 8 Mundstücke 6 1/2AL besessen und jedes war anders. Selbst die Bach-Originale, die Bach seinerzeit auch nur zugekauft hat, z.T. in Deutschland. Wie das heute ist, weiß ich nicht. Was ich damit sagen will ist, dass man sich bei Bachmundstücken nicht so sehr auf die eingeprägten Zahlen konzentrieren sollte, die sind nicht mehr als ein grobes Richtmaß.

Im Gegensatz dazu sind z.B. die Kliermundtsücke sehr genau gearbeitet, da CNC gefrässt. Zudem ist die Exklusiv Serie sehr umfangreich und sinnig abgestuft. Da kann man sich recht gut systematisch durch das Sortiment probieren bis man "sein" Mundstück hat. Klier verschickt auch Mundstücke zum Testen (natürlich keinen ganzen Koffer, aber 3 könnens schonmal sein) - nur das Abkleben des Schaftes sollte man dann nicht vergessen wg der Kratzer.


@NSGFR
Insgesamt kann ich dir den Rat geben, ein Mundstück nicht danach zu beurteilen, ob Du gut "hoch" kommst oder nicht. Wenn es allein danach ginge, würden alle Leute ultraflache Mundstücke mit enger Bohrung und breitem Rand spielen. Das ist aber zum Glück nicht so, gerade Profis bevorzugen eine große Bohrung mit eher tiefem Kessel - des vollen Klanges wegen. Dein Ziel sollte dann auch ein bestimmter Klang sein. Wenn Dir der vollere Klang des 6 1/2 AL gefällt, probier das Mundstück länger aus. Der volle Klang lässt sich durchaus auch in die Höhe transportieren, benötigt aber sicherlich etwas mehr Luft. Ein 6 1/2 AL ist aber sicher kein so großer Topf, dass man Dich damit als übermütig bezeichnen müsste - es ist ein Standard Allrounder Mundstück, damit kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

Ich blase übrigens ein Klier 1AK mit 7,8mm Bohrung auf meiner Bach 50. Das Mundstück ist schon ein ganz anderes Kaliber von der Größe her - und trotzdem komme ich damit als Amateur auch recht gut in höheren Lagen zurecht, also so bis knapp übers b'.
 
...Wie das heute ist, weiß ich nicht. Was ich damit sagen will ist, dass man sich bei Bachmundstücken nicht so sehr auf die eingeprägten Zahlen konzentrieren sollte, die sind nicht mehr als ein grobes Richtmaß.

Die wechselvollen Phasen bei der Fertigung von Bach Mundstücken und auch Instrumenten sind durch unzählige Forumsbeiträge im Internet bekannt, aber derzeit wohl kein Thema. Offenbar hat schon seit einiger Zeit eine Rückbesinnung stattgefunden, dass man mit stetiger Qualität besser fährt.

... Ob es ihm entgegen kommt weiß ich nicht, er hat ja nicht gesagt, welche Klangvorstellung er hat bzw. welche Tonlage er bevorzugt. Ich weiß, "Ihr Trompeter" seht in der Höhe die hohe Kunst des Spielens, ein Bassposaunist sieht das freilich anders ;)...

Wie ich es tatsächlich sehe, geht aus dem direkt folgenden Satz deines Zitats von mir hervor:
...Das 12C ist kleiner als das 6 1/2AL, das kommt dir offenbar entgegen. Es gibt abgesehen vom "guten Rat" Spezialmundstücke (Super-Klein, Super-Flach, Super-Groß, Super-Tief) zu vermeiden keine sinnvolle "Norm", welches Mundstück man spielen sollte...
 

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