USB-Plattenspieler

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So, keine Ahnung, wo das sonst reingepasst hätte, also probier ich's mal hier.

Im Prinzip 2 Fragen: Ich habe schon oft gehört, dass der Sound von Schallplatten definitiv besser ist, als der von CDs.
Ich würde gerne mal wissen, was ihr davon haltet, besonders vom technischen Aspekt her (also nicht sowas wie "das knackt und rauscht, klingt wie vintage, muss einfach gut sein" ^^)

Ich werde demnächst mal selbst bisschen mit älteren Plattenspielern rumprobieren und wenn ich überzeugt bin, wird die 2. Frage wichtig: Habt ihr schon Erfahrungen mit USB-Plattenspielern gemacht? Wenn ich mir so ein Teil holen würde, dann am liebsten mit USB, damit auch alle Platten auf die Festplatte kommen können.
Daher würde mich interessieren, ob die Teile genausogut sind wie ihre "analogen" Counterparts.

Vielen Dank schonmal für eure hoffentlich zahlreichen Beiträge ;)
 
Eigenschaft
 
Ich denke, zur Digitalisierung von Platten ist guter Plattenspieler und eine gute Recordingsoundkarte die bessere Lösung.

Und zum normalen Hören ist ein USB-Plattenspieler imo Schwachsinn. Warum soll man ein analoges Signal erstmal digital wandeln, nur um es dann wieder rückzuwandeln? Eventuelle soundverändernde Plugins wären da der einzige Grund, der mir einfallen würde.


Ob Platten nun besser klingen oder nicht... das ist eine lange Diskussion. Rein technisch ist das Signal weitaus verzerrter und verrauschter als bei CDs oder gar Musik-DVDs. Aber der subjektive Soundeindruck ist da noch mal was anders.
Ich höre z.B. Deep Purple lieber auf Platte, das Knacksen gehört für mich dazu, auch einige Metal-LPs wie die Master of Puppets mag ich in "dreckig" lieber. Aber da von besser zu sprechen... naja.
 
Ein guter (= wirklich im eigentlichen Sinne ) Plattenspieler braucht:

eine ebenso gute Anlage, von der Nadel angefangen, über das System, bis hin zum Amp (mit seiner speziellen Phonovorstufe) und seinen Boxen.

Hier kommen sehr schnell ein paar tausend Euro zusammen...

Außerdem braucht er dann auch noch eine gute Vinylpressung.

Viele LP's wurden nach ihrer Erstpressung in anderen Ländern neu aufgelegt. Jedes Werk nutzte seine eigene Vinylmischung, so dass es regelmässig vorkam, dass die gleiche LP in zwei oder mehr verschiedenen Pressungen erhältlich war. In der Qualität dieser Presswerke und der dort hergestellten Platten lagen oft unglaubliche Unterschiede (z.B. waren früher, als es noch keine CDs gab -also vor eurer Zeit ;) -, die Pressungen aus Italien das allerletzte, französische Presswerke waren entweder unglaublich gut oder fast noch mieser als italienische Pressungen, hing vom jeweiligen Werk ab)

Ich habe z.B. drei LP's von Floyd (Wish you were here) die sehr unterschiedlich klingen und auch unterschiedlich "dick" sind. Die Presswerke standen in U.K., France und Italy.

Die selbe Platte, aber drei völlig verschiedene Soundqualitäten.

Viele LP's wurden für die CD extra neu abgemischt, was meist auch "neue" Höreindrücke bescherte (plötzlich hörte man z.B. einen kleinen Gimmickeffekt, der auf den LP's nicht zu hören war etc.). Wenn die Vinyl-Mastertapes 1:1 für die CD-Pressung genommen wurde, war der Sound auf CD meistens schlechter, als auf der LP.

Es gibt aber durchaus auch Werke, die sowohl als LP-Abmischung, als auch als CD-Abmischung hervorragend klingen. Aber dennoch unterschiedlich, da ja verschiedene Wege des "Tontransportes" begangen wurden. Hieraus entwickelten sich regelrechte Glaubenskriege in der HiFi-Fraktion :rolleyes:

Zu den heute erhältlichen LP's, die "zum-Auflegen" hergestellt werden, kann ich nichts sagen, da das nicht meine Musik ist und ich deswegen eine solche LP nicht besitze.

Allerdings weiss ich, dass hier eine Vinylmischung genommen wird, die wesentlich härter = haltbarer sein soll, als die früheren Pressungen. Aber eine alte Oscar Peterson- oder Genesis-LP wurde ja auch nicht gescratched... :D

Letztlich kann ich nur empfehlen, den eigenen Ohren zu trauen. Wer bis heute allerdings nur MP3 gehört hat, wird über eine wirklich gute Anlage sowohl von einer gut abgemischten LP, als auch einer gut abgemischten CD völlig umgehauen werden.

Um die Ohren zu trainieren, empfehle ich Konzertbesuche klassischer Musik mit Orchester.
Viele, die das erste Mal ein solches Event erleben, sind verwundert darüber, wie leise ein solch grosses Orchester sein kann. Aber das nur als Tipp nebenbei.

Abschliessend und als Besitzer eines über dreissig Jahren alten Thorens TD 126 MK III noch meine unmassgebliche Meinung zu USB-Plattenspielern, die mich auch interessiert haben:

alles Schrott

LG
RJJC
 
Hey, danke, das war doch mal ein ausführlicher Beitrag :great:

Also wenn ich mir einen Plattenspieler holen würde, dann eher noch für "moderneres" Zeug, z.B. Bad Religion bringen ihre Alben auch weiterhin auf Vinyl raus oder auch mal ältere Rocksachen, sofern man sie auf Flohmärkten etc findet.
Ich bin halt schon jemand, der auch einfach mal gerne "guten" Sound hat, also mal die CD in die Anlage einlegen und laufen lassen, anstatt PC hochfahren und MP3 hören.

Da mir mein Gitarrenlehrer (Altrocker :D ) immer vorschwärmte, dass CDs einfach nicht an Platten herankommen, wollte ich einfach auch mal was in der Richtung testen.

Natürlich will ich da jetzt nicht wieder hunderte von € reinstecken, daher fallen richtig gute Plattenspieler schonmal weg.
USB hört sich natürlich erstmal nicht schlecht an, da man damit auch ohne Recording-Equipment die Songs auf Festplatte bekäme.
Soweit ich das gesehen habe, sind die meisten Modelle auch mit Line-Out ausgestattet, zum Hören würden die also direkt in die Anlage gehen und nicht erst über den Computer.

Wenn du jetzt natürlich sagst, die sind alle Schrott, dämpft das die Begeisterung schonmal ;)
Was müsste man denn ca. für nen günstigen, aber guten "normalen" Plattenspieler hinlegen?
Und gibt es da Dinge, auf die man unbedingt achten sollte, die z.B. gute von schlechten Geräten unterscheiden?
 
Wenn es nur darum geht, ein paar Bad Religion Platten zu hören und eh nicht viel ausgeben willst, dann schau mal nach einem gebrauchten Plattenspieler. Oder schau mal in deiner Bekanntschaft nach, oft stehen die Geräte auch nur noch rum und sind für 'ne Kiste Flens zu haben.


Aussagen wie die deines Gitarrenlehrers sind vollständiger Bullshit, wenn ich das mal so sagen darf. Platten sind nicht per se besser. Ganz objektiv haben sie auf jeden Fall eine eher schlechtere Klangqualität, nutzen ab und haben auch so ein paar andere Nachteile. Trotzdem kaufe ich mir gerne welche, einfach weil mir die Unzulänglichkeiten gefallen (die mit einem guten Spieler sicher kleiner wären, hab auch eher einen günstigen) und ich die großen Cover mag.

Der analoge "Vorteil" ist auch nicht vorhanden, da moderne Platten eh digital aufgenommen und bearbeitet werden.
Aber mal ganz ehrlich, so sehr ich diese Musik auch liebe, bei Metal und Rock ist es einfach schnurzegal, ob das nun eine gut komprimierte MP3 oder eine CD oder sonstwas ist. Der Dynamikumfang ist klein, ein Großteil der Instrumente ist eh verzerrt... was will man da an Wunderklang noch rausholen? Bei Klassik mit dem unglaublichen Dynamikumfang ist das was ganz anderes, da merkt ein Audiophiler vllt sogar den fehlenden Overhead eine CD bei leisen Passagen.
 
Da mir mein Gitarrenlehrer (Altrocker :D ) immer vorschwärmte, dass CDs einfach nicht an Platten herankommen, wollte ich einfach auch mal was in der Richtung testen.

Zusammengefasst: Dazu gehören ein guter Plattenspieler, ein guter Preamp, ein guter Verstärker, gute Boxen und gut gepresste Schallplatten. Gut heißt hier: Einige Hundert Euro für jede Komponente. Denn nur wenn die Kette der gesamten Übertragungswege bis zum Ohr OK sind, kommt auch "guter" Klang an.

Was die Schallplatte der CD immer voraushat, ist eine gewisse Wärme im Klang. Vorausgesetzt, dass von Beginn der Produktion an nur analoge Techniken eingesetzt wurden.

Diese Wärme und Transparenz heute tatsächlich zu erleben, ist schon ein Genuss - entsprechendes Equipment vorausgesetzt. Ich darf das ab und wann bei meinem Cousin erleben, der analoges High-End Zeugs hat, also PLattenspieler für XXX Euro, Röhren(!)HiFi-Amp (geil!) usw. Wenn du da die Augen zumachst bei ner guten Jazzplatte, hast Du das Gefühl, dass die Band vor Dir im Zimmer steht. Die selbe Aufnahme auf CD oder PC digitalisiert klingt - nun ja - sie klingt auch, aber irgendwie kühler, "technischer", unrunder.

Aber nochmal: Billigen Plattenspieler an PC und digitalisieren - das ist natürlich Quatsch. Durch die Digitalisierung gehen generell die analogen Eigenschaften verloren. Sowas machen eigentlich nur Leute, die sich aus rein praktischen Gründen (Aufbewahrung, kein Platz für Plattenspieler, unterwegs hören wollen) von ihrer Plattensammlung trennen wollen.
 
Sowas machen eigentlich nur Leute, die sich aus rein praktischen Gründen (Aufbewahrung, kein Platz für Plattenspieler, unterwegs hören wollen) von ihrer Plattensammlung trennen wollen.
Du hast einen (für mich) wichtigen Grund vergessen: Leute, die ihre alten Songs öfter hören wollen, als sie es den "alten Platten" zumuten wollen.

Ich stimme euch in so weit zu, dass das Equipment gut sein muss und die beteiligte HiFi-Endstufe auf jeden Fall einen Phono-Vorverstärker braucht. "mehrere hundert Euro" pro Komponente müssen es aber nicht sein.
Ich digitalisiere über meine "normale" Stereoanlage und einen "normalen" Plattenspieler. Die Anführungszeichen sollten ausdrücken, dass in der gesamten Anlage (Verstärker/Tuner, CD-Player, Plattenspieler, Standboxen) über'n Daumen gepeilt vielleicht tausend Euro stecken. (Da komme ich pro Komponente nicht auf "Hunderte ;) )
 

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