verschiedene Schaftformen beim Mundstück ??

Primut
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Hallo,

eine kurze Frage:
Ein Bekannter hat sich eine gebrauchte, wohl etwas ältere Posaune gekauft (evtl Einzelanfertigung) und klagt nun allerdings,
dass er kein passendes Mundstück dazu findet bzw. dass das Mundstück, das er jetzt hat (ein JK, weiter Schaft)
wohl trotzdem nicht richtig passt.

Sorry, dass meine Angaben ziemlich unkonkret sind, kann erst morgen weitere Details in Erfahrung bringen.;)

Nach seinen Erzählungen zu urteilen klingt es so, als ob der Innenschaft der Posaune eine andere Steigung hat als
der Schaft des Mundstückes und es daher etwas wackelig ist weil kein vollflächiger Kontakt (Kraftschluss) vorliegt.

Daher meine Fragen: Kann das überhaupt möglich sein? Gibt es unterschiedliche Schaftformen?:gruebel:
Gibt es Mundstücke mit weitem Schaft mit unterschiedlicher Steigung
bzw. bei welchem Hersteller hätte man vielleicht diesbezüglich Chancen?

Thanks
Primut​
 
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Hallo

Mir ist nicht bekannt, dass es eine offizielle Norm für den Mundstückschaft gibt. Allerdings haben sich in den USA für Posaune zwei Typen als Quasi-Standard entwickelt, die sich auch in Deutschland längst durchgesetzt haben: der L-Schaft (Bass- und weite Tenorposaune) und S-Schaft (enge Tenorposaune) von Bach. Das hat für uns den praktischen Vorteil, dass man mit seinem Mundstück z.B. über die Musikmesse gehen kann und es passt in so ziemlich jede Posaune, die man testen möchte. Auch die deutschen Posaunen- und Mundstückbauer machen da keine Ausnahme und richten sich heutzutage klar nach dem amerikanischen Standard. Es ist vielleicht interessant zu wissen, dass Bach früher seine Mundstücke in Deutschland hat drehen lassen - sagt zumindest mein alter Lehrer.

Nun kann es aber sein, dass Dein Bekannter Pech hat und eine alte deutsche Posaune erwischt hat, deren Mundstückaufnahme noch nicht dem heutigen Standard entspricht.

Dazu gibt es zwei Lösungen:
  • Mundstückbauer können natürlich Sonderanfertigungen machen und z.B. den Schaft des Mundstücks anpassen. Wenn Dein Bekannter bei seinem Klier-Mundstück bleiben möchte, kann er direkt mit Fa. Klier Kontakt aufnehmen und fragen, ob sie das existerende Mundstück umarbeiten können oder ob ein neues, angepasstes Mundstück gedreht werden müsste. Sonderanfertigungen sind für Klier (und wahrscheinlich für alle Mundstückbauer mit CNC Drehmaschine) kein Problem, ich habe selbst lange Zeit eine Sonderanfertigung von Klier gespielt (1AK mit 7.8er Bohrung).
  • Die andere, weniger kostspielige Lösung wäre natürlich dem Mundstückschaft z.B. mit Textilklebeband die nötige Dicke zu verpassen, so dass dann auch nichts mehr wackelt. Sieht vielleicht nicht sonderlich schön aus, aber wenn es dicht ist und nicht mehr wackelt erfüllt das auch seinen Zweck. Ggf. ist das auch als Übergangslösung geeignet, solange Lösung 1 in Arbeit ist.

Viele Grüße
Marco
 
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Nun kann es aber sein, dass Dein Bekannter Pech hat und eine alte deutsche Posaune erwischt hat, deren Mundstückaufnahme noch nicht dem heutigen Standard entspricht...

Ah, dahin geht auch etwas meine Vermutung. Mir war bloß der Unterschied bei alten deutschen und amerikanischen Modellen nicht so bewusst.

Für Sonderanfertigungen müsste man dann aber irgendwie die genaue Schaftform herausbekommen. :gruebel:

Na ja, ich werd mir die Sache mal heut abend mal anschauen, und etwas Klebeband ist sicherlich erst einmal eine praktikable Übergangslösung.

Thanks
Primut​
 
Hi,
ja, es handelt sich tatsächlich eine alte deutsche Pfretzschner-Posaune.

Hab eine Anfrage bei Klier empfohlen, mal schauen, was sie dazu sagen....

Primut​
 
Moin Primut, hatte damals mal ausversehen ein Mundstück gekauft, welches für ein Tenorhorn war. Das Ergebnis war das es nicht tief genug in der Posaune steckte. Hatte allerdings noch eine ältere Posaune wo dies dann aber einwandfrei passte.
 
Hallo!

Bei den älteren deutschen Posaunen gab es keinen wirklichen Standard. Die Mundstücke wurden häufig dem Instrument angepasst. Ich habe zwei alte Dotzauer Posaunen. Die Mundstückschäfte von beiden sind absolut verschieden. Und in keine von beiden passt ein Large- oder Small-Shank! Das war halt leider nun einmal so. Aber jeder gute Instrumentenbauer kann das Regeln. Schau mal bei euch in Berlin beim www.der-blechblaeser.de vorbei.

LG
Dan
 
Hallo Primut,
da ich auch so meine Erfahrungen mit Pfretzschner Posaunen gesammelt hab' weiß ich einiges darüber.
er selbst unterscheidet erst mal in Bass und Tenorschaft ähnlich eben dem L und S Schaft.
Desweiteren passt er den Schaft aber auch gerne genau für das Mundstück oder den Durchmesser an, den man ihm nennt.
Bei allein Posaunen, die ich von ihm getestet habe kam es immerwieder zu kleinen Abweichungen, selbst wenn laut seiner Aussage beides z.b. ein Bassschaft war, war trotzfdem das Mundstück mal tiefer drin mal etwas lockerer usw. War also immer ein wenig Spiel... eben Handarbeit ;)
Was ich von einem Freund auch kenne, er hat sich so eine Art adapter gedreht in den sein normales (zu kleines Mundstück) passt und dieser Adapter dann eben in die Posaune.
Desweiteren sitzt in Berlin der herr Jahn, baut Throja Posaunen, da bestand oder besteht wohl auch irgendeine Beziehung zu pfretzschner, vielleicht auch einfach da mal nachhören :)

Noch eine Frage an dich:
Ich bin gerade nach Berlin gezogen und eben jener hat seinen Laden sehr weit entfernt von mir. Kannst du vielleicht noch einige andere Musikfachgeschäfte, evtl auch für reparaturen empfehlen
len, die auch ein gutes Preis Leistungsverhältnis haben (Jahn ist gut hat sienen Namen, aber zumindest bei den Posaunen auch wirkich seinen Preis ;) )

Edit: sorry jetzt hab ihc nicht genau genug die vorherigen Posts studiert der empfohlene Blechbläser ist eben jener Jahn :great:
 

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