Vorschläge für gute Gitarrenaufnahmen (Akustik)

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Abija Scheler
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Hi Leutz,

ich hab schon viele Möglichkeiten gehört wie man geilen Sound aus einer Gitarrenabnahme bekommen kann und weiß auch, dass es auch darauf ankommt, was ich mir für einen Sound wünsche.
Wollte jetzt mal wissen, was ihr mir vorschlagen würdet, bezogen auf meine Umstände.

Equipment

Mikrophone: Behringer B-2 Pro (Kondensator Mic), Shure SM57 (Dynamic Mic)
Interface: M-Box 2
Gitarre: Kay c36n

Mein Raum klingt schon "gut ausgewogen" und ich würde gern einen knackigen, präsenten aber auch vollen Klang hinbekommen, gibt es in der Staffelung Vorschläge zur Mikrophonierung? Und wo die Aufnahme stehen sollte? (Ecke,Mitte.. des Raums)
 
Eigenschaft
 
eine Konzertgitarre reagiert ausgesprochen empfindlich auf Laufzeit-Unterschiede bei mehreren Mikrofonen
das kann sich positiv oder negativ auswirken, ist aber konkret kaum vorher abzuschätzen
(also probieren... ist nur ein Hinweis, dass sich der Klangcharakter uU stark ändern kann)

ich würde von einer Position aus der Raummitte zunächst mit der Nieren-Einstellung des B2 experimentieren
einen günstigen Abstand bei Ausrichtung etwa auf Hals/Korpusübergang finden
(man muss ja noch spielen können) ;)
wenn der Raum nicht wirklich sehr gutes Potential hat, lieber möglichst 'trocken' aufnehmen, mono
ein wenig Anteil eines guten Plugins (5-15%) gibt in der Summe ein definiertes quasi 'Stereobild'
das 'Room Reverb' von Valhalla DSP ist imho gut geeignet, schönt ein wenig, ohne aufdringlich zu sein

wo du schon ein Mic mit 8er Charakteristik hast, kannst du auch mal eine Mitte/Seitenaufnahme probieren
dazu stellst du das B2 um 90 Grad gedreht vor die Gitarre, siehst also auf die schmale Seite
dieses mono Signal (Seiteninformation) wird 2x aufgenommen: normal und invertiert (Phase gedreht)
die eine Spur dreht man im Panorama ganz nach links, die andere ganz nach rechts
zusätzlich nimmst du mit dem SM57 die Mitte in der üblichen Position am Hals/Korpus Übergang auf

aus diesen 3 Spuren ergibt sich in der Summe des Aufnahme-Programms ein spezieller, räumlicher Eindruck
der lässt sich sehr variabel steuern: je mehr Mittensignal, desto näher erscheint das Instrument
dazu lässt sich der Raumeindruck anders bearbeiten, als das Direktsignal... etc etc
(das soll jetzt nur das Prinzip andeuten, im Grunde ist das ein eigenes Thema...)

SM57 + MBox ist zwar nicht Idealbesetzung aber die MB2 soll zumindest bessere Vorverstärker als Version 1 haben
für einen Versuch reicht das allemal und die Kay ist eh nicht das ultimative Meister-Instrument
(vielleicht wirkt das zusammen sogar besser als mancher vermutet) ;)

die Grundregel ist einfach: Probieren, es ist in jedem Fall stark Raum/Instrumenten-abhänig

cheers, Tom
 
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Danke für die schnelle Antwort!! joah ich dachte mir schon, dass das SM57 vielleicht schon entwas hochgegriffen für meine restliche Ausstattung ist, aber hey es ist nach wie vor ein sm57 :D
Hab mal von der Methode gehört, ein Kondensator Mic in Richtung Hals zu positionieren und ein Dynamisches auf die 12. Seite zu halten.. oder war es doch umgekehrt?:gruebel: Schon was von gehört? Oder viel wichtiger noch: Schon mal Erfahrungen mit gemacht? :)

Naja jedenfalls schon mal vielen dank für deine Antworten, ich werd sie in jedem Fall erstmal ausprobieren und checken, was am besten ist. Ich werd dann mal kurz posten, welches die beste Methode für mich war :)
 
der Punkt beim SM57 ist, dass es eine gute Vorverstärkung braucht
als 'dynamisches' hat es ein intensivere Interaktion mit der Eingangsstufe (vereinfacht ausgedrückt)
Interface sind typischerweise für Kondensator-Mics optimiert, weil die relativ gesehen preisgünstiger sind
(und öfter verkauft werden - schon aus optischen Gründen...) ;)
imho wird bei Gitarren oft viel zu viel Wert auf 'Höhen' gelegt, da ist das SM logischerweise etwas bedeckt
für meinen Geschmack aber eher im Sinn einer 'natürlichen' Darstellung, bei manchem Steelstrings 'kernig'
(bei slides/Blues kann das im Mix sehr gut passen)
aber wie gesagt alles Geschmacksache

man könnte auch das B2 auf den 12. Bund richten und das SM58 auf die Decke am Steg zwecks Bass-Betonung
da würde ich aber 2 mono Spuren machen und die Laufzeitdifferenz manuell (nach Höreindruck) ausgleichen

oft werden in solchen setups die Mikros für einen Stereoeffekt bewusst im Panorama verteilt
bei mir erzeugt das einen eher unangenehmen Eindruck - geht dem natürlichen Hören gegen den Strich
(auch da gehen die Geschmäcker auseinander)

als Versuch um solche 'Effekte' mal in Natura zu hören:
nimm 2 Spuren auf und versetze eine davon in 1 sample Schritten
(entweder reingezoomt oder per Delay-Plugin oder per manuellem Latenzausgleich)
1 ms entspricht (bei 44,1 khz) 44 Samples, bzw einer Laufzeit von ca 35 cm
ganz grosszügig könnte man sagen, dass 1 Sample Differenz knapp 1 cm Mikrofon Verschieben entspricht

im Grunde ist aber erlaubt, was gefällt - ich habe auch schon ein (kleines) Mic in die Gitarre gesteckt
(war aber nicht sooo prickelnd) :D

cheers, Tom
 
Ja ich weiß, dynamische brauchen meist etwas mehr vorverstärkung, dachte aber für meine zwecke reichen die pre's vom interface aus. Desweiteren wollte ich ja eh nicht irgendeine bestimme Klangfärbung erzielen, ist auch nicht unbedingt nötig, wenn ich bedenke, dass ich eh viel im nachhinein dahingehend bearbeite. Aber nichts desto trotz könntest du mir nen guten Preamp empfehlen?
Bitte bedenke, dass mir nicht gerade das größte Budget zur Verfügung steht :D
 
du könntest einen Triton Audio FetHead (Miniatur-Verstärker) zwischen Mikro und Kabel setzen
es wird berichtet, dass gerade die Shure Klassiker davon profitieren...
wirklich negative Aussagen habe ich darüber nicht gelesen - liegt bei 75 Euro

ich würde aber immer versuchen, dass Aufnahmesignal schon möglichst nah am Ziel zu haben
digitale Prozesse wirken sich oft negativ auf die Definition aus
(bei VSTs der einfachen Art würde ich das sogar pauschal unterstellen)
ist natürlich nicht so, dass alles gleich schrottreif klingt... aber irgendwas ändert sich

cheers, Tom
 

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