Warum sind DJs so teuer

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Hallo Leute

Ich werde immer wieder angesprochen, dass der Nebenjob als DJ ja richtig was abwirft. Und warum ich dann noch hauptberuflich Arbeiten gehe?
Die mich besser kennen, wissen, dass ich nicht nur staatlich geprüfter Maschinentechniker bin, sondern auch noch Refa-Prozessorganisator. Informationen zum Prozessorganisator gibt es unter Auf dieser Seite möchte ich mal zeigen, wie eine Kalkulation für einen DJ aussieht, welcher mit einer kleinen Anlage und etwas Licht kommt. Die Anlage reicht für etwa 80 Personen. Die Preise der Geräte sind mittlerer Güte, kein billiger Plunder, aber auch keine Profi-Qualität.
Diese Kalkulation ist ein Musterbeispiel und nicht auf mich bezogen! Es ist ein allgemeines Beispiel.


Anlage
PA-Endstufe (Verstärker)
700.-
Mischpult
400.-
Boxen
900.-
Stative
90.-
Rack 10/12
190.-
Mikrofon
80.-
Funkmikrofon
270.-
Racklampe
25.-
Kopfhörer
50.-
Doppel-CD-Player
390.-
Boxenkabel (mehrere Längen)
100.-
Mikrofonkabel
30.-
Stromkabel
70.-
Transportkisten für Kabel und Kleinmaterial
30.-
Summe
3325.-

Lichtanlage
4 x Par 56 Scheinwerfer mit Leuchtmittel
120.-
Stativ mit Quertraverse
45.-
Kleine Nebelmaschine
45.-
Lichteffekt-Kugel
85.-
Lichteffekt-Flower
70.-
Lichtsteuergerät
150.-
Dimmerpack
85.-
Summe
600.-

Dekomaterial (Stoffe u.s.w.)
40.-
Ersatzgeräte
PA-Endstufe einfach für Notfall
250.-
Ersatzteile Boxen
150.-
Ersatzteile Lichtanlage
40.-
Summe
480.-
Gesammtsumme
4405.-

Ich gehe davon aus, dass dieser DJ schon privat einen Kombi besitzt. Zudem gehe ich davon aus, dass er eine Garage besitzt, welche als Lagerraum dient.

Anzunehmen ist ferner, dass unser DJ eine private CD-Sammlung hat, welche er nicht mehr anschaffen muß.
Diese Punkte lasse ich einmal in der Berechnung unbeachtet.

Nach meiner Erfahrung sind die Anlagen im mittleren Preissegment nach 50-60 Einsätzen auszutauschen, da sie dann unsicher werden. Es ist besser, sie dann zu verkaufen und den Erlös (etwa 30% ca. 1400.-) dann wieder zu Investieren.

Unser DJ geht in dieser Rechnung 25-30 mal im Jahr Musik machen.
Ich lege die Kalkulation also auf zwei Jahre und 50 Veranstaltungen aus.
Das bedeutet 4400.- Kapitalbindung auf zwei Jahre und 3000.- Wertverlust.
Hätte unser DJ die 4400.- bei der Bank angelegt würde er etwa 4% Zinsen erhalten.
Dann würde er 352.- an Zinsen erhalten.
Das macht dann einen Gesamtverlust von

3352,-- Euro

Teile ich das jetzt durch 50 Veranstaltungen, so muss unser DJ nur für die Anlage schon 67,04
berechnen.
67,04 Anlage

Instandhaltung
Für Reparaturen berechne ich 1% der Anschaffungskosten. Da die Geräte ständig transportiert werden und dann oft wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind, Sommer wie Winter, ist das nicht viel. Das mit der Garantie klappt nur selten, da es meistens heißt: "Runtergefallen, feucht geworden oder überlastet."
Unter diesem Posten verbuche ich auch Reinigungskosten für Kleidung und Dekostoffe sowie Batterien für die Funkmikrofone oder defekte Kabel

1% macht
44,05.-Instandhaltung


Musik
Sollte unser DJ auch nur etwas aktuell bleiben, so muss er CDs kaufen. Ich nehme mal an, dass er sich zwei Doppel-CDs im Monat gönnt,jeweils so für 25.-.
50.- mal 48 Monate durch 50 Veranstaltungen
= 48.-CDs


Fahrtkosten

Ich gehe jetzt davon aus, dass unser DJ regional unterwegs ist, und er keine Fahrten über 40 Kilometer macht.
Durchschnittlich liegen seine Fahrten bei 25 Kilometer einfache Strecke.
25 km x 2 x 0.30.- = 15.-Fahrtkosten


Werbekosten
Visitenkarten, Werbeaufkleber an Anlage und Auto, Telefonkosten, Internetseite.
Diese Dinge nach Veranstaltungen aufzuteilen ist nicht so einfach. Also nehme ich eine Pauschale von
5.-Werbekosten


Zeiten
Veranstaltungsbeginn 19 Uhr Ende 2 Uhr
16.30-17.00
Beladen Auto
17.00-17.30
Duschen und Anziehen (keiner mag einen riechenden DJ)
17.30-18.00
Anfahrt
18.00-18.45
Ausladen, Aufbauen und Einstellen
19.00- 2.00
Veranstaltung
2.00- 2.30
Abbauen
2.30- 3.00
Heimweg
3.00- 3.30
Ausladen und einlagern
Das sind
11 Stunden!
CDs kaufen mit Probehören
2 Stunden
Geräte pflegen und warten
1 Stunde
Internetseite pflegen/Kundengespräche
1 Stunde
Das macht pro Veranstaltung
15 Stunden
Unser DJ möchte gerne 10.- Euro netto pro Stunde verdienen. Sein Gewerbe rechnet er als Kleinstgewerbe beim Finanzamt ab. Das bedeutet, dass er nur seine Einkommenssteuer zahlen muss, keine Mehrwertsteuer.
Die Sache mit den Abschreibungen der Geräte lasse ich mal raus, denn dafür benötigt er einen Steuerberater und der kostet in etwa das, was er an Erlös durch Abschreibung hat. Machen muss er es trotzdem.
Unser DJ hat in seinem Hauptberuf mal nicht so ein hohes Einkommen und somit einen progressiven Steuersatz von etwa 20%. Will er nun 10 Euro netto bekommen, muss er 12,5.- pro Stunde ansetzen.

12,50 mal 15 Stunden = 187,5.-

So dann rechnen wir mal zusammen
Abschreibung Anlage
67.04
Instandhaltung
44.05
CDs
48.00
Fahrtkosten
15.00
Werbekosten
5.00
Lohnkosten bei 10 Euro netto
187,50
Gesamtsumme

366,90


So, jetzt wissen Sie, was ein DJ nehmen muss, um 10 Euro Stundenlohn zu erhalten.
Nach Refa müsste ich noch sehr viele Kleinigkeiten mit berechnen, dieses würde an dem Gesamtergebnis ca. 15-25 Euro verändern. Das ist hier jedoch zu aufwendig.
Und auf jeder Feier trifft man jemanden, der auch schon mal als DJ unterwegs war und alles besser konnte und nur die Hälfte genommen hat.
Dann frage ich mich jetzt aber, warum hat er damit aufgehört?
Ganz einfach
Er konnte nicht Rechnen.

Aber jetzt mal eine andere Frage: Wer arbeitet Nachts am Wochenende für 10 Euro?

Das eigentliche Geld welches den Stundenlohn nach oben bringt sind die Stunden nach Zwei Uhr und der sorgsame Umgang mit dem Material, sowie das Abliefern einer guten Qualität. Nur dann kann man auch mehrere Termine machen und somit die Kosten senken.
Ich versuche auf einen Stundenlohn von 15 Euro zu kommen. Und ich denke das ist fair. Erreichen kann ich das, indem ich die Stimmung so lange wie möglich oben halte und somit mehr Stunden mache, sowie öfter als 25 mal im Jahr unterwegs bin. Zudem leihe ich die Anlagen so oft wie möglich aus. Nur dadurch ist es mir möglich gute Qualität zu einem fairen Preis anzubieten.
Und denken Sie bitte immer daran: Sollten sie auf einen DJ treffen der sehr günstig ist, dann ist er entweder nicht gut, hat sehr schlechte Technik oder kann nicht rechnen.
Euer Matthias


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Und auf jeder Feier trifft man jemanden, der auch schon mal als DJ unterwegs war und alles besser konnte und nur die Hälfte genommen hat.
Dann frage ich mich jetzt aber, warum hat er damit aufgehört?
Ganz einfach
Er konnte nicht Rechnen.
Schonmal was von Korrelation und Kausalität gehört? Ich denke nicht, denn dann würdest Du nicht so einen Unsinn schreiben!
Und denken Sie bitte immer daran: Sollten sie auf einen DJ treffen der sehr günstig ist, dann ist er entweder nicht gut, hat sehr schlechte Technik oder kann nicht rechnen.
Einmalig! Selten so gelacht! Auch hier: Kausalität und Korrelation.

Außerdem sind DJs günstig, damit sie an Aufträge kommen. Es bucht Niemand mehr einen teuren DJ, wenn man nicht genau vorher weiß, ob er gut ist. Seit der MP3 Schwemme nennt sich doch jeder zweite DJ, und die Mobilszene hat daran ganz schön zu knacken, weil eben immer einer günstiger ist. Man bekommt ja schon für 50 - 100Euro einen DJ mit Licht und allem Pipapo. Und der hat Aufträge satt.

Bei dem, was Du schreibst, frage ich mich immer, wo solche Leute wie Du denn leben. Denn in der Gegenwart bestimmt nicht.
 
Meine Band und ich haben uns vor knapp 12 Jahren für unseren Proberaum eine kleine PA gekauft (2x300W Yamaha Powermixer, dazu zwei 12" + 1" Boxen). Dann fragte mal ein Vater von uns, ob der er die Anlage für eine Vereinsfeier leihen kann. Und dann kam der 50. Geburtstag meiner Mutter, wo wir dann nicht nur die Anlage gestellt haben, sondern zwei von uns eben auch etwas DJ gespielt haben und meine Mutter ihnen anschließend 50 Mark in die Hand gedrückt hat. Und so hat sich das dann nach und nach ergeben, dass wir seitdem so ein bis zweimal im Jahr als DJs auftreten, aber eben immer im Freundes- und Bekanntenkreis, wenn jemand auf uns zukommt. Sind dann teils veranstaltungen, wo man (wenn es uns nicht geben würde) vielleicht gar keinen DJ Buchen würde, sondern sich höchstens eine Musikanlage ausleiht. Aber meist gibt es uns im Paket. Vor ein paar Jahren haben wir uns auch noch eine billige Lichtanlage dazugekauft. Wir gehören also eben zu jenen bösen Jungs, die sich jetzt mit Notebook dahinsetzen, billiges Equipment haben und die Preise der professionellen DJs kaputt machen, weil wir davon nicht leben müssen, sondern das aus Spaß machen (das Geld geht in die Bandkasse und wird meistens versoffen - unsere "Band" ist eigentlich nur noch ein Freundeskreis, der sich nicht mehr regelmäßig sieht). Zum einen sag ich da: Das ist halt Marktwirtschaft ;) Vor allem aber ist es so, dass wir da ja durchaus sehr engagiert ran gehen. Ja, wir haben billiges Equipment, und wir sind auch nicht die Typen, die zwischendurch labern und anheizen (sowas finde ich als Gast übrigens auch immer albern), und wir spielen oft nur menschliche Jukebox (und freuen uns über Musikwünsche). Aber letztlich ist das ja offenbar das, was die Leute haben wollen. Es hat sich noch nie jemand darüber beschwert, dass unser Equipment schlecht ist, oder dass wir unseren Job schlecht machen. Im Gegenteil gibt es eigentlich immer Lob.

Stattdessen aber ist es so, dass ich schon sehr oft enttäuscht war, wenn ich mal auf einer Feier bin (meist Hochzeiten), wo dann ein professioneller DJ gebucht wurde. Ja, besseres Equipment hatten die. Und die haben auch mal was angesagt und so Sachen. Aber letztlich war die Musikauswahl nicht gut. Und das fand nicht nur ich so, sondern auch alle anderen. Da wurde dann also kaum auf wünsche eingegangen, einfach sein Ding durchgezogen, unabhängig davon, was so auf der Tanzfläche passiert. Das hab ich jetzt schon mehrfach erlebt.
 
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Stattdessen aber ist es so, dass ich schon sehr oft enttäuscht war, wenn ich mal auf einer Feier bin (meist Hochzeiten), wo dann ein professioneller DJ gebucht wurde. Ja, besseres Equipment hatten die. Und die haben auch mal was angesagt und so Sachen. Aber letztlich war die Musikauswahl nicht gut. Und das fand nicht nur ich so, sondern auch alle anderen. Da wurde dann also kaum auf wünsche eingegangen, einfach sein Ding durchgezogen, unabhängig davon, was so auf der Tanzfläche passiert. Das hab ich jetzt schon mehrfach erlebt.
Da stimme ich voll zu. Das ist nämlich in 80-90% der Fälle so, wenn jemand teuer und professionell ist. Das mir auch immer wieder in meiner über 20jährigen Erfahrung aufgefallen.
 
@ megamixer: deiner Kritik entnehme ich, du bist nicht mehr so oft on the road als DJ.

Die Zahlen von musikapen sind eher zu niedrig angesetzt.

Topo :cool:
 
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Moin!

Nun die Zahlen sind der untere Einstieg würde ich mal sagen. Ich bin nicht mehr so viel unterwegs und mache nur noch ab und an Hochzeiten und Parties, aber wenn ich dann einen Auftrag habe bekommt man mich nicht für 400 Steine da muß man schon etwas mehr hinlegen.

Die "Hobby"DJs die für´n Appel und nen Ei auflegen können das von mir aus machen, denn es spricht sich ziemlich schnell herum wer gut ist und wer nicht. Ich höre eigentlich nach jedem Gig das ich seit Ewigkeiten den besten Abend gemacht habe und das schon ziemlich lange. Das baut auf und vor allem spricht sich das herum. Heute liegt mein Schwerpunkt nicht mehr im DJ Bereich, aber wenn ich diese Tätigkeit noch machen würde, dann hätte ich garantiert das Auftragsbuch voll, denn ich werde auch jetzt noch ständig gefragt ob ich das oder das übernehme.

Das was ars da anspricht sind ja Privatfeiern im Kreise der Familie, das ist hier nicht gemeint, hier ist gemeint, das der 17jährige mit MP3 Player und einer Hasenkäfiganlage vom Elektronikmarkt meist auch noch ohne Licht sich in Kneipen oder Feierlichkeiten versucht und dabei derbe auf die Schnautze fällt, weil er es nicht kann. Obwohl sich die meisten einbilden das jeder ein DJ sein kann wo es doch heute reicht ein Laptop mitzubringen und 100 GB gerippte MP3s.:eek:

Ich bekomme das in letzter Zeit immer öfter zu spüren, wenn ich mit meiner konventionellen Anlage aufkreuze und allein mindestens 2 Meter auf der Bühne Platz brauche, dann werden meistens die Augen schon ziemlich groß, wenn ich dann noch anfange mit Stromanschluß, bei kleineren Sachen mit 2 getrennten Wegen oder bei größeren mit Drehstrom, ist eh alles vorbei. Da kommt ganz schnell die Frage was ich da habe? Nun eine komplette Anlage mit vernünftigen Boxen incl. Pult, CD Playern und so plus zwischen 1,2 bis ??? KW Licht. Da ist auch immer wieder die Frage "Wie schon 2 oder 3 Stunden vorher in den Saal zum aufbauen?" Und ich höre auch immer öfter den Satz, der DJ kommt immer mit einem Laptop und 2 kleinen Boxen, das geht ja alles heute per PC, achja und Licht haben die nie!:bad::eek::confused:

Das professionelle DJs auf Hochzeiten und so nicht gut sind kann ich verstehen, ich habe leider auch schon oft genug selber miterleben dürfen wie das abgeht und es ist leider wirklich so, die ziehen ihr Ding durch egal wie und fertig aus. Ob getanzt wird oder nicht usw. Aber die ganzen Möchtegern DJs sind eben auch in dieser Schiene, ich habe bisher nur ein oder zwei gehört die wirklich was drauf hatten.

Ich denke das die guten (professionellen) DJs sich schon absetzen können, ich seh es ja bei mir, und sie brauchen keine Angst vor dem Rest zu haben, denn wer eine gute und sichere Party will, der nimmt sich einen guten DJ den er meistens von Mundpropaganda kennt und dann zahlt man auch freiwillig etwas mehr. So jedenfalls kenne ich das aus meinem Umfeld.

Greets Wolle
 
@ megamixer: deiner Kritik entnehme ich, du bist nicht mehr so oft on the road als DJ.
Seitdem es die MP3 Kiddies gibt, nicht mehr so oft. Ich muss mir auch immer Sprüche anhören, dass ich teuer bin. Dann nimmt der Kunde einen MP3 Kiddie. Später erfahre ich dann, dass die Party schei**e war.

Aber: Warum sollte man sich unter Wert verkaufen? Kann ich jetzt auch nicht rechnen, nur weil ich auf Grund des Preises weniger Aufträge habe? Da passt aber dann was mit musicapens Aussage nicht überein.
 
Wil_Riker
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  • Grund: Diskusionsgrundlage wurde entfernt.
eBill
  • Gelöscht von Gast27281
  • Grund: Bezug gelöscht!
Scheint wohl eine andere Art DJ zu sein, als das was ich normalerweise als DJ verstehen würde. Nun ja ich oute mich trotzdem mal als MP3 Kiddie. Ich hab n Macbook, n Controller von Hercules und das wars. Ich leg auch auf keinen Parties auf sondern in Clubs. Da braucht man keine Anlage. Versteh ich sowieso nicht, für mich legt ein eigenständiger DJ, der seine Ding durchzieht und nicht einfach auf (man möge mir den Ausdruck verzeihen) Partyjukebox auflegt doch sowieso in Clubs auf, bzw wenn er groß genug ist wird er auch für Festivals gebucht, aber in keinem der Fälle braucht er eine Anlage (ne bessere Soundkarte kann nicht schaden wie ich gestern feststellen durfte). Das hat auch wenig mit Laptop zu tun, hab in meinem Bekanntenkreis alles von Vinyl über CD bis Laptop, die Gagen unterscheiden sich meines Wissens nicht. Wobei Vinyl wegen der Releases natürlich immer weniger Sinn macht, aber das ist ein eigenes Kapitel.
Für meinen Gig gestern hab ich übrigens 70 Euro bekommen und mich sehr drüber gefreut. Ihr mögt sagen ich mach die Preise kaputt, aber wenn ich die Chance habe in nem Club aufzulegen wo schon DJs wie Housemeister und Gesaffelstein aufgelegt haben (wird den meisten wohl nix sagen) dann würde ich das auch umsonst machen (zudem es ne Party war wo der Eintritt kostenlos war, von daher kann man nich sagen, dass der Clubbesitzer sich an uns dumm und dämlich verdient hat)
 
Moin!

Scheint wohl eine andere Art DJ zu sein, als das was ich normalerweise als DJ verstehen würde.

:D Könnte dran liegen, das ich vielleicht schon als Opa durchgehe in der Jugend!?!:rolleyes:

Ich leg auch auf keinen Parties auf sondern in Clubs. Da braucht man keine Anlage.

Nun dafür muß man sich nicht schämen und das ist völlig ok, es gibt Tausende die das selbe machen wie Du. Ich habe auch jahrelang in Diskotheken aufgelegt, da mußte ich auch keine Anlage mitbringen nur ein wenig Musik, wenn ich die rein getragen hatte erst einmal ein Erfrischungsbier brauchte!:D Schleppe mal 3 oder 4 Cases mit Platten und CDs in einen Club!:) Ja da ist es heute besser, Stick in die Tasche und ab!

Für meinen Gig gestern hab ich übrigens 70 Euro bekommen und mich sehr drüber gefreut.

Für 2 Stunden, dann ist es doch okay!:cool: Für einen ganzen Abend in einer Disse zu wenig. Ich habe in den 90ern schon 25 bis 28 DM die Stunde bekommen, plus Umsatzbeteiligung 7 bis 10% incl. Getränke und Essen frei.
Du verkaufst Dich unter Wert.

(zudem es ne Party war wo der Eintritt kostenlos war, von daher kann man nich sagen, dass der Clubbesitzer sich an uns dumm und dämlich verdient hat)

Was´n das für ne Logik? Was meinst du was der Besitzer gemacht hat? Sich Dumm und Dämlich verdient. Kostenloser Eintritt >>> Bude rappelvoll >>> Mehr Geld für Saufen >>> Umsatz hoch Drei, und dann noch einen DJ den man nicht bezahlen muß!

Ts,ts,ts.....

Greets Wolle
 
Seltsames Thema hier, mit Aussagen, die mir oft nicht ganz klar sind..
Aber ich kenn mich in der DJ-Szene nicht ernsthaft aus, bin nur aus Zufall hier drüber gestolpert.

Will einfach mal ein paar Punkte in den Raum werfen, die ich skurril bis unterhaltsam finde:

- in der Equipment Auflistung kommt man auf 350€ alleine für 2 Mikrofone, was mehr als 10% der gesamten Anlage sind. Der DJ muss echt Wert drauf legen, dass man hört was er zu sagen hat ;-)
(nebenbei sind das fast 50% der Preises für die Boxen.. irgendwie lustiges Verhältnis)

- Duschen und Anziehen in der Arbeitszeit. Find ich auch klasse. Das muss ich erstmal meinem Chef vorschlagen! Auch schön die Vorstellung "Oh heut hab ich nen Gig, also heut mal duschen!"

- "Nach meiner Erfahrung sind die Anlagen im mittleren Preissegment nach 50-60 Einsätzen auszutauschen, da sie dann unsicher werden." ähmm.. what? Bei 7h Spielzeit am Abend? Das wären 350 Betriebsstunden.
Nach der Logik müssten sämtliche PA-Verleiher sofort pleite gehen, bei denen man um 1-2% vom Neupreis Zeug ausleihen kann..
Mein Röhrenamp, der sicher deutlich fragiler ist als ne PA-Box oder irgendwelche Stative, hat problemlos seine 2500-3000 Betriebsstunden (sogar ohne Röhrentausch) überlebt, und sicherlich auch seine 100 Gigs hinter sich. Und ich transportier den seit jeher ohne Case nur in dicke Decken verpackt (wie mein ganzes Zeug übrigens). Meine halbe Band spielt auf Equipment aus den 80ern. Klar gibt's mal bissl Verschleiß, aber ich kauf doch net jedes Jahr (oder bei dir jedes zweite Jahr) gleich ne komplett neue Anlage..

Generell denk ich aber auch, dass die 350€ für nen DJ, der 7h Musik macht und komplett Licht und Ton mitbringt definitiv okay sind. Meine Kalkulation sähe da in einigen Punkten anders aus, dafür würd ich andere Punkte höher ansetzen.

- "Man bekommt ja schon für 50 - 100Euro einen DJ mit Licht und allem Pipapo. Und der hat Aufträge satt."

Ist ja klar. Den würd ich auch buchen. 50€ dafür dass er 7h Musik macht und noch sein Zeug anschleppt. Heidewitzka, alleine der Stundenlohn liegt (wenn man Anfahrt und Aufbau berücksichtigt) unter 5€. Wer würde diesen Arbeiter nicht anstellen?
Und stell dir vor: wenn er nur 7 Gigs macht, und keinen Sprit verbraucht und all seinen Gewinn wieder in sein Geschäft investiert, dann kann er sich sogar die Mikros von Kandidat 1 kaufen, damit man endlich hören kann, wie er sich beschwert ;-

Trotzdem sagt der Preis noch überhaupt nix über den DJ aus.
Irgendwie ist hier allgemeiner Tenor "wer billig ist, taugt nix, nur wer teuer ist ist gut, außer auf Hochzeiten"
Ist mir zu Wischiwaschi. Ich hab gute DJs gesehen, die vergleichsweise günstig waren und billiges Equipment hatten, was trotzdem gut klang, und ich hab auch teure DJs gesehen, die vergleichsweise mies waren und teures Equipment hatten das trotzdem auch nicht toll klang.
Grad bei nem DJ kommt es doch auf die Einzelperson an, und ob die zum gegebenen Anlass passt und die Leute mitnehmen kann.
Den DJ, der bei meiner Hochzeit, wo ich ihn für Hintergrundmusik gebucht hab, während des Essens "Ole, ole, und jetzt alle Leute ab auf die Tanzfläche und PAAAARTY" in sein Mikro schreit, den buch ich halt nicht nochmal, auch wenn er 800€ den Abend kostet und ne Fohhn Anlage angeschleppt hat. Dafür buch ich vllt den Bekannten vom Bekannten um die Ecke, der er schafft für 150€ seine Mini-PA + Licht aufzustellen und an Silvester um kurz vor 12 The Final Countdown zu spielen.

Anlass-Mensch-Technik-Geld wär so mein Auswahlkriterium.

just my fistful of Yen
 
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Für meinen Gig gestern hab ich übrigens 70 Euro bekommen und mich sehr drüber gefreut. Ihr mögt sagen ich mach die Preise kaputt, aber wenn ich die Chance habe in nem Club aufzulegen wo schon DJs wie Housemeister und Gesaffelstein aufgelegt haben (wird den meisten wohl nix sagen) dann würde ich das auch umsonst machen (zudem es ne Party war wo der Eintritt kostenlos war, von daher kann man nich sagen, dass der Clubbesitzer sich an uns dumm und dämlich verdient hat)
Das ist die Gier, dass man, egal für welche Kohle, im Club auflegt. Und das macht die Arbeitsplätze kaputt!

Trotzdem sagt der Preis noch überhaupt nix über den DJ aus.
Irgendwie ist hier allgemeiner Tenor "wer billig ist, taugt nix, nur wer teuer ist ist gut, außer auf Hochzeiten"
Ist mir zu Wischiwaschi. Ich hab gute DJs gesehen, die vergleichsweise günstig waren und billiges Equipment hatten, was trotzdem gut klang, und ich hab auch teure DJs gesehen, die vergleichsweise mies waren und teures Equipment hatten das trotzdem auch nicht toll klang.
Genau so ist es!
 
Das ist die Gier, dass man, egal für welche Kohle, im Club auflegt.
Wirfst du das jetzt void vor, oder wie?

Und das macht die Arbeitsplätze kaputt!
Ja, ganz schlimm. So wie man Altenpflege-Arbeitsplätze kaputt macht, wenn man sich selbst um seine Oma kümmert. Oder Arbeitsplätze in der Textilindustrie kaputt macht, wenn Kleidung für seine kleine Nichte strickt.

VIelleicht wolltest du ja auf was ganz anderes hinaus. Aber ein System, in welchem man ein schlechtes Gewissen haben muss oder gar als unsozial bezeichnet wird, wenn man Dinge tut, die einem Spaß machen oder man einfach anderen hilft, und dafür nur wenig oder kein Geld nimmt, kann ich nur als krank bezeichnen.

musikapen schrieb:
Sollten sie auf einen DJ treffen der sehr günstig ist, dann ist er entweder nicht gut, hat sehr schlechte Technik oder kann nicht rechnen.
Oder er muss von der Tätigkeit nicht leben und macht das eher aus Spaß an der Freud.
 
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Ich bin seit über 20 Jahren im Mobildisco-Bereich tätig. Zuerst fing es studienbegleitend an (kannst Du auf dem Polterabend meines Bruders...) entwickelte sich aber immer stärker. Nach wenigen Jahren hatte ich deutlich über 100 Veranstaltungen im Jahr zu betreuen. Dadurch konnte ich die Preise auch entsprechend interessant (für mich) gestalten. Da durch die vielen Parties auch Kontakte zur Wirtschaft zustande kamen, wurden auch Konferenzen, Modenschauen etc. von mir durchgeführt.

Es kamen also einige Bühnenpodeste, über 100m Traversen und größere Tonanlagen hinzu. Dieser Bereich gefiel mir besser als das Auflegen auf Parties. Somit habe ich extern den Veranstaltungsmeister gemacht (man wusste ja nicht...).

Gott sei Dank habe ich diesen Weg gewählt. Jetzt statten wir Messestände aus (Video, Ton, Licht), führen zahlreiche Events, Vorträge und Shows durch.

Das Mobildisco Geschäft ist fast vollständig zusammengebrochen, da viele Hobby-DJs Parties komplett für unter 400 Euros anbieten. Nur wenige gutbezahlte Jobs in Hotels und der gehobenen Gastronomie sind verblieben. Dazu gesellen sich Karnevalsveranstaltungen im größeren Bereich und das ein oder andere Behördenfest.


Vor über 10 Jahren konnte man seine Familie problemlos rein von der "Mobildisco" ernähren. Das ist heutzutage fast nicht mehr möglich. Zum Glück ist mir der Absprung aus der alleinigen Mobildisco bzw. der Wechsel zur professionellen VT rechtzeitig gelungen.
 
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Wirfst du das jetzt void vor, oder wie?
Ja, das werfe ich ihm vor.
Es gibt hunderte, die sogar umsonst im Club auflegen würden, nur, damit sie mal dort aufgelegt haben!


VIelleicht wolltest du ja auf was ganz anderes hinaus. Aber ein System, in welchem man ein schlechtes Gewissen haben muss oder gar als unsozial bezeichnet wird, wenn man Dinge tut, die einem Spaß machen oder man einfach anderen hilft, und dafür nur wenig oder kein Geld nimmt, kann ich nur als krank bezeichnen.
Kann sein, dass ich mich da undeutlich ausgedrückt habe. Fakt ist aber, dass es bestimmt einen kleinen Teil gibt, der das aus Freude und Spaß macht, der größere Teil von denen aber nicht. Und dafür: siehe Beitrag von AMLB. Da steckt sehr viel Wahrheit drin.

Das Mobildisco Geschäft ist fast vollständig zusammengebrochen, da viele Hobby-DJs Parties komplett für unter 400 Euros anbieten. Nur wenige gutbezahlte Jobs in Hotels und der gehobenen Gastronomie sind verblieben. Dazu gesellen sich Karnevalsveranstaltungen im größeren Bereich und das ein oder andere Behördenfest.


Vor über 10 Jahren konnte man seine Familie problemlos rein von der "Mobildisco" ernähren. Das ist heutzutage fast nicht mehr möglich. Zum Glück ist mir der Absprung aus der alleinigen Mobildisco bzw. der Wechsel zur professionellen VT rechtzeitig gelungen.
Gut, dass das auch mal Jemand anders erzählt. Denn das deckt sich mit dem, was ich erlebt habe. Merkwürdigerweise glaubt das kaum Jemand, dass es mittlerweile so aussieht.
 
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Also ich glaub das durchaus, dass es so aussieht. Ich verstehe nur nicht, warum man sich so darüber aufregt, so ist eben der Markt. Anscheinend können es sich andere eben leisten billig aufzulegen, weil sie es eben aus Freude an der Sache machen.
Die meisten Musiker verdienen nicht ihren Lebensunterhalt mit der Musik, sondern betreiben eben ein mehr oder weniger kostspieliges Hobby.

Das ganze richtet sich einfach nach Angebot und Nachfrage und wenn man mit etwas Geld verdienen will, muss man bieten was es selten gibt, aber oft gebraucht wird.

Es gibt ja auch genügend Rockbands, viele davon kann man sich gratis oder um unter 5€ ansehen, deshalb klagt AC/DC auch nicht. Die sind eben AC/DC und weil sie das sind und die anderen nicht, kosten deren Konzertkarten schnell mal >50€ und es ist trotzdem gestopft voll.

Ich kenne einige DJs und, ohne mich auf alle DJs beziehen zu wollen, all jene die ich kenne wollen Geld verdienen, aber die Regeln des Marktes trotzdem nicht einsehen.
 
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Vielleicht sollte hier auch mal ein Unterschied gemacht werden und die Begriffe nicht durcheinander geschmissen werden.
Letztendlich wollen sich alle DJ nennen aber derjenige der auf Polterabende/Hochzeiten/Geburtstage e.t.c Musik abspielt ist kein DJ ,ich wähle hier mal einfach den Namen "Alleinunterhalter".
Von einem Alleinunterhalter wird etwas ganz anderes gefordert als von einen DJ der in einem Club auflegt.
Von ersterem wird verlangt die Leute zu animieren und zu unterhalten im warsten Sinne des Wortes.
Den Abend zu begleiten mit Spiele,Geschichten und alles was dabei miträgt den Abend zu einem Ereigniss zu machen.
Die Anforderungen können unterschiedlicher nicht sein.
Ein breites Publikum (8-80)mit unterschiedlichstem Musik Geschmack zu unterhalten ist eine Kunst die man sich auch erst erfahren muss.

In einem Club gehen Leute die einen bestimmten Musik Geschmack haben und die alle das gleich wollen "Party machen" hier ist es auch relativ leicht den Nerv der Leute zu treffen.

Das nun irgendwelche MP3 Kiddis beim Geburtstag des Freundes/Freundin oder Bekannte mit seinen Laptop und der grausigen Anlage aufschlägt tut der Party keinen Abbruch da in Ermangelung von Kohle eh kein professioneller "Alleinunterhalter" gebucht wird und irgend wo muss man ja schliesslich auch seine Erfahrungen sammeln.
Ich bin mir sicher das fast jeder so angefangen hat.
Das der Markt für solche Bespassung zusammengebrochen ist glaube ich nicht wirklich denn es war Niemals einer.
Mehr oder weniger waren es schon immer Freundschaftsdienste.

Gute Alleinunterhalter haben sich einen Namen gemacht und werden auch immer wieder gebucht auch zu Preisen von dehnen Sie leben können.
Natürlich ist das ein hartes Geschäft und man muss auch am Ball bleiben damit es weiter läuft.
Wer diesen Weg besschritten hat muss sich darüber im klaren sein das es ein Saison Geschäft ist und man im Sommer an einem Abend 3 VA hätte machen könne sich aber nicht teilen kann.

Ich habe auch schon Angebote bekommen das regelmässig für Kohle zu machen und hatte schon überlegt.
Aber das ist mir einfach zu stressig und dann auch noch jedes Wochenende unterwegs,nö muss nicht sein.
 
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Das der Markt für solche Bespassung zusammengebrochen ist glaube ich nicht wirklich denn es war Niemals einer.
Mehr oder weniger waren es schon immer Freundschaftsdienste.
Das sehe ich anders.

Gehen wir mal 25 Jahre zurück.
Damals gab es kein MP3, und die CD war gerade auf dem Durchbruch. CD Brenner gab es noch nicht. Also musste man richtig Geld investieren, um überhaupt "up to date" zu sein. Man konnte die Musik nicht irgendwo her kopieren, sondern musste jeden Titel kaufen. Genau das schreckte viele davon ab, das zu machen. Insofern gab es schon einen Markt. Es gab aber nicht viele, die das gemacht haben. Es wurde schlimmer, als die ersten CD Brenner auf den markt kamen und die Rohlingpreise einen zumutbaren Preis bekamen. 15,-DM für einen Rohling oder 30,-DM für einen Audiorohling war kein Zuckerschlecken. Als dann die Pitchbaren CD Player kamen, wurde der Markt langsam voller.

Nun schauen wir mal heute.
Kollege Martin (ich nenne ihn mal so) will auch auf Feiern auflegen. Er kauft sich für wenig Geld eine gebrauchte Anlage und einen Laptop. Auf den Laptop zieht er sich aus dem Netz die Top100. Anschließend geht er zu seinen Kollegen und zieht sich von denen die Musik drauf. Irgendwo leiht er sich noch CDs, die er rippt und auch auf den Laptop packt. Nun hat er ein Archiv von mehreren tausend Titeln und ist gut gerüstet. Die Musik braucht er nicht kaufen, die saugt er regelmäßig im Netz. Das, was ihm fehlt, ist die Erfahrung.

Und von diesen Martins gibt es heutzutage zuhauf. Und sie machen den Markt kaputt. Das sehe / höre ich immer wieder, und einem Kollegen von mir, der Mobile Disko macht, geht es seitdem auch immer schlechter. Er legt fast nur noch unter Wert auf. Spaß macht es ihm nicht mehr. Es geht sogar soweit, dass gar keiner mehr gebucht wird, da in fast jedem Freundeskreis einer ist, der einen Laptop hat und diesen an dem Abend zur Musikberieselung aufstellt. Es ist einfach keiner mehr gewillt, ab 350 Euro aufwärts, einen DJ zu bezahlen. Das mag auf Hochzeiten noch funktionieren, aber in den anderen Bereichen ist es so gut wie tot.
 
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Was mir bei unserem letzten Job (ein Betriebs-Weihnachtsfeier mit rund 150 Leuten; das ist aber auch so ziemlich das größte was wir so gemacht haben, sonst eher Hochzeiten/Geburtstage im Bekannten und Verwandtenkreis) auch aufgefallen ist: Diese MP3-Sache führt auch dazu, dass das Publikum erwartet, dass man so ziemlich alles an Musik da hat, was es gibt. Das führte an jenem Abend so weit, dass mehrere Leute ein Wunschlied hatten, was wir leider nicht da hatten. Also haben wir den Song einfach spontan bei amazon gekauft, UMTS-Smartphone sei dank. Das ist schon ziemlich krass. Ein CD-Aufleger kann da natürlich nicht mithalten.

Wenn es nun wirklich so ist, dass der Martin nur deshalb so billig ist, weil er Musik raubmordkopiert, während man sich als Profi das nicht erlauben kann und man dadurch mehr Kosten hat, dann kann man durchaus das "kaputt machen des Marktes durch Martin" beklagen, weil dieser sich ja auf illegale weise Vorteile verschafft. Aber ich weiß nicht, ob das wirklich das Hauptproblem ist. Es ändern sich halt auch die Erwartungen des Publikums. Rockopa hat schon durchaus richtig angesprochen, dass der Begriff "DJ" nicht unebdingt passt und wir hier von unterschiedlichen Dingen reden. Allerdings stimme ich dann seinen weiteren Auswühungen nicht unbedingt zu. Ich habe mal T-Shirts gesehen die auf dem Rücken "A DJ is not a Jukebox" stehen hatten. Bei einem Club-DJ kann ich sowas noch verstehen. Ein Hochzeits "DJ"sollte aber durchaus Jukebox sein. Ich weiß aber nicht, ob "Alleinunterhalter" da heute noch so passt - Zeiten ändern sich. Ich bin gerade 30 geworden, und bin entsprechend in letzter Zeit öfters mal auf Hochzeiten von Freunden oder Cousinen/Cousins. Und alle in meiner Genration finden eben "Alleinunterhalter" eher albern. Wenn es nach denen ginge, kann der DJ lieber auch irgendwelches Gelabere und animieren verzichten. Wir wollen einfach nur Musik hören. Der DJ sollte also einfach ein Gespür dafür haben, welcher Song jetzt gerade passen würde und er sollte Wünsche erfüllen. Das ist halt die Web 2.0 Generation. Die sich gezielt Youtube-Videos anschaut und ihre Unterhaltung selbst macht, und keinen Bock auf das starre Fernsehprogramm hat.

Und wie gesagt muss ich da ohne besonderes Eigenlob sagen, dass das bei uns meist gut klappt, während ich bei einigen Profi-DJs schon wirklich enttäuscht war. Und das haben andere genauso gesehen.

Es ist einfach keiner mehr gewillt, ab 350 Euro aufwärts, einen DJ zu bezahlen.
Tja, es ist auch keiner mehr gewillt hunderte Euro für die Brockhausenzyklopädie auszugeben, weil es Wikipedia gibt. Insofern erinnert mich das Klagen der Profi-DJs etwas an das Klagen von Lexikonverlagen. Oder von Zeitschriftenverlagen, weil die Leute halt stattdessen Blogs lesen. Die erzählen dann auch immer was von "Qualität", die man bei einer richtigen Enzyklopädie oder einer echten Zeitung bekommen würde, weil es da ja eine richtige Redaktion mit Fachleuten, Profi-Journalisten gibt usw. Nur ist das den meisten wohl egal - mir auch. Denn je nachdem reicht mir die Qualität, die ich kostenlos bekomme, oder es ist (auch im Falle von Wikipedia) sogar so, dass ich das kostenlose und unprofessionelle sogar besser finde. Auch von der Qualität, zumindest liefert sie mir eher das, was ich haben will. Ich brauch keinen "Alleinhunterhalter" mit ach so toller professioneller Erfahrung. Ein Martin kann mir vielleicht viel eher das liefern, was ich haben will.
 
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Vielleicht sollte hier auch mal ein Unterschied gemacht werden und die Begriffe nicht durcheinander geschmissen werden.
Letztendlich wollen sich alle DJ nennen aber derjenige der auf Polterabende/Hochzeiten/Geburtstage e.t.c Musik abspielt ist kein DJ ,ich wähle hier mal einfach den Namen "Alleinunterhalter".

Ein Alleinunterhalter macht etwas ganz anderes. So eine Bezeichnung für einen DJ, der auf Hochzeiten usw. auflegt, ist schon sehr grenzwertig und sehr provokant.

Natürlich sind die Anforderungen an einen Club DJ teilweise andere, als an einen "Party DJ".
Trotzdem sind und bleiben beide DJ's!.

Topo :cool:

By the way: das ist hier ein typisches Alleinunterhalter Szenario:
hof2.jpg

Ich suchte Bilder z.B. aus Rüdesheim - einem "Mekka" der Alleinunterhalter - habe aber auf die schnelle nichts anderes gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe es auch so, dass es kein Kapital und keine Kunst mehr ist viel Musik auf dem Laptop zu haben. Ob das nun wiederum gut oder schlecht ist ist wieder ein ganz anderes Thema. Aber es bleibt dass der Musikbesitz kein Faktor mehr ist.

Was aber ist noch ein Faktor? mMn ist folgendes an einem DJ* schlecht:
- Schlechte Klangqualität
- zu viel belangloses "blabla", sowohl durchs Mikrofon, als auch ohne, ich habe Hochzeiten erlebt, da war sich der DJ für kaum ein Kommentar zu schade
- mitsingen, "Rotes Pony mit Lasso rausholen" abspielen und dann mitsingen, widerum alles kein Problem wenn man es kann und richtig macht!
- schlechte Witze, nur noch schlimmer, viele schlechte Witze
- Liedwünsche ignorieren
- jedes Lied spielen, was gewünscht wurde
- Sprachverständlichkeit
- trotz Vorgespräch, dennoch das eigene Ding durch ziehen

Und woher weiß ich das? Zum einen spiegelt das meine eigene Erfahrung als Gast auf Hochzeiten wieder. Zum anderen sind gerade alle in meinem Freundeskreis in einem Hochzeitswilligen Alter und ich habe sie nach und nach mal gefragt was wichtig ist, denn ich verleihe ja auch Anlagen an DJs.

In gewisser Weise sind das dann Anzeichen von Qualität, und wenn man die einhält, eine gute Arbeit macht sich das ganze rumspricht, wird man gebucht. Die Beste Werbung ist eine Braut die zufrieden ist, und es der Besten Freundin erzählt :D
300-400 Euro ist hier in der Gegend ein üblicher Preis, meist bis 2 oder 3 Uhr, dann pro Stunde.

Und wenn man gut ist, dann braucht es auch keine Rechtfertigung, wie teuer man ist. Ich kenne Paare die haben ihren Hochzeitstermin danach gerichtet, wann der DJ Zeit hatte, den sie wollten und der war auch etwas teurer als 350 Euro. ;)

Einen Trend den ich erlebe, dass immer mehr DJs keine eigene PAs mehr vorhalten, um eben auch flexibel zu sein. Damit sie für 50 Leute Geburtstag oder 200 Leute Hochzeit oder 1000 Leute Scheuenfete gerüstet sind ohne 3 PAs zu haben und Riesen- Lichtanlagen zu unterhalten. Ja teilweise bauen die nicht mal mehr selbst auf, sondern lassen transpotieren, Aufbauen und auch aufbauen. Als ich mit dem Kram anfing, habe ich nur Konzerte beschallt, jetzt verlagert es sich langsam. Aber auch das ist ein anderes aber, aber für die Preiskalkulation, ja nicht uninteressant.

Grüße cat....
* dieser Post bezieht sich auf die Plattenaufleger auf Hochzeiten, Polterabende, Firmenfeiern, ..... die ich der kürze halber DJs nenne ;)
 
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