Welche Funkmikrofone kaufen für die Ukraine?

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basty23
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Hallo Leute,
brauche eure Beratung und Rat, da ich mich mit dem Thema gar nicht auskenne.

Erstmal zur Vorgeschichte: Vor 3 Jahren war ich das erste mal in der Ukraine und jedes Jahr findet dort in einem Dorf eine Weihnachtsaufführung draussen statt. Hat mich schon ein wenig berührt...obwohl ich jetzt nicht gerade sentimental bin. Leider hat der Pfarrer, der diese Veranstaltung organisiert, keine Mikrofone und somit schreien sich die Jugendlichen immer die Lunge aus dem Hals.

Meine Idee war nun, den Menschen dort ungefähr 10 St. Funkmikrofone zu kaufen. Es findet immer draussen statt und eine Bühne ist auch vorhanden. Ist es besser solche Ansteckmikrofone zu kaufen? Welcher Hersteller? Oder gibts vielleichgt die Möglichkeit ca. 3 Mikrofone auf der Bühne zu verteilen und dann hört es sich genauso gut an?
Frequenzen und Genehmigungen spielen keine Rolle, da es in der Ukraine eingesetzt wird. Auch vom Preis sollte es im Rahmen bleiben.


Danke für eure Hilfe!!
 
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Schlag dir das mal wieder aus dem Kopf.
Zuallererst: Frequenzen spielen sehr wohl eine Rolle, weil man nicht nur in manchen Bändern nicht funken darf, sondern gar nicht kann, weil es dort vorhandene andere Signale verhindern. Funk ist eben eine "shared" Medium, daran ändert auch die Politik und Einstellung der Menschen und des Landes nichts.
Dann zu den Mikrofontypen: Ansteckmikrofone sind sehr rückkopplungsempfindlich. Eine Flächenabnahme mit Grenzflächen oder Kleinmembrankondensatormikronen wäre denkbar (und am günstigsten), stellt aber auch gewisse Anforderungen an den Techniker. Zusätzlich ist das Ergebnis oftmals nicht ideal. Für solche Zwecke am besten, wären Headsets.
Der Preis für zehn Funkstrecken, die mit Sicherheitsabstand parallel betrieben werden können und den dazugehörigen ordentlichen Headsets rangiert irgendwo im mittleren Tausenderbereich, eher in der oberen Hälfte.
 
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Billig geht das nicht. Ich würde Headsets einsetzen. Preiswert aber brauchbar sind die Line6-Systme. Da kann man auch bis zu 14 gleichzeitig betreiben. Für sowas bekommt man auch schon mal Rabatte.


Billiger ist nicht sinnvoll. Wegen der Frequenzen würde ich mich bei der Botschaft, Wirtschaftsattache, erkundigen.
 
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Klar, ich bin auch nicht von irgendwelchen billigen Zeug begeistert. Es muss es nicht der Mercedes unten den Mikrofonen sein aber auch nicht das billigste.
Also das Line6-Systme ist sehr gut?
 
Sehr gut sind die digitalen Systeme von Sennheiser, Shure oder Wisycom. Ich schrieb bewusst "Preiswert aber brauchbar". Für die Preisklasse von Line6 kann man kein Sehr Gut erwarten. Das ist immer eine Frage der Maßstäbe! Diese Line6 sind der Mini, um im Vergleich zu bleiben.
 
Und funken im 2,4-GHz-Band. 30 m Reichweite bei Sichtweite, mit WLAN zusammen nicht nutzbar (da 1/3 des Frequenzbandes oder mehr wegfallen). Im Freifeld wahrscheinlich noch unbrauchbarer, da bei Abschattung des Empfängers kaum Chancen auf Reflexionen bestehen. Vorteilhaft ist der zumindest in Überschneidungen weltweit harmonisierte Frequenzbereich.

Ich würde aber an deiner Stelle nach gebrauchten Shure oder Sennheiser-Systemen mit Head-Set und Bodypack suchen. Vielleicht kann man da noch einige alte Systeme aus Theatern oder anderen Produktionsstätten ergattern, die Ende 2015 in Deutschland dann nicht mehr verwendet werden dürfen.
Vorher müsstest du natürlich noch abklären, welche Frequenzen für die Ukraine überhaupt in Frage kommen.
Selbst gebraucht musst du immer noch mit einigen Tausend Euro rechnen. Die meisten günstigen Systeme lassen einfach nicht genug parallele Strecken zu und fallen allein deswegen schon einmal aus.
 
Super, vielen Dank für die Infos. Werd mich erstmal schlau machen. Wenn ich noch ne frage hab, dann melde ich mich noch einmal.
 
Und funken im 2,4-GHz-Band. 30 m Reichweite bei Sichtweite, mit WLAN zusammen nicht nutzbar (da 1/3 des Frequenzbandes oder mehr wegfallen). Im Freifeld wahrscheinlich noch unbrauchbarer, da bei Abschattung des Empfängers kaum Chancen auf Reflexionen bestehen. Vorteilhaft ist der zumindest in Überschneidungen weltweit harmonisierte Frequenzbereich.

Hast Du die Line6 V75-Systeme mal ausprobiert? Wir schon! Ich habe die zum professionellen Test dagehabt und funkmäßig gab es keinerlei Grund zu klagen. Mittlerweile haben die auch hochwertige Handsender mit Earthworks-Kapseln.

EDIT: Ich halte es auch für besser in dem Fall Neugeräte mit einer berechenbaren Restlaufzeit zu nehmen, anstatt Gebrauchtgeräte, deren Zustand und Lebensdauer man nicht so eindeutig bestimmen kann. Das kann zum Danaerfunk werden. Oder sollen sich die Ukrainer noch um Reparturen und Ersatzteile bemühen?
 
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Berechenbare Restlaufzeit? Gerade wenn die Geräte ins Ausland geschafft werden, bringen dir Garantie und Gewährleistung nichts. Ich denke auch, dass die Spontanausfälle und Frühausfälle deutlich häufiger vorkommen, als alterungsbedingte Spätausfälle bei Funkstrecken mit deutlich unter 10 Jahren Betriebszeit.

Das 2,4-GHz-Band ist physikalisch problematisch, das ist kein Problem eines Herstellers. Ich verwende bei meinem heimischen WLAN-Router übrigens zur Reflexionsvermeidung eine Flasche Wasser. Was passiert, wenn man ein Bodypack am Körper trägt und sich dieser dann genau zwischen jenem und dem Empfänger befindet, kannst du dir ja ausdenken. Das kommt einer Niere schon relativ nahe.
Hast du die V75 mit Bodypack mal unter freien Himmel getestet, ohne metallene Bühnenkonstruktion o. ä. außen rum, die dank Reflexionen immer noch für ausreichend Signal sorgt? Wie viele Strecken hattest du parallel in Betrieb? Besonders laienfreundlich und ausfallsicher ist das 2,4-GHz-Band einfach nicht, was jetzt nicht heißt, dass die Line-6-Funken schlecht sind. Aber 10 Strecken parallel traue ich dem System dropoutfrei nicht zu, wenn nicht alle Bedingungen optimal und optimiert sind.
 
Hallo HenrySalayne,

ich schließe mich Astronautenkost an, denn meine Erfahrungen mit den XD-V..-Systemen von Line6 sind durchweg positiv (Vorteil: Weltweit (!) anmelde- und gebührenfrei nutzbar!). Bei diversen (Indoor-) Veranstaltungen habe ich schon zwischen 10 und 14 Kanäle parallel problemlos im Einsatz gehabt. Bei der Verwendung im Freien ist, egal ob man 2.4-GHz- oder UHF-Funken in größeren Stückzahlen verwendet, ohnehin ein Antennensplitter/-verstärker mit Richtantennen ("Paddel") sinnvoll.
 
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Es geht nicht um Garantie, sondern die Lebensdauer. Auch bei scheinbar gut erhaltenen Gebrauchtgeräten muss man sich schon ganz gut auskennen. Ob das bei einem Pfarrer in der Ukraine gegeben ist. Ansonsten siehe Wil Riker. Bei den vorgeschlagenen Line6-Sachen reden wir nun nicht vom Allerbilligsten. Außerdem geht es nicht um ein professionelles Festival, sondern um Weihnachten für eine Kirche!
 
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Das die Lebensdauer potentiell höher liegt, will ich ja gar nicht bestreiten, allerdings gibt es die Gewährleistung in Deutschland nicht umsonst:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausfallrate#mediaviewer/File:Ausfallrate.jpg[/url]
Das ist die qualitativ typische Verteilung von defekten in quasi allen elektronischen Produkten. Frühausfälle werden durch fehlerhafte Produktion von Komponenten, Bauteilen oder dem ganzen Produkt verursacht und können durch eine QS reduziert werden. Die Spätausfallrate wird durch die Alterung der Bauteile verursacht.
Meiner persönlichen Erfahrung mit Elektrogeräten nach, ist die Frühausfallphase dominierend, was die Lebensdauer der meisten neu erworbenen Geräte anbelangt. Je nach Gerätetyp sorgt dann die Alterung nach schon zwei Jahren (günstige Fernseher bspw.) und bei professionellen Funkstrecken wohl um die 10 bis 15 Jahre für weitere Ausfälle. Allerdings können diese Spätausfälle auch wieder über einen sehr lang gestreckten Zeitraum erfolgen.
Das bedeutet auch, dass wenn man zehn neue Funkstrecken kauft, die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls in den ersten 5 Jahren deutlich höher liegt, als bei ein paar Jahre alten Funksystemen, die die Frühausfallphase bereits hinter sich haben.
Und jetzt sind wir wieder bei der Gewährleistung: Wenn ein Gerät in Deutschland gekauft wurde, aber bspw. in die Ukraine verschenkt wird, bringt einem die Gewährleistung nichts. Daher würde ich in diesem Fall generell von einem Neukauf absehen.

Meine Erfahrungen im 2,4-GHz-Band mit den (bzw. einer) GLXD-Funkstrecken von Shure ist eher durchwachsen, was weniger an den Qualitäten der Funkstrecke liegt (ich finde die Audioqualität durchweg hervorragend) als vielmehr an den physikalischen Eigenschaften des Mediums. Nach mehreren Dropouts auf kurze Distanz (Menschemenge) bin ich da etwas vorsichtiger.
UHF ist in diesem Zusammenhang deutlich unanfälliger und hat eine höhere Reichweite. Ich sehe also keine Probleme bei der Beschaffung gebrauchter UHF-Funksysteme was etwaige Ausfälle, die Bedienung und Verwendung betrifft. Auch liegen die Kosten nicht höher.
 
Hallo,
werde doch die Line6 Anlage probieren. Bin schon seit ein paar Tagen am suchen, verstehe das System aber noch nicht ganz.
Der Receiver hat 6, 12 oder 14 Kanäle je nach Typ. Wie kann man daran mehrere Mikrofone betreiben? Ich brauche einen Empfänger z. B Line6 V55 und pro Person wird ein bodypack (Sender) + Laviermikrofon benötigt? Senden dann alle auf den gleichen Kanal?
 
Hallo basty23,

bist Du mit den generellen Grundlagen von Funkmikrofonen vertraut? Je Mikro wird je ein Sender und ein Empfänger auf einem anderen Kanal verwendet - d. h. zu jedem Empfänger gehört genau ein Sender und umgekehrt. Bei Line6 ermöglichen die unterschiedlichen Serien eine bestimmte Zahl an parallel nutzbaren Kanälen, wie Du bereits festgestellt hast.
 
Hallo Wil_Riker,
leider bin ich totaler Laie. Bis jetzt habe ich mich mit Mikrofonen nicht beschäftigt. Wie gesagt wurde ich vom Pfarrer in der Ukraine darauf angesprochen und nun versuche ich mich ein wenig in das Thema einzuarbeiten.

Aha dann verstehe ich es. Für z. B. 5 Personen brauche ich je einen Line 6 V55 Gerät ink. Bodypack und Mikro.
Wieso ist das so kompliziert? Warum gibts nicht einen Empfänger und er kann z.B. 5 Personen gleichzeit empfangen und verarbeiten.
So braucht man für jede Person einen eigenen Empfänger.
 
Hallo nochmal,

das ist überhaupt nicht kompliziert - umgekehrt wäre es doch überhaupt nicht logisch. Denk Dir einfach ein Kabel als Analogon, das für herkömmliche Mikros verwendet wird. Hier gibt es auch an jeder Seite genau einen Stecker ;). Kabel = Kanal = komplettes Funksystem (Sender und Empfänger).

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es auch Doppel- oder Vierfachempfänger gibt - allerdings sind das dann auch strenggenommen zwei oder vier separate Empfänger in einem Gehäuse mit zwei bzw. vier Ausgängen und unterschiedlichen Kanälen.


Deine Idee ehrt Dich, aber ist es wirklich sinnvoll, für eine einzige Veranstaltung im Jahr eine so große Anschaffung zu tätigen?
 
Hi,
tja jetzt gibts keinen Weg mehr zurück. Wie sagt man so schön: Wer sein M.... zu weit aufreisst muss mit den Konsequenzen leben. ;)))
Hab es nunmal versprochen also werde es durchziehen.
Ist aber nicht nur einmal im Jahr. Es gibt schon öfters solche Veranstaltungen dort. Ausserdem hat der Pfarrer kein Mikro und wäre dankbar wenn er wenigstens eins hätte.

Noch ein kurze Frage:
Wenn ich jetzt 5 von den Line 6 kaufe wie schliesst man so viele Geräte an einer Box an? Sorry für die Frage aber verstehe es noch nicht ganz.

....und vielen Dank für die Erklärungen!
 
Hallo,

dafür brauchst Du selbstverständlich ein Mischpult mit entsprechend vielen Eingängen - oder was dachtest Du?
 
Hi,
alles klar. Dann weiss ich bescheid. Vielen Dank für die Erklärungen.
 
Warum gibts nicht einen Empfänger und er kann z.B. 5 Personen gleichzeit empfangen und verarbeiten.
Man kann auch nicht mit einem Radio (= Empfänger) 5 Personen (=Sendestationen) gleichzeitig empfangen, man kann immer nur einen Sender empfangen und, wenn man will, auf einen anderen wechseln - das funktioniert im Theaterbetrieb aber nicht.

Bau Dir 6 (1 als Reserve) Empfänger in ein Case (besser 8, das würde aber vermutlich den finanziellen Rahmen total sprengen), vergiss die Antennensplitter nicht - und schon hast Du soetwas wie einen "Mehrkanalempfänger" wie in einem Gerät ;)
 
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