Welche Westerngitarre: Baton Rouge oder Epiphone Masterbilt?

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Welche von diesen beiden Westerngitarren lohnt sich mehr ?

Baton Rouge L6CE oder Epiphone Masterbilt DR-500MCE?

Habe über beide Gitarren schon Einiges gelesen, wüsste aber gern, wie die sich so im Vergleich ausnehmen.

Ich bin vor allem interessiert an:

-> nicht zu schmalem Griffbrett, denn ich habe bislang keine Westerngitarre sondern Konzertgitarre gespielt
(aber nicht "klassisch", sondern zur Songbegleitung etc.)
-> vernünftigem Pickup

-> gutem, ausgewogenen natürlichen Klang, sowohl unverstärkt also auch über mein Mischpult (A&H ZED 10 FX )

Oder sollte ich in eine andere Richtung schauen?
Yamaha, LAG Tramontane, Seagull oder Cort?

Mein Budget liegt - egal ob neu oder gebraucht - zwischen ca. 350 und 499,99€ ;-)

Wäre wirklich für jeden Tipp dankbar.
Danke im voraus! :)
 
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Auch wenn ich mir damit wahrscheinlich den Unmut eines einzelnen users zuziehe :):
Soviel ich weiß, ist die L6 der Nachbau einer Seagull S6. Also greif einfach zum Original, eine tolle Gitarre.
 
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Aber die hat keinen Pickup, oder irre ich mich da?
 
Danke für den Tipp bzw. die Recherche :)

Wobei man als Nichtexperte natürlich beim gebraucht kaufen eher die Katze im Sack erwirbt...

Abgesehen von dem edleren Holz der Kanadier:
Ist denn eigentlich klanglich u. spieltechnisch etwas auszusetzen an Baton Rouge & Epiphone?:gruebel:
(ich weiß, dass die in Asien gefertigt wurden, aber das heißt ja nicht automatisch etwas Schlimmes)
 
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Die Epiphone hatte ich mal angespielt. Ein tolles Instrument. Wahrscheinlich ebenso, wie die Batons. Einfach anspielen und selbst entscheiden. Dir zu einer Gitarre raten kann dir niemand. ;-)
 
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Ich seh schon, das AUsprobieren bleibt einem nicht "erspart"... ;-)

Die Cort Earth 70 werd ich wohl auch noch ins Visier nehmen, die ist ja ein Preiswunder.
 
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Cort ist auch sehr empfehlenswert. Bei mir ist es aber eine Ibanez AW3000 geworden. Mittlerweile gibt es den Nachfolger AW4000.
Einige böse Stimmen wettern gegen Ibanez Akustiks. Warum auch immer... Ich bin sehr zufrieden und habe von anderen Gitarristen immer nur positives Feedback über meine Gitarre bekommen.
 
"Vernünftige" Pickups und Vorverstärker in der sub-500-Euro Klasse halte ich fuer einen frommen Wunsch.
Ein gutes Pickupsystem allein kostet nördlich von 200 Euro. Da bleibt nicht mehr viel fuer die Gitarre....
Lieber eine vernünftige Gitarre kaufen und dann, bei echtem Bedarf, ein gutes Tonabnehmersystem dazu kaufen. Oder zum Aufnehmen lieber ein Mikrofon nehmen.
 
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Natürlich bleibt das Anspielen nicht erspart. ICH (und das ist sicher nicht repräsentativ) hatte noch keine Ibanez oder Epiphone probiert, die mir vom Klang her gefallen hat. Als ich 400€Budget hatte vor vier Jahren, habe ich eine Ibanez Artwood gekauft , massive Zederndecke, Pickupsystem, gut verarbeitet. DAMALS gefiel sie mir, wir haben sie ja auch noch. Wenn ich sie heute spiele, macht es keinen Spaß mehr.
 
Sehe das wie Cork, das es in der Preisklasse (selbst bis 1k€) kaum vernünftige TA-Systeme gibt.
Also lieber eine in natura vernünftig klingende Gitarre nehmen und dann bei Bedarf später nachrüsten.
Baton Rouge baut gute Gitarren, aber Zederdecken sind nicht jedermanns Sache. Ich kann denen z.Bsp. bislang gar nichts abgewinnen. Epiphone habe ich noch keine angespielt, in Foren liest man zwiespältiges. Klanglich und baulich sollen sie wohl an Gibson angelehnt sein, was dann auch nicht mein Gusto wäre :D
Also fleißig anspielen gehen ;)
 
"Vernünftige" Pickups und Vorverstärker in der sub-500-Euro Klasse halte ich fuer einen frommen Wunsch.


In die Runde gerichtet: Da dieses Argument immer wieder auftaucht und vielleicht richtig ist, wäre es hilfreich (nicht nur hier), ein paar Modelle zu nennen, die vernünftig sind. Möglicherweise findet sich ja das ein oder andere Modell in einer bezahlbaren Gitarre.

In meinen Gitarren habe ich : Fishmann Matrix / Prefix plus; Fishmann Classic 4; LR Baggs eas vtc; BBand A 2 und Headway snake. Das LR Baggs System ebenso wie das von Fishmann Matrix scheinen mir recht gut zu sein, aber so einen richtig authentischen AG Sound bekommen die leider alle nicht hin. Ich nutze sie für das Solo-Spiel nicht, für Aufnahmen ist z.B. ein Großmembran Mic. eh besser. In der Band im Life Betrieb sind die alle ganz gut zu gebrauchen.
 
Wenn Du bisher auf der klassischen "nur" Akkorde gedroschen hast, dann wird die Griffbrettbreite nicht so entscheidend sein. Falls Dir der Klang grundsätzlich gefallen hat, könnte noch eine der Pseudo-Flamencos in Betracht kommen, die perkussiver und durchsetzungsfähiger sind. "Pseudo" deshalb, weil sie für die richtigen Flamencogitarristen (ich bin keiner) gerade hinsichtlich der perkussiven Spieltechniken nicht alles bieten, aber klanglich sich deutlich von den "klassisch" ausgerichteten Nylonsaitengitarrren unterscheiden. Da gibt es bis 500€ Angebote verschiedener Hersteller, auch Yamaha ist dabei.

Falls es eine Steelstring sein sollte: In der Preisregion gebraucht kaufen, gerne auch ohne PU. Einen Einfach-PU kann man für wenig Geld nachrüsten, die sind für viele Dinge auch schon brauchbar. Aber: "Natürlich" geht über Mikrofon.

Bleibt nur der Rat: Spielen, spielen, spielen. Auf die Seagulls hat schmendrick schon hingewiesen, neulich stand bei uns im Laden für 530€ eine fast neuwertige Yamaha L-irgendwas mit PU, die würde ich auch mal an Deiner Stelle ausprobieren, die kann alles und gerade für Begleitung (= eher Vielseitigkeit als effektreicher Klang) immer eine sehr gute Wahl. Aber in der Preisregion ist das Angebot außerordentlich groß.
 
Es ist nunmal so, dass single-source Systeme alle ihre Schwierigkeien haben.
Jedes einzelne Basissystem hat spezifische Vor- und Nachteile.
Durch Kombination der Basissysteme lassen sich gewisse Nachteile aber auskompensieren.

Aber: (und hier werde ich jetzt wohl gleich wieder der Ketzerei beschuldigt) der unverfälschte Gitarrenklang ist selten bis nie gewünscht.

Der Zuhörer erwartet etwas, das "wie Akustikgitarre" klingt. Aber das ist nicht, was wir darunter verstehen. Der Zuhörer kennt/erwartet meist einen Klang, den ich typischerweise irgendwo zwischen Ovation und Takamine verorten würde. Also Ovation mit dem "classic" Knopf gedrückt. Und das ist auch, was in vielen, in den meisten Bandkonzepten funktioniert. Viel Attack, gern auch ein paar Transienten, aber eher haerter klingend, nicht Perwoll-weich. Der Zuhörer erwartet das zu hören, wenn eine Band wie Aslan z.B. zu 100% mit einer Akustik als Rhythmusgitarre spielt. Und deswegen kriegt der Zuhörer das auch und es funktioniert ja auch. Es besetzt wichtige Positionen im Klangbild ohne mit anderen Positionen in Konflikt zu kommen. Klar, der Hobby/Schlafzimmermusiker wird sich jetzt mit Grausen abwenden "So klingt meine Gitarre nicht!". Aber das interessiert niemanden, weil das herrlich komplexe Tonbild der Gitarre in den meisten Kontexten genau gar nicht gebraucht wird, weil es da fast immer stört. Sorry, ihr könnt mich jetzt gerne teeren und federn.

Es gibt auch Kontexte, da will ich natürlich den unverfälschten Klang. So wie Tommy Emmanuel, ja?
Sch!ce...!
Tommy klingt verstärkt ganz anders als "trocken". Ich hatte das Vergnügen, TE beim letzten Gig in Cork einmal "trocken" und einmal im Haus über die PA zu hören. Tag und Nacht sage ich nur, Tag und Nacht.

Was haben wir denn nun an Systemen?

1) UST Transducer - Piezo oder Electret (hohe bis mittlere Impedanz)
Pro: Rückkopplungsfest
Contra: Spitzer, wenig natürlicher Klang

2) Deckenpickup - Piezo oder Electret (hohe bis mittlere Impedanz)
Pro: Natürlicher Klang
Contra: Sehr körperschallempfindlich, wenig rückkopplungsfest

4) internes Mikrofon Electret (meist nur mit Preamp tauglich)
Pro: Relativ natürlicher Klang
Contra: wenig rückkopplungsfest, plazierungsabhängig, körperschallempfindlich

5) magnetischer Pickup (niedrige Impedanz)
Pro: moderne Systeme funktionieren mittlerweile mit Bronzesaiten, sehr rückkopplungsfest
Contra: Nimmt nur den Saitenklang auf, wenig "Körper" im Klang

Wir sehen, ein einzelnes System allein kann den komplexen Klang (Saite, Körper...) nicht. Oder halt nur mit Kompromissen. Aber oftmals will ich ja
Wir sehen auch einfaches "zusammenschalten" von Systemen mit verschiedenen Impedanzen geht nicht. Wir brauchen also eine "Mischer"-Funktion und eine Impedanzanpassung/Wandlung.

Die meisten Bandkontexte kommen gut mit UST aus. Weil es das ist,was der Zuhörer erwartet, weil es das ist, was in den meisten Bandkontexten auch von der Positionierung her funktionert. Natürlich klingt das nicht so, wie die Gitarre klingt. Aber das will keiner.

Die meisten anderen Kontexte kommen gut mit 2 Komponenten aus. Meist ein rückkopplungsfester Teil für den Grundklang plus kleinere Anteile von "Körper" damit sich die Gitarre auch mehr wie eine Gitarre anhört. Meistens hat man hier UST/Micro oder mag/Micro Mischsysteme

Das, was am natürlichsten Klingt (Deckenpickup) hat auch die meisten Nachteile. Das, was an wenigsten natürlich klingt (UST, mag) ist am robustesten verwendbar.

Schlussendlich macht der Mensch ander Mische mehr Unterschied als das Aufnahmesystem. Der mensch an der Mische macht den Klang.

... und zu allerletzt. Wer glaubt, dass laut einfach nur lauter als leise ist, sollte sich mal bitte mit Psychoakustik befassen. Lauter ist nicht nur lauter, sonder lauter klingt auch noch anders als leise.
 
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Hui, da hab ich wohl ein Fass aufgemacht... :redface:

Alle Tipps bisher fand ich aber gut, weil ziellführend und Gedanken anregend.
Vielen Dank dafür! :great:


Das mit der Halsbreite ist schon ein Punkt, ich habe ziemlich lange Finger und
dünn sind sie auch (kommt wohl vom Congaspielen:engel:), außerdem ist Picking etwas,
das ich besonders auf der Westerngitarre machen möchte, von daher kommt
schon eher Seagull oder halt Baton Rouge in Frage.

Tendiere irgendwie dazu, auf jeden Fall mal die Baton Rouge L6CE auszuprobieren.
Sooo viel schlechter als die Seagull kann sie doch nicht sein, denke ich.

Was es aber dann schlussendlich werden wird, entscheiden Gefallen und Geldbeutel.
Schaunmermal...
 
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Tommy klingt verstärkt ganz anders als "trocken". Ich hatte das Vergnügen, TE beim letzten Gig in Cork einmal "trocken" und einmal im Haus über die PA zu hören. Tag und Nacht sage ich nur, Tag und Nacht.

Ich erlaub mir mal den ot.:

Da sagst nicht, welche Version Du besser fandest. Ganz trocken habe ich ihn jenseits von Youtube leider noch nicht gehört. Ich hab TE mal u.a. in Hannover gesehen. Dort spielte er einige Stücke (u.a. "Nuages") entstöpselt und nur mit einem Mic davor also sozusagen nah dran am "trocken". Das hatte bei weitem nicht die "Rock"- Power, die er über PU erzielte und mit deren Lautstärke er ja ganz bewußt arbeitet und die nicht zuletzt wohl auch mit das Besondere seiner Konzert ausmachen. Reizvoll fand ich beides. Was mir überhaupt nicht gefällt, ist der Sound auf dieser blauen Live Doppel CD, der ist wirklich sehr piezo lastig. Calum Graham hab ich vor ein paar Wochen gehört, der hatte eher einen recht kalten metallischen Sound über sein Board mit halt sehr vielen Effekten, er spielte zudem viel eine Fieberglasgitarre. Fand ich trotzdem gut. Erlaubt ist, was gefällt und den Leuten einen guten Abend beschert. Wichtig ist mE., dass es nicht diesen - ich nenne es mal: Plastik Piezo Sound hat. Generell stehe ich aber auf die verschiedenen Klänge der verschiedenen Hölzer und Konstruktionen. Ich finde es auch sehr spannend, wenn andere Gitarristen meine Gitarren spielen. Jemanden wie TE mal zu Gast zu haben, wär schon ne coole Vorstellung.
 
Ich erlaub mir mal den ot.: Da sagst nicht, welche Version Du besser fandest.

Ich habe mich ganz bewußt einer Wertung enthalten. Weil jede Situation bestimmte Eigenschaften mehr oder weniger braucht. Wenn ich "leise" und "intim" will, dann brauche ich auch mehr Körper. Wenn ich laut will, dann eher weniger Körper und tendenziell mehr Saite. Weil sonst wummert's im Grenzfall. Dazu kommt, dass - je lauter ich werde - ich tatsaechlich mehr Headroom brauche, sonst zapfen mir Resonanzen noch bevor sie in einem deutlich hörbaren "fieeeeep" Feedback enden viele Komponenten aus dem Klang ab und es klingt zunehmend Sch!ce und topfig. Weil ich "laut" auch auf solche parasitischen Resonanzen achten muss, kling laut immer anders als leise. Besser? Schlechter? Nein, anders!
 
Jetzt ist aus einem "Welche Gitarre von den beiden"-Thread wieder eine Grundsatzdiskussion über TA- Systeme bei akustischen Gitarre geworden. Finde ich ehrlich gesagt nicht so gut. Das ist ein bisschen deprimierend, wenn sich hier jemand eine Gitarre mit PU für maximal 500€ kaufen will und dann gesagt bekommt "unter 1000€ ist der PU Schrott ".
Man sollte hier doch ein wenig die Relationen wahren. Ganz ehrlich, ich mach das jetzt seit 40 Jahren, noch NIE ist mir die Idee gekommen bei normalen Gigs eine gutklingende Akustik live mit allem möglichen Zinnober auszustatten. Kanonen auf Spatzen...
Natürlich würde ich auch nie auf die Idee kommen, für Aufnahmen den eingebauten PU zu verwenden. Und im kleinen kunstinterresierten Rahmen mit Solo auf der Konzertgitarre sieht das sicher auch ein wenig anders aus. Aber ich denke, das liegt nicht in der Intention des TE, und so finde ich es dann doch ein wenig müßig, bei jeder sich bietenden Gelegenheit sich über die eingebauten Pickups zu echauffieren. Shalom! :)
 
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Ja, ein bisschen "Chillung" könnte nicht schaden.
Peace bitte, ich wollte nun wirklich keine Grundsatzdiskussion lostreten.

Zurück zu den Klampfen (und ja, mit PU fänd ich schon geiler):
Dass nach oben immer mehr geht preislich und qualitativ,
ist mir schon klar, aber in der Tat ist es bei nun mal das ~400 + x < 500 €-Segment... :)

Und da lande ich irgendwie doch bei Baton Rouge & Co.;-)
 
Dann nimm einfach die Seagull aus den Kleinanzeigen und fertsch.
Ja, Baton Rouge bauen auch tolle Gitarren. Ein Kumpel hat vor einiger Zeit noch eine vollmassive geil aussehende Nightshade ergattern können. Die macht auch Spaß, ja. Nicht zu vergleichen im Sound mit der Seagull. Es hat einen
Grund, warum in China gefertigte Kopien bekannter Marken billiger sind, und das liegt nicht nur an den Lohnkosten. Aber das wäre wohl die nächste Grundsatzdiskussion. :rolleyes:
Würdest du in der Nähe wohnen, würd ich dich auf nen Kaffee einladen und du könntest die Klampfe mal probieren
 
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