welcher Flügel?

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Hallo,

eigentlich wollte ich mich nur für ein Silent-System für mein Klavier informieren. Beim Händler spielte ich mal so aus Spaß einen Flügel. Flügel sind für mich so unerreichbar, da unendlich teuer, deshalb habe ich mir gar nicht träumen lassen, mich mit einem zu befassen. Ich spielte ersten den Essex und dann den Boston aus dem Hause Steinway. Von Essex war ich anfangs angetan, aber als ich den Boston spielte, das war ein haushoher Unterschied. Die Tasten reagieren auf eine kleinere Berührung und der Ton hört sich so weich und warm an. Man kann so gefühlvoll spielen. Ich habe hier im Forum gelesen, daß der Werterhalt bei Boston rasch abfällt, aber einen gebrauchten habe ich im Internet nicht gefunden. Welcher Flügel wessen Herstellers geht denn noch so in diese Richtung? Yamaha soll einen metallischen Klang haben. Wie sieht es denn aus mit Ibach, Bechstein und Schiedmayer? Aber ein Silent-System bräuchte ich auf jeden Fall. Kann man auch ein Silent-System nachträglich in einen gebrauchten Flügel einbauen lassen? Bisher weiß ich, daß man ein solches in ein Klavier nachträglich einbauen lassen kann.
 
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Zuerst die guten Flügel anspielen ist nicht gut. Danach gefällt einem nix mehr von den günstigeren. Immer beim billigen anfangen und sich dann langsam steigern bis man in seiner Preisklasse ist. Nach dem Kauf dann die teuren spielen.:) Ne so ein Steinway macht schon richtig Spass.
Wir haben einen Flügel von Schimmel und der gefällt mir auch richtig gut. Kann nur empfehlen mal nen Schimmel zu spielen. Haben den auch gebraucht gekauft. Von Yamaha war ich auch nich so angetan. Fand den ein bissl steril.
Ich denke schon, dass man sich ein Silent System in ein gebrauchten Flügel einbauen lassen kann. Aber da würd ich mal im Pianohaus anfragen wo man die Teile auch kaufen kann.
 
Neue Yamahas find ich auch etwas steril. Aber spiel so einen mal 30 Jahre alt und frisch überholt :eek: :D
 
Hallo!
Mit Boston bist du m.E. eigentlich schon ziemlich gut beraten: Zu "richtig guten" Flügeln ist der Unterschied zwar noch groß, aber die spielen sich ja schon sehr angenehm.
Ich würde Ibach durchaus empfehlen, so teuer sind die auch nicht.
Aber eigentlich kann man nur eines empfehlen: In den Laden gehen und spielen was das Zeug hält. Gar nicht auf die Leute hören, die sagen, dass Yamaha metallisch klingt, bevor du dir nicht dein eigenes unabhängiges Urteil gebildet hast. Ich zB finde Yamaha nicht metallisch, sondern in Ordnung und vor allem vom Anschlag sehr angenehm.
Aber das ist wirklich ausschließlich Geschmackssache. gut, einen Noname-Flügel von Thomann würde ich nicht empfehlen ;)

Zum Silent-System: Der einbau in einen Flügel ist afaik noch um einiges teurer als in ein Klavier und die einzig wirklich guten Systeme für Klaviere liefert Yamaha - sind aber auch die teuersten.
 
Hallo Klassik1965,

ich bin lange um die Boston rumscharwenzelt - und habe mir schlussendlich einen gebrauchten Ibach gekauft. Und bin mehr als zufrieden..... wenn Du Dir ein Instrument fürs Leben kaufst, bist Du mit dem Boston sicher gut beraten - der Klang ist wirklich gut. Nur - wenn Du Dir nicht 120% sicher bist, dass Du ihn nicht doch irgendwann verkaufen musst (Umzug, willst was besseres) dann lass die Finger davon. Die Gebrauchtpreise fallen schneller als bei alten Fiats..... Wenn Du zufällig in der Stuttgarter Gegend wohnst, kannst Du mir gerne eine PM zuschicken, dann kannst meinen Ibach mal anspielen (F-II) und ich kann Dir vielleicht ein paar Tips bezüglich Händler geben...

ciao,
Stefan
 
Ein Kumpel hat relativ günstig einen Blüthner gekauft...der klingt echt klasse! Super Teil!!!
Schimmel würde ich aber auch empfehlen, wie mein Vorredner...Die Klaviere und Flügel von denen klingen toll!!!

Steinway...klar, klingt geil, aber das ist doch echt zu teuer...für normale Menschen jedenfalls!!!
 
Kawai hat AFAIK nen ganz guten Flügel mit Silent System.

Für meinen Geschmack baut Kawai klasse Flügel, auch in den "untereren" Klassen. Sehr ausgewogen und modern im Klang, warm aber doch nicht schwammig. Passt auf fast jeden Musikstil, wenn man mal von der "älteren Klassik" absieht.

Liebe Grüße

Dana
 
Wollte ich gestern auch noch schreiben!
Der Name Kawai bewegt für die meisten wohl nicht die großen Emotionen wie Steinway etc., die Instrumente hätten aber wirklich mehr verdient! Robust sind sie auch :)
 
Hallo Klassik1965,

Boston-Flügel werden von und bei Kawai im Auftrag von Steinway hergestellt.
Die original Kawai-Flügel sind aber um einiges günstiger als Boston, weil der Vertrieb über Steinway nicht mitgezahlt werden muß.
Bezüglich des Silent-Systems würde ich ausschließlich die ab Werk eingabuten Kawai- oder Yamaha-Systeme empfehlen.
Viele Grüße
tastenläufer
 
also, zu der oben geführten Diskussion um Yamaha-Flügel , hier noch mal ein paar Bemerkungen.:
Es stimmt, sie klingen meistens etwas "knallig" wie Stefan64 :p zu sagen pflegt. Ich denke aber, dass das kein Negativkriterium ist, wie viele oft behaupten, sondern genau die Eigenart dieser Instrument, genau deswegen kaufen sich viele Leute eben einen Yamaha und keinen anderen aus der selben Preisklasse. Ich selbst habe lange Zeit auch zu diesem Leuten gehört, im Moment bin ich mir nicht mehr ganz sicher.
Außerdem hier ein Beispiel dafür, dass das nicht zwangsläufig so sein muß:
In einem anderen Forum hat sich vor kurzem ein Mitglied einen neuen Yamaha C2- Silent angeschafft. Er hat gleich eine Aufnahme gemacht und eingestellt:
Yamaha C2-Silent
Sein Flügel wurde vom Händler nachintoniert. Ihr müßt zugeben, er klingt butterweich und wunderschön, oder? :redface:

Cheers,

Wolf
 
Hallo zusammen!
Zum Silent-Piano: das mit Abstand beste System ist das von Yamaha. Aber es lässt sich nur in bestimmte Modelle bauen (z.B. nicht C3 Studio) So kann man schon mal locker 3000-7000 Euro loswerden (wenn man Aufpreise für die entsprechenden Modelle mitrechnet). Ich habe mir überlegt, dass es viel sinnvoller ist, sich für das gleiche Geld ein separates Digitalpiano zu kaufen. Da bleibt man flexibler bei der Produktauswahl, kann sich auch mal eine anderes Piano kaufen und muss nicht alles auf einmal anschaffen.
 
Hallo zusammen!
Zum Silent-Piano: das mit Abstand beste System ist das von Yamaha. Aber es lässt sich nur in bestimmte Modelle bauen

Kein Widerspruch, dass die besten Silent-systeme von Yamaha kommen.
Aber einbauen lässt es sich nirgends. Die verkaufen Silent-Pianos, aber rüsten nicht nach, (Stand Sommer 06). Bei den nachrüstbaren Systemen hat mir Korg am besten gefallen.
 
Steinway...klar, klingt geil, aber das ist doch echt zu teuer...für normale Menschen jedenfalls!!!

Auf die Gefahr hin, daß ich dieses Thema nicht entscheidend weiterbringe, aber egal - ich finde nämlich, von der Marke reden zuwenige, alle schwärmen nur von Steinway: Das GEILSTE, woran ich bisher (na ja, Frankfurter Musikmesse 91, und mal in einem Museum in Karlsruhe, wo ich grad Praktikant war ;)) gesessen hab, war BECHSTEIN-Geflügel.
Klangen original wie auf den edelsten ECM-LPs der 70er, fühlten sich an wie die Sau. Da kamen nicht mal die Steinways mit, an denen ich bisher gesessen hab (na gut, das waren auch nicht viele, aber der Abstand war trotzdem groß).
Sollte sich irgendwann mal der unbekannte reiche Erbonkel in Amiland melden und mir seinen 6-Liter-S-Benz vermachen, dann wird der ganz schnell verkauft und dann...:rolleyes:

Michael
 
Das, für mich weitaus beste Klavier das ich je unter den Fingern hatte war ein Ehrbar (kleinerer Wiener Hersteller) Konzertflügel, dagegen stell ich jeden Steinway oder Bösendorfer ehrlich in die Ecke - leider hat Ehrbar den Klavierbau vor etlichen Jährchen aufgegeben. Ehrbar hielt an einer niedrigeren Saitenspannung fest was zu einzigartigen Stimmhaltungsqualität führte weil sie in Verbindung mit gut konstruiertem Rahmen und Delignitstimmstock in Topqualität und Verarbeitung paar Tonnen weniger Saitenzug beherrschen mußten. Andererseits hatten die Klaviere dadurch auch ein leicht antikes Klangbild was sicher nicht jedermanns Sache war, meinem persönlichem Geschmack aber sehr entgegenkam.

Bechstein hat meiner Meinung nach eine größere Schwankungsbreite im Klang, d. h. man muß bzw. kann sich "seinen" aussuchen (wie bekanntermaßen bei Steinway auch) allerdings ist die Stimmhaltung nicht grade die beste bzw. fallen Verstimmungen durch das bechsteineigene Klangbild meiner Ansicht nach eher auf.

Das beste Pianino war für mich ein Rippen Concerto das ich Ende der siebziger Jahre neu gekauft und auch trotz seiner 250 kg zu einigen Auftritten mitgeschleppt hatte. Superstabile Stimmhaltung weil sehr massiver umlaufender Gußrahmen rundrum an den Rasten mit durchgehenden Torbandschrauben verschraubt, sehr dicker tropenfester Delignitstimmstock und außerdem Rennermechanik.
Wenn man ihn wie ich unintoniert kaufte und die Intonation mit viel Zeitaufwand und Feingefühl macht kriegte man aus dem Concerto einen wirklich sehr guten, einem mittleren Flügel um nichts nachstehenden Klang der nicht wie bei so vielen Pianinos im unteren Tenorbereich zu füllig wurde wogegen meist der tiefe Bassbereich dann wieder mager und zu metallisch klang.
Der Rippen setzte sich in einem, fast ein Jahr dauernden Auswahlverfahren gegen alle anderen ausprobierten Pianinos durch (wurde unter anderem auch Steinway, Grotrian, Yamaha, Schimmel etc. vorgezogen, auf Platz 2 landete damals bei mir übrigens das größte Sailerpianino) wobei immer nur die größten Instrumente der Anbieter - wegen der geplanten Auftrittseinsätze - miteinander verglichen wurden.
Mein Avatarbild ist übrigens ein historisches geradebesaitetes Rippenpianino (Modell Maestro) aus 1937.....
 
Steinway ist schon ein Klassiker, der schwer zu erreichen ist. Aber Fakt ist auch, das selbst bei Steinway jeder Flügel anders klingt (auch in gleicher Preiskategorie). Du kannst also auch bei einem durchaus günstigeren Flügeln Glück haben und ein richtiges klangliches Wunder finden.
Ich habe auch lange rumprobiert und habe letztendlich einen Kawai gefunden der dem Steinway sehr sehr nahe kommt. Mein Klavierstimmer meint immer nur, dass er mir das doppelte vom Kaufpreis abgeknöpft hätte. ;-)
Bei einem Flügel zählt das vergleichen, denn im Gegensatz zu technischen Instrumenten ist jedes ein individuelles Instrument mit einem eigenen Klang.

Bei Blüthner würd ich allerdings nur die älteren vor 1945 empfehlen, die sind noch richtig gut. Die neueren haben leider richtig viel von Blüthners guten Ruf verloren - leider! Diese Flügel sind außerdem sehr empfindlich.
Schimmel und Kawai sind aber sehr gute Instrumente ... Ich würde empfehlen so lange zu testen, bis man das gefunden hat was man sucht.
 
Ich habe auch lange rumprobiert und habe letztendlich einen Kawai gefunden der dem Steinway sehr sehr nahe kommt. Mein Klavierstimmer meint immer nur, dass er mir das doppelte vom Kaufpreis abgeknöpft hätte. ;-)

Mein Kawai ist zwar nicht nach klanglichem Vorbild von Steinway ausgesucht, aber ebenfalls ein solcher Juwel, den man in niedrigeren Preisregionen bei dieser Firma finden kann, und er leistet im Studio immer wieder hervorragende Dienste. Man muss beim Kauf von Flügeln einfach eins tun: viel Vergleichhören, und sich vom Gefühl leiten lassen. Wenn irgendwas noch "nicht stimmt", dann ist es einfach noch nicht an der Zeit, und irgendwann macht's "klick", und man sitzt an *genau dem* Modell, das perfekt passt. Das muss nicht immer das Teuerste sein.

Liebe Grüße

Dana
 
Klangbeispiel für das Rippen Concerto, "Auftrittsschwarzmitschnitt" eines Besuchers ~ 1981 mit Kassettenrecorder im Publikum der mir später zugespielt wurde (gottseidank, denn sonst gäbs nämlich überhaupt keine Aufnahmen).
Denke trotz der schlechten technischen Qualität kann man erkennen warum ich das Rippenpianino auch wegen seines Klanges so lobe.

 

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