Hallo zusammen,
ich habe noch ein paar Fotos eines baugleichen Akkordeons gefunden :
http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...r-jahre-gepflegt/180116208-74-9194?ref=search
Na gut, aus den 70ern wird es nicht sein -
dafür sieht man sehr schön die Details des Cassotto Schachtes und der Bassmechanik.
Wie es aussieht , sind die Ventile noch aus Leder -
ob diese noch gut sind ist zu bezweifeln.
Die Bassmechanik scheint, wie bei der Hohner Atlantic , am Stück entnehmbar zu sein,
was die Wartung und evt. Erneuerung der Klappenbeläge sehr vereinfacht.
Die Bassknöpfe sind an unten gebogenen Drähten geführt.Sieht etwas abenteuerlich aus,
funktioniert aber ganz gut - hat meine alte Royal Standart auch- ist nur etwas mit Nebengeräuschen verbunden.
Im Angebot wird von 11 kg gesprochen, das wäre durchaus ein annehmbares Gewicht.
Mangelwirtschaft wird im Akkordeonbau nicht unbedingt ein Problem sein-
Leder, Holz , Stahl , Alu , Pappe - viel mehr ist nicht dran ...
Andere Sparten von Musikinstrumenten waren da wahrscheinlich etwas magerer versorgt,
wenn man da an Orgeln, Verstärker und Gitarren aus dem Osten denkt.
Da schielten die Ost-Beat Musiker schon gerne in den Westen.
Die Akkordeonindustrie hatte da ja recht kurze Wege ,
alle Zulieferer wurden nach und nach aus diversen kleineren Firmen
planwirtschaftlich zusammengelegt . Das führt natürlich zu der Entwicklung,
die Ippstein oben beschreibt.
Es wurden zwar auch die Billigmassen produziert,
die auch bei Quelle verramscht wurden , doch gleichzeitig
gab das viel Spielraum für Innovationen und Weiterentwicklungen bei den Profiinstrumenten.
Obwohl selbst auch sehr hochwertiges Stimm-Material (kann ich einfach nicht mit 3m schreiben..)
gefertigt wurde, gab es auch Supita Serien, die italienische Stimmzungen verwendeten.
Der einzige Faktor, der den Akkordeonbau nachhaltig zurückwirft ist nicht Mangelwirtschaft,
sondern Profitgier - gut zu beobachten bei dem ehemaligen Marktgigant Hohner.
Neben einigen wenigen Highlights, wird der Rest in Billiglohnländern zusammengebraten.
Die Qualität bleibt auf der Stecke und das gute Image ist bald dahin.
Dank+Gruss,
Ludger