wird man als "software dj" erst genommen?

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djoe
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hallo allle zusammen,
ich hätte mal eine frage und wäre für jede nützliche antwort wirklich sehr dankbar.

also ich lege seit ca. einem jahr auf. am anfang natürlich zuhause, aber seit ca. einem halben jahr immer wieder auf privaten partys, geb. partys und ähnlichem. war schon mal bis zu 200 leuten. das feedback das ich bekomme ist eigentlich immer sehr gut

ich habe jetzt ein mixtape gemacht und auch von anderen dj kollegen gehört das es ganz sauber ist und ihrer meinung auch gut ist.

ich bin einer von diesen "dj's" die für viele keine wirklichen sind. ich lege nämlich "nur" mit einem midi kontroller (mixtrack pro) auf.
jetzt komme ich auch schon zur frage: wie ist das in clubs!? wird man da ausgelacht wenn man sagt das man so auflegen möchte. oder sollte ich mir überlegen auf platten umzusteigen? wird man dann erster genommen?

ich hoff ich konnte mein anliegen halbwegs beschreiben und wäre für antworten echt dankbar!!
 
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Das kann so oder so sein. Es gibt ja doch schon einige, die nur noch mit Laptoptasche zum Auflegen anrücken, aber es gibt auch immernoch zahlreiche Clubs in denen du damit nicht landen kannst. Ich habe auch als DJ der alten Schule aufgelegt und bin damit im Zweifel immer besser angekommen als meine moderneren Kollegen, auch wenn deren Sound und Mixing meinem vergleichbar waren. Aber es ist auch schon lange her dass ich das letzte Mal gespielt habe, und die Toleranz ist seitdem auf jeden Fall größer geworden.
Ich finde es aber aus vielen Gründen auch nicht schön wenn nur mit Software aufgelegt wird. Genauso wie ein Livekonzert eben auch live erlebt besser wirkt als von DVD. Oder ein Popstar, der zu seinem Galaauftritt mit dem Mofa daherkommt... ist der gleiche Mensch, wirkt aber einfach nicht.
;)
 
Grundsätzlich solltest Du Dir die Frage stellen, was Du im Club willst.
Willst Du dort zeigen, wie gut Du mixen kannst oder willst Du mit einer guten Trackauswahl, die durch einen roten Faden bestimmt ist und zum Höhepunkt führt, das Publikum in Deinen Bann ziehen?

Sehr oft ist es so, dass die Newbies zu Hause üben, um dann im Club zu zeigen, wie gut ihre Übergänge sind. Das ist der falsche Weg.

Um auf den Thread zu kommen:

In aller Regel ist es so, dass nur das zählt, was aus den Boxen kommt. Wie es dahin kommt, interessiert nur die, die selber DJ sind. Oder um es kurz zu machen: Es interessiert keine Sau, womit Du auflegst. Beim Auflegen mit dem Controller neigt man aber immer sehr schnell dazu, sein Set mit Effekten zuzumüllen oder 3-4 Tracks laufen zu lassen. Auch das sollte man beachten.

Der nächste Punkt ist, dass manche Clubbsitzer es nicht gerne sehen, wenn man an deren Anlage rumstöpselt, vom PLatzbedarf mal ganz abgesehen. Auch sollte Dein System stabil laufen. Es bringt nichts, wenn es sich beim Nachladen der Tracks aufhängt oder einfriert. Nach Möglichkeit sollte man gekaufte oder selbst codierte MP3 in 320kb spielen. Noch besser ist Wav, was bei den heutigen Speicherpreisen auch keine Frage mehr ist. Dann sollte man überlegen, welche Soundkarte man nutzt. Es gibt Soundkarten, auf denen klingen Wav-Dateien so wie schlechte MP3's. Oder eben auch Soundkarten, auf denen MP3s klingen wie Wav. Der Lineout des Laptops ist tabu, da die internen Soundkarten Müll sind.

Das Argument von Sir stony ist ebenfalls sehr gut:
Ich finde es aber aus vielen Gründen auch nicht schön wenn nur mit Software aufgelegt wird. Genauso wie ein Livekonzert eben auch live erlebt besser wirkt als von DVD. Oder ein Popstar, der zu seinem Galaauftritt mit dem Mofa daherkommt... ist der gleiche Mensch, wirkt aber einfach nicht.
 
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Eigentlich alle DJs, die ich heutzutage mit Plattentellern arbeiten habe sehen, hatten da Timecode-Vinyl drauf.

Das mit den "schlechten internen Soundkarten" ist im übrigen ein Mythos, wenn auch einer, der sich sehr hartnäckig hält. Soundkarten enthalten heutzutage grundsätzlich nichts anderes mehr, als einen D/A-Converter, meist einen so genannten Delta-Sigma-Wandler. Das sind normierte Bauteile, die in riesigen Stückzahlen produziert und überall verbaut werden. Sie bieten sehr hohe Wiedergabequalität und kosten fast nichts, daher gibt es eigentlich keinen Grund mehr, etwas anderes zu verwenden. Entsprechend sind sie heutzutage wie gesagt wirklich überall drin.

Ich habe mal den Test gemacht und den Line-Out eines Smartphones (!!) bei gleichem Quellsignal mit diversen Soundkarten verglichen. Das Signal war (bis auf minimales "Grundrauschen", das aber überall vorhanden ist) absolut identisch. Was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass ich auf einem Smartphone auflegen würde, aber es zeigt, dass andere Sachen relevant sind, als die (vermeintlichen) Qualitätsunterschiede zwischen Soundkarten. Es gibt technisch keinen Unterschied mehr zwischen Soundkarten, das sind heute alles "one-chip solutions" und es ist eigentlich überall der gleiche IC verbaut. Ich weiß, dass viele das nicht wahrhaben wollen. Weil ich zwei definitiv "identische" Soundkarten für beide "Decks" haben und dahinter "in Hardware" abmischen möchte, benutze ich auch externe Interfaces. Mein interner Soundchip gibt leider nur 1x Stereo raus. Die externen Interfaces stimmen dann auch die abergläubigen Gemüter zufrieden, aber objektiv betrachtet gibt es (bis auf eben die Anzahl der Kanäle) bei halbwegs aktueller Hardware wirklich keine Unterschiede mehr bei der Wiedergabe. (Beim Recording gibt es sicher Unterschiede. Der Line-In von Onboard-Lösungen ist wirklich unterirdisch. Totaler Impedanz-Mismatch.)

Was ein Unterschied sein kann ist, dass manche externen Interfaces besser von der Stromversorgung des Notebooks getrennt sind (Stichwort: Brummschleifen). Spätestens wenn man mit dem Signal in eine DI-Box mit Groundlift geht, hat sich dieser Unterschied allerdings auch erledigt.

WAV würde ich heutzutage grundsätzlich nicht mehr verwenden. Es gibt mit FLAC eine komprimierte Alternative, die vollkommen verlustfrei arbeitet. Der Informationsgehalt des Audio-Signals ist mit dem einer WAV-Datei identisch, es können aber sehr hohe Abtastraten und Metadaten (auch Replay-Gain, etc.) abgelegt werden. Einziger "Nachteil" ist die höhere CPU-Last beim Dekodieren, was bei heutigen Prozessoren aber relativ irrelevant ist. Hochwertige Studioaufnahmen kodiere ich in grundsätzlich aus Rohdaten nach FLAC, um das gute Gefühl zu haben, "alles bewahrt zu haben". Da ich im Bereich des extremen Metal auflege und viele Underground-Bands hier "eigene Aufnahmen" ohne Studio machen und die ohnehin "unsauber klingen" (ähnlich wie Live-Aufnahmen), kodiere ich aber auch einiges, bei dem sich verlustfreie Kodierung aufgrund der schlechten Qualität des Ausgangsmaterials nicht lohnt, verlustbehaftet mit OGG/Vorbis. MP3 ist heutzutage eigentlich nur noch für portable Player interessant und selbst die können heute meist OGG/Vorbis spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Oder ein Popstar, der zu seinem Galaauftritt mit dem Mofa daherkommt... ist der gleiche Mensch, wirkt aber einfach nicht.
;)

hey hey hey...bin "damals" auch mitm Moped in die Disko/Club gedüst um aufzulegen. Ich war eben Jung und brauchte das Geld für was anderes.
Nun war ich auch kein Popstar und ein Club keine Gala.

Okay Back To Topic

Die erste Frage die du dir stellen solltest ist: Fühlst du dich nur als DJ, wenn du 2 Dicke TT's und einen teuren Mixer stehen hast, die geilsten Übergänge mixt und am schönsten mit dem Kopf wippst. Oder fühlst du dich als DJ weil du die Musik liebst, den Flow fühlst und die Leute auf deine Musik abdancen.
Ich für meinen Teil bin noch nie in einen Club gegangen und dachte mir "Woow geile TTs, jetzt geh ich ab. Oder Wooooow was fürn Übergang, Musik ist zwar scheiße aber auf den Übergang Dance ich jetzt ab." Vllt dem DJ mal kurz über die Schulter geguckt aber letztendlich wars mir egal.
Den meisten Leuten ist es egal, mit was du auflegst, ich behaupte sogar 97% der Leute im Club haben eh kein Plan davon. Oft wirst du von den Clubbesitzern belächelt, weil sie selbst zu den 97% gehören und es nur von anderen DJs kennen.
Das wichtigste ist, dass deine Musik überzeugt.
 
Das mit den "schlechten internen Soundkarten" ist im übrigen ein Mythos, wenn auch einer, der sich sehr hartnäckig hält. Soundkarten enthalten heutzutage grundsätzlich nichts anderes mehr, als einen D/A-Converter, meist einen so genannten Delta-Sigma-Wandler. Das sind normierte Bauteile, die in riesigen Stückzahlen produziert und überall verbaut werden. Sie bieten sehr hohe Wiedergabequalität und kosten fast nichts, daher gibt es eigentlich keinen Grund mehr, etwas anderes zu verwenden. Entsprechend sind sie heutzutage wie gesagt wirklich überall drin.
So einfach ist das nicht. Wenn Hersteller A Bauteil XY verbaut, dann klingt das lange nicht so wie bei Hersteller B, der auch Bauteil XY verbaut. Auf einer vernünftigen Anlage kannst du das gerne mal vergleichen. Das ist kein Mythos, das ist eben Stand der Technik. Und dort hört man einen Unterschied.

Ich habe mal den Test gemacht und den Line-Out eines Smartphones (!!) bei gleichem Quellsignal mit diversen Soundkarten verglichen. Das Signal war (bis auf minimales "Grundrauschen", das aber überall vorhanden ist) absolut identisch. Was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass ich auf einem Smartphone auflegen würde, aber es zeigt, dass andere Sachen relevant sind, als die (vermeintlichen) Qualitätsunterschiede zwischen Soundkarten. Es gibt technisch keinen Unterschied mehr zwischen Soundkarten, das sind heute alles "one-chip solutions" und es ist eigentlich überall der gleiche IC verbaut. Ich weiß, dass viele das nicht wahrhaben wollen. Weil ich zwei definitiv "identische" Soundkarten für beide "Decks" haben und dahinter "in Hardware" abmischen möchte, benutze ich auch externe Interfaces. Mein interner Soundchip gibt leider nur 1x Stereo raus. Die externen Interfaces stimmen dann auch die abergläubigen Gemüter zufrieden, aber objektiv betrachtet gibt es (bis auf eben die Anzahl der Kanäle) bei halbwegs aktueller Hardware wirklich keine Unterschiede mehr bei der Wiedergabe. (Beim Recording gibt es sicher Unterschiede. Der Line-In von Onboard-Lösungen ist wirklich unterirdisch. Totaler Impedanz-Mismatch.)
Nimm mal eine vernünftige Anlage, dann sehen wir weiter. Selbst die so hochgepriesenen NI Interfaces haben Defizite in der Abbildung der Räumlichkeit. Vom Klang mal ganz abgesehen. Du fährst hier die Konsumerschiene, klar, da klingt für dich alles gleich.

Was ein Unterschied sein kann ist, dass manche externen Interfaces besser von der Stromversorgung des Notebooks getrennt sind (Stichwort: Brummschleifen). Spätestens wenn man mit dem Signal in eine DI-Box mit Groundlift geht, hat sich dieser Unterschied allerdings auch erledigt.
Gut, dass man die Lösung mit dem Universalnetzteil für Klapprechner nicht erwähnt hat.

WAV würde ich heutzutage grundsätzlich nicht mehr verwenden. Es gibt mit FLAC eine komprimierte Alternative, die vollkommen verlustfrei arbeitet.
...und wieder einer drauf reingefallen!

Wenn man eine Umfrage startet, mit welcher Bitrate man kodiert, dann sagen die meisten "320kbit". Wenn man aber fragt, welche Rate sie kodieren würden, wenn es alle Raten zwischen 32kbit und 1511kbit gibt, dann weiß keiner mehr weiter. Genauso verhält es sich mit Wav und Flac. Warum sollte man in der heutigen Zeit, wo Festplatten günstig sind, Flac kodieren, anstatt Wav? Da macht den Braten doch nun wirklich nicht mehr fett!
 
Bei den Wandlern muss ich Megamixer zustimmen. Gute Wandler kosten eigentlich wirklich nicht die Welt... aber eingebaut sind die noch lange nicht überall.

OB MP3 oder nicht... Viele Club-PAs sind wirklich nicht in der Lage, den Unterschied aufzuzeigen. Und manche Tracks sind einfach nur schlecht. Total komprimmiert und auch zerrig. Da gibt es oft auch keine höbraren Details, die einen hörbaren Unterschied ausmachen würden.


Defizite in der Abbildung der Räumlichkeit.

Was ist Räumlichkeit? Eine schlechte Soundkarte klingt schlecht und wandelt ein Signal nicht so sauber genung, als dass man es nicht hören würde. Dabei ist der Soundkarte aber völlig egal, ob es da um Räumlichkeit geht oder oder sonst was... Ich würde echt nie sagen, dass Soundkarte XY die "Räumlichkeit" nicht rüberbringt. (Wobei ich noch nicht weiß, was damit gemeint ist). Geht es ums Stereobild? Kann ich also sagen: Alle Instrumente klingen super, no die Räumlichkeit stimmt nicht? Ist Räumlichkeit der Hall? Das Stereobild? Dann wäre eigentlich die Kanaltrennung betroffen. Den Rest würde ich ganz klar in Auflösung und Klirr unterteieln. Auflösung: Wieviel wird verschluckt? Welche Details oder Impulse werden nicht richtig wiedergegeben. Klirr: Was kommt an unerwünschten Signalen dazu?

Verstehst Du, was ich meine? Schick ein Rosa Rauschen drüber. Da gibt es keine Räumlichkeit. ;)
 
Also ich würds so sagen.... mit midicontroller biste schonmal weiter als manch einer... Es gibt Leute, die bei nem vollautomatisierten Programm nur auf Play drücken und chillen, was ich ehrlich gesagt garnciht abkann...
Haben wir bei ner Hausparty vom Kumpel auch gehabt... der hatte son Open Source(ist ja nicht schlecht) zeugs mitgebracht, und weil er dann nichts wirklcih getan hat und dafür 50€ haben wollte.

Aber ich denke, wenn du den Leuten zeigst, dass du es besser kannst mit deiner Software, hat da auch keiner was gegen
 
Geht es ums Stereobild?
Grob gesagt, geht es in diese Richtung. Die Räumlichkeit ist die Tiefenstaffelung eines Mixes, in der man genau hört, wo welches Instrument sitzt. Es gibt im Stereobild nicht nur rechts und links, es gibt auch vorne und hinten.
 
Nimm mal eine vernünftige Anlage, dann sehen wir weiter. Selbst die so hochgepriesenen NI Interfaces haben Defizite in der Abbildung der Räumlichkeit. Vom Klang mal ganz abgesehen. Du fährst hier die Konsumerschiene, klar, da klingt für dich alles gleich.

Äähm... Es gibt objektive, messtechnische Methoden, um so etwas zu ermitteln und zwar direkt am Ausgang der Interfaces. Da brauche ich überhaupt keine Anlage für bemühen, die das Ergebnis beeinflussen könnte und auch nicht mein "unqualifiziertes Gehör". Wenn das Differenzsignal vom Pegel her z. B. um 90 dB unter dem Nutzsignal liegt, braucht mir niemand erzählen, irgendwelche Unterschiede zu hören.

OB MP3 oder nicht... Viele Club-PAs sind wirklich nicht in der Lage, den Unterschied aufzuzeigen. Und manche Tracks sind einfach nur schlecht. Total komprimmiert und auch zerrig. Da gibt es oft auch keine höbraren Details, die einen hörbaren Unterschied ausmachen würden.

Dem muss ich zustimmen. In der Regel sind die Enden der Signalketten (d. h. die Mikrofone bei der Aufzeichnung im Studio und die Lautsprecher bei der Wiedergabe) die "schwächsten Glieder" in der Signalkette. Was natürlich nicht bedeutet, dass man alles, was dazwischen liegt, vernachlässigen kann, jedoch sollte man zuerst hochwertiges Ausgangsmaterial haben (insbesondere bei Bands aus dem Underground gibt es das in der Regel nicht - trotzdem möchte man so etwas unter Umständen auflegen) und gute Speaker. Wenn das Ausgangsmaterial schon nicht sonderlich "sauber" ist (z. B. Live-Aufnahmen - da werden Amps auf der Bühne mikrofoniert, was da an Umgebungsgeräuschen und Störungen reinkommt ist nicht mehr feierlich), dann macht ein bisschen verlustbehaftete Kompression auch kaum mehr was kaputt. Sowas verlustfrei abzulegen ist meiner Meinung nach Verschwendung. Wird bei mir alles nach 128 kbit Vorbis kodiert. MP3 hat hauptsächlich bei tragbaren Geräten Vorteile, da das Verfahren wesentlich weniger komplex ist und daher verhältnismäßig einfach in Hardware dekodiert werden kann. Wenn man ohnehin mit einem Notebook auflegt, kann man die zur Verfügung stehende Rechenleistung auch für modernere Codecs nutzen, die das Signal weniger stark verfälschen.

Wenn man eine Umfrage startet, mit welcher Bitrate man kodiert, dann sagen die meisten "320kbit". Wenn man aber fragt, welche Rate sie kodieren würden, wenn es alle Raten zwischen 32kbit und 1511kbit gibt, dann weiß keiner mehr weiter. Genauso verhält es sich mit Wav und Flac. Warum sollte man in der heutigen Zeit, wo Festplatten günstig sind, Flac kodieren, anstatt Wav? Da macht den Braten doch nun wirklich nicht mehr fett!

Wenn das Ausgangsmaterial sehr sauber ist, wird bei mir nach FLAC kodiert. Ja, Speicher ist heutzutage billig, Rechenleistung aber auch. Das FLAC-Format ist genauer spezifiziert, als WAV. Letzteres ist eher "historisch gewachsen". So müssen WAV-Daten z. B. nicht unbedingt rohe PCM-Daten beinhalten. Sie können z. B. auch verlustbehaftet komprimiert sein (etwa mittels AC2, MPEG1 Layer 1/2/3, CELP, etc.), auch wenn das unüblich ist. Zudem erlaubt FLAC sehr hohe Bittiefen und Sampleraten, wie sie von hochwertigen Interfaces auch wiedergegeben werden können. WAV "erlaubt" dies zwar prinzipiell auch (die Spezifikation des Formates enthält keine Begrenzungen bezüglich Bittiefe und Samplerate), es wird aber verhältnismäßig selten verwendet, während es bei FLAC eigentlich "Gang und Gäbe" ist, hohe Abtastraten zu benutzen.

Ich möchte hier allerdings keinen "Krieg anzetteln". Wer mit WAV zufrieden ist, der soll es bitte ungeachtet meiner Meinung nutzen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit FLAC gemacht und sehe eigentlich kaum Gründe, von meiner Praxis abzuweichen. :D

Meine "Grundsammlung" habe ich beispielsweise nicht auf einer Festplatte, sondern auf einer SSD. Da kostet die Kapazität sicher noch das zehnfache wie bei Festplatten. Da muss ich nicht wirklich "Speicher verschwenden", um später weniger Last bei der Wiedergabe zu haben. Natürlich könnte ich mehr Tracks auf eine Festplatte auslagern, aber wozu, wenn ich sie FLAC-kodiert auf der SSD halten kann?

Worauf ich hinaus möchte. Jeder hat andere Anforderungen und andere Präferenzen. Die Aussage, FLAC sei aufgrund der heutigen Festplattenpreise nicht mehr relevant, weise ich daher zurück.
 
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So müssen WAV-Daten z. B. nicht unbedingt rohe PCM-Daten beinhalten. Sie können z. B. auch verlustbehaftet komprimiert sein (etwa mittels AC2, MPEG1 Layer 1/2/3, CELP, etc.)
Das Gleiche kann bei Flac auch sein.

Wav sind bei mir immer Rohdaten und gehen bis 20kHz Frequenzgang. Das sind entweder gerippte CDs (vom Original, nicht gebrannt, denn da kann vorher eine Komprimierung gewesen sein), selbst digitalisierte Vinyls oder gekaufte Wav-Files. Bisher habe ich noch keine Wav-Files gehabt, die vorher komprimiert waren. Das kann man mit dem Spektrumanalysator gut sehen.

Auch wenn es historisch gewachsen sein soll, die meisten Tonstudios nehmen in Wav oder Aif auf und nicht in Flac.

Dem muss ich zustimmen.
Ich nicht, denn es gibt PAs, die mit horngeladenem System arbeiten. Dort hört man MP3 raus, da das Horn nicht mit voller Frequenz angesteuert wird.
 
Wav sind bei mir immer Rohdaten und gehen bis 20kHz Frequenzgang. Das sind entweder gerippte CDs (vom Original, nicht gebrannt, denn da kann vorher eine Komprimierung gewesen sein), selbst digitalisierte Vinyls oder gekaufte Wav-Files.

Die Musik, die ich verlustbehaftet komprimiert speichere, kommt von Bands, die bei keinem Label sind und die ihre Aufnahmen selbst anfertigen. Das heißt von denen gibt's in der Regel keine gepressten CDs (wer soll das bezahlen?) und erst recht kein Vinyl. Alles was auf CD daherkommt komprimiere ich aus Prinzip nicht verlustbehaftet, um alle Informationen zu erhalten. Das ist dann in der Regel Musik von Bands, die bei einem Label sind. Hier kann ich Deine Argumente bezüglich verlustfreier Speicherung nachvollziehen, auch wenn ich den großen "Nachteil" von FLAC (verlustfrei!) gegenüber WAV noch immer nicht sehe. Ich denke beides sind passable Lösungen für den Anwendungsfall und jeder hat seine Präferenzen. Ich für meinen Teil werde sicher nicht meine ganzen FLAC-Files "auspacken" oder neu von den Originalen "rippen" und neu taggen (kann man WAV überhaupt vernünftig taggen?), nur um hinterher größere Dateien zu haben, die exakt die gleichen Informationen enthalten.

Eigentlich wollte ich hier aber gar keinen "Format War" starten, zumindest nicht unter den verlustfreien Formaten. Worauf ich eigentlich hinaus wollte war, dass es für den Fall, dass man verlustbehaftet komprimieren möchte, heute wesentlich bessere Formate als MP3 zur Verfügung stehen. Ich komprimiere z. B. verlustbehaftet mit Vorbis (AAC ist vergleichbar gut und wird vor allem von "Apple-Fans" gerne eingesetzt), wenn das Ausgangsmaterial schon nicht besonders hochwertig ist. Warum sollte ich Wert darauf legen, alle Störgeräusche, die z. B. bei einer Live-Aufnahme anfallen, absolut Originalgetreu wiederzugeben, indem ich die Aufnahme verlustfrei speichere? Unter den verlustbehafteten Formaten ist MP3 inzwischen einfach nur veraltet und sollte eigentlich nur noch zum Einsatz kommen, wenn man für mobile Abspielgeräte kodieren möchte.

Daneben ist MP3 natürlich das "File-Sharing-Format" schlechthin, was vor allem historische Gründe hat. Aber ich denke wir sind uns einig, dass so etwas im professionellen Umfeld ohnehin keinen Platz findet.
 
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