Yamaha RBX 375 schlecht abgeschirmt

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Turrican2009
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Hallo Zusammen,

ich habe einen Yamaha RBX 375 Bass und ein Problem mit der Abschirmung. Wenn ich mit den Fingern nur in die Nähe der Polepieces komme, habe ich starke Störgeräusche. Nimmt zu mit Raufregelung des Treblepoti. Am stärksten ist das Störgeräusch, wenn ich bei den Polepieces ankomme, was ich aber nur zum testen probiert habe. Bei Kontakt mit den Saiten oder Metallteilen erde ich das Ding und die Störgeräusche sind weg. Hab nun herausgefunden laut (http://www.bass-info.de/Yamaha-RBX375.pdf), dass die Polepieces nicht geerdet sind. Allerdings scheint mir auch der Graphitlack nicht sauber aufgetragen zu sein. Soll ich nun das E-Fach, die Humbuckerausfräsungen und die Polepieces erden (weiss da noch nicht genau wie das mit den Polepieces funktioniert, hab aber den Link http://www.audereaudio.com/FAQ_PUMag_Gnd.htm von einem anderen Beitrag hier gefunden)? Ich schicke mal Bilder, damit ihr beurteilen könnt, ob die Erdungskabel richtig verlaufen und der Abschirmlack gescheit aufgetragen wurde. Meistens liest man ja, dass die Humbuckerausfräsungen und das E-Fach nicht richtig geerdet sind: http://motd.ods.org/aswkls/aswkls.html
http://www.guitar-letter.de/Knowledge/AbschirmunginderElektrogitarre.htm

Aber nun zu den Bildern:

Auf Bild „1“ kann man sehen, dass der Lack unter dem Erdungskabel nicht weggeschliffen wurde. Gehört das so? Laut einem Mitarbeiter vom großen T sollte der Lack unter dem Erdungskabel weggeschliffen sein. Auf das "Warum" habe ich noch keine Antwort bekommen. Vielleicht weiss jemand was dazu.

Auf dem Bild „2“ sind die Ausbuchtungen für die Tonabnehmer zu sehen. Hier wurde zwar ein Erdungskabel an den Abschirmlack (grau) angeschlossen, welches zum Volumenpoti führt, aber man kann hier schon sehen, dass der graue Lack an einigen Stellen fehlt und der schwarze Gitarrenlack durchkommt. Hier ist die Frage, ob die Abschirmung ausreichend ist.

Bild „3“ zeigt die Ausbuchtung für den Stegtonabnehmer. Hier kann man sehr gut erkennen, dass in dem Loch Abschirmlack fehlt und somit wahrscheinlich keine vollständige Abschirmung gegeben ist.

Bild 4 zeigt das Elektronikfach. Auch hier kann man sehen, dass der Abschirmlack nicht alle Stellen bedeckt und die Abschirmung im Elektronikfach beeinträchtigt werden könnte. Ich habe in Abschirmanleitungen gelesen, dass der Abschirmlack im Elektronikfach mit einem Erdungskabel mit der Masse der Ausgangsbuchse verbunden werde sollte. Ist das notwendig, oder reicht der Kontakt der Buchse, wenn sie, wie bei mir, auf dem Lack aufliegt?

Bild „5“ zeigt die zum Treblepoti dauzgehörige Platine. Die Lotstelle oben rechts mit dem Loch ist sicherlich nicht als optimal zu bezeichnen. Allerdings funktioniert das Treblepoti und das Verschwinden der Störgeräusche bei Saitenkontakt deutet eher auf schlechte Abschirmung hin, oder? Yamaha hat die Elektronik ausgetauscht, aber die Störgeräusche sind genau die gleichen.

Für mich sind zusammenfassend die Fragen offen, ob der Abschirmlack ausreichend aufgetragen wurde und ob die Erdungskabel richtig verlegt wurden.

Des weiteren, ob das Erdungskabel am Steg auf dem Lack aufliegen kann, oder dieser weggeschliffen werden muss, damit die Erdung auf dem Holz aufliegt (wüsste nicht warum).

Dann wäre noch die Frage, ob die nicht geerdeten Polepieces die Hauptübeltäter sind.

Ist es möglich mit einem Multimeter Messungen zu machen, um die Problemzone aufzudecken?

Danke für Antworten

Grüße

Michael
 
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Auf Bild "1" kann man sehen, dass der Lack unter dem Erdungskabel nicht weggeschliffen wurde. Gehört das so? Laut einem Mitarbeiter vom großen T sollte der Lack unter dem Erdungskabel weggeschliffen sein. Auf das "Warum" habe ich noch keine Antwort bekommen. Vielleicht weiss jemand was dazu.
Der Lack am Korpus bracht nicht geschliffen sein. Der leitet eh nicht :) Das bezieht sich eher auf die Rückseite der Brücke. Die sollte eventuell angeschliffen sein...

Bild "3" zeigt die Ausbuchtung für den Stegtonabnehmer. Hier kann man sehr gut erkennen, dass in dem Loch Abschirmlack fehlt und somit wahrscheinlich keine vollständige Abschirmung gegeben ist.
Der Lack ist sicherlich nicht optimal, aber das Loch sollte keinen also zu großen relevanten Nachteil bringen.

Bild 4 zeigt das Elektronikfach. Auch hier kann man sehen, dass der Abschirmlack nicht alle Stellen bedeckt und die Abschirmung im Elektronikfach beeinträchtigt werden könnte. Ich habe in Abschirmanleitungen gelesen, dass der Abschirmlack im Elektronikfach mit einem Erdungskabel mit der Masse der Ausgangsbuchse verbunden werde sollte. Ist das notwendig, oder reicht der Kontakt der Buchse, wenn sie, wie bei mir, auf dem Lack aufliegt?
Es sollte eine leitende Verbindung existieren. Idealerweise enden alle Masseleitungen in einem Punkt... der kann zB die Buchse sein.

Die Polepieces kannst du nur erden, wenn du von unten an die Magnete kommst. So weit ich mich erinnere sind die PUs komplett vergossen. Somit hast du eigentlich keine Chance diese zu erden.
 
Wenn es an den nicht geschirmten Polepieces liegt, habe ich eigentlich keine Chance die Störungen wegzubekommen, oder?

Würde es etwas bringen, wenn ich von der Seitenwand des E-Fachs ein Abschirmkabel zum Volumenpoti lege, wo die anderen beiden Erdungskabel aus den Humbuckerausfräsungen hinlaufen?

Kann ich überhaupt etwas machen?

Grüße

Michael
 
Hallo Michael,

auch bei Dir lässt sich das "Problem" am besten mit einem Entspannungskurs bei der VHS oder mir regelmäßig Einnahme von Opiaten lösen. Von letztere Möglichkeit möchte ich allerdings DRINGEND ABRATEN.

Ich vermute mal, das Treble Poti boostet noch die Höhen. Was bei einem passiven Bass bereits bemerkbar sein kann, wird bei geboosteten Höhen natürlich noch augen- / ohrenfälliger. Die direkte Berührung der Pole Pieces kannst Du zumindest dadurch abmildern, indem Du Tesafilm oder durchsichtiges DeCeFix über das Metall / die Pickups klebst.
Die Chance deinen Bass nebengeräuschärmer durch Kupferfolie zu bekommen, schätze ich lediglich auf 50/50 ein. An die Pole Pieces kommt man von unten eh nicht ran.

Dass der Lack unter der Brücke weggeschliffen werden soll, höre ich zum ersten Mal. Ich habe auch hunderte von Vintage Bässen gesehen und nie wurde unter der Brücke Lack weggeschliffen. Die verchromte / vernickelte Unterseite der Brücke muss das Kabel auf den Body / Lack des Bodys quetschen. Dabei dient der Body eh nur als "Festhaltehilfe". Einzig wichtig ist, dass das Kabel fest unter der Metallbrücke sitzt und sich auch durch Vibrationen nicht entfernen kann.
Die Rückseite der Brücke würde ich auch nicht ab-/anschleifen. Chrom und Nickel leiten. Rost tut es nicht (und der kann sich bei schlimmstenfalls blankem Stahl bilden). Da hat wohl jemand am Vorabend zu tief in die Glaskugel geschaut oder wollte was "wichtiges sagen".

Abhilfe schafft zumindest indirekt ein Noise Gate / Noise Suppressor. Da würde ich allerdings nicht zu einem Harley Benton oder Behringer greifen - und dann wird's bei guten Geräten auch schon teuer mit 79 oder 95 Euro (Rocktron Hush Super C / BOSS NS-2).

Gruß
Andreas
 
Danke für die Antworten. Also werd ich meinen Noisesupressor von Boss verwenden und schauen, dass ich den Kontakt beim Spielen zu den Saiten halte (oder mir EMG einbauen).

Aber noch eine Frage: Wann bringt es etwas die Humbuckerausfräsungen mit Kupferfolie auszulegen und zu erden? Es gibt genügend Anleitungen (z.B. http://motd.ods.org/aswkls/aswkls.html), wo dies gegen die Brummgeräusche hilft, wenn man die Saiten loslässt. Zitat aus dem Link: Obwohl alle diese Dinge bei mir in Ordnung waren brummte meine Les Paul sobald ich mit den Fingern nicht mehr die Saiten oder ein anderes Metallteil der Gitarre berührte. Ich hätte zwar damit leben können aber irgendwie nervte mich das und ich beschloss dem ein Ende zu bereiten.

Solange ich etwas verstehe, stört es mich nicht.

Grüße

Michael
 
Es kann durchaus helfen, wenn man das gesamte Instrument in Folie / Abschirmlack packt. Es muss aber nicht helfen - zumindest zeigt das meine Erfahrung. Dein Instrument ist ja zumindest bereits mit Graphitlack ausgekleidet ...

Die alten Fender Jazz Bässe hatten ca. von 1960 bis 1980 alle Messingbleche unter den PUs. Die Kammern waren aber nicht komplett ausgekleidet. Und irgendwie ging es ...
Bei normalen Pickups (also keine niederohmigen wie EMGs) ist Brummeinstreuung nun mal ein "Probem". Nur gab es Jahrzehnte lang eben auch kein aktiven Elektroniken, die die Höhen noch mehr anhoben, es gab keine Digitaltechnik oder Anlagen auf heutigem Niveau ...

Als ich jung war (20-35 Jahre her) haben wir uns so hingestellt, dass es weniger brummt (Winkel zum Amp). Und wenn der Verzerrer einer Gitarre angeht, ist das Brummen des Basses meistens eh nicht mehr zu hören. Daher mein Tipp mit dem Entspannungskurs, obwohl ich dein "Problem" auch nicht herrunterreden oder lächerlich machen will! Ich habe bis Heute bewusst keinen aktiven Bass, aber jeder soll nach seinen Vorstellungen glücklich werden!

In unserer "Bastelecke" haben wir aber auch einen Bericht, wo jemand seinen Bass in Kupferfolie kleidet - und falls möglich ist das Unterkleben der Pole Pieces wirklich eine gute und einfache Sache. Ich will auch nicht sagen, dass es bei Dir nicht hilft alles einzukleiden! Ich will Dir aber auch keine übertriebenen Hoffnungen machen, die dann nicht in Erfüllung gehen. Die Finger "irgendwie immer an den Saiten zu lassen" haben viele Musikerkollegen meiner Generation (fast 50) halt im Blut.

Gruß
Andreas
 
Auf jeden Fall Danke für die Antwort. Bisher dachte ich, dass aktive Elektroniken die Störgeräusche minimieren. Sind wahrscheinlich nur die aktiven EMG intern abgeschirmt, so dass wirklich gar nichts stört. Hab die damals in meine ESP LTD eingebaut und war begeistert. Immerhin was dazugelernt.

Dass der Treble-booster sozusagen Trouble macht, wusste ich vorher nicht. Wenn ich ihn auf ein Viertel runterregle, geht es. Was nur stört ist, dass es trotzdem manchmal bei mehr Höhen kurz surrt, auch wenn ich die Finger auf den Saiten hab. Live ist das Ganze weniger schlimm, aber wenn ich zu Hause aufnehme, nervt das. Bleibt mir nur Treble zu minimieren und der Noisesupressor.

Hab früher immer direkt mit dem passiven Peavey Milestone, Preis vor über 15 Jahren nicht viel mehr als 100 Euro, aufgenommen (auch direkt in den PC rein) und da ist mir nie ein Surren aufgefallen.

Danke nochmal und Grüße
 
Man muss unterscheiden zwischen hochohmigen und niederohmigen EMG Pickups ...
Die hochohmigen EMGs (also der "neumodische Kram") sind auch nicht viel besser, als normale Pickups (obwohl EMG natürlich auf optimale Qualität setzt!). Die klassischen EMGs sind niederohmig! Sie haben einen eingebauten Verstärker, ohne den kaum was aus dem Amp raus käme. Der Recoring-Gott Les Paul hat damals auf niederohmige Pickups plus Wandlerspule gesetzt, EMG macht(e) es mit eingebauten Verstärkern plus Batterie(n) ...

Der Yamaha hat zwar eine aktive Elektronik, seine Pickups sind aber normale hochohmige Pickups (mit allen Vor- und Nachteilen). Das ist eher die Regel als die Ausnahme bei heutigen "aktiven Bässen". Aktiv ist eben nicht aktiv. Es kommt auch auf hoch- oder niederohmige Pickups an ...

Ich bin eigentlich ein Technik Depp (frag mich also nicht nach elektronischen Hintergründen!) ... :redface:
Aber in meiner Bassschaltungssammlung (mittlerweile fast 300 Seiten) habe ich das im Theorieteil versucht zu erklären: http://161589.homepagemodules.de/t2...chaltplan-Sammlung-fuer-passive-E-Baesse.html

Da die Störgeräusche sich in den Höhen abspielen, verstärkt ein Boost der Höhen natürlich die Störgeräusche mit.

Gruß
Andreas
 
Danke, werd ich mir dann morgen zu Gemüte führen. Interessiert mich immer. Obwohl ich das mit den Abschirmgeschichten ja auch mal gerne verstehen würde. Also wann es etwas bringt z.B. Humbuckerausfräsungen abzuschirmen und wie eine vernünftige Erdung ausschaut, weil ich mir immer noch nicht denken kann, dass das E-Fach vernünftig geschirmt ist, wenn der Abschirmlack auf den Potis aufliegt, aber kein Erdungskabel vom Lack zum Volumenpoti führt, wo die anderen Erdungskabel alle zusammenkommen. Ob es da reicht, dass alle Potis und die Buchse am Lack aufliegen. Sind dann alle Masseteile der Potis und der Buchse miteinander verbunden (Wäre das theoretisch ein Kurzschluss)? Würde mir gerne mal Literatur dazu durchlesen, wenn es sowas speziell für Gitarren gibt. Denn sonst kommen immer wieder Fragen, wo sich vielleicht ein anderer auf den Kopf greift.

Grüße

Michael
 

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