Trompete Neueinsteiger. Selbst beibringen?

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Moin,

ich bin ein junger Typ (21) der sonst nur Gitare spielt. BLues Rock und ein bissl Jazz. Jetzt hats mich irgendwie gepackt das ich gern noch was anderes machen würde. Ich dachte da an Trompete weil es irgendein Instrument sein sol welches nicht groß ist und nicht soviel aufwand macht (wie zB ein Drumkit).

Ich steh auf so Trompeten SOunds á la Armstrong und naja da ich mir meine mittlerweile recht guten Gitarren Fähigkeiten alle selbst beigebracht habe dachte ich das es vielleicht bei der Trompete auch funzt?

Was sagen die Expertend enn? Ich hab überhaupt keine Ahnung bis jetzt auch von den Instrumenten an sich? Kann mir einer ein paar Tips geben, auch was ich ausgeben muss um was vernünftiges zu haben?

MfG Daniel
 
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...da ich mir meine mittlerweile recht guten Gitarren Fähigkeiten alle selbst beigebracht habe dachte ich das es vielleicht bei der Trompete auch funzt?
Das kann man nicht voraussagen, denn es gibt Menschen, die eine spezielle Begabung für den Ansatz auf der Trompete haben und daher schon nach ein paar Wochen so annehmbar klingen wie durchschnittliche Spieler erst nach 1-3 Jahren.
Das Problem an der Trompete ist, dass man viel falsch machen kann. Diese Fehler liegen besonders an schlechtem Ansatz und schlechter Atemführung sind später oft nur schwer auszubügeln.
Trompete üben bedeutet, sich immer, aber gerade die ersten JAHRE intensiv mit der Klangbildung beschäftigen zu wollen. Das umfasst den Ansatz, die Atemführung und die Zungentechnik. Lange ausgehaltene Töne sind dabei eine tägliche wichtige Übung, auch auf einem Ton bei gleichem Metronomtempo immer kleinere Notenwerte anzustoßen (Rhythmuspyramide) ist ein Dauerbrenner.
Wenn man so etwas nicht ausdauernd üben will, bedeutet das, keine vernünftige Spieltechnik aufzubauen. Das hört man auch ansonsten musikalischen Trompetern sofort an, gerade, wenn sie sich das Spielen selbst erarbeitet haben.

Aber erst einmal ein paar Wochen das Instrument kennenzulernen geht natürlich auch ohne Unterricht bei einem Lehrer. Ich hoffe, Du kannst Noten lesen, das ist bei (Rock-)Gitarristen ja nicht unbedingt selbstverständlich. Ansonsten wäre es gut, wenn Du das mit einem der Lehrhefte in Angriff nehmen willst. Noten lesen lernen geht beim Trompete lernen insofern automatisch, als Du sowie nur einen Ton nach dem anderen kennenlernst. Das auf dem Klavier oder der Gitarre für musikalische Menschen mögliche Arbeitstempo wirkt sich auf der Trompete kontraproduktiv aus, da die empfindliche Geschichtsmuskulatur (Lippen und drumherum) nur in kleinen Schritten (=mit viel Geduld) aufgebaut werden kann.
Man macht also gerade am Anfang jede Menge kleiner Pausen und vermeidet dadurch Überanstrengung.

Weitere Tips (Youtube-Clips) und zwei empfehlenswerte Hefte für "nicht klassische" Trompeter findest Du hier bei der "Kaufberatung Flügelhorn".

Dieses Wochenende sind anscheinend einige brauchbare Trompeten bei ebay in der Auktion, die nicht gleich allzu große Budgets benötigen, z.B. die Sella oder diese ältere Connstellation, die Mundrohrdelle kann (und sollte) man sehr günstig vom Fachmann entfernen lassen.
Auch diese Yamaha scheint nicht schlecht, man müsste noch den Typ usw. erfagen, ist aber keinesfalls unterste Schublade. Eine Yamaha 5335 war auch noch in einer Auktion, die wäre auch einen Blick wert, wenn man sie bis 400 EUR bekommen kann.
Ansonsten ist für uns Trompeter vioworld.de ein meist fairer Marktplatz.
 
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danke für die Antwort. Ich kann natürlich keine Noten lesen als Gitarrero. Letztendlich steht die Entscheidung das zu machen auch noch aus. Ich werd die tage wohl einfach mal eine Trompete in die Hand nehmen denn sowas hab ich ja noch nie ernsthaft gemacht
 
Mir fallen mit Louis Armstrong und Chet Baker zwei der größten Trompetern ein, die ebenfalls kaum bis keine Noten lesen konnten. Wenn Du musikalisch sehr gut hören kannst und die Kopplung Gehör-Instrument in dir schlummert, kommst Du vielleicht auch so durch, zumindest als Solist im üblichen Band Kontext. In einer Section oder gar Big Band geht ohne gute Notenkenntnis wohl kaum etwas.
Einfacher ist es natürlich, mit einem soliden Heft (Modern Trumpet, Jazzmethode für Trompete) einzusteigen, da kommt das Noten lesen automatisch.
 
Ich behaupte mal, dass man sich Gitarre oder Klavier wesentlich einfacher selbst beibringen kann, als ein Blechblasinstrument, weil man da einfach schon bei den grundlegendsten Sachen so viel falsch machen kann.
 
Da sind wir einer Meinung, aber die Entscheidung für Unterricht bei einem geeigneten Lehrer ist nun einmal freiwillig und vielleicht einfacher, wenn's nicht mehr weitergeht.
Ich habe allerdings auch schon Autodidakten gehört, die von ihren Künsten völlig überzeugt waren, obwohl man ihren Ton allenfalls am jüngsten Tag zum allgemeinen Weckruf gebrauchen konnte.

Auf einer Gitarre oder einem Klavier hört sich eben selbst ein Anfänger passabel an, wenn er denn halbwegs musikalisch ist. Auf der Trompete auch, aber erst Jahre später... :D
 
Hmmm...

ich will hier nur mal anmerken, dass hier gerade eine Bläserband gegründet wurde mit 12 erwachsenen Anfängern. Die haben im Februar angefangen zu spielen und geben im Juni das 1. Konzert!

Besetzung: 5 Saxe, 4 Trompeten, Posaune, Euphonium, Tuba

Und JA, es klingt.... weil sie gleich im Ensemble spielen und alle hochwertigen Unterricht haben! Nur von Profis und NICHT von Hobby-Posaunenchor-Pseudo-Huper.

Ich unterrichte NIEMANDEN mehr, der nicht in irgendeiner Band spielt!

Grüße

tubone.fue
 
Hi Jimi!
Du bist nach Zonquers ausführlicher und fundierter Antwort nur auf das Notenlessen eingegangen. In seiner Antwort waren aber auch Dinge wie Atmen Ansatztechnik, usw. vermerkt. Das sind aber für den Anfänger die entscheidenden Schritte. Allein eine falsche Körperhaltung kann dir auf Jahre hinaus Probleme bereiten. Ich würde dringend empfehlen, doch Unterricht zu nehmen, um erstmal den Ansatz mit Mund und Zunge und die Atmung und die Haltung zu beherrschen. Da könnte dir der Lehrer auch noch so ganz nebenbei das Notenlesen beibringen.
 

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