Epiphone Les Paul Alternativen (gebrauchte Kopien), hier: Cheri Les Paul Custom

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Moin,

eins vorweg: Das hier wird jetzt keine Kontra-Epiphone Aktion, nur ich bin persönlich mit Epiphone durch. Warum ist hier nachzulesen.

Wenn es um Alternativen zu einer (neuen) Epiphone Les Paul geht wird öfter zum Kauf von älteren guten gebrauchten Kopien geraten. Meist werden dann Marken wie Tokai, Hondo, Heritage, Greco oder auch Aria (Pro-Modelle) und Hoyer genannt nach denen man Ausschau halten sollte.

Unter anderem gibt es da aber auch noch die Firma Chery/Chevy/Cheri. Gelegentlich wird sie im Zusammenhang mit guten Strat-Kopien genannt, ihr Name ist aber ansonsten nicht so geläufig. Was aber die wenigsten wissen ist, das diese Firma auch Hersteller von sehr guten Les Paul Kopien war.

Leider sind nur sehr spärliche Informationen über diese heute nicht mehr existierende Firma vorhanden und auch das Web gibt nicht nicht sonderlich viel her, deshalb zusammengefasst zunächst ein paar Informationen zu diesem Hersteller mit den 3 verschiedenen Namen:

Es soll es sich um eine amerikanische Firma aus den 80zigern handeln die ihre Produktion recht früh nach Japan verlegte (später zum Schluss aber auch in Korea produziert haben soll).

Zunächst trat dieser Hersteller als Zulieferer für Fender in Erscheinung wo es hauptsächlich um Holz ging. Deshalb begann Cheri recht bald eigene Gitarren zu produzieren, zunächst in Form von sehr guten Strat-Kopien (was Klagen mit Fender nach sich zog).

Aufgrund der Erfahrungen des Herstellers im Holzsektor waren die Cheris wegen der guten Qualität und der Klangeigenschaftens des verbauten Holzes eine sehr gute Alternative zu den Originalen, sie werden auch heute noch gern mit z. B. Fenix etc. verglichen.

Die seinerzeit auch qualitativ sehr guten Les Paul Kopien kamen als Standard (damals neu so ab 800 DM, je nach Farbe) und als Custom-Modelle (Neupreis seinerzeit ab ca. 1000 DM) in den Handel.

Anfang der Neunziger gab es dann Ärger mit Chevrolet wegen des zwischendurch in Chevy umbenannten Namens, so das die Gitarren in Anlehnung an den alten Namen Chery dann stattdessen als "Cheri" weiterproduziert wurden.

In der letzten Hälfte bzw. gegen Ende der 90iger wurde dann auch bei Cheri der Rotstift bei der Produktion stärker angesetzt. Die Gitarren wurden nun nur noch mit dem Zusatz "Basic" produziert und sollen von der Qualität her kontinuierlich immer mehr abgebaut haben. Es wurden auch Kopien der Telecaster und von Ibanez-RG-Modellen gebaut die für kleines Geld als Einsteigermodelle in den Handel kamen.

Irgendwann hatte sich das Ganze dann erledigt und die Firma gab es nicht mehr. Cort soll dann die traurigen Reste übernommen haben.

Wie gesagt, das verbaute Holz war qualitativ top, allerdings gibt es auch Schatten. Bekannt ist das die Mechaniken nicht besonders langlebig waren und die werksmässig verbauten PU's waren ziemlich mikrophonisch und fingen bereits wenn etwas angezerrt gespielt wurde an zu pfeifen.

Das zieht sich durch alle Modelle hindurch, sind aber auch die einzigen Schwachpunkte bei diesen Gitarren.

So, nun zu meiner Les Paul Kopie von Cheri:

Gekauft habe ich mir eine Cheri Les Paul Custom. Sie ist der Gibson Les Paul Custom nachempfunden. Das heisst: Schwarze Lackierung mit goldfarbener Hardware und Binding um Korpus, Hals und Kopfplatte sowie Block-Inlays.

Sie ist vom Zustand her erstaunlich gut erhalten, und wurde scheinbar vom ersten und zweiten Besitzer immer sehr gepflegt. Ich selbst habe sie vom 3. Besitzer gekauft, der sie aber nach nur knapp 12 Tagen in seinem Besitz bereits wieder zum Verkauf angeboten hatte weil ihm, wie er sagte, der im Gegensatz zu einer Original-Gibson etwas dünnere Hals nicht zusagen würde.

Sie hat keine Dings oder Dongs, die Hardware ist noch goldfarben, nichts oxidiert etc. Natürlich gibt es dem Alter entsprechend ein paar Alterserscheinungen, aber das ist OK. Ein angenehmer Nebeneffekt dabei ist daß das Binding mittlerweile relativ stark vergilbt ist, mir gefällt es als Kontrast zur (eigentlich noch als neuwertig zu bezeichnenden) schwarzen Farbe sehr gut ;)

Kurz zu den Fakten: Der Korpus ist etwas kleiner als das Orignal, ebenso das Cutaway. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf.

Der Hals ist dünner als bei einer original Gibson, kein 50iger Stlye, geht mehr in Richtung 60's Slim Tapper, irgendwo dazwischen.

Zum Vergleich: Er ist etwas dünner als der Hals meiner Classic 60's Strat (der hat ein “C” Shape). Ist etwas gewöhnungsbedürftig wenn man sonst eher die dickeren Hälse gewohnt ist. Aber das geht schnell und er liegt supergut in der Hand.

Der Korpus besteht aus massivem Mahagoni, der eingeleimte Hals ist aus Ahorn wie bei den frühen Gibson Les Pauls. Dadurch klingt sie etwas klarer mit ein wenig mehr Höhen im Verhältnis zu den Les Pauls mit einem Mahagonihals. Auf dem Ahornhals ist ein Griffbrett aus Palisander aufgebracht.

Und sauschwer ist sie, mit dem massiven Mahagonikorpus (obwohl wie gesagt etwas kleiner als das Original) bringt sie es lt. Digitalwaage auf ein Gewicht von 4,4 kg! Also nicht unbedingt etwas für jemanden der massive Rückenbeschwerden hat ;)

Die Verarbeitung ist allererste Güte, da stehen keine Bundstäbchen über, alles passt und sitzt perfekt, nichts wackelt oder hat Luft, selbst die Potis und der Toggle-Switch haben keine Aussetzer oder kratzen/knacken, die Potis laufen rund und weich wie am ersten Tag, und das bei dem Alter. Bei meiner ersten nicht mal 3 Jahre alten Epiphone Les Paul sah das ganz anders aus. Da waren im Gegenzug dazu bereits alle 4 Potis und der Toggle-Switch am Ende...

Auch das Binding ist perfekt ausgeführt, alles gerade und ohne überstehende Kanten, und wenn ich mir überlege das die Vergoldung der Hardware und der Lack immer noch quasi perfekt aussehen spricht das wirklich für Qualität.

Jetzt zu den oben angesprochenen Mängeln die auch bei meiner vorhanden sind. Die Mechaniken sind relativ fertig (obwohl sie ja nun auch schon diverse Jahre auf dem Buckel haben, insofern ist das verzeihbar).

Auf der einen Seite der Mechaniken fehlen bereits komplett die Kunststoffbuchsen unter den Dichtungsringen, bei den Mechaniken der anderen Seite sind sie teilweise gerade mitten in der Auflösung (gebrochen). Auch die O-Ringe zerbröseln so allmählich.

Erstaunlicherweise funktionieren die Mechaniken an sich trotzdem noch recht gut. Man merkt zwar das sie teilweise nicht mehr ganz rund laufen beim Drehen, aber sie lassen sich noch ohne Gnupsen und Hakeln einstellen und halten auch die Stimmung noch. Nichtsdestotrotz werde ich sie bei Gelegenheit ersetzen, es wird Zeit.

Den zweiten bekannten Schwachpunkt mit den mikrophonischen PU's kann ich bei meinem Exemplar nicht bestätigen. Es wird aber generell empfohlen sie auszutauschen gegen bessere, z. B. DiMarzio und einen P-90 als Neck-PU. Damit soll sie dann so ziemlich den "Classic Les Paul Sound" bringen, kann ich allerdings persönlich noch nichts zu sagen.

Ich habe mit dem Vor-Vorbesitzer gemailt, dieser hatte 2 Gibson Pickups drin (498T und 490R), damit soll sie top geklungen haben. Leider hat er sie wieder rausgebaut bevor er sie an meinen Vorgänger verkauft hat ;) Es sollen wieder die originalen drin sein, lt. Angaben von "meinem" Verkäufer sollen es aber nicht die damals werksseitig verbauten sein, sondern PU's von MMF die hm, "PAF-mässig" klingen sollen (diese Firma soll die PU's für Tokai hergestellt haben bevor Tokai anfing PU's zu bauen).

OK, es könnte sein, da meine nicht mikrophonisch zu sein scheinen (jedenfalls nicht im (stark) angezerrten Bereich, alles andere muss ich noch ausführlich testen). Zumindest sind keinlerei Stempel oder Prägungen mit Hersteller oder Typ auf den PU's zu finden, es könnten insofern auch die originalen sein und ich hab aus irgendwelchen Gründen vielleicht einfach nur etwas besser verarbeitete erwischt.

In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zur Elektrik: Es ist alles sorgfältig verkabelt und sauber verlötet und auch relativ aufwändig gemacht. Die Volumen-Potis besitzen einen Zusatz-Kondensator, der den Höhenverlust beim runterregeln vermeidet. Die PU-Ausfräsungen, Schalter- und Elektronikfach sind werksmässig mit Abschirmlack versehen, die Kunststoffabdeckungen auf der Innenseite zusätzlich mit dicker Alufolie beklebt (in einem der PU-Fächer hat sich etwas Abschirmlack abgescheuert, darunter sieht man das der Korpus wirklich aus Mahagoni ist (siehe kleiner roter Pfeil), dito z. B. an den Schraubenlöchern vom Elektronikfach:

c1.jpg



Aus wieviel Teilen der Korpus besteht kann ich leider nicht sagen, selbstverständlich auch nicht welche Qualität das Mahagoni hat, ich weiss nur das es nicht schlecht klingt :)

Aber bis es denn gut klang war es noch ein Stückchen Weg dahin. Denn genug geschaut, jetzt will ich das gute Stück mal hören. Also kurz gestimmt, dann in den Amp gestöpselt und mal geguckt was da so rauskommt.

Oha,was ist das denn? Kein z. B. in Richtung Epiphon Les Paul gehender Klang oder schon gar nicht irgend etwas in Richtung "Gibson". Es klingt alles sehr flach und sehr hell. Zwar auch Obertöne, Sustain ist auch da aber ich höre nichts warmes Les Paul ähnliches raus, das ganze klingt irgendwie wie kastriert, letztendlich wie blechern, fast wie, hm, abgeschnitten. Und gleichzeitig ist da aber auch so ein leiser, leicht muffiger Unterton im ganzen der im totalen Gegensatz zu diesem flachen hellen Sound steht, Bäh!

Oh, Gott, was hab ich mir denn da gekauft? Egal welchen PU ich nehme oder was ich auch an Lautstärke- und Tonepotis oder am Amp verändere, es klingt irgendwie einfach sch...

Erste Gedanken das Teil sofort in eBay einzustellen weil ich scheinbar ne Gurke gekauft habe kommen hoch. Aber andererseits, der Vor-Vorbesitzer war voll des Lobes, sagte das er eigentlich nur verkauft hätte weil er viel zuviele Gitarren hätte und Geld brauchte. Warum sollte der mir Mist erzählen, denn ich hab sie ja nicht von ihm gekauft? Und selbst wenn die Original-PU's nicht viel taugen sollten, so extrem schlecht wie das was da zur Zeit rauskommt können die eigentlich auch nicht sein.

Also mal gucken, woran es liegen könnte.

Ich erinnerte mich daran das auf den Bildern vom Vor-Vorbesitzer auf Guitarmaniacs.de zu sehen ist das die Saiten ganz normal aufgezogen sind. Also von hinten durchs Tailpiece, dann vorn wieder raus und weiter über die Brücke nach hinten. Mit dieser Saitenführung wurden die Gitarren seinerzeit auch verkauft, wie bei Les Paul-Modellen üblich.

Jetzt sieht das anders aus, und zwar folgendermaßen: Die Saiten wurden von vorn durchs Tailpiece gezogen, dann hinten wieder raus, und oben dann über den Block zurück Richtung Brücke.

Diese Art der Saitenführung nennt sich Top-Wrapping (siehe oberstes Bild unten) und war in den 60iger/70iger Jahren beliebt. Der Ton wird dadurch verändert: Die Obertöne nehmen zu, dafür wird der Grundton an sich aber flacher/dünner, heller, fast nasal. Die Saiten laufen dann in einem ganz anderen, flacheren Winkel als normal. Das klingt dann unter Umständen schlecht wenn die Saiten nur mal eben so durchs Tailpiece gezogen werden ohne anschliessend den Winkel durch Anpassen der Tailpiecehöhe "feinzutunen".

Hm. Sollte das der Vor-Vorbesitzer evtl. im Zusammenhang mit den Gibson-PU's gemacht haben, und mit den Originalen klingts einfach nur Sch... weils so nicht passt? Oder hat jemand anders da mal ein wenig rumexperimentiert? In diesem Zusammenhang fiel mir auf das die Brücke ebenfalls relativ hoch saß was zu einer nicht ganz so niedrigen Saitenlage führte wie sie vom Schwing-/Schnarrverhalten der Saiten her vermutlich möglich wäre.

c2.jpg



Also mal testen, was sich am Ton und am Klangverhalten verändert wenn ich die Saitenführung wieder auf "default" ändere.

Gesagt, getan, alle Saiten und die Hardware runtergenommen wobei ich feststellte das die Hardware für ihr Alter noch absolut OK ist. Was ich allerdings leider auch feststellen musste war das an einigen Bünden doch, entgegen der Zusicherung des Verkäufers der schrieb: "Bünde sind in sehr gutem Zustand, perfekt abgerichtet, höchst wahrscheinlich neu Bundiert. Keinerlei Kerben oder ähnliches." Kerben vorhanden waren.

OK, es sind nur leichte Kerben die sich zum Teil wohl (noch) wegpolieren lassen, nur wenn jemand schreibt das die Bünde perfekt sind und das Griffbrett wahrscheinlich neu bundiert wurde gucke ich doch etwas sparsam wenn ich das Gegenteil entdecken muss...

c3.jpg



So, Brücke etwas tiefer gesetzt, die Saiten (ich nehme erstmal die Saiten die aufgezogen waren zum Testen) jetzt von hinten durchs Tailpiece nach vorn durchgezogen. Saiten gestimmt und Oktavreinheit geprüft, erst mal gucken was nun passiert.

Und, was soll ich sagen: Das war des Rätsels Lösung! Nach dem Aufziehen der Saiten auf die "herkömmliche" Art klang sie völlig anders. Zwar auch noch hell und nicht ganz so brilliant und warm wie ich es mir erhofft hatte, aber dieses flache und kastrierte ist zwar nicht ganz, aber fast weg!

Allerdings ist sie mir irgendwie auch noch ein wenig zu kalt vom Klang her, sollte es daran liegen das sie einen Ahorn- und keinen Mahagonihals hat? Oder sind es die PU's? Ich weiss nur wie Les Pauls mit Mahagonihals klingen, ich hatte noch keine mit Ahornhals in der Hand. Und dieser leicht muffige Unterton ist auch noch da, Shit!

Aber ich bin ja schon mal einen Schritt weiter, gut. Hm. Die Haltebolzen des Tailpices lagen voll auf dem Gitarrenkorpus auf, sie waren bis zum Anschlag festgezogen. Das hatte ich auch erstmal so gelassen. Ich kann ja mal versuchen den Winkel in ganz kleinen Schritten zu verändern um dann mal zu hören ob und wie sich Ton und Klang verändern. Ich drehe also die Haltebolzen jeweils einen ganz kleinen Tick raus, stimme neu und teste. Und auf einmal, ich brauchte gar nicht lange zu versuchen, wird der Ton plötzlich irgendwie "freundlicher".

Er ist jetzt nicht mehr ganz so hell, der Ton ist wärmer, runder, in sich stimmig. Es fehlt da jetzt nichts mehr, toll! Zwar etwas mehr Höhen als wie ich es gewöhnt bin, aber das kann am Ahornhals liegen, auf jeden Fall gefällt mir das was ich da jetzt höre schon mal sehr gut.

Nur das leicht muffige ist noch geblieben, Mist. Hm, wie alt mögen die Saiten wohl sein? Also wieder runter damit und einen neuen Satz 10er D'Addarios aufgezogen, gestimmt und auch gleich die Saitenlage endgültig eingstellt (von Bundstäbchenoberkante 12. Bund bis Unterkante E-Saite = 1,4 mm, und, es schnarrt nichts, super bespielbar, damit hätte ich gar nicht gerechnet, klasse!):

c4.jpg



Tja, das muffige waren die Saiten, das ist jetzt, bis auf einen ganz geringen Anteil, fast ganz verschwunden und einen Tick brillianter ist sie auch noch geworden, klasse! Sie hat zur Zeit zwar generell etwas mehr Höhen als z. B. die Epi LP's die ich kenne aber der Sound gefällt mir so wie er jetzt ist schon mal bestens.

Und ich denke in absehbarer zeit werde ich die PU's noch mal tauschen, dann dürfte das letzte bisschen an "Mumpf" auch noch verschwinden (sie hat zur Zeit jedenfalls nicht mehr "Mumpf" als eine Epi LP mit den Standard-PU's).

Fazit:
Allgemein gilt also, es ist nicht alles Epiphone was glänzt bei den Les Pauls. Es sei denn dem Besitzer ist es extrem wichtig das Epiphone auf der Kopfplatte steht und auf der Trussrod-Glocke Gibson, und das in möglichst großen Buchstaben wenns geht bitteschön *schmunzel*.

Wem es wie mir vollkommen wurscht ist was auf der Kopfplatte für ein Herstellername steht bekommt für weniger Geld oft eine gute gebrauchte Les Paul Kopie die qualitativ und von der Bespielbarkeit besser als eine Epi ist. Und mit entsprechenden PU's vielleicht sogar eher näher am Klang des Originals ist als eine Epiphone mit Austausch-PU's.

Und speziell für die Cheri Les Pauls gilt: Solltest Du eine Cheri Les Paul Standard oder Custom bekommen können lohnt sie als Alternative zu einer Epi LP auf jeden Fall.

Was vielleicht nicht jedem liegt ist der etwas dünnere Hals und das etwas mehr an Höhen, aber diese hatten die damals so gebauten Originale auch. Ich glaube die Gibsons für z. B. Zakk Wylde werden ebenfalls aus Mahagonikorpus mit Ahornhals gebaut, ist halt die Frage was einem persönlich gefällt.

Was man bekommt ist auf jeden Fall eine Gitarre mit sehr hoher Verarbeitungsqualität (von den Mechaniken und den evtl. pfeifenden PU's vielleicht einmal abgesehen).

Dafür hat man aber eine ansonsten qualitativ hochwertige Les Paul Kopie mit echtem! Mahagonikorpus sofern man da Wert drauf legt und einem die Gitarre dadurch nicht zu schwer ist, die ich persönlich vom Gesamteindruck her auf jeden Fall mindestens eine Stufe höher als die entsprechenden Epiphone-Modelle einordnen würde.

Und es lohnt in jedem Fall das Geld für neue Mechaniken und evtl. andere PU's zu investieren. Wenn Dir also mal eine Chery/Chevy/Cheri-Les Paul über den Weg läuft, zugreifen!

Zum Abschluss noch ein paar Bilder wie sie jetzt nach der Renovier- und Einstellaktion aussieht (leider wieder als Block weil sonst die Forensoftware wegen zuviel einzelner Images meckert) in folgender Reihenfolge: 1. Hier wirkt gerade das Griffbrettöl ein, 2. Die Kopfplatte, 3. Wirklich sehr sorgfältig verarbeitet, 4. Fertig geputzt und gewienert):

c5.jpg



Und zum Schluß in der Gesamtansicht:

c6.jpg
 
Eigenschaft
 
Also bei dir ist das Teil jetzt gelandet - herzlichen Glückwunsch! :great:
 
super review und schöne gitarre :great:

darf man fragen wieviel du gezahlt hast?
 
Sicmaggot08 schrieb:
super review und schöne gitarre :great:

darf man fragen wieviel du gezahlt hast?
Sicher, warum soll ich ein Geheimnis daraus machen: Der Verkäufer wollte 340 Euro, ich habe 275 inkl. Versand bezahlt.
 
HÜBSCH :great:
und wenn se klingt!
was will man mehr:confused:
 
schöne gitarre+review hätt ich mir beinah auch gekauft...geld war aber a weng knapp hätt aber nicht gedacht das er soweit runtergeht viel spaß damit
 
Also bei dem Monster-Review konnte ich meinen Vormittag richtig genießen :great:

Ist wohl eine der umfangreichsten Reviews, die ich bisher hier gelesen habe... und man muss sagen: Informativ, interessant und spannend ;)

Wer braucht da noch Romane...

Also die Gitarre sieht sehr schön aus, und wenn sie dann auch noch nach deinen Wünschen klingt, dann ist es doch das Schnäppchen schlechthin :great:
 
NorthWalker schrieb:
Sicher, warum soll ich ein Geheimnis daraus machen: Der Verkäufer wollte 340 Euro, ich habe 275 inkl. Versand bezahlt.
Super Gitarre und richtig gutes Review :great:
Bei Epiphone Gitarren ist das wirklich so ne Sache ich habe zwar Glück gehabt(Epi SG-400 CH) aber das ist immer verschieden,habe ja auch angetestet...Aber jetzt bitte keine Diskussion im Thread hier da gibts nen extra Thread zu :rolleyes:
 
Nettes Review... Nur zwei Sachen sind zu bemängeln: 1. Die Gibson Gitarren hatten in den 70 (Norlin-Zeit) Ahorn Hälse, ja aber die Original (damit meint man die Zeit von beginn der Produktion bis zur Einstellung) hatten Mahagoni Hälse 2. Ist (wenn ich mich richtig erinnere) deine aus dieser Zeit wo die Qualität langsam abgenommen hat. Davor hatten sie nämlich noch die Lawsuite Kopfplatten und Bodies...

MfG
 
FarinU schrieb:
2. Ist (wenn ich mich richtig erinnere) deine aus dieser Zeit wo die Qualität langsam abgenommen hat. Davor hatten sie nämlich noch die Lawsuite Kopfplatten und Bodies...

MfG
Ja, das mit der Kopfplattenform stimmt. Das war in der Phase als die Firma noch Chery hiess und meines Wissens nach nur für relativ kurze Zeit so, die Form wurde dann auf die die meine auch hat abgeändert.

Das hatte aber noch nichts mit abnehmender Qualität zu tun (schlecht sollen sie erst in der letzten Hälfte der 90iger geworden sein, was der Firma dann letztendlich ja auch nicht besonders gut bekommen ist) sondern lag wohl eher daran das die Les Paul Kopien nicht lizensiert waren und es dann Ärger gegeben hat. Aber damit hatte diese Firma ja wohl Erfahrung (Fender, Chevrolet...)
 
Chevy war die Hausmarke von GeWa (Georg Walter) einem Zubehörhändler aus Mittenwald. Die Gitarren wurden allesamt in Korea gefertigt, aber durchaus mit besseren Materialien und Verarbeitung als vergleichbare Gitarren aus Japan. Seinerzeit war es so, dass Fenix in Sachen Billiggitarren den Markt dominierte. Chevy versuchte denen natürlich kräftig in die Suppe zu spucken. Was leider Gottes nie so richtig funktionierte.
Hinzu kam dann noch der Ärger mit der Namensgebung. Seltsamerweise lies die Verarbeitung mit dem Namenswechsel stark nach. In den letzten drei Jahren schickte ich fast jede dritte E-Gitarre mit Verarbeitungsmängel wieder zu GeWa zurück. Die Konsequenz des Herstellers war dann auch irgendwann mal klar. Sie kündigten den Vertrag mit Cheri und nahmen sich stattdessen Cort ins Programm, die man bis heute noch bei denen bekommt.


Schön das sie dir gefällt NorthWalker, macht mich froh, da daß mit dem versand ja ein wenig dumm gelaufen ist, aber nun gut....


Viel Spaß weiterhin....!

 
Hallo an alle,
ich will hier nun auch mal meinen Senf dazugeben und mitteilen, daß ich ne Chevy Les Paul Custom habe. Es war meine erste E- Gitarre, und zwar zum Preis von damals 1000 Mark. Es ist immer noch meine Hauptgitarre.

Das einzige, was ich ausgetauscht habe, sind die etwas matschigen Pickups und zwar sitzt am Hals jetzt ein Rockinger PAF-ect, der echt zu empfehlen ist. Am Steg sitzt nun ein Gibson, dessen Bezeichnung ich schon seit Längerem nicht mehr weiß. Die Elektrik ist auch mit diesen Anti-Höhen- Weggeh- Kondensatoren ausgestattet, sehr geil.
Es ist zu sagen, daß die Gitarre die Originalform hat, daß heißt auch Cutaway und Kopflplatte haben die Gibson- Form. Der Hals ist allerdings wohl auch etwas dünner (reine Vermutung, da ich noch nie ne orig. Les Paul gespielt hab) und besteht, glaube ich, aus Mahagoni.
Woraus der Korpus ist, ist nicht ersichtlich, auf jeden Fall ist die Klampfe schwer.

Die Verarbeitung hat Mängel, also es gibt Kanten am Binding/Korpusübergang, der Lack überm Korpusbinding weist Bläschen auf und im Halsbinding ist irgendwie ne Kleine Kerbe reingesägt. An den Bünden gibts aber nix zu meckern, außer, daß sie leider mit der Zeit schon ordenlich runtergespielt sind :( .

Die Bespielbarkeit ist aber echt gut, die Mechaniken funktionieren auch zufriedenstellend.
Sie tönt fett. Auch schon mit den alten Tonabnehmern. Ich denke, das ist der Les Paul Sound, weiß es aber aus oben genanntem Grund nicht genau. Aber das Sweet Child O Mine Intro hört sich damit schon ganz gut an :great: .

Viele Grüße
Matze
 
Die Gitarre sieht aus wie meine. Einzige Unterschied: Meine ist von Chevy. Habe sie Anfang der 90iger für unter 800€ als Ausstellungsstück gekauft. Wollte lieber ne weisse haben. Bis heute wusste ich überhaupt nix von der Gitarre. Eine Gibson habe ich noch nie gespielt, deshalb kenn ich keine Unterschiede. Werde demnächst noch Fotos von meiner hier reinstellen. Gruß.
 
Warum kommt mir das bei meiner Chery Strat mit den Mechaniken so bekannt vor :rolleyes:
Bei mir brökeln auch diese Gummis auseinander. Und die Pickups sind auch muffig :D Aber das Holz klingt schon mal gut, wenn ich es mit einer Pacifica vergleich und die Bespielbarkeit is top
 
wow, ja, gefunden (Dank eines Hnweises von einem freundlichen User aus einem anderen Forum)

Ich habe so ein Teil vor ein paar Tagen erstanden, in ziemlich lieblos behandeltem Zustand, aber weitestgehend intakt im Grunde.
Die Picks pfeifen übrigens auch nicht, allerdings scheint der Vorbesitzer sie gewachst zu haben.
Die Tuner-Probleme sind hier ähnliche.
ein ziemlicher Glücksgriff würde ich sagen, ich habe sie angefasst und trotz verstellter Bridge und ausgelaufenem Wachs hatte ich sofort ein gutes Gefühl bei ihr. Der Hals liegt mir sehr, wahrscheinlich genau deshalb, weil er so untypisch ist, ich bin ansonsten kein LP-Fan ...
Das Gewicht ist allerdings wirklich sehr gewöhnungsbedürftig, aber man wird mit einem sehr satten und süßen Ton belohnt, das stimmt schon.
Briefmarkensaitenlage kein Problem!
Die Poties sind bei mir übrigens nicht ganz so wertig wie beschrieben, eher so die Sorte "on/off", da werde ich sicher noch mal ran müssen.

Ansonsten: absoluter Glücksgriff für den Preis, den ich bezahlt habe:great:
eine feine LP-Erfahrung.
 

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der eingeleimte Hals ist aus Ahorn wie bei den frühen Gibson Les Pauls
das Netz merkt sich ja alles, deshalb trotzdem noch mal ein Beitrag dazu (und weil die Bilder im review leider eh nicht mehr zu sehen sind :( )
... auch wenn die Katalogangaben nicht alle verlässlich waren, die VC
hatte vermutlich einen Mahagoni-Hals (die Angabe Solid Maple für den body im letzten Katalog halte ich allerdings für einen schlichten copy/paste-Fehler :D )

Die Angaben zur Marke sind inzwischen gut durchrecherchiert im https://www.musiker-board.de/threads/der-chevy-chery-cheri-user-thread.206290/ zu finden (und weichen doch etwas ab von den Ergebnissen hier ;) )


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und weil die Bilder im review leider eh nicht mehr zu sehen sind

Aber es gibt noch mehr davon:

P1010033.JPG


Ich hab sie Anfang 90er neu gekauft. Sie ist eine von 2 Gitarren die ich nie weiterverkaufen werde.
 
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