Auswahl an Zildjian Orientals.

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Limerick
Limerick
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Die Oriental-Familie

Grüss euch, werte Drum-Kollegen!


Ich habe mich entschieden, ein kleines Review über die Oriental-China- und -Splashfamile zu schreiben, da sich seit geraumer Zeit das ein oder andere Exemplar dieser Zildjian-Linie in meinem Besitz befindet.

Und zwar beinhaltet das Review Erfahrungsberichte zu folgenden Produkten:

  • Zildjian Oriental Trash Splash 11" / 28 cm
  • Zildjian Oriental China Trash 12" / 30 cm
  • Zildjian Oriental China Trash 16" / 40 cm
  • Zildjian Oriental China Trash 20" / 51 cm

Oriental China Trash in 20".

Mein erstes China, welches an meinem Set hing, war ein Zildjian Z-Custom China, ebenfalls in 20 Zoll. Ein sehr rauhes und vor allem extrem lautes China, welches sich in jeder Musik durchzusetzen vermag und - wer hätte das gedacht - auch fein angespielt eine definierte Chinaatmosphäre von sich gibt.
Mit der Zeit dann aber begann ich, bei diesem Becken die klangvolle, bauchige und füllende Grundcharakteristik eines Chinas etwas zu vermissen. Es verrichtete seinen Dienst zwar wunderbar als durchsetzungsfähiger Begleiter in Chinabeckenform, begann aber trotzdem, über das laute Fauchen und Zischen hinaus weiter zu suchen.

Das Oriental China Trash, ebenfalls in 20 Zoll, was sich wenig später zum Z-Custom China dazugesellte (bei mir beides zur Rechten aufgehangen), definierte für mich nach langem Antesten in verschiedenen Grössen und im Vergleich mit verschiedenen Linien verschiedener Hersteller genau das, wonach ich gesucht hatte. Wenn man über die Preishürde von knappen 300 Euros hinweg ist, darf mein ein wirkliches Traumbecken sein Eigen nennen. In einem Brilliant-Finish mit makellos gravierten Schritfzügen in rot und einer dezenten Hämmerung verspricht es nicht nur einiges, sondern hält es auch!

Beim vollen Durchschlag auf (nicht über) die Bogenkante des Beckens spaltet sich der Sinneseindruck in zwei: Einerseits ist man erstaunt über die sofortige Ansprache und das temperamentvolle Entfalten einer unglaublichen Klangcharakteristik, andererseits ist man erschrocken darüber, wie butterweich der Stick von der Hand geführt in's Becken gleitet und die Bronze durchbiegt.
Das eine setzt das andere voraus: Das China Becken wurde "Thin" geplättet und bearbeitet. Es handelt sich um ein seidenweiches Becken, welches auch so angespielt werden will. Trotz des Durchmessers eines guten halben Meters drischt man bei falscher Technik und unangepassten Kräfteeinsätzen auch so ein Becken innert wenigen Tagen durch.
Die Grösse und die Tatsache, dass ein China meist mit Snare oder anderen Gerätschaften für einen dekadenten und kräftigen Effekt sorgen sind keine Freikarte, unkontrolliert auf das China einzuschlagen. Die samtweiche Resonanz, welche einem durch den Stick in's Handgelenk fährt erwartet nämlich auch auf der Spielerseite einen eher gepflegten und bewussten Einsatz dieses Bronzestücks.
Ganz so samtweich sieht es bei der Klangentfaltung hingegen dann nicht mehr aus. Das Becken, so beschreibe und empfinde ich das mal, setzt seine gesamte Lautstärke knapp in den ersten zwei Dritteln der Zeit nach Anspiel mit einem Stick frei. Das Volumen ist extrem schnell vorhanden, vor allen Dingen dann aber aussergewöhnlich laut, sphärisch und hallend und klingt nach Anschlag direkt wieder ab. Dem übriggebliebenen Drittel nach der Entfaltung würde ich ein blechernes Surren und Ausklingen zuschreiben. Das Becken schwingt durch das papierdünne Finish enorm schnell und hallt dadurch auch sehr lange aus, was zwar nicht immer erwünscht ist, aber in einer relativ leisen Lautsärke erfolgt.

Trotz dem das Becken schnell, forsch und laut anspricht würde ich den Klangcharakter eher als dunkel und gleichzeitig etwas mystisch bezeichnen. Und genau das ist auch die Tatsache, die mich einerseits unerwartet erschrocken, andererseits aber auch zum Kauf bewogen hat. Nicht umsonst trägt die Linie, die bei Zildjian unter den FX-Cymbals zu finden ist, das Kürzel "Oriental".
Perfekt zur Geltung kommt das China nach Fills mit Floortoms, welche satt und tief gestimmt sind, zusammen mit einem Anschlag auf der Snare. Das Becken fügt sich harmonisch in die unteren Klangspektren der Floortoms ein und schliesst Fills mit diesen kreischend, aber dennoch unterschwellig und sehr kontrolliert ab.
Das Becken kommt vor allem dann sauber bei unserem Gehör an, wenn wir dazwischen noch eine Art Filter einbauen (Mikrofoniert oder per Gehörschutz). Beide dieser Varianten filtern das etwas störende, singende Nachhallen heraus und erlauben es auch, das China in dieser Grösse voll anzuschlagen. Bei Liveauftritten greife ich persönlich lieber auf kleinere Alternativen zurück, welche mir nicht ganz so laut in's Ohr zischen und auch als Ride benutzt nicht so stark hallen
Denn auch hier gilt: Direkt am Ohr (ohne Schützer, Kabine oder durch mikrofonierte Abnahme und / oder Kopfhörerkombi) angespielt eignet sich das Becken meiner Ansicht nach eher schlecht als Ride oder roadtaugliches China am Set. Dafür ist es einfach viel zu grell und zu laut.
Bei feinem Anspiel (was dadurch dann erzwungen wäre) entwickelt sich aufgrund der Grösse noch nicht der volle Chinacharakter, sondern lediglich ein schepperndes und blechernes Mitsingen was stört. So ist es meiner Meinung nach empfehlenswert, bei kleineren Auftritten in Bars, Restaurants, Museen, Schulen oder sonstigen eher kleineren und akkustisch etwas harten Gebäuden kleinere Alternativen (derselben Linie) in 14" oder 16" mitzunehmen. Diese nämlich muss man weniger stark anschlagen, so dass sie bereits voll klingen und belasten das menschliche Gehör weniger. Allgemein klingt für mich der Chinacharakter (zumindest beim 20 Zoll-Becken) durch Kopfhörer vorteilhafter und angenehmer durch als live. Dafür ist es einfach zu grell, zu laut und zu nachhallend. Nicht umsonst ist es in der Rockmusik häufig anzutreffen. Einerseits, weil es einfach ein wunderbares China mit unverkennbarem Sound ist, es aber andererseits laut genug ist, um sich gegen lautstarke Kontrahenten durchzusetzen.

Fazit: Das China Trash in 20" ist ein sehr warmherziges und lautes China, was sich perfekt in eine bereits laute aber umfangreiche Umgebung eingliedert und diese mit einem sehr warmen und dunklen Klangteppich untermalt, der sich aber chinatypisch schnell und explosiv entwickelt und absolut hochwertig in das Gesamtbild einfügt. Es sorgt für einen professionellen Chinasound mit einer dunklen aber sehr klaren und chinatypischen Atmosphäre, welche unvergleichlich und einzigarig auf dem Markt ihresgleichen sucht. Abstiche und/oder Umentscheidungen muss man meiner Meinung nach dann machen, wenn man:
  • Ein absolut Preiswertes China haben will.
  • Nicht so viel Budget zur Verfügung hat (300 Euros sind ne Menge Geld)
  • Ein mildes und nicht so duchsetzungsfähiges und lautes China sucht (dann eher kleinere Grössen wählen!).
  • Eher kleinere Auftritte in engeren Räumlichkeiten und eher feiner Musik spielt.
  • Ein eher weicheres und leises Beckensetup besitzt (auch hier dann auf kleinere Grössen zrückgreifen) und das China nicht hauptsächlich benutzt, um es "durchzuschlagen".


Zidljian Oriental China Trash in 16"

Wenngleich aus der selben Serie, zeigt sich das Oriental China mit einem Durchmesser von lediglich 11 Zentimetern weniger bereits ganz anders als sein vier Nummern grösserer Bruder (wo sich lediglich noch das 18er China dazwischen in's Sortiment einfügt). Obwohl man das Gefühl hat, den sphärischen und allumfassenden, dunklen Charakter der 20-Zoll-Nummer übertragen zu können, zeigt sich das 16er China in seiner Klangfarbe viel greller und vor allem fauchiger.
Gerade im Vergleich mit dem 20er bietet es viel weniger Bauch und fügt sich eher in die obertonreichen und grellen Klangsprektren ein, was es aber mit einem unverkennbaren Chinasound kombiniert und harmonisch vermeiden kann, unvollendet zu klingen. Trotz der eher kleinen 16 Zoll entwickelt das Becken eine beachtliche Eigendynamik und verdankt dem ebenfalls "Thin"-Finish eine unverblasste und klare Ansprache, welche sich ähnlich brachial wie die grösseren Brüder entfaltet. Ich für meinen Teil hätte mir aber gewünscht, dass man bereits das 16er paperthin hergestellt hättet. Warum?
Trotz des Thinfinishs und der noch nicht zu den kleinen Chinas zählenden Grösse von 40 Zentimetern schafft es das Becken meines Erachtens nicht ganz, den Schlag eines Sticks in sich aufzunehmen und (rein) mit erwünschtem Klang zu reflektieren. Das 16er liegt gerade im Vergleich zum 20er etwas härter und unflexibler auf der Hand, was einerseits dazu führt dass es je nach Anschlag und Härte unkontrolliert auf dem Beckenfilz herumspringt, und andererseits feingeschlagene Sizzles und Ghostnotes nur bedingt in sich aufnimmt und dadurch etwas blechern klingt. Gerade, wenn man es fein "ridet" könnte man den Eindruck bekommen, dass man es mit einem Medium-China zu tun hätte, was in dieser relativ geringen Grösse nicht richtig ausschwingen könnte.
Trotz all dem bringt man das Becken bei normalem Anschlag ohne weiteres zum Klingen, was wiederum jedes Mal ein Lächeln abverlangt. Oriental-China-Trash typisch darf man eine unvergleichliche Atmosphäre geniessen welche durch die freundliche Ansprache und die grelle Entfaltung auch als übergrosses Splash angespielt werden darf. Das Becken eignet sich denke ich gut für kleine bis normal Grosse Gigs, in welchen man sympathisch und chinatypische Akzente setzt, ohne den Klangteppich zu durchbrechen oder unterzugehen.
Gegen oben hin stösst es dann hingegen schon bald wieder an seine Grenzen, was die Lautstärke betrifft. Wer es als vollwertiges China aber nicht als Powerchina einsetzen will wählt denke ich lieber die 18er Variante. Es sei denn, es handelt sich nur um Akzente im Funk, Pop oder Poprock. Dort dürfte es am besten aufgehoben sein. Spielrerisch am besten aufgehoben sehe ich es als Akzent im Kontrast zu Splashes. Es drückt nicht zu kräftig, darf aber vor allem mit spannenden HiHat-Figuren als vollwertiges Chinabrüderchen eingesetzt werden, welches dort Masstäbe in der Lautstärke setzt. Auf der Ebene von 17er oder 18er Crashes hingegen hat es meiner Ansicht nach bereits nichts mehr zu suchen, da die Oriental-Chinas zwar durchdringend, aber eben nicht fauchig genug sind, um sich mit Crashkontrahenten gleichzustellen. Genau wie sich auch das 20er China eher und besser zu tiefen und nicht so lauten Floortom-Figuren oder Unisolo-SnareChina-Kombis gesellt, passt auch das 16er besser in Spielereien als in die Szene eines vollwertigen Rock-Chinas.
Zudem ist auch hier, vor allem was Herren mit verbesserungswürdiger Spieltechnik oder dem Drang, ab und an mal einen zu setzen anbelangt, dringend von abzuraten! Das steckt das feine China nämlich nicht unbegrenzt weg und wird dann auch schon bald das zeitliche segnen.

Fazit: Für gute 200 Euros spielt man zwar ein teures, dennoch aber preiswertes und vor allem hochklassiges Chinabecken. Oriental-Typisch weich gibt sich die Klangcharakteristik und passt vor allem auch aufgrund der Grösse an kleinere Gigs, um Akzente und Einschübe zu setzen. Es entfaltet sich grell, schrill und weniger dunkel als seine grösseren Brüder und macht im dazu passenden Einsatzgebiet von eher softerer Musik das Wettrennen vorne mit. Universell eingesetzt eignet es sich bei leichtem Anschlagen als spritziges Splash-China mit etwas mehr Volumenreserven, als etwas schärferer Akzent im Konter mit kleineren Splashes und HiHatfiguren und natürlich auch als Blickfang mit der Snare zusammen als Einschub. Im Grossen und Ganzen ein gelungenes Chinabecken mit unverkennbarem Klang, chinatypischen und grell-mediumweichen Zügen und sehr grossem Einsatzgebiet von Country über Pop bis Poprock. Abstriche und Umentscheidungen müssen Interessenten machen, die:
  • Auf's Budget achten müssen.
  • Gerne / ab und zu mal etwas fester zuschlagen.
  • Ein eher lautes Set und laute Becken spielen.
  • Ein weich-ansprechendes China in dieser Grösse suchen.
  • Und / Oder es gerne als weiche und sanfte Ghostnotes oder Ride benutzen wollen.


Oriental China Trash in 12" und Oriental Trash Splash in 11"

Wo wir schliesslich bei den beiden kleinsten Vertretern dieser Minifraktion hier angelangt sind, nehme ich diese Brüderchen auch gleich zusammen, da sie sich erstens im Spiel wunderbar ergänzen und sich auch wunderbare Vergleiche anstellen lassen.

Als Besitzer des so aufgeführtes Gesamtpakets von 300 Euros (130 Euros für das 11er, 170 Euros für das 12er) darf man eine wunderbare Kombi von Effekten und musikalisch höchst-interessanten Splashcharakteren sein Eigen nennen.
Wo sich beim 16er China im Vergleich zum 20er ein eher metallerner, kühler und singenderer Klang breitmacht, sind wir beim 12er China Trash bein den Ursprüngen des Chinasounds angelangt. Das kleine Becken entfaltet seinen Chinasound bei kleinster Berührung vollends und klingt auch nach unterschiedlicher Anspielstärke nie blechern, reserviert oder singend.
Bei leichtem Anschlagen macht sich ein helles, sympathisches Chinaklingen breit, ohne dass es sich noch nicht voll entwickelt hätte. Der Stick wird butterweich über die Kante geführt und das Becken springt splashig in seiner Halterung umher. Es verbindet atemberaubend den spritzigen Klang eines Splashes mit den typischen Klangeigenschaften eines Chinas, einfach unglaublich fein und schrill. Es klingt butterweich ab und singt nur sehr schwach nach.
Bei voller Beanspruchung (will heissen, normales splashverhältnis-mässiges Anspiel) darf es sich dann voll entfalten.
Beim anspielen merkt man, dass man es mit einem sehr weichen und sanften Becken zu tun hat, was einem sofort unter dem Stick entweicht und in ein Miniatur-Kreischen ausbricht. Der Klang ist zwar sehr hoch und typisch China, aber enorm kontrolliert und sehr kurz wie auch impulsiv! So stellt man sich ein China-Splash vor. Kurze, knackige Ansprache und gleichzeitig aus so feiner und weicher Bronze hergestellt, dass sich das Becken auch bei feinem Anspiel voll entfalten kann. Trotz seiner feinen und weiche-schnellen Ansprache ist das Becken laut genug, um ohne Probleme auch mal fein mit Snare zusammen angespielt zu werden. Das verdankt es dem Chinacharakter, welcher sich auch als Becken in Splashgrösse noch hervorzuheben weiss.

Kombiniert mit dem 11er Trash-Splash ist die Sammlung dann komplett. Am beeindurckensten ist wahrscheinlich, wie fein und vielfältig man die beiden zum harmonieren bringen kann. Obwohl ich persönlich nur zwei Splashes und daher Minieffekte besitze, habe ich mit dieser Kombi völlig ausgedient. Das Trash-Splash müsste, wenn es das Becken nicht schon gäbe, unbedingt erfunden werden.
Hier fällt im Vergleich mit anderen Splashes vor allem auf, dass trotz der Eigenschaft als Splashbecken noch der Weiche und spritzige Charakter der Oriental-Serie durchdringt. Wo andere Splahses schon wieder singend klingen, weil sie entweder zu dick oder zu träge sind, springt dieses Becken am Beckenarm umher und bereitet jedes Mal auf's Neue eine Riesenfreude, wenn man es anspielt. Es vereinigt den typischen Splashcharakter mit einer feinen Note des verschwommenen Chinasounds und kann sich, gerade im Vergleich zum China-Trash aber klar als Splash hervorheben, ohne aber zu klar zu wirken. Einmalig angespielt setzt es sich spritzig und kurz in den Raum, bevor es sofort wieder abklingt und kaum nachklingt. Das macht es vor allem bei impulsivem HiHat-Spiel sehr interessant, die beiden Becken einzusetzen. Wenn das Splash oder das China angespielt werden, so können auch gleich darauf folgende Ghostnotes auf der HiHat oder der Snare vernommen werden, da die Becken wirklich nur in ihrem vorgesehenen Zeitraum klingen, dort weich explodieren und danach wieder abklingen.
Ein artenreiches Zusammenspiel, ohne dass dabei aber das Splash die Rolle des Chinas übernimmt und umgekehrt. Obwohl beide aus der gleichen Serie stammen und auch das Splash im Vergleich zu anderen Splashes recht trashig klingt, teilen sie sich die Aufgaben als Chinaeinwurf in Splashmanier und Splashakzent als Gewohntes wunderbar, ohne sich in die Quere zu kommen. Das macht zumindest keines der Becken in dieser Kombi überflüssig.
Gerade die kurze und spritzige Ansprache und das schnelle Abklingen machen Spass, wenn sie immer wieder abwechselnd oder auch einzeln mehrmals in Folge angespielt werden und sich jedes mal wieder ihr Klang entfaltet.
Auch hier gilt es zu erwähnen, dass die Becken extrem fein und weich (paperthin und thin) gefertigt sind, sich aber genau dies total sympathisch auswirkt: Beim Anspielen entweichen die Becken genau so samtweich unter dem Stick wie sie auch klingen. Besonders angenehm ist es, dass sie beispielsweise Wirbel auf einem einzelnen Becken oder auch schnelle aufeinanderfolgende Doublestrokes schlucken und als Creschendo wiedergeben. Einzelschläge in einem Wirbel beispielsweise verschmelzen ineinander und zu hören ist lediglich ein kurzes, prägnantes rauschendes Ansteigen der Lautstärke, was sich in einem spritzigen Endspiel wiederfindet. Obwohl die Becken sehr dünn sind, eignen sie sich denke ich auch im Rock und für solche Leute, die gerne mal etwas fester zuhauen. Da sie so klein sind und sofort unter dem Stick entweichen glaube ich nicht, dass dem Becken da die Spannung im Wege stehen wird. Wichtig ist aber, dass man sie nicht festschraubt sondern frei schwingen und springen lässt. Denn auch nur dann hat man den vollen Klang.

Fazit: Alles in Allem schier unbegrenzte Möglichkeiten, die beiden Brüderchen einzusetzen, obwohl es nur zwei an der Zahl sind. Kreativ kombiniert lässt sich aus diesen zwei Akzent-Splashbecken enorm viel herausholen. Vorteilhaft auch, dass sie so schnell wieder abklingen. So könnte (abgesehen zwar von der gleichen Klangfarbe, die immer wieder erklingt) auch eines der beiden als Splash genügen ohne zu langweilen. Als Splash genügen könnte übrigens auch das China Trash 12" alleine. Obwohl es chinamässig klingt und den Chinacharakter mit Splashcharakter verbindet, hat man beim Anspiel eine Mischung aus fauchendem China und spritzigem Splash. Am vorteilhaftesten stelle ich es mir wirklich vor, wenn man China-Trashes in dieser Grösse mit Trash-Splashes aus diesem Sortiment hier unter- und miteinander kombiniert. Hier findet man eine faire und unglaublich vielfältige Auswahl an Akzenten, welche sich gerade in Kombi mit klaren und grossen Crashbecken (also auch im Rock und Metal) wunderbar einfügen. Eine Freude jedes Mal, eines der Becken anzuspielen!
Abstriche sind hier lediglich der Preis, der auch hier teuer zu Buche schlägt.


Ich hoffe, ich habe den ein oder anderen hiermit darauf aufmerksam machen können, das nächste Mal im Laden auch die "rote" Serie von Zildjian mal unter Augenschein zu nehmen. Meiner Meinung nach bilden die Becken mit nur sehr wenigen anderen Kontrahenten die Spitze der Effekt- und Splashpalette und sind es auf jeden Fall wert, angetestet und vielleicht gar gekauft zu werden. Bei Fragen stehe ich gerne hier oder auch per PM zur Verfügung.




Alles Liebe,

Limerick
 
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Passend zu den olympischen Spielen in China, zeigst du mal wieder deine Jahre lange Erfahrung mit diesem klasse Review. Super, Lim!
 
Super geiles Review! Da ich auf der Suche nach einem neuen China bin, kann mich sowas immer weiter animieren. ;)

Sehr gut!
 
Schönes Review Lim! Du hast vor allem die Klangfarben der "roten" Serie sehr schön in Worte gefasst. Ich finde es immer schwer Klänge zu beschreiben aber du hast das gut gemacht. Ich persönlich spiele ja auch das 12" China trash und daher kenne ich den Sound und er passt wirklich sehr gut zu deiner Beschreibung. Wenn ich in der Lage wäre ein so gutes Review zu schreiben, könnte ich etwas zum 18" schreiben, dann wäre die Oriental-Familie (seitens der Chinas) fast komplett. Ich denke das 18" verbindet die Vor- und Nachteile der beiden Anderen und fügt sich wunderschön in die Reihe ein. Es ist weniger laut und blechernd als das 20" aber dennoch durchsetzungsfähiger bei lauten Becken als der 16". Es kann sehr gut mit lauten Becken mithalten (bsp. Z-Custom) und hat auch einen wunderschön definierten china-trash Sound.

Also, nochmal: *thumbs up* für das schöne Review
 
Hi,
super Review, hab nur eine kurze Frage eignet sich das 11" Trash Splash deiner Meinung nach auch dafür nur mit der Hand angespielt zu werden?
Sorry für Necro Post.....
 
Hi,
super Review, hab nur eine kurze Frage eignet sich das 11" Trash Splash deiner Meinung nach auch dafür nur mit der Hand angespielt zu werden?
... uh, da überfragst du mich :):confused: Sitze gerade 230 km vom Set entfernt, kann dir das darum nicht gleich beantworten. Und, wie sich das anhören würde, weiss ich auswendig leider auch nicht. Ich kann dir aber eine Einschätzung geben, sobald ich dazu komme. Aus dem Stegreif würde ich aber mal behaupten, dass du dich da besser nach was Grösserem/Anderem umschauen solltest. Denke, dass das Oriental mit der Hand-angeschlagen kaum zu vernehmen ist.
Rein von der Grösse und der Beschaffenheit her dürfte es aber möglich sein, ohne dass man sich gross weh tut.

Aber, wie gesagt: Ich werd' nen Kleinen Erfahrungsbericht nachschieben!

Alles Liebe,

Limerick
 

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