AC 30 - Fender Hot Rod... oder doch Orange?

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Hallo,

ich suche einen neuen Amp der zu meinem Wunschmusikrichtungen passen soll. Ich spiele so Post-Punk ( erstes Arctic Monkeys Album ), Retro-Rock ( à la JET ) aber auch Blues ( Black Keys ) und suche dafür den "perfekten" Amp.

In meiner engeren Wahl sind der Vox AC30 CC2 sowie der Fender Hot Rod Deluxe. Allerdings überlege ich auch, mir vll doch den Orange AD30TC zuzulegen.
Nun die Fragen die ich mir stelle:

-Welcher Amp deckt die gewünschten Musikrichtungen am besten ab?
-Welcher Amp wäre für die einzelnen Musikrichtungen jeweils am besten geeignet?
-Sind die Preisunterschiede in dem Maße auch verhältnismäßig zur Leistung ( besonders im Bezug auf meine Soundvorstellungen )?
-hält der Orange überhaupt was sein Preisschild verspricht? ( habe keine brauchbaren Videos auf Youtube gefunden... )
-Außerdem möchte ich davor einige Overdriver einsetzen ( Fulltone Fulldrive2, MXR GT-OD ) - welcher Amp kommt mit denen am besten klar?
-wie klingen Phaser ( MXR ) und Tremolo ( EHX Pulsar ) über die jeweiligen Amps? ( also; ich kann mir nicht vorstellen das der Tremolosound beim Fender so gut klingen würde wie beim Vox - wegen den Doppellautsprechern im Vox, oder bin ich da auf dem Holzweg? )

Wichtig ist mir vor allem ob sich das mehr an Geld was ich für den Vox oder Orange ausgeben müsste überhaupt lohnen würde. Also ob man die 300 Euro, respektive 700 Euro überhaupt hört...

Hoffe auf Hilfe, hab mir schon viele Videos auf Youtube angehört aber kann keine Entscheidung treffen.
 
Eigenschaft
 
so, ich pick mal die fragen raus, wozu ich was weiß:
der fender hot rod harmoniert prächtig mit tretern - traumhaft, vor allem wie der verzerrer mag. allerdings sind die externen verzerrer auch nötig, denn die zerrsounds des hrd sind, nunja, geschmackssache... clean kann er deutlich besser - richtig gut. (erfahrungswert)

das mit den zwei speakern hat auf die verträglichkeit mit effekten keinen einfluss: es hängen zwar zwei speaker dran, aber der amp ist trotzdem mono. soll heißen aus beiden speakern kommt eh immer das gleiche raus, und damit fällt auch der vorteil raus. du bist insofern aufm holzweg, dass du stereosetups mit zwei amps/endstufen/speakern im hinterkopf hast.

bei den zwei speakern will ich auch noch hängen bleiben: wenn du von dem preisunterschied redest, solltest du beachten, dass der orange und vox jeweils 2x12" speaker haben, der fender nur 1x12". das ist insofern kein beinbruch, dass man an den noch eine zusatzbox anschließen kann, aber mit so einer relativiert sich der preisunterschied dann ziemlich weit wieder.

die ersten vier fragen, die du stellst, sind eigentlich nur subjektiv bewertbar. die drei amps sind alle für sich (wohl) nicht schlecht (ich kenn nur den hrd sehr gut, den vox ein bisschen und den orange im prinzip gar nicht), doch sie sind einfach vom charakter grundverschieden. auch hier gilt: teste sie einfach mal an und dann wirst du bei derart charakteristischen amps sicher einen favoriten finden.
 
Achtung subjektiver Tip: AC30!
Warum? Naja, weil: Bester Amp der Welt! :cool:

Ja ne, mal im Ernst: Alle drei sind sehr gute Amps, die auch alle für die Musikrichtung geeignet sind. Fahr doch mal in nen größeren Laden, nimm deine Treter mit und vergleiche die Amps direkt.

Was ich auch immer bedenken würde ist Folgendes: Der Grundcharakter des Amps setzt sich auch im Pedalbetrieb immer noch sehr deutlich durch. Wenn du einen wirklich authentischen Brit-Sound anstrebst, würde ich auch klar nen Amp mit britischem Grundcharakter empfehlen. Ich habe ne Box mit Greenbacks. Wenn ich meinen AC30 da dran hänge, ergibt das in Verbindung mit nem guten Zerrpedal fast schon nen Instant-Marshall-Sound. Das Fulltone Fulldrive2 dürfte nen sehr ordentliches Pedal sein. Ansonsten kann ich für Marshall-Sounds die MI Audio Crunch Box empfehlen, oder eben das teure aber extrem gut klingende Baldringer Dual Drive.

Den Orange AD30 habe ich leider noch nie gespielt, aber nach allem was ich gehört habe, dürfte es ein sehr geiler Amp sein.

Zum AC30 kann ich aber noch ein paar Worte verlieren..
Er macht auf jeden Fall höllisch Druck und Power, ist aber auch entsprechend schwer. Wichtig beim testen: Immer Master-Volume weit aufdrehen und dann vorsichtig den Treble-Boost Volume hochdrehen, bis die gewünschte Clean-Lautstärke erreicht ist. Nur wenn der Master weit offen ist, klingt der Amp wirklich gut. Irgendwie fängt er dann erst an, wirklich zu atmen. Dann klappts auch gut mit Pedalen.

Meine Standardtips zum AC30:
1. Alnico Blue Speaker testen. Machen den Sound einfach nochmal ne Ecke edler. Ist zwar Geschmackssache, viele AC30-Spieler landen aber auf kurz oder lang bei den Blues. Notfalls kann man die günstig in England kaufen und später irgendwann mal nachrüsten. Gibt aber auch gute und günstige Alternativen. Ich finde auch Greenbacks absolut genial am AC30, treiben ihn wie gesagt etwas in die Marshall-Richtung.

2. Nen werkseitiger AC30 CC2 kann mit Zerrpedalen schnell sehr schrill und harsch werden, klingt dann etwas nach Plastik. Es gibt aber die sogenannte Treble-Cap Modifikation, mit der man die Höhen bändigen kann und der Sound insgesamt runder wird. Absolut empfehlenswert ist die Mod vor allem, wenn man den Amp eben clean fährt und Zerrsounds mit Pedalen herausholen will. Wird übrigens auch von Amp-Guru Dirk Baldringer immer so empfohlen und klappt in der Paxis ganz hervorragend.

Naja, aber jeder hat andere Vorstellungen von seinem Wunschsound.

Also am besten in nen großen Laden fahren und selbst testen!

Gruß
 
ok, vielen Dank schonmal für die schnellen Antworten.

zu den Alnicos eine Frage: Ich habe mir überlegt einen Bulldog nachzurüsten, vor dem ich dann bei Aufnahmen das Mic stellen würde. Macht sowas prinzipiell Sinn und ist der Sound dann noch vertretbar, vll sogar besonders?

und zu den Tremolo, also ich meinte ob das dann voluminöser klingt wenn 2 Speaker vorhanden sind, aber deine Antwort gibt mir schon Aufschluss, danke :)

vll noch zu meinen Gitarren, ich spiele eine Fender Mex Standardt Strat und eine Epiphone Riviera sowie eine Gibson SG Special Faded. ( Der Harmonierung und des Endsoundes wegen vll relevant )
 
Fender HRD are good for clean sound and works good with overdrive effects.
Orange AD30TC are good for retro rock and for blues.Clean channel at higher volume became crunch, so forget clean sound on higher volume.
Vox AC30CC2 are good for clean and for blues (I change speakers to G12M25)You can play even rock, thanks to Master Volume.Vox AC30CC2 from china are one of the best VOX which are more reliable then many old one (which nobody want or like to repair).
If you have money buy all, if not, try before buy.And do not forget any tube amp are need more then 30 minuts to warming, if you wish to hear best sound from it.
Good luck.Zoran

It was dificult deside for me too, so I just buy them all.I like them all, but drive and more drive channel on HRD are very bad for my taste.This is just my epinion.
 
zu den Alnicos eine Frage: Ich habe mir überlegt einen Bulldog nachzurüsten, vor dem ich dann bei Aufnahmen das Mic stellen würde. Macht sowas prinzipiell Sinn und ist der Sound dann noch vertretbar, vll sogar besonders?

Jepp, macht auf jeden Fall Sinn!
Insbesondere, wenn man erstmal seinen persönlichen Traumamp gefunden hat, lohnt es sich, im Nachhinein mit verschiedenen Lautsprechern zu experimentieren, um eben nochmal das letzte Sahne-Häubchen herauszuholen. Und gerade Mischkombinationen können zu sehr feinen Ergebnissen führen. Problematisch wirds höchstens, wenn ein Lautsprecher deutlich lauter ist, als der andere (und dieser dadurch vielleicht etwas untergeht).

und zu den Tremolo, also ich meinte ob das dann voluminöser klingt wenn 2 Speaker vorhanden sind, aber deine Antwort gibt mir schon Aufschluss, danke :)

Zwei Speaker klingen immer etwas voluminöser als einer.
Das heißt aber nicht, dass nen 1x12 nicht auch reicht..

Apropros Volumen: Ich hatte vor dem AC30 nen Halfstack mit 4x12. Der Vox Combo klingt aber durch die offene Bauweise voluminöser und räumlicher, als die 4x12, die irgendwie doch nen relativ straighten Sound-Kanal nach vorn weg bläst.

Edit: Das Tremolo beim AC30 finde ich ziemlich geil, benutze es aber irgendwie recht selten. Die Hallspirale im AC30 ist so.. naja.. finde ich jetzt nicht so pralle. Da kann es sich langfristig auch lohnen, die gegen ne ordentliche Accutronics auszutauschen. Ne absolute Empfehlung für räumliche Clean-Sounds und Soli ist halt auch immer nen Delay im Loop. Aber das ist ja unabhängig vom Amp und macht sich immer gut. :)

Deine Gitarren klingen doch gut. Da dürftest du keine Probleme mit bekommen. Aber nen AC30 schluckt sowieso alles - aber im positivsten Sinne! Er ist nämlich alles andere als nen Gleichmacher. Dazu gibts hier nen ganz witzigen Thread: http://vintageamps.com/plexiboard/viewtopic.php?f=2&t=85504
Ist übrigens auch nen sehr feines Board. Da findest du auch nen Forum für Orange Amps. Und die Ami's sind was Guitar-Gear angeht alles andere als inkompetent!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab meinen HRD gerade abgegeben weil ich für "Post Punk" einfach nichts gescheites aus der Kiste rausholen konnte. Habs mit Röhrentausch versucht, BIAS heißer einstellen lassen... alles ohne den erhofften Erfolg. Keine Frage, der HRD ist ein arschgeiler Amp aber für meinen Geschmack hats nicht gepasst.
Hab mir jetzt einen Laney VC30 112 zugelegt den ich über eine 2x12 Box spiele und siehe da: Die Sonne geht auf. Vielleicht solltest Du dir den noch mal ansehen.
 
Zwei Speaker klingen immer etwas voluminöser als einer.
Das heißt aber nicht, dass nen 1x12 nicht auch reicht.
hab auch nie was anderes behauptet - fakt ist nur (und darauf wollte ich aus), dass so ein weiterer speaker mit box darum neu 100€ oder mehr extra (ich lass mal extreme discounterangebote außen vor) kostet, die man halt bei der mehrfach erwähnten preisdifferenz miteinbeziehen sollte - dann ist der hrd im direkten vergleich zum vox nicht mehr so günstig. die deville-version des hot rods kostet, allerdings mit 60W dann (was baulich und preislich nur sehr wenig ausmacht), in der 2x12"-version fast 850€.
 
mmh, am ende mal wieder geschmacksfrage. man sieht die von dir genannten bands ja auch mit verschiedenen amps auf der bühne...

mein eindruck: der hotrod ist ein guter bis sehr guter cleanamp, aber verzerrt ist er eine niete. mit vorschaltpedalen harmoniert er gut, bekommt man auch nette sachen hin. aber man muss ihn dafür schon richtig einstellen. im großen und ganzen klingt er sehr voluminös und laut, macht im cleanen wie gesagt eine super figur, auch schön vielseitig.
meiner meinung nach ist der ac30 aber vielseitiger und lässt sich schneller einstellen. normalchannel...naja, da is nix mit einstellen, dafür tone pur. gitarre->amp->fertig. sehr ausgewogener, dunkler und smother klang, verzerrt gehts in richtung brain may, wenn er mal das volumen zurücknimmt. der top boost lässt eigentlich keine wünsche mehr offen außer high gain, aber dafür ist der amp auch nicht konzipiert. funky oder smoth jazz clean, perlend oder das berühmte und gepriesene vox schimmern im ton: alles da. und hardrocken kann er auch richtig gut.
mit pedalen verträgt er sich wunderbar, ähnlich wie der hotrod, aber man erreicht immer eine britische zerre, aber dafür ist er auch eine soundreferenz in diesem gebiet.

den orange müsstest du antesten und für dich bewerten, ich kann nichts sagen und sie sind auch etwas seltener (leider).

meine empfehlung ist ebenfalls am ende der ac30, weil er in meinen augen am variabelsten ist, kann von blues über pop bis rock eigentlich alles. der hotrod kann auch viel, aber die verzerrung ist immer vom pedal abhängig, während man den vox auch mit dem gitarrenvolumen reglen kann.
ich schließe mich aber meinen vorrednern an: selbst testen.
am ende ist eben auch entscheidend, was du aus dem amp rausholst, wie du den klang formst. blues zum beispiel ist ja nicht in erster linie eine frage des sounds, sondern des feelings. da kann man jeden leicht übersteuerten amp nehmen, ein guter bluesspieler bekommt aus allen seinen tone und jeder klingt nach blues, mit dem leichten anzerren, wenn er kräftig reinhaut und dem soften clean, wenn er sanft spielt. auch im pop bereich lässt sich da vieles adaptieren, oftmals so, dass am ende nicht der eigemtliche ampsound im vordergrund steht, sondern das, was musiker damit anstellt.

gruß
 
Wie behelft ihr euch eigentlich, dass man beim Vox den Kanal nicht schalten kann? dann kann man ihn doch eigentlich nur noch Clean fahren und mit Pedalen schalten?
 
@raphrav: Das was du geschrieben hattest, war ja auch alles richtig. :great: Das war auch nur nochmal als kleine Ergänzung von mir gedacht. Wollte deine Aussage auf keinen Fall damit in Frage stellen. :redface:

Wie behelft ihr euch eigentlich, dass man beim Vox den Kanal nicht schalten kann? dann kann man ihn doch eigentlich nur noch Clean fahren und mit Pedalen schalten?

Genau!

Und das funktioniert 1A. Ich hatte da anfangs auch bedenken. Ich habe mich z.B. gefragt: Müßten Crunch und Zerrsounds nicht deutlich besser klingen, wenn man den Amp selbst aufreißt, als wenn man Pedale davor packt? Nach meinem Geschmacksempfinden bekommt man mit (guten!) Pedalen aber ebensogute, vielleicht sogar noch bessere aber zumindest individuellere Ergebnisse.
Der entscheidende Punkt hierbei ist: Der Amp selbst stellt die Grundsubstanz an Sound bereit. Immer vorausgesetzt, man arbeitet mit hochwertigen Pedalen, dienen diese eben der Erweiterung dieser Substanz, z.B. dem Boosten, dem Formen, dem Hinzufügen von mehr Gain, usw. Aber die Soundessenz bleibt stets erhalten. Mit besonders klangneutralen Boostern/Overdrives kann man damit fast den gleichen Crunch erzeugen, wie man ihn auch durch Aufdrehen des Amps erreicht. Das Besondere am AC30 finde ich liegt darin, dass sein Grundcharakter eben diese herrlichen smoothen Clean- und Crunch-Sounds (ich würde die fast als jazzig beschreiben) hergibt, aber richtig gepusht eben auch das volle britische Rockbrett abliefern kann.

Das kann man aber vor allem durch selbst ausprobieren gut nachvollziehen. Wichtig nur: Master am besten voll auf, und dann über das Kanal-Volume vom Top-Boost (oder auch vom Normal-Channel) auf die gewünschte Clean Lautstärke bringen und experimentieren.

Klar, es gäbe auch noch die Alternative, den Amp eben gainmäßig voll aufzureißen und dann seine Sound-Formung über Zurückdrehen des Volume-Potis zu erreichen. Das würde ich aber unter Verwendung der Amp-Zerre nur eingeschränkt empfehlen. Will man den Amp nämlich in humanen Lautstärken (phne Pedal) zum Zerren bringen, muss man schon stark das Master-Volume runterregeln. Und das beschneidet die Offenheit, den Druck und einfach die generelle Schönheit des Klangs meiner Meinung nach ganz erheblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, vielen dank. Das hilft mir doch schonmal weiter :)
Ums antesten komm ich aber wohl doch nicht, der nächste professionelle Laden ist weit weg :(

egal, vielen Dank allen.
 

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