Eigene Videoclips von Live-Auftritten erstellen

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Hallo zusammen,

hoffe ich bin hier im einigermaßen richtigen Bereich.

Wir sind eine 6-köpfige Cover-Band und wollten mal von unseren Live-Auftritte ein paar Videoclips erstellen (für Youtube etc.)
Sie sollten doch etwas hochwertiger sein, als nicht nur mit der Handy-Cam gefilmt.

Für den Ton habe ich mir überlegt, könnte ich einen 4-spurigen Mitschnitt per Audiointerface und Laptop erstellen (1x stereo aus dem Mischer, 1x stereo Mikrofonierung im Raum) und daraus einen einigermaßen Sound mit Live-Ambiente basteln. Als Programm benutze ich für sowas bislang Sony Soundforge oder Cubase.

Fürs Bild: geplant ist eine statische Kamera im Publikum und eine Bewegtkamera (HD). Kameramann und HD-Kams könnten wir vermutlich privat auftreiben.
Richtig professionelles Equipment und Personal steht uns aber (zunächst mal) nicht zur Verfügung.

Meine Frage: macht das so Sinn und wie schaffe ich es Bild und Ton synchron zusammenzufügen und mit welchem Programm am besten?
Oder gibt's andere Ideen?


Danke und Gruß
banjogit
 
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Hallo, banjogit,

da ihr ja offenbar schon privat an relativ gute Kameras kommen könnt, habt ihr die erste Hürde bereits gemeistert. Eine von den Kameras wird ja wohl auch ein Mikrofon haben ;) ? Und sei es noch so übel - da habt ihr zum bewegten Bild schon mal eine Referenzspur, mit der ihr das separate Audiomaterial ganz gut anlegen könnt. Im Profibereich läuft natürlich in Sachen Synchronisation eine ganz andere Geschichte, aber auch mit dem euch zur Verfügung stehenden Material kann man gut arbeiten.

Das Tonmaterial würde ich vorher auf eine Stereospur heruntermischen und die dann ans Bildmaterial anlegen. Vorsicht - die Stereosumme aus dem Mixer ist nicht das Gelbe vom Ei, da dort allerhöchstwahrscheinlich nicht alles aufliegt bzw. ja nach den Belangen des Raumes für die Hörer und nicht nach den Belangen für euer Videovorhaben gepegelt wird. Könnte vom Klangergebnis her nicht ganz befriedigend sein, wenn ihr nur die Stereosumme vom Pult und eine Stereosumme aus dem Raum habt (aber Probieren kostet ja heutzutage kein Filmmaterial mehr...). Ggfs. mit größerem Interface über Subsummen oder Direct outs arbeiten - ist natürlich von der vorhandenen Tontechnik abhängig.

Zusammenbringen könnt ihr Ton und Bild beispielsweise mit Video deluxe von Magix. Das gibt's in drei Versionen: deluxe, deluxe 2014 plus und 2014 premium. Eigentlich müßte die einfache Version hierzu bereits reichen. Ich selber benutze das 2014 plus und bin damit sehr zufrieden - für mich reicht's locker. Natürlich nichts für echte Profis...
Gegebenenfalls kann der getrennte Ton mit dem Bild auseinanderlaufen, da keine Synchronisation besteht. Dann heißt es in diesem Falle den Ton zu stauchen oder zu dehnen - da ich lese, daß Soundforge vorhanden ist, dürfte das eigentlich kein Problem sein. Vielleicht mal, wenn's Dich interessiert, ein Beispiel, was mit relativ einfacher Technik geht:


Das Video war hier ein Nebenprodukt, in erster Linie ging es hier um die Tonaufnahme, bei der 2 Neumann KM184, 2 Line Audio CM3 und 2 Line Audio OM1 zum Einsatz kamen. Mehr zum Spaß habe ich meine Spiegelreflex (EOS600D mit "Magic Lantern") mitlaufen lassen. An den Original-Kameraton habe ich nachher die fertige Aufnahme angelegt. Das gefiel dem Ensemble so gut, daß sie den Clip ins Netz gestellt haben.

Viele Grüße
Klaus
 
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Vielen Dank für den hilfreichen, ausführlichen Tipp!
 
Es gibt noch als kostenloses Schnittprogramm Lightworks. Das ist relativ gut dokumentiert, so dass ein Einsteig nicht so schwer ist. Allerdings gehört diese NLE schon eher zu den Profi-Anwendungen. Wenn du noch nie mit einem Schnittprogramm zu tun hattest, kann es dich erstmal von der Funktionsvielfalt erschlagen.
Für mich mittlerweile eine ernste Alternative zu Premiere, Final Cut und Media Composer. Aber das nur am Rande.

Ich denke, das von Basselch empfohlene MAgix ist für den Anfang nicht verkehrt und man kommt damit auch leichter ans Ziel. :)

Bild und Ton Sync kann man übrigens gut mit einer Film-Klappe herstellen. Oft wird auch einfach nur ein Mal gesklatscht. Das muss dann jede Kamera und jedes Mikro sehen bzw. hören. Dann einfach den entsprechenden Ausschlag in den Tonspuren suchen und alles auf die gleiche Stelle schieben - fertig. :)
 
Wenn ich alle 100 kalte Winter mal ein Video schneide, nutze ich dafür kdenlive unter Linux (falls das eine Option ist). Super einfach zu bedienen und kann trotzdem viel (und gut). Und gratis ist es obendrein noch.

MfG, livebox
 
Video deluxe von Magix ist eine gute Empfehlung für den Anfang. Damit habe ich auch angefangen.
Leider kann das Rendern (also der Mixdown des Videos) bei Magix recht lange dauern. Das kann dann schon mal 2-3 Stunden dauern, bis man dann das fertige Ergebnis sehen kann.

Wenn man aber mehr machen möchte (ein paar visuelle Effekte mehr/coole Blenden usw.) und auch das Rendern schneller gehen soll, dann kann ich Powerdirector Ultra von Cyberlink empfehlen. Gibt es für ca. 60,- Euro.

Topo :cool:
 
Wenn ich alle 100 kalte Winter mal ein Video schneide, nutze ich dafür kdenlive unter Linux (falls das eine Option ist). Super einfach zu bedienen und kann trotzdem viel (und gut). Und gratis ist es obendrein noch.

MfG, livebox

Ich habe es gerade mal ausprobiert. MAcht - abgesehen von der Oberfläche - einen ganz guten Eindruck. Sehr flexibel und schneller Einstieg (für mich). Das probiere ich bei Gelegenheit mal richtig aus.
 

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