[Amp] Blackstar HT Metal 1H - der "Wohnzimmer-Röhren-Amp"

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Blackstar HT Metal 1H - der "Wohnzimmer-Röhren-Amp"


Hier im Musiker-Board werden ja auch durchaus schon mal Reviews zu nicht mehr ganz aktuellem Equipment geschrieben, welches man sich vielleicht gerade erst zugelegt hat.
Da gerade die Frage nach einem "Wohnzimmer-Amp", meist auch als Röhren-Amp, im Musiker-Board aber immer wieder auftaucht, dürfte das folgende Review eines schon etwas in die Jahre gekommenen Mini-Röhren-Amps für den ein oder anderen User doch noch interessant und hilfreich sein. Für wen es nur ein alter Hut ist, der kann ja wegklicken.


Vorgeschichte:

Durch Zufall sah ich hier im Flohmarkt des Musiker-Board einen kleinen Übungs-Amp, den Blackstar HT Metal 1H. Da ich als "Wohnzimmer-Gitarrist" immer an kleinen, gut klingenden Amps für's Wohnzimmer interessiert bin, begann ich mich weiter über den kleinen Blackstar zu informieren. Besonders die vielseitigen Anschlußmöglichkeiten verstärkten mein Interesse. Zu seinem etwas älteren Bruder, dem HT 1R (Combo), gibt es ein Review im Musiker-Board und insgesamt auch einiges an Informationen. Zur HT Metal 1H Variante findet man hier deutlich weniger zu lesen.

Blackstar Amplification ist eine britische Firma, die 2004 gegründet wurde und hauptsächlich Gitarren-Verstärker und Effektpedale produziert. Die Blackstar HT-Verstärker sind eine von diversen Produktions-Linien. Dabei reicht das Spektrum vom 100 Watt Voll-Röhren-Topteil bis zum kleinen HT1 Übungs-Amp, der bei seinem Erscheinen 2011 von vielen Seiten gelobt worden war. Daneben wurde 2013 eine "HT Metal"-Serie etabliert, welche mit mehr Gain und etwas anderem Styling ausgestattet wurde. Den HT Metal 1 gibt es als Combo mit 8"-Speaker und als Head (daher der Zusatz "H"). Da ich gerne auch mal Hi-Gain-Sounds spiele und mir das Design des HT Metal 1H viel besser gefiel, war die Entscheidung einfach. Aufgrund des 8" Speakers schied die Combo-Version aus, außerdem bin ich eher ein Freund von Top-Teilen. Schließlich fand ich ein Angebot eines HT Metal 1H zu einem Preis, der niedriger als fast jedes meiner Effekt-Pedale lag.


Technische Daten und Beschreibung:

Leistung: 1 Watt (Push-Pull-Design)
Röhren: 1 x ECC83 (12AX7), 1 x ECC82 (12AU7)
Kanäle: Clean, Overdrive
Eingänge: Instrument, MP3/Line (beide 6,3 mm)
Ausgänge: Lautsprecher-Ausgang (4-16 Ohm), Emulated Speaker/Headphones (6,3 mm)
Regler/Schalter: Gain, Volume, EQ (ISF), Reverb, Overdrive Select-Taster
Gewicht: 3,8 kg
Abmessungen (BxHxT): 270 x 186 x 174 mm (damit noch etwas kleiner als der HT 1RH)

Obwohl der HT1 überall als "Röhren"-Amp angepriesen wird, ist er natürlich eine Art Hybrid-Amp mit einigen ICs und Dioden im Signalweg. Dies betrifft, soweit ich das im Netz recherchieren konnte, sowohl die Vor- als auch die Endstufe. Praktisch ist, daß der HT Metal 1H für die Benutzung des Emulated Speaker Outputs und des Kopfhörer-Ausgangs keine Loadbox benötigt. Auch für anzuschließende Speaker-Cabinets ist er von 4 bis 16 Ohm sehr anschlußfreudig. Von Blackstar werden in der Metal-Serie eine 1x12", eine 4x8" und eine 4x12" Box angeboten.
Das Äußere des Amps macht einen sehr wertigen und Top-verarbeiteten Eindruck. Hergestellt wird er in China. Die Schalter und Regler sind solide und laufen glatt, nicht zu leicht, nicht zu schwer. Im Vergleich zu seiner "Normal-Variante", dem Blackstar HT 1R(H), ist er mit schwarzen Reglern mit weißem Punkt ausgestattet, welche gegenüber den silbernen Reglern mit schwarzem Punkt eine deutlich bessere Sichtbarkeit aufweisen. Ich finde es begrüßenswert, daß konsequent für alle Ein- und Ausgänge, auch den Kopfhörer, auf stabile 6,3 mm Klinkenbuchsen gesetzt wurde.
Für ein Foto des Innenlebens hatte ich versucht, den Amp zu öffnen, was leider nicht gelang, obwohl alle entscheidenden Schrauben entfernt waren. Offenbar ist das Chassis mit dem Gehäuse etwas verklemmt oder verklebt. Blackstar warnt auch den User vor einem Öffnen des Amps, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Allerdings müßte der Amp dann für einen Röhrentausch zum Service. Dies dürfte jedoch nicht allzu oft vorkommen. Im Internet gibt es einige Fotos von der Platine (meist des sicher baugleichen HT 1RH) zu sehen, auf der doch einiges an Elektronik neben den beiden Röhren verbaut ist.
Der Amp ist durch seine Abmessungen und sein Gewicht äußerst handlich, der Tragegriff stabil und angenehm. Das Tolex ist an allen Ecken durch Metallkappen gut geschützt.



Blackstar-Metal-1H-23.jpg





Blackstar-Metal-1H-39.jpg





Blackstar-Metal-1H-36.jpg


(Fotos: escarbian)


Blackstar-HT-1R-board.jpg


(Bild-Quelle: https://page1956.blogspot.com/2013/09/making-marshall-1959-style-miniature.html)



Bedienung und Klang:

Das Front-Bedien-Panel des kleinen Blackstar ist sehr übersichtlich gestaltet. Es besteht also nicht die Gefahr, daß man sich in zu vielen Features verzettelt. Die Regler zu Volume, Gain, Reverb und der Overdrive-Select-Taster sind selbsterklärend. Etwas kryptisch ist die Wirkungsweise des ISF-Reglers (Infinite Shape Feature). Blackstar verspricht eine Soundformung von "amerikanisch bis britisch", die über die reine Funktion eines EQ-Reglers hinausgehen soll.
Wichtig ist sicher, daß man den HT Metal 1H an eine geeignete und gute klingende Speaker-Box anschließt, wobei ich hier (mindestens) eine 1x12" Box empfehle, um auch das für manche Anforderungen etwas schwache Baßfundament ausreichend zu unterstützen. Wahrscheinlich würde sich auch eine Thiele-Box als Partner sehr gut eignen. Die teilweise widersprüchlichen Bewertungen der HT1-Amps in Reviews/Foren sind wohl durch den mäßigen Sound des 8"-Speakers in den Combos bedingt.
Gespielt habe ich den HT Metal 1H an einer 23" Palmer 1x12" Box mit G12M Greenback und an einer 19" Mesa TransAtlantic 1x12" mit dem C90 Speaker. Beide Boxen sind jeweils halb-offen. Interessiert hätte mich ja schon mal, wie das Teil an einer 4x8" oder 4x12" klingt. Vielleicht hat ja einer der User hier Erfahrung und kann in einem Kommentar berichten.

Ein Watt Ausgangsleistung erscheint nicht viel, aber alle, die schon mal einen Röhren-Amp gespielt haben, die wissen, daß das ordentlich laut werden kann. Und der Blackstar-Amp kann ordentlich laut werden, sodaß das durchaus auch schon mal in einer hellhörigen Wohnung mit den Nachbarn Probleme geben kann. Er läßt sich aber mit Volume und Gain recht gut einstellen, sodaß auch bei niedrigeren Lautstärke-Pegeln noch ein guter Sound aus der Box kommt. Insbesondere der Clean-Kanal überzeugt mich mit einem schönen, sicher eher modern klingenden Clean-Sound, der beim Höherdrehen des Gain ab Regler-Stellung 2 in einen schönen Crunch übergeht und ab Regler-Stellung 5-6 auch schon kräftigen Overdrive-Sound liefert. Das Ganze ist natürlich auch abhängig vom Output der PUs der angeschlossenen Gitarre. Für "Wohnzimmer-Lautstärke" empfielt es sich, bei zunehmendem Gain den Volume-Pegel anzupassen. Am besten in einem Bereich, daß die Summe aus Volume und Gain etwa zwischen 10 und 12 liegt, ansonsten wird es zu laut für die Nachbarn. Bevor man den Overdrive-Select-Taster betätigt, empfiehlt es sich ebenfalls, das Volume zurück zu nehmen, denn der Overdrive-Channel ist deutlich lauter. Das ohnehin kräftige Gain steigert sich bis Regler-Stellung 5, darüber hinaus ändert sich klanglich nicht mehr viel, außer daß es doch zunehmend etwas undifferenziert, harsch und verwaschen klingt. Persönlich bevorzuge ich, im wirklich gut klingenden Clean-Channel zu bleiben und den Amp lieber mit einem guten Booster/Overdrive anzublasen. Hierfür habe ich z.B. einen J. Rockett Archer Ikon, oder einen JHS The AT, oder auch beide kombiniert verwendet. Der Clean-Channel des HT Metal 1H klingt auf diese Weise in den Hi-Gain-Bereich gebracht doch deutlich definierter und harmoniert mit den Pedalen sehr gut. Man kann den Overdrive auch gut mit dem Volume-Regler der Gitarre wieder in cleane Bereiche bringen.

Zur weiteren Klangformung kommt dann der ISF-Regler ins Spiel. Ganz auf Linksanschlag klingt der Amp "amerikanisch" gescoopt mit betonten Höhen und verstärktem Low-End, bei Rechtsanschlag "britisch" mittenbetont, fast schon ein wenig dumpf. Dazwischen läßt es sich stufenlos nach Belieben einstellen. Die Wirkung ist bei niedrigem Gain, insbesondere im Clean-Kanal, etwas geringer ausgeprägt, wird aber merklich hörbarer bei höheren Gain-Einstellungen und insbesondere im Overdrive-Kanal.
Das eingebaute digitale Reverb klingt recht passabel und verleiht dem Klang des HT Metal 1H etwas mehr Raum und Luftigkeit, wobei der Effekt für mich als verwöhnten Reverb-Pedal-Fan nicht sehr ausgeprägt ist.
Der Line-In/MP3-Eingang, z.B. mit Smartphone, funktioniert sehr gut. Wobei dafür vielleicht manch einer eine Mini-Klinke bevorzugen würde. Aber das läßt sich ja mit einem Adapter lösen. Es ist jedenfalls ein schönes Feature zum Üben und für Playalongs.
Der Klang des Kopfhörer-Ausgangs hat mich wirklich sehr positiv überrascht, denn er ist besser als alles was ich bisher aus Kopfhörer-Ausgängen von "Röhren-Übungs-Amps" gehört habe. Selbst der Overdrive Channel klingt mit dem Kopfhörer definierter als über die Box. Zusammen mit dem eingebauten Reverb kann man mit dem Blackstar also ganz schnell zum Üben/Spielen kommen und hat Freude am kraftvollen Sound, ohne noch andere Hilfsmittel zu benötigen. Persönlich habe ich aber zum Spielen über Box oder Kopfhörer, insbesondere im Clean-Kanal, gerne ein gutes Reverb und eventuell noch einen Booster und Kompressor vor dem Amp im Signalweg. Das funktioniert auch ohne FX-Loop recht gut.
Auch der Klang des Emulated Output über eine DAW ist recht ansprechend. Kann man machen, insbesondere wenn der Blackstar der einzige Amp ist und man keine Box hat. Für Recording-Zwecke wäre der Amp jetzt aber nicht meine erste Wahl.

Wie sich der kleine Blackstar, eventuell mit einer 4x12" Box, im Probenraum oder auf einer kleinen Bühne schlagen würde, kann ich leider nicht richtig beurteilen. Aber nach dem Klangeindruck in einem großen Wohnzimmer könnte ich mir das schon unter passenden Bedingungen vorstellen, sofern man keinen Clean-Sound braucht. Aber für nur Clean-Sound ist der Amp ja eigentlich auch gar nicht ausgelegt. Insgesamt sehe ich auch den Einsatzbereich des Amp eher als einfaches Übungsgerät in den eigenen vier Wänden, sprich: klassischer "Wohnzimmer-Amp". Daneben ist er sicher auch als gut transportabler Amp zum stillen Üben mit Kopfhörer im Büro oder auf Reisen sehr gut geeignet.

Aufgrund seines guten und kraftvollen Klangs, seiner unkomplizierten Bedienung bei vielseitigen Anschlußmöglichkeiten und wegen seiner Handlichkeit ist der Blackstar HT Metal 1H daher für mich zuhause zu einem gern genutzten Übungs-Amp geworden, der meinen Palmer EINS ersetzt. Vor allem auch mal zum kurzen Üben/Spielen, wenn ich wegen 10-15 Minuten den "richtigen" Röhren-Amp nicht anheizen möchte, trotzdem aber guten Sound haben will.



Soundbeispiele auf YouTube:
















Alternativen an Wohnzimmer-Röhren-Amps (Auswahl):
  • Blackstar HT 1RH: gleiche Ausstattung wie HT Metal 1H
  • Randall RD1: FX-Loop; kein Line-In und kein Kopfhörer-Ausgang
  • Orange Micro Terror: keine FX-Loop; Line-In und Kopfhörer-Ausgang
  • Marshall DSL 1HR: FX-Loop, Line-In, Emulated Out, kein Kopfhörer-Ausgang
  • Palmer EINS: Simulated-Output und HiZ-Output, keine FX-Loop, Kein Line-In, kein Kopfhörer-Ausgang
  • Joyo Bantamp Zombie: FX-Loop, Bluetooth für externe Quelle, Kopfhörer-Ausgang, Class-D-Endstufe
  • Laney Lionheart L5 Studio: FX-Loop. Kopfhörer-Ausgang, DI-/USB-Ausgang
  • Bugera T5 Infinium: keinerlei besondere Ein- oder Ausgänge
  • Harley Benton Mighty-5TH: keinerlei besondere Ein- oder Ausgänge
  • Jet City Amplification Custom 5: FX-Loop, kein Line-In, kein Kopfhörer-Ausgang


Fazit:

Der Blackstar HT Metal 1H ist trotz seiner winzigen Abmessungen und des geringen Gewichts sowie der Ausgangsleistung von 1 Watt ein wahres kleines Soundmonster, sofern er idealerweise an einer guten 1x12" Speaker-Box angeschlossen ist. Dann kann man von Clean bis zu Distortion ein breites Spektrum an modern klingenden Sounds auch bei (noch) Wohnzimmer-freundlichen Lautstärken abrufen, die durch den EQ (ISF) im Klangcharakter von eher "scooped/kühl" bis "mittenbetont/warm" stufenlos weiter angepaßt werden können. Der Klang des Emulated-Speaker-Ausgangs und des Kopfhörerausgangs ist überdurchschnittlich und prädestiniert den HT Metal 1H zusammen mit dem MP3-/Line-Eingang zum idealen Übungs-Amp für zuhause. Ich würde ihn aufgrund seiner Abmessungen auch als einen "Reise-Amp" bezeichnen, denn er paßt in fast jedes Gepäck.
Das Preis-Leistungsverhältnis ist mMn aufgrund der gebotenen Features und der sehr guten Verarbeitung exzellent, insbesondere bei dem zuletzt in manchen Shops noch reduzierten Preis. Wer mit etwas weniger Gain auch zufrieden ist, der sollte sich auch den "normalen" Blackstar HT 1RH ansehen, welcher preislich noch etwas günstiger ist.


Pro:
  • sehr guter und variabler Klang im Rahmen seines eher modernen Voicings
  • exzellenter Emulated Speaker-Ausgang und Kopfhörer-Ausgang
  • einfache Bedienung
  • sehr gute Verarbeitung
  • geringe Größe und niedriges Gewicht
  • sehr attraktives Preis-Leistungsverhältnis
Contra:
  • kein vollwertiger EQ
  • keine FX-Loop
  • kein Fußschalter für Kanalwechsel
(bei den Contras muss man natürlich die kompakten Abmessungen des HT Metal 1H in Relation setzen und sich fragen, ob man das alles braucht bei so einem kleinen Übungs-Amp. Mir fehlen diese Features nicht wirklich.)


Preis:
aktueller Ladenpreis (soweit in Shops noch verfügbar) ca. 200 - 279 Euro.
Einige Händler haben den HT 1H nicht mehr im Programm, selbst bei Andertons in UK ist er nicht mehr gelistet.


Link zur Hersteller-Webseite:
https://www.blackstaramps.com/index.php/uk/products/ht-metal-1h


Conflicts of Interest: keine


Vielen Dank für's Lesen.
Wie immer sind Fragen und Anmerkungen gerne willkommen.
Gruß, Helmut
:hat:
 
Eigenschaft
 
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Schönes Review. Danke dafür.
 
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Nur mal noch als Ergänzung, falls ich das oben nicht klar genug herausgestellt habe:
der Amp kann nicht nur Metal, sondern auch schöne Clean- und Crunch-Sounds. Das ist auch gut am Anfang des (dritten) Videos von Main-Stage-Music zu hören.
Für reine Metal-Fans kann er vielleicht sogar zu wenig Metal. ;)
 
ich habe mit dem Peavey Piranha ja auch so einen kleinen Amp, eher sogar noch kleiner. Für seine 99 € ist das auch alles ok.
Was ich als größtes Manko ausmache - und das ist bei allen diesen kleinen Dingern so - ist das Fehlen eines ausgewachsenen EQs. Ich weiß nicht wie die Kompromisslösung beim Blackstar oder auch bei anderen Miniamps klingt, aber bei mir ist es ein Grund dafür, dass der Kleine gar nicht mehr genutzt wird. Natürlich auch, weil ich andere Alternativen habe.
 
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Ich weiß nicht wie die Kompromisslösung beim Blackstar oder auch bei anderen Miniamps klingt, aber bei mir ist es ein Grund dafür, dass der Kleine gar nicht mehr genutzt wird. Natürlich auch, weil ich andere Alternativen habe.
Das stimmt, deshalb ziehen manche auch den Blackstar HT 5H vor, denn der hat einen vollwertigen EQ. Allerdings hat der 5 Watt, ist größer und schwerer und ist für zuhause eigentlich schon viel zu laut.
Für meine Zwecke zum unkomplizierten Üben/Spielen reicht mir der EQ-Kompromiß des Blackstar HT 1H voll aus. Will ich mehr Einflußnahme auf den Klang, dann nehme ich einen anderen Amp.
 
naja, ich muss zugeben, der Piranha ist auch schon sehr speziell und hat eigentlich auch nur einen wirklich nutzbaren Sound. Zu dem Punkt "zu groß, zu laut": Davon habe ich mich inzwischen gelöst und bin da der Meinung, dass es zu laut oder zu groß nicht gibt, selbst wenn man nur zuhause spielt. Platz und Budget sind hier zwar ein Argument, das nachvollziehbar ist, aber vom Sound finde ich, dass oft die erwachsenen Amps auch leise gespielt vielen kleineren überlegen sind. Das man sie nicht voll ausfahren kann ist klar, und ein 100W Top + Box nimmt auch viel mehr Platz weg.
Schlussendlich bin ich beim Marshall Vintage modern gelandet. Das ist zwar immer Geschmacksache, aber der Cleansound steht einem Fender in nichts nach, der typische Marshallsound in vielen Facetten ist möglich und mit Pedalen auch moderne Highgainsounds. Ich hatte mir auch einen kleinen 5W Kombo von Marshall zugelegt. Aber selbst da kam ich nicht um eine externe 12" Box umhin, weil es mir ansonsten zu dosig klang.

Aber die Blackstars sind ja beliebt und verbreitet. Vielleicht teste ich irgendwann mal einen an :)
 
aber vom Sound finde ich, dass oft die erwachsenen Amps auch leise gespielt vielen kleineren überlegen sind.
Da stimme ich dir absolut zu. Wenn ich richtig spielen will und auch entsprechend Zeit dafür habe, dann nehme ich natürlich meinen Mesa. Wenn ich aber weiß, ich habe ohnehin nur 10-15 Minuten Zeit, dann heize ich den erst gar nicht an und nehme schnell den Blackstar.
Viele suchen aber auch einen kleinen und günstigen Wohnzimmer-Amp, oder auch für Kopfhörer; dafür ist der kleine Blackstar, ob jetzt die "Metal"-Version oder der HT 1RH recht gut. Aber immer mit 12" Cab, denn von kleinen Combos war ich bisher auch immer enttäuscht.
 
Ich hätte den Orange Micro Dark noch als Alternative aufgeführt. Hat FX-Loop, Kopfhörer Anschluss mit Cab-Sim, ist allerdings ein Hybdrid, kann aber nicht nur leise, sondern auch richtig laut. Ansonsten: schönes Review :great:
 
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Schönes Review! Danke. Hatte mal den HT1R Combo. Vermisse manchmal seinen modernen Cleansound.
der Amp kann nicht nur Metal, sondern auch schöne Clean- und Crunch-Sounds.
Wenn das mit Crunch stimmt, kann er schon mal mehr als der HT1. Der kann kein Crunch. Wäre schön, wenn sich jemand dazu nochmal äußern könnte, der beide Amps ausprobiert hat.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch ne Frage an @escarbian: Wie würdest du den Sound bewerten wenn du den HT mit dem Palmer Eins direkt vergleichst? Lässt sich der Palmer leise so gut einstellen wie der HT?

Übrigens: ISF-Regler reicht vollkommen m.E. als EQ, ist zumindest sehr effektiv.
 
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Ich hätte den Orange Micro Dark noch als Alternative aufgeführt
Stimmt, ich hatte beispielhaft den Micro Terror angeführt, der Micro Dark hat auch noch eine Fx-Loop. Allerdings kein Line-In, und der Klang des Kopfhörer-Ausgangs soll laut bonedo-Test nicht so gut sein.
Der Kopfhörer-Ausgang des Blackstar hingegen klingt richtig gut, und man hat auch noch das eingebaute Reverb zur "Klangverschönung" dabei. Für mich viele Punkte, die für den Blackstar sprechen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch ne Frage an @escarbian: Wie würdest du den Sound bewerten wenn du den HT mit dem Palmer Eins direkt vergleichst? Lässt sich der Palmer leise so gut einstellen wie der HT?
Der Palmer läßt sich leise "gar nicht" einstellen. :D Er hat keinen Master-Regler! Das Lautstärke-Volume legt praktisch die Gain-Stufe fest. Und für Zimmer-Lautstärke reicht das für meine Ohren nur für Clean-Sounds, allenfalls leichter Crunch. Sobald man etwas mehr als clean will, wird es SEHR laut. Das müßte man dann zuhause mit Pedalen machen, was aber auch sehr gut geht.
Leider hat er auch keinen Kopfhörer-Ausgang. Bei mir hat aus Gründen der Funktionalität der Blackstar den Palmer EINS ersetzt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hatte mal den HT1R Combo
Der soll aufgrund seines 8"-Speaker bei weitem nicht an die Kombination HT 1RH (Head) plus 12"-Cabinet heranreichen. Wahrscheinlich hast du ihn deshalb verkauft. ;)
 
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Danke für das Review!
Es ist immer hilfreich User Erfahrungen zu lesen. Besonders auch mal zu Equipment das man sich evtl. gebraucht zulegen möchte.
 
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Das stimmt, deshalb ziehen manche auch den Blackstar HT 5H vor, denn der hat einen vollwertigen EQ. Allerdings hat der 5 Watt, ist größer und schwerer und ist für zuhause eigentlich schon viel zu laut.

Ich hatte früher mal den HT-20 Combo - und auch der ließ sich wunderbar leise zu Hause spielen. Klingt aber auch anders als der HT-5 oder HT-1.
Mittlerweile gibt es schon die MKII HT-Combos, die habe ich noch nicht getestet, kann also nicht sagen, ob die mir besser gefallen als die alten.
Der HT-5 ist auf jeden Fall jetzt schon ein "Klassiker" und dessen Beliebtheit hat sicherlich dazu beigetragen, dass auch andere Hersteller nach und nach "kleine" Amps designed und mit ins Programm aufgenommen haben.
 
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Ich habe auch noch einen alten HT-1R, noch aus Korea und bevor es das Metalmodell gab. Das mit dem Crunch stimmt definitiv. Ich habe vor kurzem aber diesem Makel zufälligerweise auf die Sprünge geholfen. Die Lösung ist ein Pedal, was im Original auf den Namen BOSS FZ-2 Hyper Fuzz hört. Bei mir ist es nur ein spottbilliges Behringer SF-300 Super Fuzz geworden, aber es kommt ja immer darauf an, was hinten rauskommt. Eigentlich ein Fuzz-Pedal, aber neben den zwei Fuzz-Clones bietet das Pedal auch noch einen dritten Modus, der einfach nur das Signal bis zu 25db (?) boostet.

Stellt man Gain ganz niedrig ein, wählt einen cleanen Sound beim Blackstar und stöpselt eine Singlecoil-Gitarre ein, bekommt man einen sehr brauchbaren Crunchsound hin. Mit einem Tubescreamer oder OCD-Clone habe ich das so nicht hinbekommen.
 
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