Familie und Freundin

ginod
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Wollte mal fagen ob hier jemand ist der schon öffters mal Deutschland Tour und so gemacht hat mit seiner Band oder öffters mal weg ist. Wie wirkt sich das so auf die Beziehung aus. Ich mache mir nämlich GEdanken (vielleicht schon etwas zu früh), ob ich wenn ich später mal mehr ins Musikbusiness reingehen würde, ob dann nicht die Familie zu kurz kommen würde.
Können vielleicht mal erfahrene Musiker hier posten, ob man auch als Musiker genug Zeit für Freundin bzw, Ehefrau und Familie hat ? ES ist klar das die Beziehung natürlich ein bisschen zurück stecken muss, aber wie trastisch ist das Ganze ?
Ich stelle mir gerade so vor das wenn man eine Tour nach der anderen machen würde, doch eigentlich seine Frau bzw. Freundin nie zu Gesicht bekommt. Auch schon bei unbekannten Bands wie Saltatio Mortis. Die haben auch eine Tour nach der anderen und sind jeden Tag wo anders. Ich nehme mal an das keiner von denen eine feste Freundin hat, weil was bringt einem eine Beziehung in der man sich nie sieht.
Ich versuch halt mich nur mal um die Kehrseite des Musikerlebens zu informieren.

Mein Ziel ist es eigentlich später mal eine Halbwegsbekannte Band zu haben mit der ich so ein paar mal im Monat mit Gage spiele, allerdings nebenbei einen Job habe als Tontechniker und nicht allzu lange weg bin von den Leuten die mir viel bedeuten
 
Eigenschaft
 
Sagen wirs mal so. Wenn du deine Freundin wirklich liebst, dann gehst du nicht so auf tour, das du sie nie siehst. Dann findet man ne Regelung.
Wenn du nicht bereit bist für deine Freundin nen Kompromiss zu machen, dann mach besser gleich schluss. Das tut euch beiden sonst nur unnötig weh.
Ich bin zwar noch nie auf tour gewesen, aber mein Musiker dasein verbraucht wirklich viel Zeit, da ich eigentlich immer am üben oder komponieren bin. Aber ich räum mir immer genug zeit für meine Freundin ein. Denn egal wie sehr man Musik liebt, sie kann einem nie soviel Liebe zurückgeben, wie eine Freundin. Und Glaub mir, die brauchst du einfach mehr als alles andere.

Hüte deine Liebe, denn sie ist das einzig wirklich wichtige!
 
ich war schon auf tour reise viel (auch wegen der musik ) und seh sie wirklich nur am We.... Das geht wenn beide das wollen... aber es müssen beide mitspielen. Was Familie angeht... ist in Planung
 
Es ist noch nichtmal nur die Tour. Wenn Du nicht als Berufsmusiker arbeitest und erstmal Deine Brötchen andereweitig verdienst (verdienen mußt), dann spielt sich "die Band" in der Freizeit ab, die man sonst mit Freundin, Familie, Kindern, Freunden etc. verbringen würde. Dafür muß die Familie und auch der Freundeskreis schon sehr viel Verständnis haben, denn es bedeutet ja Proben, Songs schreiben, Üben, an der Promotion arbeiten, etc........und für sonstige Freizeit bleibt verdammt wenig übrig. "Die Tour" kommt dann noch oben drauf. Und wenn man an dem Punkt angekommen ist, daß die Gigs in eine echte Tour "ausarten" (wovon ich selbst weit entfernt bin :D ) ist das dann vielleicht der Punkt, der das Fass zum Überlaufen bringt. Da hilft nur ein Partner, der seeeeeeeehr viel Verständnis für Musik hat oder im Idealfall selbst Musik macht. (Meiner ist Gitarrist - wir sind in der gleichen Band.....also absolut perfekt.... ;) ). Wie das mal mit Kindern wird - darüber grüble ich auch noch nach. Da wird auf jedenfall die Band zurückstehen müssen. Davor graut es mir ein bißchen.
Und man muß immer bedenken, daß das schwächste Rad am Wagen das Tempo bestimmt. Eine Band besteht aus mehreren Leuten mit ähnlichen Problemen und unterschiedlichen Tolleranzgrenzen was das angeht. Wer das schwächste Rad am Wagen ist, hat dann häufig den Druck und die Kritik der anderen, die Flexibler sind zu tragen.
Aber das hilft Dir jetzt auch nicht weiter, oder? ;)
Probier es aus! Nicht jede Band entwickelt sich gleich..........
Liebe Grüße
Elisa
 
Das Problem bei Beziehungen mit Künstlern ist gar nicht in erster Linie die mangelnde Zeit durch Touren, sondern die Aufmerksamkeit, die einem Künstler, der beginnt, erfolgreich zu sein, entgegengebracht wird. Man fühlt sich - von allen gefeiert und gelobhudelt - sehr einzigartig, als das Zentrum des Geschehens. Wenn dann der/die PartnerIn auch noch beginnt, sich zu beklagen, sagt sich der Künstler: Alle mögen mich. Nur die da nicht. Da verbringe ich doch lieber Zeit mit denen, die mich total super finden.

Und wech ist er....um dann später die Rechnung dafür zu kassieren.

Es ist also wichtig zu wissen, in welcher Form als Musiker Du arbeitest/arbeiten willst. Wenn Du Dich eher als Handwerker siehst (und so klingt das von Geschriebene ja irgendwie), ein Instrument gelernt hast und als reinen Job verstehst, dann wird Deine Familie ein paar Monate Touren gut verkraften können. Schließlich bist Du dann den Rest des Jahres viel flexibler und häufiger für alle da als jeder Bankangestellte es jemals könnte.

Wenn Du allerdings mit Deinem Wunsch, als Künstler Karriere zu machen, in erster Linie einem egozentrischem Geltungsbedürfnis folgst, also eine Art Rockstar (wie berühmt die Band ist, spielt da gar keine Rolle) werden möchtest, solltest Du zum Wohle aller mit der Familie warten bis Du Deinen Weg als Künstler gemacht oder nicht gemacht hast.

Viel Glück
 
Also ich sehe das ganze nicht so eng + dramatisch! Schon gar nicht bei den Berufsmusikern, wie oben schon angesprochen sind eher Musiker betroffen, die das in der Freizeit machen + diese Zeit halt nicht anders nutzen können.

Aber!!! vieles ist auch eine Frage der Intensität, der Einteilung, der Toleranz, des Respekts, wenn ich die Zeit, die ich mir für die Familie nehme/habe, intensiv nutze, dann hat jeder was davon. Es ist natürlich unmöglich, viel Zeit mit Musik zu verbringen und die "Familienzeit" dann am Stammtisch oder vor der Glotze abzusitzen!!

Ich kenne relativ wenige Musiker, die Probleme mit ihrem Partner/ihrer Partnerin haben (zumindest nicht wegen der Musik!), kluge Partner erkennen, daß man einen engagierten Musiker nicht "wegsperren" kann, und nutzen die Zeit entweder für sich oder kommen mit.
Bei Berufsmusikern sieht das ja ganz anders aus, die haben einfach nur andere Arbeitszeiten als normale Arbeitnehmer, aber eher mehr Freizeit - und das meist tagsüber, wo man doch vieles damit anfangen kann. Die Berufsmusiker, die ich kenne, sind fast durchgängig alle verheiratet, viele haben Kinder - für die meistens ist das Bedürfnis nach Familie + Heim sehr ausgeprägt, wahrscheinlich durch das viele Unterwegssein zwecks Job.
 
@Elisa Day mit Beziehungen innerhalb der Band hab ich bisher nur negative Erfahrungen gemacht. Habe schon 4 wirklich gute Bands (1 mit mir, 3 gut befreundete) daran zerbrechen sehen. Wünsche Euch, dass Ihr meine bisherige Erfahrung wiederlegt. :)

@topic: Bin noch voll berufstätig, und die Musik muss komplett in der Freizeit laufen. Das empfinde ich persönlich als die schwierigste Situation. Ich hätte gerne noch mehr Zeit für die Musik, und würde auch sehr gerne davon leben. Aber jeder muss selbst für sich bestimmen, wo er seine Prioritäten setzt. Wenn man will geht alles.
 
Wenn Du nur am Wochensende spielst dann ist das alles halb so wild. Dann bleibt Dir noch die ganze Woche. Aber wenn Du es wirklich beruflich machst dann musst Du eine Partnerin haben die es versteht und akzeptiert. Du hast dann eigentlich garkeine Zeit mehr. Vier Wochen weg, dann kommst Du nach Hause und hast erst mal die Nase von Kneipen voll. Also bleibst Du auch zu Hause. Und Deine Freundin oder Frau kommt dann irgendwann auf die Idee, dass sie ausser den vier Wänden nichts mehr anderes sieht. Das ist dann der Moment wo es kritisch wird. Nicht nur, dass Du keine Zeit für die Familie hast. Freunde hast Du ganz schnell auch keine mehr denn Du hast ja nie Zeit diese Kontakte zu pflegen.
Ich kann die sagen, mein Sohn ist ohne mich groß geworden, ich habe auch keine Freunde im klassischen Sinn. Wenn ich nach Hause komme brauche ich nur eines, Ruhe.

Das nächste Problem ist das Thema Eifersucht. Ich kenne kaum eine Musikerfrau die nicht eifersüchtig ist. Und, mal Hand auf Herz, wer ist denn immer standhaft und entsagt dem angebotenen? Also ist die Eifersucht ja dann auch nicht ganz unbegründet und in 99% der Fälle der Grund für die Trennung. Interessant wird es dann, wenn noch weibliche Musiker in der Band sind. Da kommt doch ganz schnell der Gedanke auf, dass Du mit diesen mehr Zeit verbringst als mit Deiner Frau oder Freundin. Dann wirst du veststellen welch ein Einfallsreichtum eine Musikerfrau an den Tag legen kann. Und ist man selbst nicht auch eifersüchtig. Man ruft vorm Gig noch mal zu Hause an und, keiner meldet sich. Na dann hat man natürlich die Ruhe weg und kann super arbeiten.

Ich muss meinen Vorgängern, die behaupten die Musikerfamilien seien in Ordnung leider widersprechen. Die Profis, die ich kenne leben alle in mehr als ungeordneten Verhältnissen. Einige Wenige haben das Glück, so wie ich, eine sehr tolerante Frau zu haben, die für wirklich alles Verständnis hat und auch über gewisse Dinge stillschweigend mit einem Lächeln hinweg sieht. Und das muss auch so sein sonst kannst Du es echt vergessen. Ich bin von den 12 Monaten mindestens 10 unterwegs. Um überhaupt mal zu Hause zu sein nutze ich die spielfreien Tage und fahre nach Hause. Das sind oft unendliche Kilometer für ein paar Stunden. Je älter man wird umso mehr nutzt man diese Gelegenheiten. Vor 20 Jahren habe ich das nicht gemacht. Spielfreie Tage, sofern es diese vor 20 Jahren gab wurden dann doch eher für die angenehmen Dinge das Lebens genutzt und nicht wie heute auf der Autobahn verbracht.

Also mein Rat: Solange Du jung bist und wirklich als Profi arbeiten willst binde Dich nicht. Du hast draussen alle Möglichkeiten der Welt und tust Deiner Partnerin nur unnötig weh.

@Elisa Day
Schön wenn es bei Euch fuktioniert und ich hoffe für Euch, dass es auch so bleibt. Ich würde es nicht haben wollen, dass meine Partnerin mit in der Band ist. Und ich behaupte auch, das geht in der Regel schief. Ich hatte schon immer etwas gegen Beziehungen in der Band. Sie sind leider unvermeidbar aber bringen unterm Stich nur Ärger. Wie oft habe ich erlebt, dass privte Unstimmigkeiten auf der Bühne ausgetragen wurden. Da kann man noch so professionell sein. Man ist auch Mensch und kann gewisse Dinge nicht abschalten. Und das wirkt sich immer irgendwo auf dei Arbeit aus. Und die Vorstellung 24 Std mit meiner Parterin zusammen. Das ist am Anfang bestimmt interessant ;) aber auf Dauer? Muss jeder selbst entscheiden nur ich wollte das nicht.
 
Musiker12 schrieb:
... Ich muss meinen Vorgängern, die behaupten die Musikerfamilien seien in Ordnung leider widersprechen. Die Profis, die ich kenne leben alle in mehr als ungeordneten Verhältnissen...

Aus deiner Sicht- und Arbeitsweise hast du ganz bestimmt recht, ich kenne + arbeite fast nur mit Freelancern, die selten mehr als One-Nighter spielen, zumal viele unterrichten + schon deshalb einigermaßen regelmäßig zu Hause sind. Da sind die Verhältnisse schon geregelter, diese Beziehungen sind eher durch die finanziellen Gegebenheiten belastet als durch partnerschaftliche. In dieser Situation ist dann 3-4x pro Jahr eine 1-2 wöchige Trennung meist kein Problem.
 
Musiker12 schrieb:
@Elisa Day
Schön wenn es bei Euch fuktioniert und ich hoffe für Euch, dass es auch so bleibt. Ich würde es nicht haben wollen, dass meine Partnerin mit in der Band ist. Und ich behaupte auch, das geht in der Regel schief. Ich hatte schon immer etwas gegen Beziehungen in der Band. Sie sind leider unvermeidbar aber bringen unterm Stich nur Ärger. Wie oft habe ich erlebt, dass privte Unstimmigkeiten auf der Bühne ausgetragen wurden. Da kann man noch so professionell sein. Man ist auch Mensch und kann gewisse Dinge nicht abschalten. Und das wirkt sich immer irgendwo auf dei Arbeit aus. Und die Vorstellung 24 Std mit meiner Parterin zusammen. Das ist am Anfang bestimmt interessant ;) aber auf Dauer? Muss jeder selbst entscheiden nur ich wollte das nicht.

Ich glaube, wenn ein Musiker seinen Partner "mit in die Band" bringt, kann das sehr schwierig sein. Das würde ich nicht für gut heißen. Aber wenn das Paar die Band gründet ist das was anderes. (Oder kann es etwas anderes sein.) Man baut etwas zusammen auf. Man braucht dazu einen guten Umgang mit Konflikten - aber das braucht ja eine gesunde Beziehung eh. Man muß kritikfähig sein, Kritik einstecken können und Kritik von privaten und persönlichen Dingen trennen können - aber das sollte man in einer Band eh können. Es bedarf einer sehr gesunden Beziehung - das gebe ich zu. Aber dann kann das Paar auch der ruhende und kreative Pol einer Band sein. Bei uns sind es eher die "externen " Beziehungen, die es schwierig mach(t)en. Nicht die internen. Da gab es schon heftige Eifersüchteleien - gerade wenn eine Frontfrau da ist seitens weiblicher "Anhängsel" von Bandmitgliedern. Wir sind aber auch eine richtige Band-Familie - das ist für Externe extrem schwierig zu akzeptieren, weil die Nähe zwischen den Bandmitgliedern schnell überbewertet wird.

Solange die Band Hobby bleibt, ist man ja auch nicht 24 Stunden zusammen, sondern verbringt die Freizeit gemeinsam. :great:

Bei uns gehts seit Jahren gut. Bei Within Temptation, bei Experiment Nnord, bei Curious, bei den Helden (ok, bei denen noch nicht so lange...) ........ und es gibt noch zig Beispiel "verehelichter" Bands. Es hängt von der Beziehung ab. Gezicke kann man sich nicht leiste und Professionalität setze ich voraus.

Ich drücke uns auch die Daumen. :D
Liebe Grüße
Elisa
 
also meine freundin und ich sind zusammen in einer band und es glabt gut. wir können das eigentlich sehr gut voneinander trennen. und da wir beide sehr engagierte musiker sind würde es da glaub ich nicht so ein prob geben.
 
Also ich hab mir da auch schon Gedanken drüber gemacht:


Mir ist nichts aber auch gar nichts auf der Welt wichtiger als das Musikmachen und dadurch schließt sich beides für mich aus:

Wenn ich den Sprung so weit nch oben schaffe, dass ich touren kann, will ich keine Familie, weil es eben nur Probleme machen würde. Ich würde für diesen Traum alles aufgeben wenns sein muss.

Wenn ich bis 30 diesen Sprung nicht geschafft habe dann überleg ich mir das Familie, wenn bis dhin nicht jemand ganz ganz besonderes in mein Leben getreten ist. Bisher hab ich noch niemand getroffen ders wert wäre...
 

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