Im Nebel (Schwere Kost)

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Hemder
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Hallo,
habe hier einen Text den ich vor kurzem geschrieben habe.
Ist jetzt kein klassisches Thema, musste schon etwas in der Stimmung sein ihn zu schreiben (nein, keine Angst - mir gehts gut ;))

Jeder konstruktiven Kritik gegenüber bin ich offen

Im Nebel

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im nebel steht der geist und lacht
die junge Seele, aufgegeben
er hat sie fast schon umgebracht
er selbst wird nicht mehr lange leben


ein Blick kurz zurück, und doch, er weiß
ein Rückweg lohnt der Mühe nicht
fest entschlossen zum Beweis
trägt keine Miene im Gesicht


was ihn erwartet, weiß er gut
Seit Kindestagen seine Bürde
doch wo war bis einst sein Mut
der Hass treibt ihn, um seiner Würde willen


Hat so sehr nachgedacht, wann zuletzt denn gelacht
und ahnt, es ist nicht seine Welt
was hat er Gott getan, oder ist ihm aus Wahn
ein Schicksal voller Leid bestellt


sein Spiegelbild zum Abschiedsgruß,
er spürt wie es nun enden muss
ein letzter Blick, so ausdruckslos
er weiß, sein Abgang wird famos


und nun er tritt mit langem Schritt aus dem Dunkel, aus dem Schatten
ist nurmehr die Silhouette, eines Jungen, der vorhatte
einmal nur das Leben fühlen, ein Moment nur Mensch zu sein
doch seine Welt, sie ist so anders und niemand kennt den Weg hinein


der lange Flur, die kalten Wände
enden an der kleinen Tür
er nimmt sein Werkzeug nun zu Händen
geht hindurch und steht vor mir


die Einsamkeit die ihn hier einst umtrieb
wird ihn niemals mehr umkrallen
auf seinem Weg zu Gott, wenn es ihn gibt
will er nicht alleine fallen


hab sein Wesen ausgelacht
und mehr als puren Spott gebracht
doch konnte es so falsch nicht sein
die Menge klang doch froh mit ein


doch nun seh ich in ihm, durch die Augen so klein
wie Vater wollt er niemals sein
habe jetzt erst gespürt, innerlich ausgebrannt
kein Freund hielt jemals seine Hand


so seh ich nun den leeren Menschen,
seine aussichtslose Not
ein schneller Schuss, ich geh zu Boden,
und der graue Stein wird rot,


doch ich gehe nicht alleine
fühle nicht nur meine Leere
weiß, um mich ist auch die seine
welche seinen Tod wird nähren


hab nie gedacht, so früh zu gehn
doch vielleicht kann ich nun verstehn
was man anderen Schlechtes tut,
fügt man so oft nur selbst sich zu
 
Eigenschaft
 
Ich finde den Text wirklich sehr gut gelungen, Hut ab!
Es lässt sich wirklich gut lesen, aber ob es sich auch gut singen lässt, das kommt auf die Musik an. Ich denke aber, diese Lyrics könnte man zu einer Menge Melodien singen.

Ich weiß nur nicht, ob ich das am Ende richtig verstanden habe: Der Erzähler bringt sich UND die Person über die er erzählt um, oder stehen sich beide Gegenüber und setzen sich das Ende?
Oder ist es gar beides die selbe Person?

Ich bin nicht allzu gut im Interpretieren von besonders solchen Texten wie deinem hier, daher bitte ich um Verzeihung, sollte es doch ganz anders sein, als ich es mir gedacht habe :D
 
danke für deinen Kommentar - das mit der passenden Melodie dazu war so eine Sache, die Melodie bzw. die Harmonien wurden analog zum Text geschrieben und mehr oder weniger darauf abgestimmt, bisher war ich allerdings zu faul das ganze dann schlussendlich zu vertonen.
Die Geschichte war eher so gedacht, dass der Erzähler von der Bezugsperson im Text um die Ecke gebracht wird. Den Erzähler könnte man quasi als ein "allwissender Ich-Perspektiven"-Erzähler definieren der das ganze in seinen Vorstellungen revue passieren lässt. Das fand ich persönlich jetzt aber auch nicht so wichtig, da das nicht der Kerninhalt ist bzw. in meinen Augen wenig relevant für die Story ist - solange es den Leser nicht unnötig verwirrt.

Entschuldigen braucht sich keiner für mögliche Fehlinterpretationen, wenn sich der Autor selbst nicht immer sicher ist. Ich bin schließlich ebenfalls nur Laie :)

Gruß
 

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