Inversionen in Kadenzen

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Gruß!

Wenn ich jetzt eine Vollkadenz I - IV - V spiele und auf der I. Stufe eine eine Inversion habe, muss ich dann auf den anderen auch eine (dieselbe) Inversion spielen? :rolleyes:
 
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Hallo Giftmischer,

das Folgende bezieht sich zunächst auf einen dreistimmigen Satz.

Egal ob Du mit dem ersten Akkord Deiner Kadenz in der Grundlage, ersten oder zweiten Umkehrung beginnst, Du wirst die nachfolgenden Akkorde der Akkordfortschreitung immer in anderen Lagen vorfinden. Dabei spielt die Art der Akkordfortschreitung, ob Sekund-, Terz- oder Quintfortschreitung, keine Rolle.

Prinzipiell solltest Du bei einem dreistimmigen Satz 2 Regeln beachten:

1. Quint- und Oktavparallelen sollten zunächst einmal vermieden werden, da diese die Stimmen zu stark binden.
2. es sollten immer mindesten 2 der folgenden 3 Fortbewegungsmöglichkeiten benutzt werden.
____1. Liegenlassen
____2. stufenweise Fortbewegung (Sekundfortschreitung)
____3. Sprung (Kleine Terz und größer)

Wenn Du diese beiden Regeln beachtest, kommen automatisch immer Umkehrungen mit in’s Spiel.
Die angehängte Grafik zeigt Dir im Violinschlüssel einen dreistimmigen Satz in enger Lage. Natürlich gibt es noch wesentlich mehr Möglichkeiten, z.B. durch Anwendung von Stimmverdopplung und weiter Lage. Trotzdem wirst Du, egal welche Art von Akkordfortschreitung Du wählst, nie alle Akkorde in der gleichen Lage vorfinden.


CIAO
CUDO
 

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Cudo, erstmal ein großes Dankeschön für deine Hilfe.

Dann folgendes Problem:
Cudo schrieb:
1. Quint- und Oktavparallelen sollten zunächst einmal vermieden werden, da diese die Stimmen zu stark binden.

Hm... Aber wenn ich das jetzt in meinem Liedchen anwende (mit Vollkadenz) & ich befolge deine Regel, dann habe ich
a) mehr Greifarbeit auf'm Griffbrett,
b) spiele in einer einfach zu hohen Lage (Passt nicht zum Lied...) und
c) es gefällt mir persönlich auch nicht mehr...

Aber sollten sie nicht zunächst einmal vermieden werden? Was bedeutet das?
 
Hallo Giftmischer,
zunächst einmal bin ich vom strengen dreistimmigen Satz ausgegangen. Dort sind eben Quint- und Oktaveparallelen, ob offen oder verdeckt, vor allen Dingen in den Außenstimmen verboten, da sie die Unabhängigkeit der einzelnen Stimmen beeinträchtigen. Die Stimmen werden dadurch aneinander gebunden, was im dreistimmigen Satz eigentlich nicht erwünscht ist.
Im vier- und fünfstimmigen Satz sind diese Regeln dann nicht mehr ganz so streng zu sehen und vor allen Dingen in der Jazz- und Popularmusik werden sie ebenfalls nicht mehr so streng befolgt. Das meinte ich mit „zunächst einmal“.


Ich hätte nun doch gerne mal an dieser Stelle gehört oder gesehen wie Du Deine Kadenz spielst. Es wäre wesentlich einfacher für mich Dir eventuell einen Tipp zu geben.

Um nochmals auf Deine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Wenn Du alle Akkorde in der gleichen Umkehrung spielst, laufen alle Stimmen von Anfang bis Ende parallel, was Sound mäßig eher wie ein spezieller Effekt klingen mag. Homogener klingt das Ganze indem Du die von mir zitierten Regeln anwendest, auch wenn das auf der Gitarre mehr „Greifarbeit“ verursacht.
Wenn dadurch die Lage zu hoch erscheint, kehre den ersten Akkord einfach um eine oder zwei Umkehrungen nach unten um.
Wenn Dir das Ganze dann allerdings persönlich nicht mehr gefällt, lass’ alles wie zu Anfang, denn allein Dein Ohr entscheidet!


CIAO
CUDO
 
Mein Ohr entscheidet!

Danke und du erhältst in nächster Zeit mal 'ne MIDI per PN dazu. Oder lieber als GP4-Datei?
 

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