Kaufberatung Aktivmonitore für Rock-Coverband

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Crazor
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Moin moin,

Über mich / uns:

Wir sind eine Rock-Coverband mit ein bisschen Live-Erfahrung und suchen Aktivmonitore für den Live-Einsatz.

Hier könnt ihr euer Vorwissen und bisherige Erfahrungen (Vorlieben / Hates) eintragen.

Wir hatten bereits eine The Box MA120 MKII und eine dazu passende passive zweite The Box (Modell habe ich gerade vergessen). Die sind nach dem ersten Gig damit sofort wieder zurückgegangen, das war ein totaler Reinfall. Der Sound war grottig, die Lautstärke viel zu gering (konnte weder gegen Schlagzeug noch gegen 50W Gitarren-Röhren-Combo anstinken). Außerdem war die Lösung aktiv+passiv damals nur des Budgets wegen probiert worden, ein einziger Monitormix für beide ist natürlich nicht weit genug gedacht gewesen.

Da wir ein großes Mischpult haben (24 Kanal, 5 Auxwege, diverse Subgruppen), sollen es zwei aktive Monitore sein, damit wir getrennte Monitormixe machen können.

Der Gitarrist schlägt vor, einfach die nächstgrößeren The Boxen durchzuprobieren, aber ich bin in Anbetracht der schlechten Erfahrungen mit der MA120 da eher skeptisch. Mit den Mackies (s.u.) sind wir top zufrieden und ich bin froh, dass wir damals sowohl Glück hatten und die einiges günstiger bekommen haben als sie aktuell kosten, als auch uns getraut haben, was "richtiges" zu kaufen, und keine The Boxen ;)

1.) Anwendung

a) Musikart:

[X] Livemusik (Band)

Stil: Rock, eher heavy-lastig

Bandbesetzung / was soll über die Anlage gehen:
Sänger, Gitarrist+Background Vocals, Bassist, Drummer
Zu hören soll sein: Gesang, etwas Gitarre zur Orientierung (Gitarrist hört sich selbst an seinem Amp ab), Bass, vielleicht noch mal leise ne Snare/Hihat mit drauf für den Bass, je nach Bühnensituation.

c) Anzahl und Art der Boxen:

[X] Monitore: Anzahl: 2


d) aktiv / passiv

[X] aktiv

Wäre schöner, weil weniger Kram. Falls sich Preis-Leistungs-mäßig mit Endstufe(n)+passiver Boxen richtig was reißen ließe gegenüber dem Aktiv-Segment, kann man natürlich drüber reden.

2.) Budget

erwünscht:300€
absolutes Maximum: 500€



3.) Vorhandenes PA-Equipment (Typenbezeichnung nicht vergessen):
zwei aktive Mackie Thump TH 15A (damit wird auch geprobt), HK Target 244+5 Mischer


Wir freuen uns über euren Rat!
 
Eigenschaft
 
Wenn Ihr mit den Mackie Thumb zufrieden seit fällt mir so ganz spontan die Thumb in der 12" Variante als Monitor ein. Da wären 2 Stück auch noch (fast) in eurem Budged.

Gruß
Fish
 
Ich habe vor kurzem 2 RCF Art 310a für Dein Budget gebraucht gekauft. Die gehen schon recht laut und klingen sehr passabel.
 
Moin,

wir haben jetzt entgegen besseren Wissens mal The Box MA150 getestet, gegen Behringer F 1220 A.

Die MA150 hat wie erwartet genau so wenig überzeugt wie die MA120. Das Teil wiegt satte 29Kg, es macht keinen Spaß, die allein zu handlen. Innen war direkt ne Schraube am Klötern (gut, kann man nacharbeiten) und Verstärker und EQ sind ein Witz. Gleich zu Anfang ist aufgefallen, dass man den Auxweg am Pult direkt auf Anschlag/+6dB aussteuern muss, damit man mit dem Level-Regler an der Box überhaupt auf eine sinnvolle Lautstärke kommen kann. Richtig laut geht die Box dann auch nicht, da sie gern herumclipped. Keine Kombination von Aux-Send und Line-In-Gain konnte die Kiste dazu bewegen, auf der benötigten Lautstärke nicht zu clippen. Und ich rede nicht von einem Peak hier und da, sondern von Dauerflackern. Der Mix bestand in erster Linie aus komprimierten Vocals, einem Hauch Gitarre und etwas Bass. Das Klipping wurde interessanterweise vom Gesang ausgelöst. Der EQ ist auch nicht zu gebrauchen. Der LF-Regler regelt wirklich nur die alleruntersten Bässe, der MF-Regler ist ein Kreisch-Regler und muss ziemlich runtergezogen werden, der HF-Regler hat fast keine Wirkung. Punchige Mitten waren in Ermangelung eines externen EQs für die Monitore nicht zu erreichen. Als reiner Gesangsmonitor würde die Kiste wohl reichen, aber dafür braucht es keine 15", und wenn der Sänger auf der Bühne von den anderen nix zu hören bekommt, ist ein Monitor auch recht witzlos. Der Lautsprecher ist sehr weich und schwammig, und mulmt und mumpft eigentlich nur vor sich hin. Der Abstrahlwinkel ist zu groß. Steht man auf einer kleineren Bühne im Abstand von kaum 2m, lohnt es nicht, dem Gitarristen/Background-Vocalisten seine Stimme lauter und die Lead-Stimme zur Orientierung hinzuzumischen, da er einfach vom Lead-Vocal-Monitor weggeblasen wird.


Der Behringer Monitor ist zum gleichen Preis zu haben. Der 12"-Lautsprecher macht ihn kompakt und handlich, den trägt man gern zur Bühne. Er ist knapp 10Kg leichter als der 15"-Kollege von der T-Hausmarke. Trotz der Kompaktheit schiebt der Monitor gut was weg. Der Lautsprecher ist straff und knackig-frisch, der EQ ist äußerst effektiv und regelt genau die Bereiche, die dem Lautsprecher zu ordentlich Punch verhelfen. Nett ist auch der eingebaute Notch-Filter, der nach erstem Hören eventuell ein bisschen breit sein könnte. Wie gut er wirkt, haben wir noch nicht getestet, da wir i.d.R. wenig Probleme mit Rückkopplungen haben. Außerdem haben wir noch vier Notch-Filter im Pult, um die Aux-Wege in den Griff zu bekommen (die sind aber auch noch nicht zum Einsatz gekommen im Proberaum). Der Abstrahlwinkel ist gut und klar definiert. Es gibt einen komfortablen Sweet Spot, in dem man vom eigenen Monitor-Mix umhüllt wird, danebenstehende Musiker werden nicht mit angebrüllt. Die Verstärkerleistung ist leider ein klein bisschen schwach, sodass vorallem bei der Nutzung für die Lead-Vocals ab und an mal ein Peak auftritt, der die Clip-LED zum Leuchten bringt. Das passiert meistens im letzten Chorus, wenn beide Vocals ordentlich raushauen. Dennoch ist noch nichts von Clipping zu hören. Hier ist vermutlich die Warnanzeige schon bei niedrigerem Pegel angesetzt, und noch etwas Luft nach oben verfügbar.


Die The Box geht also direkt zurück nach der ersten Probe. Als Ersatz kommt dann Ende der Woche ein F1320D dazu, im Prinzip offenbar der gleiche Monitor, nur mit größerem Verstärker. Wenn für die 40€ Aufpreis deutlichere Leistungsreserven vorhanden sind gegenüber dem F1220A, werden wir uns vom F1320D zwei Stück hinstellen.


Zum Schluss sei noch erwähnt, dass wir auch mal eine der Mackie TH15a zum Vergleich dazugelegt haben. Die Mackies sind im Vergleich zu den beiden anderen recht ausgewogen im Klang, und was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass selbst die Höhen aus dem Horn bei Monitor-Lautstärke aus der Nähe nicht schrill sind, sondern eher mild und angenehm weich. Insgesamt ist ein TH15a aber ein Monitor für große Bühnen. Für unsere Zwecke steht man zu dicht vor der Box, und kann sie deswegen nicht sehr laut stellen. Die Mackies klingen aber gerade bei leiserem Pegel eher mau, und spielen ihre Stärken erst aus, wenn man Gas gibt. Falls also die Behringer auf Dauer nicht überzeugen, sind die TH12a sicher auch noch einen Blick wert, aber leider kosten sie knapp das doppelte der bisher getesteten Geräte.
 
So nach zwei bestrittenen Gigs mit dem F1220A und F1320D im direkten Vergleich möchte ich euch heute noch ein kleines Update zum F1320D geben:

Der F1220A ist mittlerweile wieder zurückgegeben, ein zweiter F1320D ist unterwegs. Für 40€ Aufpreis gibt es insgesamt 300W Leistung, und die bringen es auch. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht!

Optisch gesehen gleichen sich die beiden Behringer bis auf die Modellbezeichnung komplett. Das große T gibt an, dass der F1220A 18Kg wiegt, der F1320D angeblich sogar nur 15,7Kg. Einer der beiden Werte scheint also nicht zu stimmen. Mal schauen, wann ich den F1320D mal auf die Waage lege.

Klanglich ist der F1320D vergleichbar mit dem F1220A, hat allerdings insgesamt einen deutlich größeren horizontalen Abstrahlwinkel (wenn das Gerät normal als Keil liegt). Was man besser findet, ist sicher individuell verschieden. Die 300W Verstärkerleistung bescheren dem F1320D allerdings relativ saubere Bässe ohne Ende und eine wesentlich größere Lautstärkereserve. Mit diesem Gerät haben wir als laute Rockband keine Clipping-Probleme mehr.

Kleine Anekdote aus dem letzten Gig in einer kleinen Kneipe: Soundcheck, Monitormix gemacht (für mich [Bass] natürlich den F1320D), PA eingepegelt (die TH15a), zufrieden gewesen. Nach ein paar Songs dann auf die Suche nach der Ursache des Brummproblems gegangen, dazu alle Geräte nacheinander mal kurz ausgeschaltet. Problem gefunden (hatte nix mit den Behringern zutun) und behoben, weitergecheckt. Großes Staunen: Der Bass hat absolut keinen Schub mehr. Da ich gerade die Buchse nachgelötet hatte, hab ich natürlich gleich den Fehler da vermutet, am Kabel gewackelt und gefummelt und mich geärgert. Kommentar von der Gitarre: "Ey du, dein Monitor ist noch aus". Hatte ich nicht bemerkt, da ich unten vor der Bühne stand.
Was war also passiert? Nachdem der Monitormix angenehm war, hatte ich nur ganz wenig Bass auf die PA zugegeben, weil es ja alles gut klang. Tolles Beispiel dafür, dass man Bassfrequenzen nicht orten kann. Da hätte ich doch fast das Gig nur mit meinem Monitor bestritten, und keiner hätte es bemerkt! Notiz für's nächste mal: erst PA einpegeln, dann den Monitormix basteln...

Fazit: 40€ drauflegen und F1320D kaufen statt F1220A!
 
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