Ich bin nicht wirklich Fan von selfpowered, aber bei der Kiste würde ich sagen OK.
Was ich besonders schön finde, dass hier endlich mal etwas zu Ende gedacht wurde. Die Kiste bietet anscheinend eine Monosummierung (was gerade bei einem einzelnen Sub sehr vorteilhaft ist) samt int. Frequenzweiche. Man kann zwar keine Trennfrequenz einstellen aber Pegel und Phase. Dazu noch ein Groundlift falls es mal brummt. Ich würde sagen feuer frei und zuschlagen. Mehr brauchts nicht für den Proberaum und bei nem Kneipengig reicht das Ding auch.
Warum nun ein passiv System aufbauen, wenn man es hier so einfach haben kann? Vor allem wird man wohl deutlich mehr Geld in die Hand nehmen müssen. Basswürfel, Endstufe (die muss schon ein bisschen was bringen), Frequenzweiche/Controller, evtl. noch ein Case. Bei der Frequenzweiche sollte dann Monosub Out drin sein. Halt ich für keine wirklich zündende Idee. Sorry.
Wenn ich das vorgeschlagene Passivmaterial zusammenrechne komme ich auf alleine schon für Sub und Stufe (welche nicht wirklich prickelend ist und auch vollkommen unterdimensioniert) auf über 600€. Es fehlen dann noch Leitungen (ne Mikroleitung ist deutlich günstiger als ein Speakon), evtl. ein Case und vor allem noch die Frequenzweiche bzw. der Controller. Summa sumarum signifikant über dem Alto.
Die Verkabelung erfolgt genauso wie angedacht:
Pult Mainout L/R zum Bass und von da aus Out L/R (nicht Linkout!) zur Endstufe und zu den Topteilen. Fertig.
Brauchts also nur noch zwei Mikroleitungen.
Zum Thema Limitier und durchgehende Treiber.
Die meisten Endstufen in diesem Preissegment haben lediglich einen Cliplimiter, d.h. die Leistung wird begrenzt, wenn die Endstufe in die Sättigung geht. Ein Treiber kann dennoch einen thermischen oder mechanischen Schaden erleiden. Dies verhindert nur ein Verbund von RMS (gegen thermischen Schaden) und Peaklimiter (gegen mechanischen Schaden bzw. Überlastung), sofern die Endstufe entsprechend was kann. Zu kleine Endstufen grillen die Treiber (vor allem HT) indem sie unter volllast wunderschöne Oberwellen produzieren. Das bedeutet dann meistens den thermischen Tod. Bei einem Bass ist dies aber weniger von Interesse, da dieser durch die Auslenkung schön gekühlt wird. Dennoch sollte man immer ein wenig Headroom haben. Die genannte Endstufe wäre z.B. ein Beispiel dafür wie man es nicht machen sollte.
Im übrigen: Die Endstufe brücken (beim Bassbetrieb) ist auch keine gute Idee, denn da geht die Dämpfung flöten und damit hat man keine richtige Kontrolle über das Ein- und vor allem Ausschwingverhalten einer Masse-Feder-Kombination. Die Folge wäre ein matschiger und unpräziser Klang.