Kratzer in der Trompete, warum? Normal?

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Auchnamenlosgrandios
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Hallöchen an alle,

Mir ist bei meiner Trompete aufgefallen, dass viele von den schwarzen Kratzern dazu gekommen sind (habe Mal zwei Beispiel Bilder gemacht) Ich habe keine Ahnung warum die da sind und ob das normal ist? Wenn nicht hier die Frage, was man dagegen tun kann?
Wäre schön, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte :)

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Grund: Bilder mit Vorschau eingebunden
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Kann sein das sich da die Beschichtung deiner Trompete löst. Je nach alter und Qualität der Trompete kann es sein das diese nur eine Beschichtung hat. Auch bei guter Pflege eckt man immer mal irgendwo an und wenn dann nur ein normales Blech leicht beschichtet wurde, dann ist schnell ein sichtbarer Schaden da.
 
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OK, danke dir! :)
 
Kann sein das sich da die Beschichtung deiner Trompete löst.
Das ist richtig, aber es liegt nicht an der Qualität der Trompete und nicht am "Anecken". Es passiert auch bei den besten Trompeten und vernünftigem Umgang.
In unserem Fall ist es die dünne Lackierung von Yamaha, die sich verabschiedet.

Legendär war früher die "schlechte" Lackierung der Trompeten von Vincent Bach, meine Stradivarius in den 80ern habe ich daher versilbert gekauft. Der seinerzeit ebenfalls bedeutende Hersteller Schilke bot seine Trompeten gleich ausschließlich versilbert oder vergoldet an.

Der Yamaha passiert das offenbar trotz eines aufwendigen Verfahrens, bei dem die Lackierung dank gegenpoliger Ladungen des Metalls und einer Lackbenebelung aufgebracht wird.

Mich hat das - wie gesagt - früher arg gestört, aber zuerst mit einer lackierten King Posaune und dann vor allem mit dem ersten Anspielen meiner lackierten Yamaha 8335LA dämmerte es mir vor einigen Jahren, dass es darauf gar nicht ankommt.

Trotz pfleglicher Behandlung löst sich selbstverständlich auch bei ihr der Lack ab (rot markiert) - wat mut dat mut. :D

YTR Lack ab.jpg


Gruß Claus
 
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Das ist richtig, aber es liegt nicht an der Qualität der Trompete und nicht am "Anecken". Es passiert auch bei den besten Trompeten und vernünftigem Umgang.
Ich weiß nicht aus welchem Material die Instrumente gebaut werden, bei meiner alten Posaune die ich von einem Musiker übernommen habe und die recht schwer ist scheint es noch komplett aus Kupfer zu sein. Zumindest lassen die Oberflächen darauf schließen dass diese noch von Hand gebaut wurde. Da habe ich keine Veränderungen der Oberfläche. Wobei das nicht ganz richtig ist. Es sind schon Stellen die heller sind oder dunkler. Vielleicht weil das Material darunter sich dann auch mit der Zeit verfärbt. Ich mache gerne mal ein Foto davon wenn ich sie wieder Zuhause habe.

Aber heute baut ja keiner mehr ein bezahlbares Instrument von Hand.
 
Bei den Yamaha Trompeten gibt es keine Schallstücke aus Kupfer, zumindest nicht bei der 6er und 8er Custom Serie. Für Xenos aus den letzten Jahren müsste man das ggf. nachlesen.
Das Material ist Messing für den Korpus und Goldmessing für das Mundrohr, das Schallstück ist aus Messing oder Goldmessing.
Es gibt noch weitere Details und Materialien der Trompeten, aber die spielen in unserem Zusammenhang keine Rolle.

Die 6er (Professional) und 8er (Custom) Serie haben plasmageschweißte einteilige Schallstücke.
Yamaha Professional Series
Yamaha Trompeten-Katalog

Es gibt gerade in Deutschland noch viele hervorragende Werkstätten, die in handwerklicher Tradition bauen und in Fachkreisen sehr bekannt sind, durchaus auch mit internationaler Kundschaft.
Die Preise sind - gemessen am Aufwand und im Vergleich zu anderen traditionellen Instrumenten für Berufsmusiker - sehr günstig.
Wir sprechen von Preisen nahe bei und oft über 3.000 Euro für die handgefertigten Grundversionen bei Perinettrompeten und ab nahe 4.000 Euro für Konzerttrompeten mit Drehventilen, teurer geht gerade bei diesen wegen diversen Anbauteilen natürlich immer.
http://www.blechblasinstrumente.de/de/preise.php
https://martens-blasinstrumente.de/martens-meisterinstrumente/
https://www.musik-boepple.de/
https://www.weimann-brass.de/

Gruß Claus
 
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Hallo @Christian_Hofmann & @Auchnamenlosgrandios !

Das mit dem Lack ist ein Problem das jeder Hersteller hat. Es spielen sehr viele Faktoren dabei rein. Dichte des Nebels, Grundmaterial, Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, etc... Auch greift unser Handschweiß lackierte Instrumente an. Je nach Person kann das mal mehr und mal weniger sein.
Schallstücke aus Kupfer sind kein Standard. Oft werden sie auf Kundenwunsch oder für spezielle Modelle verwendet.

Wie @Claus schon geschrieben hat gibt es in Deutschland noch immer viele Hersteller von Instrumenten, die auch zu fairen Preisen handgefertigte Instrumente bauen.
Eine gute und zu empfehlende Informationsquelle dazu ist die Seite des deutschen Musikinformationszentrums miz.org des deutschen Musikrates. Dort kann man eine ausführliche Liste der Instrumentenbauer in Deutschland einsehen. >>klick<<

Viel Spaß beim Musizieren!
Dan
 
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Hallo allerseits

Ich möchte hier nur ungern widersprechen, aber die ursprüngliche Frage bezog sich ja auf schwarze Kratzer im Lack. Diese kommen sicher nicht von Handschweiß und haben auch nur bedingt etwas mit der Qualität, wohl aber mitt der Dicke bzw. Widerstandsfähigkeit der Lackierung (s.u.) zu tun. Kratzer im Lack sind mechanische Beschädigungen durch den Kontakt mit etwas härterem als der Lack. Und Lack ist nun einmal immer weich - daher schrieb ich zuvor auch, dass das nur "bedingt" mit Qualität zu tun hat. Ich finde den o.g. Begriff "Anecken" eigentlich sehr passend. Das kann ein Ring oder irgendein anderer Gegenstand gewesen sein und passiert mit der normalen Benutzung des Instruments, je nachdem wie gut man aufpasst. Die Lackierung ist in erster Linie ein Schutz vor Oxidation, damit man das Instrument nicht mehr wie zu Großmutters Zeiten jede Woche neu auf Hochglanz polieren muss - Messing läuft durch Oxidation an. Geht so ein Kratzer im Lack bis auf das Messing runter (passiert wahrscheinlicher bei dünner Lackschicht - Yamaha = dünn), fehlt an dieser Stelle der Schutz und das blanke Messing wird durch Oxidation eben nach und nach dunkel. Deshalb tauchen diese schwarzen bzw. dunklen Kratzer auch erst eine ganze Weile nach der eigentlichen Beschädigung auf und man erinnert sich dann nicht mehr daran, irgendwo angeeckt zu sein. Anfangs ist das Metall noch blank und man sieht den unschönen Kratzer ja erst, wenn das Metall an der Stelle oxidiert ist.

Soviel zur Frage was das ist und ob das normal ist. Was kann man dagegen tun? Besser aufpassen, ggf. das Instrument neu lackieren (Müller Lack macht sehr hochwertige Lackierungen), versilbern oder vergolden lassen, falls es das einem wert ist. Die Funktion des Instruments ist durch solche Macken jedenfalls nicht beeinträchtigt. Das Instrument sieht aber nicht mehr ganz so schön aus wie neu.

Abrieb durch Handschweiß kommt natürlich auch vor, ist aber etwas komplett anderes, wie man auf dem ersten Bild sieht, das Claus gepostet hat. Das kann je nach Qualität des Lacks und der individuellen Aggressivität (Säuregehalt) des Handschweißes mehr oder weniger schnell gehen. Auch das ist nichts schlimmes, sieht nur eben nicht mehr "wie neu" aus. Für diejenigen, die das stört, gibt es spezielle Griffschutze im Handel z.B. aus Leder, die die Griffstellen des Instruments vor dem Handschweiß schützen sollen. Man kann sein Instrument aber auch problemlos neu lackieren (oder versilbern/vergolden) lassen, wenn das Instrument arg schlimm aussieht. Bei meiner Lätzsch Bassposaune sind die Griffbereiche verchromt, da reibt sich auch in 100 Jahren nichts ab. Allerdings sind die Griffbereiche dadurch sehr glatt, würde ich nicht unbedingt nochmal so machen.

Viele Grüße
Marco
 
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Die "Beschichtung" ist die Lackierung mit Klarlack. Der Lack wird auch durch z.B. "Handschweiss" angegriffen, ausserdem durch "Abrieb" (sprich mechanische Belastung an den Stellen, wo man das Instrument anfasst). Die Lackierung haelt niemals ewig, und auch bei gleicher Lackierung (zwei identische Instrumente) kann die Lackierung bei verschiedenen Blesern unterschiedlich stark belastet werden (auch bei gleicher Behandlung des Instruments, wir sind eben nicht alle gleich). Deswegen ist bei elteren Instrumenten der "Lackschaden" dort am staerksten, wo man hingreift,um das Instrument zu halten ...

Ich weiß nicht aus welchem Material die Instrumente gebaut werden, bei meiner alten Posaune die ich von einem Musiker übernommen habe und die recht schwer ist scheint es noch komplett aus Kupfer zu sein.
Nein. Trompete, Posaune, Horn, Tuba, ... sind normalerweise aus Messing gefertigt. Wenn ein Instrument sehr schwer ist,ist es aus dickerem Messingbleck gefertigt, was sowohl Vorteile als auch Nachteile habenkann. Eines der Nachteile ist, dass diese "stabileren" Instrumente i.d.R. schwerer ansprechen (und daher oft anstrengender zu blasen sind), ein Vorteil, dass sie bei sehr lautem Blasen nicht so leicht anfangen "zu scheppern".
Frueher waren die meisten Instrumente nicht lackiert, versilbert oder vergoldet. Wenn die dann nicht regelmaessig geputzt wurden (wobei das Putzmittel auch immer eine kleine Menge Material abgetragen hat, so dass die Instrumente mit dem Alter immer "duennwandiger" wurden) liefen sie mit der Zeit stark an und wechselten dann teils die Farbe vom "gold glaenzend" zu "schmutzig bis braun) ...
Die unterschiedlichen Farben von neuen Instrumenten (manche bis zu zu einem roetlichen Schein) liegt mit der Zusammensetzung des Messings zusammen. Ein hoeherer Kupferanteil veraendert die Farbe in Richtung "braunlich" oder "roetlich" (man bezeichnet die Messinglegierungen mit hoeherem Kupferanteil dann als "Goldmessing" oder sogar "Rotmessing"). Instrumentee aus Goldmessing sind i.d.R. bei sonst gleicher Qualitaet teurer (Kupfer ist anscheinend teurer als Zink ...).
Zu dem "niemand baut mehr einInstrument von Hand": Es steckt immer ein gewisser Anteil an Handarbeit in einem brauchbaren Blechblasinstrument. Aber es gibt auch Instrumente, die ohne grossen Einsatz von Maschinen gefertigt werden (auch heute noch), was den Preis dann i.d.R. deutlich in die Hoehe treibt (die Instrumente liegen dann i.d.R. ueber meinem fuer ein Instrument vorgesehen Etat).
 
Die unterschiedlichen Farben von neuen Instrumenten (manche bis zu zu einem roetlichen Schein) liegt mit der Zusammensetzung des Messings zusammen. Ein hoeherer Kupferanteil veraendert die Farbe in Richtung "braunlich" oder "roetlich" (man bezeichnet die Messinglegierungen mit hoeherem Kupferanteil dann als "Goldmessing" oder sogar "Rotmessing"). Instrumentee aus Goldmessing sind i.d.R. bei sonst gleicher Qualitaet teurer (Kupfer ist anscheinend teurer als Zink ...).
Das mit "gleicher Qualität" stimmt so nicht ganz. Durch den höheren Kupferanteil im Goldmessing sinkt die Anfälligkeit gegen Zinkfraß. Dadurch wird so ein Instrument bei gleichem Pflegeaufwand deutlich haltbarer - das denke ich rechtfertigt schon einen höheren Preis. Darüber hinaus hat Goldmessing auch Einfluss auf den Klang: je höher der Kupferanteil, desto wärmer und obertonreicher ist dieser. Je nach Musikstil kann das eine oder das andere besser geeignet sein. Der traditonelle deutsche Metallblasinstrumentenbau hat quasi immer mit Goldmessing (bzw. mit höheren Kupfergehalten) und eher dünnwandigen Blechen gearbeitet. Das "Scheppern" beim lauten spielen wird hier traditionell durch einen auf dem Becher aufgelegten Kranz "eingefangen". Meine alte Bach 50, also Amerikanerin, hatte zumindest einen Goldmessing Schallbecher, sonst alles Gelbmessing bzw. Neusilber. Aber war natürlich sauschwer, da dickes Blech.

Zu dem "niemand baut mehr einInstrument von Hand": Es steckt immer ein gewisser Anteil an Handarbeit in einem brauchbaren Blechblasinstrument. Aber es gibt auch Instrumente, die ohne grossen Einsatz von Maschinen gefertigt werden (auch heute noch), was den Preis dann i.d.R. deutlich in die Hoehe treibt (die Instrumente liegen dann i.d.R. ueber meinem fuer ein Instrument vorgesehen Etat).
Man muss halt wissen, wo der Einsatz von Maschinen sinnvoll ist. Ventilbuchsen oder Posaunenzüge erfordern eine Präzision in der Fertigung, die mit Handarbeit nur schwer zu erreichen ist - da auf Maschinen zu verzichten wäre für die Qualität nicht förderlich. Die feine Abstimmung beim Verlöten der vorgebogenen Rohre zu einem Ganzen, bekommt man dagegen maschinell nicht oder nicht vernünftig hin, also wird das mehr oder weniger von Hand gemacht. Und auch hier gibt es qualitative Unterschiede. Meine alte Bach 50, ein sicher hochpreisiges Profiinstrument, aber "von der Stange", hatte Querstege, durch deren Verlötungen an den Rohren man quasi durchgucken konnte. Einfach furchtbar. Mein Lätzsch, individuell für mich von Hand gefertigt, hat dagegen absolut einwandfreie Lötstellen. Ist das klanglich wichtig? Solange die unsauberen Lötstellen nicht scheppern, sicher nicht. Muss eben jeder wissen, ob er Handwerkskunst und damit verbundene Perfektion zu schätzen weiß - und das zu bezahlen bereit ist bzw. zahlen kann.

Viele Grüße
Marco
 
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