Review Behringer XR18

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Servus zusammen,
das ist mein erster Review - das als Vorwarnung :)

Vorab: Warum haben wir das XR18 überhaupt im Auge?
Bei unseren Gigs kommt es sehr oft vor, dass es keinen Platz für den Mischer gibt. Dem Problem gehen wir zukünftig aus dem Weg. Der Mischer sitzt zukünftig irgendwo, oder steht im Publikum. Vorne auf der Bühne liegt die "Stagebox", mit Laptop zum Mitschnitt und als Fallback "Pult" bei Wlan-Problemen. Der Kofferraum freut sicht, kein großes Pult-Case mehr, kein 30m Multicore, kein Effekt-Rack.

Das Behringer XR18 ist vor einer Stunde angekommen und ich möchte euch gleich bisschen daran teilhaben lassen.
Das Gerät ist wirklich solide gebaut. Ich habs nicht erwartet, aber die Bauweise wirkt wirklich so, als würde es auch mal einen Tritt vertragen.

Tag 1:
Ohne großen Plan, einfach auspacken, anstecken und sehen was passiert - wie ein kleines Kind das etwas vom Christkind bekommen.
So hab ichs dann auch gemacht. Angesteckt, den Schalter an der Front auf "Access Point" gestellt und schon fand mein Laptop die neue SSID und ich konnte mich verbinden. Die Automatische Suche nach dem "Pult" hat ewig gedauert und mir wars dann zu doof. Aber ein kurzer Blick in die Netzerkonfiguration von Windows verrät "Ich habe die IP 192.168.56.101" => Also versuchen wir uns doch mit der 192.168.56.1 zu verbinden. Da war das pult, dann auch.
Neue Firmware drauf.
Einstellungen vom Pult herunterladen.
Alles dauert nur wenige Sekunden und fertig.
Gleich mal die Kanäle beschriften, verschiedene Farben vergeben - anfassen kann man die Fader ja schlect, aber mit der Maus fühlen sie sich gut an, mit Touch noch besser.

Da ich gerade im Büro sitze und keine Mikrofone oder sonstige Abspielmöglichkeiten herumliegen habe, stecke ich mal das USB-Kabel an. Aaaaber: Treiber Installation nicht vergessen! Die Installation läuft problemlos. Ok, dann werfen wir mal Reaper oder etwas in der Art an. Das "Pult" ist default auf "18-Kanal-Modus" eingestellt. In Reaper fix 18 Kanäle mit entsprechenden Receives und Sends eingerichtet und dann einfach mal ein paar Signale ans "Pult" geschickt. Keine Überraschungen, kein seltsames Verhalten, alles wie man es sich wünscht oder vorstellt.

Schnell eine möglichst "cleane" Gesangsaufnahme suchen und mal zum Pult schicken. Warum? Na weil man ja jetzt EQ, Compressor, Gate und co testen will.
Naja was soll ich sagen. Für absolut blutige Anfänger gibt es bei Gate udn Compressor aktuell vier Presets (Vocal, Kick, Snare, Bass, beim Gate gibt es statt Bass Acoustic). Damit ist schonmal eine gängige Einstellung da, die man nur noch anpassen muss. wunderbar. Sidechain klappt auch - ok!
Zu der Güte der Algorithmen kann ich nichts sagen. Ich bin kein Profi. Sie sollen allerdings vom x32 übernommen sein, daher habe ich keine Bedenken bzgl. der Qualität.

Also weiter zu den Effekten. Vier Slots sind verfügbar. Der stimme ein bisschen Hall geben, gleich noch nen Slapback-Delay hinterher und schon wird aus Mas Mustermann "Max Cash Mustermann". Auch hier keine Überraschungen und keine ungewollten Nebeneffekte. Die Gesangsaufnahme durch den Gitarrenverstärker Effekt zu jagen fällt dann wohl unter sinnlose Spielerei, aber ich hab grad keinen cleanen Gitarrentrack da. Es funktioniert :)

Aktuell fehlen funktionen wie "Mute-Groups" oder "DCA-Gruppen" - aber ich brauch sie auch nicht zwingend. Allerdings möchte ich auch sagen, dass ich das Pult seit zwei Wochen genau verfolge und in dieser Zeit wurde die App schon mit neuen Versionen versorgt, genau wie die Firmware. Da wird also zeitnah etwas kommen.
Stereo-Gruppierungen kann man aber schon machen - also Piano etc. sind schon versorgt.
DCA Gruppen werden wahrscheinlich (!!) wohl über die 6 verfügbaren Aux-Busse laufen. Es gibt also 6 Busse, nicht mehr, aber weniger wenn man DCA Gruppen braucht. Man routet dann Kanäle einfach auf einen Bus und bekommt dadurch eine DCA-Gruppe. Allerdings ist dieser Bus dann nicht mehr für Monitoring zu gebrauchen. Wenn ich mal von einem "normalen" Setup ausgehen, sollten 4 old-school-Monitorwege genügen, dann hat man zwei Busse für DCA. Wenn man das P16-System von Behringer nutzt, braucht man die AUX-Busse sowieso nicht, und hat 6 Gruppen. Vielleicht überrascht uns Behringer aber auch und es wird alles ganz anders.

Am Routing und weiteren Setup des "Pults" will ich gar nichts ändern. Ich wüsste gerade nicht, warum ich den USB-Kanal 18 auf den Analogen Kanal 12 umbiegen wollen soll. Es gibt Anwendungen dafür, aber nicht in meinem Alltag.
Letzter Punkt für heute:
Ich habe jetzt in zwei Stunden Nutzung keine Verzögerung bei der Nutzung der App gehabt und keinen Wlan-Ausfall. Nein das beweist nichts, aber verschweigen will ichs auch nicht.
Bandprobe ist erst wieder nächste Woche, vorher kann ich nur ein bisschen alleine oder zu zwei "rumspielen". Fotos kann ich gerne machen, wenn ihr wollt, aber davon gibts genug im Internet. Bin gespannt was Tag 2 (wann der statt findet weiß ich noch nicht) bringt.
Vielleicht habt ihr bis dahin schon Fragen ...?
Grüße
Tobi
 
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Tag 2:
Leider fehlt die Zeit gerade ein wenig, daher konnte ich recht wenig ausprobieren.
Gesangsmikro-Test:
Ich hatte zu Hause nur ein Pronomic-Fahrradlampen-Mikro rumliegen. Egal zum rumspielen reichts.
Mikro rein, Laptop per USB zum Mitschnitt im 18-Kanal-Modus dran, Steuerung des Pults über ein Windows-Tablet, ein paar aktive Lautpsprecher angesteckt und los gehts.
Was soll ich sagen, es gab keine Überraschungen und alles lief rund.
Bisschen mit dem Compressor gespielt, das Vocal-Preset ist da vor allem für Anfänger eine tolle Hilfestellung, um eine grobe Richtung zu haben. Funktioniert wie erwartet.
Genauso beim EQ und beim Gate.
Beim Gate möchte ich noch hervorheben, dass es "animierte Anzeigen" gibt. D.h. bei Stille wächst ein Balken mit der Beschriftung "GR" (Gate Release?) und zeigt wohl die Dämpfung an... d.h. man sieht sehr schön wie das Gate langsam dämpft und wie schnell es wieder aufmacht.

Dann den Kanal mal an ein paar Effekte schicken. Auch hier nicht besonderes, alles wie man es sich wünscht und vorstellt. Eine schöne Hilfe ist hier der der Equalizer im Effektkanal. Für digitale Nutzer nichts besonderes, für ehemals analoge Nutzer ein Traum :). Wenn dann doch mal ein Effekt ein nervige Frequenzen erzeugt, ist das schnell in Griff bekommen.

Ok dann mal das Piano dran. Ich kann mir die DI-Box sparen!
Das klingt jetzt vielleicht banal, aber bisher mussten ja alle Instrumente und Mikrofone über 30 Meter Multicore zum Pult. Jetzt sind die Kabellängen ein vielfacher kürzer. Da Kabel selten länger als 10 Meter auf der Bühne sin, spart man sich einfach die DI-Box. Kein großes Ding, aber es macht eben wieder alles ein bisschen einfacher im Aufbau. Piano, 2xLine-Out, Kanal 7/8, Auf dem Pult als Stereo-Kanal aktivieren, fertig.
Gitarre, Tretminen, Pult, fertig.
Bei der Akustik-Gitarre, werde ich wohl bei der DI-Box bleiben. Ganz einfach der der keine Bodentreter verwendet sondern "clean" ins Pult geht. Da ist die Gefahr dann größer mit dem Kabel in der Konzert-Hektik an der Buchse zu reißen größer. Das ist mit einem XLR-Stecker sicher weniger gefährlich für die Buchse.

Am Ende habe ich mir dann noch ein Setup überlegt, das möglichst alle Möglichkeiten des Pults ausschöpft und mir die volle Flexibilität und Einfachheit erhält.
Das XR18 lässt sich "falsch" rum in ein Rack einbauen. Also kann ich die Verkabelung einfach direkt dran lassen! Kabel beschriften, sauber aufwickeln, Klettkabelbinder dran. Beim Gig das Rack-öffnen, Kabel raus, anstecken, fertig.

Ins Rack werde ich auch einen Laptop (vielleicht gibt es später Experimente den durch einen Raspberry oder ähnliches zu ersetzen) "legen". Der kommt beim Gig dann einfach oben aufs Rack und hat folgende Aufgaben:
- USB-Verbindung zum XR18 für 18 Kanal-Mitschnitt
- LAN-Verbindung zum XR18 für "Fallback"-Steuerung, falls das Tablet oder das WLAN-streikt
- USB-Verbindung zum DMX-Adapter (ja das Licht will ja auch irgendwo gesteuert werden)
- Simple Klinkenverbindung zum XR18 für Hintergrundmusik.

Mit dem Tablet verbinde ich mich dann per VNC oder RDP mit dem Laptop und steuere alles.
Für mich ergeben sich damit mehrere Vorteile: Die Anwendungen muss ich nur auf dem einen Laptop pflegen (updaten, einrichten, Licht-Programme bauen usw.). Die weiteren Geräte sind dumm, sie müssen nur remote auf den Laptop zugreifen.

Wenn ich den Aufbau fertig habe, werde ich auf jeden Fall Bilder posten.
Soweit von meinem zweiten Tag.
Beste Grüße
Tobi
 
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Gibts dazu auch noch bilder? ;)
Bin natürlich auf das nächste review gespannt wenn es dann mal in ner Bandprobe oder Live getestet wird!
 
ja am samstag ist probe - da gibts dann auch fotos und nen "review" wie das so gelaufen is... probe dauert in der regel irgendwas zwischen 3 und 6 stunden... da sollte sich dann auch schon einschätzen lassen wie die zuverlässigkeit der verbindung im "ernstfall" ist... und ich werde eine aufnahme der einzelnen kanäle anschubsen...
 
So heute war also Probe.
Leider habe ich vergessen Fotos zu machen da ich zu sehr abgelenkt vom neuen "Mischpult" war.
Vorab: keine großen Überraschungen. 5 Stunden Probe, 5 Stunden Wlan, kein Verbindungsabriss.

Außerdem habe ich mein "Zielsetup" mal getestet:
XR18 im kleinen Rack auf der Bühne. Oben drauf ein Laptop per Lan-Kabel und USB verbunden => Fallback, wenn wlan spinnt, Lichtsteuerung über DMX-Control UND usb Interface, Playback in den pausen für Hintergrundmusik UND 18 Spuraufnahme. Ich sitze auf der Couch mit einem anderen Gerät und verbinde mich via Remote-Desktop und steuere das ganze bequem... Das hat grandios funkioniert. Dazu aber ein Hinweis:
Zum normalen mischen ist diese Setup absolut ok! beim Soundcheck und einpegeln etc. wede ich aber die xr18-app direkt auf meinem mobilen gerät starten. Das Remote-Desktop-Protokoll ist leider einfach zu träge um die vielen "Meter" und "Skalen" absolut flüssig darzustellen. Das ist in der Regel während dem Konzert gar nicht soooo wichtig, beim Einpegeln braucht ich das aber schon... Also Soundcheck direkt mit der xr18 App, den restlichen Abend kann man sich um alles andere zusätzlich über remote Desktop kümmern. die App lokal weiterlaufen zu lassen klappt ja sowieso...

ansonsten habe ich das Setup des Pults schon zu hause vorbereitet. Da die Probe heute zügig gehen musste, haben wir keine große zeit für einen echten Soundcheck beim neuen Pult gehabt. Also am alten Pult orientiert, Einstellungen für Gain, Monitoring etc. abgekuckt und größtenteils aus dem Bauch heraus eingestellt. Das klingt jetzt etwas stümperhaft, aber es ist ja Probe und da hab ich sowieso wegen den Räumlichkeiten keine Chance alles sauber einzustellen. Wenn die E-Gitarre loslegt, "höre" ich das aufm Snare-Mikro... (ja das muss ich abnehmen, da manche mit IEM spielen).

Es gab keine Störgeräusche. Die Gates machten brav auf und zu, Compressor und Co machten mir den Job angenehmer - alles wie gewohnt und erwartet.
Die Effekt-Bank ist riesig und ich hab grad mal 3 oder 4 ausprobiert. Klar Hall und Delay brauchen wir unbedingt - Rockabilly eben. Mehr brauchts eigentlich nicht. Aber warum nicht mal ein bisschen Chorus auf die Vocals... Ahja macht schön "dicker"... Routing der Effekte und Aux ist sensationell einfach und auch wirklich schön. Wie kann das schön sein? weil man sehr viel auf einmal sehen und manipulieren kann. Man muss nicht jedesmal in ein Menü rein oder erst irgendwas aktivieren. Viele Dinge kann man direkt im Channel Modus erledigen. Mehr Gitarre aufm Monitor? kann man ohne einen Wechsel auf das Bus-Layer machen. Einfach direkt im Channel den Balken länger ziehen.

Ich kann keine fachlich tiefen Details über die Korrektheit einiger Einstellungen und der Güte der Effekte geben, aber es funktioniert alles wie ich es mir erhofft habe und ohne Überraschungen. Keine Probleme!
 
Da ich im Moment auch mit dem Gedanken spiele, ein X Air anzuschaffen, hätte ich ein noch ein paar Fragen, vielleicht kannst du die ja beantworten.

Also Soundcheck direkt mit der xr18 App, den restlichen Abend kann man sich um alles andere zusätzlich über remote Desktop kümmern.

- Warum würdest du nicht komplett die App einsetzen? Ich hätte schon einige Anwendungen, die auf die schnelle Reaktion des Pults angewiesen sind (Channel Mutes, Lautstärkeanpassung für Solisten etc.)

- Ich hab mir die Android-App schon mal runtergeladen und im Offlinemodus ein bisschen rumgespielt. Was mir bis jetzt nicht gelungen ist, ist den Q-Faktor der einzelnen Channel-EQ-Bänder zu verändern. Bin ich zu blöd dazu oder geht das tatsächlich nicht?

die App lokal weiterlaufen zu lassen klappt ja sowieso...
- Heißt das, man kann den PC-Anschluß via LAN und die App via WLAN ohne Probleme parallel nutzen, ohne was am Gerät umzustellen?

Wäre nett, wenn du das mal testen könntest. Ich bin auf jeden Fall auf jede Art von weiterem Erfahrungsbericht gespannt.
 
Hi,
Ok das wurde jetzt nicht wirklich deutlich. Den weg über remote desktop gehe ich weil ich a) die usb aufnahme im blick haben will b) die pausenmusik starten will c) licht über usb steuern will
NUR für den sound ist die app direkt zu nutzen socher besser, aber das kann ich ja auch und der remote desktop läuft eben nebenbei mit um die andern aufgaben auch machen zu können.
Die reyktion ist übrigens wirklich gut. Aber die pegelanzeigen bewegen sich im ms bereich und das ist zu schnell für remotedesktop. Mute ind co reagieren aber wirklich sofort.

Den lan anschluss und gleichzeitig den access point uu venutzen geht derzeit nicht. Ich benutze daher einen externen access point damit kann ich den laptop per kabel Ls fallback anschließen und gleichzeitig wlan nutzen.

Ich nutze kein android, nur Windows. Die windows anwendung ist die einzige die derzeit alle bereits verfügbaren features kann. Außerdem ist die möglichkeit windows zu benutzen für mich ein kaufgrund gewesen. Linux geht auch und ich werde irgendwann den raspberry testen. Aber android und ios sind für mich ein graus und keine option.

Und ja q faktor anpassen geht - am pc
 
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Probier mal Splashtop zu verwenden. Wir hatten ähnliche Probleme mit Remote Desktop und haben sehr viele Programme probiert. Die App kostet zwar ein paar Pfenge, aber die sind es wert.
 
ok danke für den tip - werde ich gerne versuchen.
 
hab heute mit dmx control und artnet plugin herum gespielt. nun kann ich über dmx control auf meinem FOH-gerät" das dmx-control auf dem laptop auf der bühne mit usb interface fernsteuern.
nun brauche ich den remote desktop endgültig nur noch für die überwachung der aufnahme und für das starten der pausenmusik.
die pausenmusik von meinem "FOH"-Gerät zu streamen ist mir etwas zu heikel.
idee wäre gerade das mit xbmc (oder ähnlichem) zu machen... musik starten über weboberfläche oder handy/pc-app und das wars.
dann bliebe nur noch die aufnahme, aber da reichts auf jeden fall *mal* einen blick drauf zu werfen.

damit wäre dann ein 100% fallback mit kabel auf der bühne und ein vollkommen unabhängigs FOH Gerät erreicht.
 
Behringer hat die neue Software 1.0 veröffentlicht.
Wichtige neue dinge:
Dca gruppen
Mute gruppen
Snapshots, die auf dem mixer und nicht mehr auf dem tablet/pc gespeichert werden
Gui änderungen, mehr optionen, kürzere wege

Getestet habe ich bisher nur offline, also ohne snapshots.
Großer schritt, mir fehlt jetzt endgültig nicht mehr. Wenn ich endlich dazu komme werde ich vom ersten live gig mit publikum berichten.
Natürlich gibts bei neuer firmware auch intern ein paar änderungen, aber ich möchte mich nicht in details verlieren
Tobi
 
Hi,
am Wochenende war ein nächster großer Schritt in Richtung "was kann das Teil und passt es wirklich so gut zu uns?"
Es war nämlich ein Live-Gig, mitten in der Innenstadt und das ganze auch noch Open Air!
Der Innenhof ist relativ klein (platz für 300 Leute) und fällt nach hinten sogar ein bisschen ab. D.h. wenn ich nicht gerade 2,20 m groß bin oder auf einem Podest sitze habe ich als Mischer hinten so gut wie keine Chance die Band zu sehen (die steht nämlich auch nicht auf einem Podest, sondern ebenerdig).
Kein problem, am Rand gab es einen kleinen Treppenaufgang. Dort hab ich also mein Stativ mit Tablethalterung hingestellt und fertig war mein Mischerplatz. bisher haben wir an dieser Location das Mischpult neben die Bühne gestellt. D.h. immer wieder mal durchs publikum laufen und lauschen und dann am Pult korrigieren. Das ist jetzt Geschichte! Genial!

Der Aufbau war wie immer extrem einfach. Das Case mit dem XR18 steht nun fix neben dem Drummer. Da ist es gut versteckt und er hat ne kleine Ablage für sein In-Ear-Mischpult und den Aufnahme Laptop. Nach 1:15 h waren wir mit komplettem Aufbau und Soundcheck durch.

Stabilität: Keine Verbindungsabrisse obwohl das Tablet von 18 bis 1 Uhr dauerhaft an und verbunden war. (Surface Pro 3)
Zusätzlich habe ich das Licht über DMX Control und Artnet Plugin gesteuert. D.h. Auf dem Laptop auf der Bühne war das USB-Interface angesteckt und ferngesteuert vom Tablet.
Ich nutze wegen dem Laptop nicht den internen Wlan-Router, sondern einen uralten externen. Ich habe beim Umschalten zwischen den Tabs in der XAIR App manchmal 1 - 2 Sekunden leichte Lags in der Anzeigen, nicht bei den Funktionen. D.h. die pegel-Anzeigen springen ein bisschen, aber die Fader und Knöpfe reagieren top. d.h. hier wurde wohl innerhalb der app bzw. des protokolls richtig priorisiert.
Ob die Lags mit einem neueren, besseren WLAN verschwinden kann ich noch nicht sagen.

die neue Firmware und die neue App haben ohne Probleme funktioniert. die Snapshot funktion ist einfach nur genial. hier wird nun wirklich JEDE einstellung gespeichert und abgerufen.

mein "traum" wäre es nun, einen Raspberry (oder etwas ähnliches) ins Case zu bauen, auf dem DMX-Control fernsteuerbar läuft, und die USB Aufnahme. Idealerweise noch die XAIR app als "wlan-loses-backup". ob ich dazu zeitnah zeit finde ... puh... mal schauen... ansonsten kann es auch auf einen schlanken itx-pc hinauslaufen. perfekt wäre dann natürlich ein touchscreen auf der Case-Oberseite. naja... mal kucken...

Unterm Strich bin ich bisher davon überzeugt, dass diese Pult zu uns passt und gehört.
Grüße
Tobi
 
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Servus zusammen,
wieder ein paar Eindrücke die ich nicht verschweigen möchte.
Wir hatten wieder ein paar Auftritte mit dem neuen "Pult", manche davon mit schwierigen Bedingungen. Als Beispiel greife ich mir einen Auftritt in einer Kneipe heraus. Ein ziemlich rechteckiger Schlauch. Band stand direkt vor einer 5x4 Meter Glasscheibe und etwas in die Ecke versetzt, also nicht mittig im Raum. Die "Erfahrenen" kriegen wahrscheinlich grad schon Kopfschmerzen.
Warum?
Naja das erste Problem war beim Soundcheck mit dem Kommentar "mach mal den vielen Hall weg". Ehm, den Hall hab ich noch gar nicht dazu gemischt? Klar.. Glasscheibe und Stahlbeton... Das war abenteuerlich aber kein Drama => weniger Hall als Effekt und dann kann man schon damit leben. Größeres Problem war die Snare-Drum die dadurch extrem geknallt hat. Eigentlich hätte ich sie in der kneipe nicht abgenommen, aber in dem Fall hat es mir geholfen, durch die Abnahme und ein bisschen EQ den direkten "Knall-Klirr-Snare-Sound" durch überlagerung mit dem abgenommenen Sound zu einem angenehmeren Snare-Sound zu bringen. Für all diese Probleme bot das XR18 jetzt keine anderen Lösungen als andere Pulte, aber erzählen möchte ich es trotzdem, weil es eben funktioniert hat und der EQ wirklich gut brauchbar ist!

Die größte Herausforderung war allerdings, das Feedback vom Monitor in den Griff zu bekommen. Die Band stand wie gesagt vor ner Glasscheibe. Auf der einen Seite eine Stahlbetonwand, aber der andere seite ein glaskasten als windfang. Deckenhöhe ca 2,80 m. D.h. der Sound vom Monitor hatte wunderbare glatte Flächen um überall wieder zu kommen und den Weg ins Mikro zu finden. Auch hier kann das XR18 nichts besonderes, aber der EQ hat einfach super funktioniert. Am Ende konnte ich das Mikro praktisch direkt auf die Monitorbox zeigen lassen und es ging nichts schief und es ist keiner an Ohrenkrebs gestorben.
Keine Überraschungen, aber die Hausaufgaben hat das Teil wirklich gut erledigt!
Grüße
Tobi
 
J
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Crosspost
einen Raspberry (oder etwas ähnliches) ins Case zu bauen
Dazu hier mal ein Foto eines Raspberry Pi 2 Model B mit dem offiziellen Rapberry Tocuchscreen (800x480 Pixel) und X Air Edit
RaspiTouchXAirEdit.jpg

Das LAN Kabel ist als Größenvergleich da, denn das Keyboard ist ein kleiners.
Der Touch Screen ist nochnicth kalibirert (gibt noch keine offizielle Version eines Kalibrationsprogramms).
Man kann damit aber sehr Zur Not alles bedienen, wenn auch weit entfernt von der Bedienung eines richtigen Mischpults in Hardware. Lesen kann man tatsächlich auch alles.
Beim Soundcraft UI ist das anders gewichtet: da wird alles größer dargestellt, dafür muss man ständig hin- und herwischen.
RaspiTouchUI.jpg


Etwas größer (und schon jetzt nach Anleitung kalibrierbar ist das 8" Touch Display von Pollin, das über HDMI angeschlossen wird und zusätzlich noch 12V als Stromversorgung benötigt.

Gruß
Christoph
 

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