Sungha Jung

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technisch kann er schon spielen, ganz klar. Genau so klar ist aber, dass er überbewertet wird. Soll doch erst mal was eigenes machen. Covern ist erlernbar.
 
Sagst du das auch zu einem Geiger (oder anderem Mitglied) eines etablierten Sinfonieorchesters, dass er mal was "eigenes" machen soll, damit du ihn als Musiker für "voll" nimmst? :rolleyes:
 
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Sickranium,
"viel üben plus Freundeskreis überschaubar halten" ist ein Erfolgsrezept, kein Makel.
Ungefähr so fängt die Biographie der meisten Könner an.

Ist halt die Frage, was sich später eher auszahlt: das üben oder das rumhängen mit "Freunden"...

Wie du auf den Gedanken kommst, diese Leute wären nicht Bandfähig, erschließt sich mir nicht.
 
@peter55: ich nehm auch diese als künstlerische Interpreten wahr. Wirklich begeistern tun mich aber nur Musiker die etwas erschaffen, sprich Komponisten od. Songwriter.
 
Was heißt denn überbewertet? Er beansprucht nicht für sich ein guter Komponist zu sein. Er ist ein guter Interpret.

Er spielt halt ein anderes Spiel als Komponisten und Songwriter. Ich versteh halt nicht genau warum es denn immer angeführt wird bei Interpreten von Covern. Das wäre für mich so als würde ich mich bei Nick Drake darüber beschweren, dass er nie ein krasses Bopsolo runterdonnert auf seiner Klampfe. Will er ja auch garnicht.

Alles ist erlernbar in der Musik. Man muss sich nur aufn Arsch setzen.

Ich empfinde definitiv das schreiben von eigenen Songs als überbewertet. Zumal 99% der mir bekannten modernen Songwriter eh nur auf alte Kamellen zurückgreifen, dass man das eigentlich kaum noch als neue Musik bezeichnen könnte. Das ist teilweise nur Covern in grün.
 
Zumal 99% der mir bekannten modernen Songwriter eh nur auf alte Kamellen zurückgreifen, dass man das eigentlich kaum noch als neue Musik bezeichnen könnte. Das ist teilweise nur Covern in grün.

99% ist wahrscheinlich übertrieben, aber da ist mit Sicherheit was Wahres dran. Diese Art des Schreiben finde ich auch nicht beeindruckend.

Technisches Spielen kann man durch viel Üben erlernen. Für mich persönlich hat es (abgesehen von der Interpretationsweise was man als Kunst ansehen kann) aber erst Kunstanpruch, bzw. ist für mich musikalisch zu beachten wenn etwas selbst komponiert wurde.
 
Komponieren kann man auch durch viel üben lernen. Das fällt halt auch nicht vom Himmel.
 
Handwerk und die Voraussetzungen kann man lernen. Alles weitere aber ist Kunstbegabung und Talent.
 
Das Interpretieren (welches ich nicht als "technisches Spielen" bezeichnen würde) ist ebenfalls ein kreativer Akt. Das starre Herunterklopfen (um das Beispiel Klavier zu nehmen) von Noten, die vor einem liegen, wird von den wenigsten als besonders "ästhetisch" oder "musikalisch" gefeiert. Es erinnert an die Versuche, einen Computer klassische Werke nachspielen zu lassen - gerade bei romantischen Werken hört man bald, wo die Grenzen der puren Analytik ist. Wenn man diese Grenze nicht wahrnimmt, bleibt man beim "technischen Spielen".

Das wirkliche Interpretieren eines Werkes fängt dann an, wenn man von den Noten weggeht, sie als Wegweiser zu dem Stück nimmt, welches der Komponist im Kopf hat. Minimale Aspekte wie Art und Weise des Anschlags, rhythmische Ungenauigkeiten im Mikrosekundenbereich, Tempo- und Dynamikwechsel innerhalb eines Taktes, die für den Laien (und einige Fortgeschrittene) nicht bewusst hörbar sind, aber doch dazu führen zu sagen, dass der Interpret mit "Gefühl" spielt.

Und eben dieses Verständnis für Musik, für jene Ungenauigkeiten, die sich in keine Form pressen lassen, muss als Anlage da sein, wenn man tatsächlich ein Meister werden will. Natürlich kann man mit guten Lehrern da sehr viel trainieren, aber wenn nicht irgendetwas vom Bauch ausgeht, sondern alles nur vom Kopf, wird man nie ein großer Interpret sein.

Deswegen sind für mich tolle Interpreten genauso zu bewundern wie tolle Komponisten.

EDIT: Und der Junge, um den es hier geht, spielt technisch sehr sauber, jedoch atmet mir seine Musik etwas zu wenig, entfaltet sich nicht so sehr in seinem Spiel, gerade in seinen "romantischeren" Werken.
 
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Ich würde sagen in ein paar Jahren wird er auch viele eigene Stücke gemacht haben,und so gut wie er Covert das muss man auch erstmal hinbekommen so sauber.
 
Ich würde sagen in ein paar Jahren wird er auch viele eigene Stücke gemacht haben,und so gut wie er Covert das muss man auch erstmal hinbekommen so sauber.
Ich würde sagen, in ein paar Jahren spricht man gar nicht mehr von ihm. Ohne diesen Thread und die vielen YouTube-Klicks, die dazu geführt haben, hätte ich wohl noch nie was von ihm gehört. Vor einigen Jahren gab es immer wieder ca. fünf Jahre alte, meist japanische Kinder, die auf der Violine vollständige Werke von klassischen Komponisten, auf die Note genau, herunterspielten. Von denen hat man später wahrscheinlich auch nichts mehr gehört. Sei es, dass sie am Druck zerbrechen, einfach keine Lust mehr hatten, oder dass zum Künstler etwas mehr, als das Beherrschen handwerklicher Künste gehört. Das Erlernen von Fähigkeiten, ob körperlich oder geistig, fällt im frühkindlichen Alter nun mal am leichtesten, was dazu geführt hat, dass inzwischen zweijährige Kinder schon chinesisch lernen "dürfen", weil ihre Eltern um deren Zukunftschancen fürchten. Wer im "höheren" Alter beginnt ein Instrument zu erlernen, kann schon neidisch werden, wenn den Kleinen mit ihren biegsamen Fingern scheinbar spielerisch gelingt, was er den "alten" Knochen nur mühsam abringen kann. Dass der junge Mann schon einige Sponsoren hat, hält ihn natürlich auch im Gespräch und hat für beide Vorteile, aber spätestens, wenn er den Nachwuchsstatus überschritten hat, und mit ganz normalen Gitarristen verglichen wird, bräuchte es einiges mehr, um noch herauszuragen, aus dem grossen Heer der begabten Gitarristen! Ich will sagen: Ich bin selbst nicht der grosse Pickingkenner oder -könner, finde aber, was der junge Mann spielt, hört sich nicht schlecht an, und macht auch nicht den Eindruck, er spiele gegen seinen eigenen Willen. Aber: Um ein richtig Grosser zu sein, gehört etwas mehr dazu, als der Vergleich mit mir selbst. "Der ist soundsoviel Jahre jünger und spielt besser als ich", reicht nicht, um der Beste zu sein, man muss Äpfel mit Äpfeln vergleichen, und nicht mit Birnen, die sind nicht der Masstab!
 
Joa,vielleicht hast du da auch Recht,ich bin aufjedenfall grosser Fän von ihm weil mich die Leichtigkeit in seinem Spiel fasziniert.
Das er ohne Youtube niemals so bekannt geworden wäre ist wohl wirklich so.
Es macht halt einfach Spass ihm zuzuhören,und was ich mal sagen möchte,er kopiert zwa oftmals nur bekannte Songs,aber auch das umschreiben auf Gitarre will gelernt sein,ich könnte sowas beim besten Willen nicht.
Und sie dann auch noch so sauber zu spielen dazu gehört auch einiges,aber das soll nich heissen das das nich stimmt was du sagst,er wird wohl immer ein "Solo" Künstler bleiben.

mfg Sascha
 
Also ich habe das Gefühl, dass er so langsam seinen Wunderkind-Bonus verliert weil er ja auch älter wird, gleichzteitig aber auch spielerisch viel besser und immer mehr zu einem ernstzunehmenden Musiker. Ist ja auch nicht so, dass er jetzt nur Zuhause übt und Sachen für YT aufnimmt, er kommt ja auch Live rum, hat Auftritte mit anderen Bands und Musikern etc.
Glaub schon dass er seine Nische finden kann. Wird sicherlich kein Weltstar, aber das liegt an der Musik, ist nunmal eher Musik von Musiker für Musiker (so erscheint es mir zumindest oft, ich kann mich irren).

Und klar fehlt bei vielen Videos noch das feeling, aber da sieht man in den letzten 2 Jahren unglaubliche Fortschritte und ich denke das kommt noch. Und meistens kritisiert gerade das Feeling, weil man ja doch etwas neidisch ist ;)
 
Ja, dieses Video ist tatsächlich wieder besser als das, was ich bisher kannte. Man merkt, dass er langsam mehr versucht - genial ist es noch nicht, aber ich muss zugeben, bin überrascht, wie gut er wird. :)
 
Ja, dieses Video ist tatsächlich wieder besser als das, was ich bisher kannte. Man merkt, dass er langsam mehr versucht - genial ist es noch nicht, aber ich muss zugeben, bin überrascht, wie gut er wird. :)

Also das bin ich nicht. Er ist gut, doch langsam wird er zu einem 08/15 Musiker - leider. Auf der ganzen Welt gibt es Kinder, die sogar viel früher angefangen haben ein Instrument zu spielen und auch sehr gut sind. Höchstwahrscheinlich liegt es aber nicht am Talent, sondern daran, dass man 10h am Tag übt. Aufwachen, Essen, Instrument üben Periode... Man ist eine Art Mönch in einer musischen Person, um es metaphorisch auszudrücken. Covern ist für mich persönlich keine exorbitante Leistung. In YouTube gibt es millionen solche Musiker in allen Bereichen. Eigenkompositionen sind für mich lobenswert.
 
Was für ein Talent, welches dir ermöglicht, ein Instrument technisch perfekt spielen zu können? Talent ist so ein Wischiwaschiwort, "man hat's oder nicht", fast wie ein religiöser Glaube, dem da einige kunstinteressierte Menschen anhängen.

Jetzt würde mich aber doch interessieren: was ist ein 08/15-Musiker? Jemand, der dich nicht so packt? Der in deinen Augen einfach nichts besonderes kann? Wenn das ausdrückliche deine persönliche Meinung ist, dann verstehe ich das - dann sehen wir das einfach verschieden, Geschmäcker und so. Aber wenn du für deine Aussage allgemein Anspruch geltend machen willst, muss ich wirklich fragen: was ist ein 08/15-Musiker, so allgemein?

Und für mich persönlich ist das Covern eine ganz exorbitante Leistung. Ein Vladimir Horowitz, ein Fritz Wunderlich, ein Rachmaninoff, der einen Chopinwalzer nachspielt - willst du diesen künstlerischen Akten die exorbitante Leistung absprechen?

Und wenn ich als Künstler (der bisher so seine ca. 200 Songs geschrieben hat) höre, dass es LOBENSWERT ist, wenn etwas komponiere, kommt mir etwas die Galle hoch, wenn mein Schaffen, mein Ausdruck wie in der Schule bewertet werden soll. Als wenn man auf das Lob von irgendjemandem aus wäre bei dem Ganzen... wie gesagt, das sage ich als Künstler.
 
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