TESTBERICHT - TC Helicon Mic Mechanic

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So, nun bekomme ich also das nächste Gerät von TC-Helicon in die Finger. Dieses Mal handelt es sich nicht wirklich um einen Multieffekt:


Obwohl es wie eine simple Tretmine - von der Art, wie sie Gitarristen schon seit Urzeiten verwenden - aussieht, wird dieser Ausdruck dem kleinen Burschen auch nicht gerecht. Was genau ist es also, wenn es weder ein Multi- noch ein Einzeleffekt ist :gruebel: ?

Ehrlich gesagt weiß ich es selbst nicht genau :). Also finden wir es heraus. Auf der Verpackung steht:"Mic Mechanic is all I need for a perfect vocal sound." Ob das wohl eine Übertreibung ist? Wir werden sehen...... Ah, hier ander Seite steht noch etwas. Ich zitiere:

- Erstklassige Vocal Effekte von TC-Helicon
- Einfache, intuitive Bedienung
- Reverb, Delay, Tonhöhenkorrektur und Tone-Modul
- Einfach besser rüberkommen - mit einem tollen Sound

Da nur der dritte Punkt überhaupt etwas aussagt, schau ich mal weiter und finde auf der Unterseite ein paar genauere Angaben. Zunächst tauchen die Worte "complete vocal toolbox" und "easy-to-use" auf. Die Einfachheit begegnet uns also bereits zum dritten Mal, interessant. So, nun wird's informativer, ich übersetze und zähle auf:

- Mikrofon-Vorverstärker von professioneller Qualität mit Phantomspeisung
- Symmetrischer XLR-Ausgang
- USB-Anschluß
- Gain Regler
- 3 verschiedene Hallarten, Echo und Kombinationen aus beiden
- Dry/Wet-Regler für den perfekten Mix
- Mic-Control Knopf für den Anschluß des TC eigenen MP-75 Mikrofons
- Auto-chromatische Tonhöhenkorrektur
- Adaptive Tonregelung bestehend aus EQ, Kompressor, De-Esser und Noise Gate


Ist doch schonmal so einiges. Doch zunächst packen wir das Ding mal aus. Erfreulich ist das fette Metallgehäuse, das den Eindruck erweckt, als könne man mit dem Bandbus drüberfahren. Warum man das aber dennoch nicht tun sollte, sage ich gleich - noch sind wir bei den erfreulichen Sachen. Es gibt drei Lämpchen, einmal das typische Gain-LED-Gespann, welches von Grün nach Rot die Signalstärke anzeigt, die vom Mikrofon kommt. Grünist ok, Gelb darf's im Eifer des Gefechts auch mal werden, Rot ist zuviel. Dann gibt's den für Tretminen obligatorischen Fußschalter, auch aus Metall, wirkt stabil und hochwertig. Dieser schaltet die Effekte ein oder aus und ist verbunden mit dem zweiten Lämpchen, während es noch einen weiteren Knopf mit eingebautem Lämpchen gibt, der für die Tonregelung zuständig ist.
Unerfreulich finde ich die drei Potis, mit denen man von links nach rechts die Art des Halls bzw. das Echo auswählt, den Effektanteil regelt und die Stärke der Korrektur einstellt. Diese Drehregler sind aus billigem Plastik und fühlen sich dementsprechend an. Schade, sie verderben den allgemeinen Qualitätseindruck ein wenig. Dann wäre da noch der Gain-Regler, der sich an der Seite befindet. Ich hab's beim VoiceLive Play schon beanstandet, aber auf mich hört ja keiner... Ein flacher Drehknopf, an dem man mit spitzen Fingern herumpfriemeln muß. Er läßt sich etwas besser bedienen als beim VoiceLive Play, aber ein versenkbares Poti wäre auch beim Mic Mechanic die bessere Wahl. Auf der anderen Seite ist noch ein kleiner Knopf für's Mic Control Feature. Ganz ehrlich? Benutzt die TC Mikrofone überhaupt irgendwer? Und was ist so viel toller dran, am Mikrofon auf einen Knopf zu drücken als einfach draufzutreten? Ich versteh's nicht, aber ok, TC baut die Mikros nunmal, also kann man es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie ihre Geräte mit entsprechenden Features versehen. Das Dumme ist nur, wenn der Knopf gedrückt, aber kein TC-Mikro angeschlossen ist, kann es zu Problemen kommen - nämlich dem selbständigen Ein- und Ausschalten des Geräts. Laut der Anleitung aber nur bei bestimmten Mischpulten und auch nur, wenn der Mic Mechanic am Effekt-Send des Mixers angeschlossen ist. Am besten achtet man einfach drauf, daß der Knopf nicht gedrückt ist.
Nun wieder was erfreuliches, es gibt keine Batteriespeisung und ein Netzteil ist dabei. Ebenso ist ein USB-Kabel, sowie eine kleine mehrsprachige Anleitung beigefügt. Anstatt den altbekannten, jämmerlichen Gummifüßchen, die sowieso bei der ersten Benutzung schon abfallen, gibt's hier einen vollständig umlaufenden Gummirand, der zu einem sicheren Stand verhilft. Gut gelöst. Die Anschlüsse an der Rückseite sind wertig und gut ausgeführt. Allgemein ein guter äußerer Eindruck.


Wie funktioniert das Teil nun? Wie kann es so einfach sein, wenn es doch EQ, Kompressor, De-Esser, Noise Gate, Hall, Delay und Korrektur bietet? Ganz einfach :)D), man kann nur sehr wenig einstellen. Um genau zu sein, es gibt eine Voreinstellung, die sich aus einem typischen Gesangssignalweg zusammensetzt, nämlich Noise Gate, Kompressor, De-Esser und EQ. Daran kann man nichts einstellen, man kann diese Effektreihe lediglich an und ausschalten -mit dem "Tone"-Knopf. Was daran adaptiv sein soll, ist mir nicht klar. Laut Duden bedeutet adaptiv: "anpassungsfähig, sich anpassend". Keine Ahnung, was sich da anpaßt. Meiner Ansicht nach handelt es sich um eine simple One-Size-Fits-All Lösung. Man hat eben eine Durchschnittseinstellung programmiert und fertig. Meinem Schüler gefiel diese ganz gut, ich persönlich empfand sie für seine Stimme als zu dünn. Es werden tiefe Frequenzen abgesenkt und hohe verstärkt. Bei etwas dumpfer klingenden Mikrofonen mag das gut sein, bei den höhenlastigeren wird's evtl. unangenehm. Auch paßt es nicht zu jeder Stimme, zwar konnte ich es nur mit zwei Stimmen ausprobieren (bei einer fand ich es gut, bei der anderen mittelprächtig), aber ich bin mir ziemlich sicher, daß dünnere Stimmen diese Funktion besser weglassen - womit sie aber auch den De-Esser und das Noise Gate verlieren. So ist es aber halt mit One-Size-Fits-All, es ist eben meistens ein Diese-Größe-Paßt-Keinem-So-Richtig-Aber-Jedem-So-Irgendwie-Halbwegs. Ich finde das schade, denn gerade diese Effekte machen den wichtigsten Anteil eines Gesangs-Werkzeugkastens aus. Besser wäre es gewesen, 3 verschiedene Voreinstellungen zu haben, damit man den Mic Mechanic einigermaßen auf die eigene Stimme einstellen kann. Da hätte ich lieber auf die Korrektur verzichtet, aber die ist heutzutage wohl mehr angesagt - was ein Kompressor macht, weiß ja eh keiner so richtig... :rolleyes:


Ok, sei's drum. Widmen wir uns Hall und Delay. Der Mic Mechanic bietet uns drei verschiedene Hallfahnen an: Hall, Club und Room oder: lang, mittel und kurz. Ich finde Hall zu lange und verwaschen, läßt sich meiner Ansicht nach nur bei sehr langsamen Balladen verwenden. Zuviel des Guten wäre hier mein Urteil, das geht schon in die Kathedralenrichtung. Club finde ich gut, gefällt mir. Der ist bühnentauglich und treibt dem Mischpultmann auch nicht die Zornesröte ins Gesicht. Mit Room kann ich nichts anfangen, klingt nach Naßzelle oder kleinem Badezimmer oder irgendwo dazwischen. Ein recht unangenehmer Hallsound. Wir haben mit verschiedenen Songs herumprobiert und sind immer wieder bei Club gelandet. Von TC erwarte ich hallmäßig besseres, dafür sind sie schließlich schon seit langem bekannt... :(
Das Delay ist simpel, man kann lediglich das Tempo einstellen, indem man zunächst den Fußschalter lange drückt und dann im gewünschten Rhythmus drauftippt. Angeblich kann man auch die Anzahl der Echos einstellen, das kann ich aber nicht bestätigen. Ich konnte lediglich die Zeit beeinflussen. Wenn ich nur einmal gedrückt hab, wurde es nicht abgespeichert - ein einfaches Einmalecho hab ich also nicht hinbekommen, evtl. bedingt durch meine Dämlichkeit? Glaube ich aber nicht... Ein kurzes Slapback-Delay gibt's auch noch, das erzeugt eine Art Elvis-Sound. Hier läßt sich nichts einstellen.


Man wählt Hall und Delay anhand eines Drehreglers aus, welcher 8 Positionen hat:

- Hall
- Club
- Room
- Hall + Echo
- Club + Echo
- Room + Echo
- Echo
- Slap


D.h. man kann die drei Hallsorten jeweils alleine oder mit Echo auswählen und dann noch das Echo und das Slapback einzeln. Liest sich gut, ist in der Praxis aber nicht so gelungen. Denn wer will schon einen ganzen Song mit Delay singen? Ich sehe das so, Hall benutzt man immer, Delay aber nur ab und zu. Beim VoiceLive Play wurde das gut gelöst, dort hat man ein Preset und kann einen Effekt dazuschalten. Man kann beispielsweise einen Song mit Hall singen und im Refrain schaltet man das Delay zu - und danach wieder aus. Hier geht das nicht. Entweder man singt den ganzen Song mit oder ohne Delay (nicht vergessen: ein einzelnes Echo geht nicht, es sind immer mehrere) - oder man muß während des Songs auf dem Boden rumkrauchen und am Drehregler spielen. Für den publikumsbewußten Performer vielleicht nicht gerade erste Wahl :eek:.
Mein Schüler und ich sind übereingekommen, daß es wesentlich besser wäre, den Hall - so wie die "Tone"-Signalkette - mit einem Knopf dauerhaft ein- oder auszuschalten und den Fußtreter lediglich das Delay steuern zu lassen. In der Praxis stellt man den Hall einmal ein und benutzt ihn mindestens einen ganzen Song über - eher mehrere. Ich habe noch nie live während eines Songs den Hall gewechselt, verändert oder an- bzw. abgeschaltet, und ich habe auch noch nie live komplett ohne Hall gesungen (außer bei "trockenen" Gigs ohne Mikrofon und PA). Wozu will ich also den Hall mit Fußtreter an- und ausschalten? Beim Delay ist das was anderes. Das möchte man schon gerne mit einem Klick steuern können, aber wenn man es abschaltet, ist auch der Hall weg! Und einen kompletten Song - oder gar mehrere - mit permanentem Mehrfach-Delay singen? Naja, man könnte es so schwach einstellen, daß man es fast nicht hört und es so einen ganzen Song bleiben kann. Aber dann brauche ich wiederum keinen Fußtreter. Und in dem Fall wäre auch der Hall kaum wahrnehmbar, weil der Regler für den Effektanteil beides regelt und sich Delay einfach besser durchsetzt. Sorry, aber wie ich es auch drehe und wende, ich finde diese Bedienung reichlich ungeschickt :mad:.


Zur Tonhöhenkorrektur kann ich nichts negatives sagen, ich finde sie macht ihren Job gut. Wie gesagt, bei einer Tretmine, die eine Art eierlegende Wollmilchsau sein soll, hätte ich die Korrektur lieber weggelassen und stattdessen die restlichen Inhalte besser verfügbar gemacht. Aber Pitch-Correction ist nunmal hip und viele Leute denken, sie ersetze sowohl Talent als auch Können. Nun ist dies keine Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn einer Tonhöhenkorrektur im allgemeinen, sondern ein Testbericht. Ich habe die Funktion mehrfach getestet, in verschiedenen Einstellungen von 0 bis 100% und sie geht in Ordnung. 100% ist natürlich eher als Soundeffekt zu sehen, da es (gewollt) synthetisch klingt, bei niedrigen Einstellungen merkt man das Eingreifen kaum bis gar nicht - so soll es ja auch sein. Singt man allerdings daneben, muß man sich an den seltsamen Klangeindruck gewöhnen, denn man hört sich selbst falsch, aus den Lautsprechern kommt aber das korrigierte Signal und beides zusammen beißt sich eben :igitt:. Das Publikum hört hingegen nur Letzteres, dort klingt es also ok. Dieses Phänomen liegt logischerweise an der Sache an sich und nicht am Mic Mechanic :great:. Die Korrektur wird übrigens auch mit dem Fußtreter geschaltet, also simultan zu Hall und Delay.


Einen Punkt habe ich noch anzumerken. Der Mic Mechanic bietet Phantomspeisung, sodaß man sowohl dynamische, als auch Kondensatormikrofone verwenden kann. Jedoch ist die Phantomspeisung nicht schaltbar, sie liegt also immer an. Wenn das auch in den meisten Fällen kein Problem sein dürfte, sollte man sich dennoch bewußt sein, daß es gewisse Risiken gibt. Einige Geräte kommen nämlich nicht mit Phantomspeisung klar. Ich habe gerade neulich gelesen, daß es bei manchen Mikrofonen zu deutlichen Klangeinbußen kommt, wenn man ihnen Phantomspeisung einflößt. Bändchenmikrofone können dadurch sogar beschädigt werden, und es gibt einiges anderes an Equipment, dem man mit Phantomspeisung schaden kann. Wer also in die Signalkette noch andere Dinge als den Mic Mechanic einfügen will, sollte sich vorher genau informieren, ob die angeschlossenen Geräte die Phantomspeisung auch vertragen. Es ist ja kein Zufall, daß man an Mischpulten, Interfaces, Preamps etc. die Phantomspeisung an- und ausschalten kann. Wie gesagt, Standardmikro in den Mic Mechanic, Mic Mechanic ins Mischpult (Obacht: Gain am Mixer runterdrehen) sollte problemlos funktionieren. Wenn aber ein spezielles Mikrofon oder ein etwas exotischeres Modell verwendet wird - oder sonstige Geräte eingestöpselt werden - auf jeden Fall vorher klarstellen, daß man sich nix zerballert. Statt des Mic Control Knopfes hätte TC meiner Ansicht nach lieber einen Phantomspeisungs-Knopf eingebaut...


Oh, bevor ich's vergesse, einen USB-Anschluß gibt's auch noch. Allerdings weiß ich nicht warum :gruebel:. Man kann die Voice-Support Software von der TC Website herunterladen und öffnen, aber im Geräte Menü der Software ist der Mic Mechanic nicht (!) vorhanden. Ok, die Software läßt einen ein paar Videos ankucken und evtl. gibt's irgendwann eine neue Firmware oder andere (bessere) Algorithmen, die man dann updaten kann. Aber zur Zeit ist der USB-Anschluß unnütz. Hersteller-Website: KLICK




Fazit:


Nun ja, was soll man sagen? Ich finde die Grundidee, ein Gerät zu bauen, daß die nötigsten Dinge für den Live-Sänger in einfacher, kompakter Form bietet, hervorragend. Diese Idee ist allerdings beim Mic Mechanic ungünstig ausgeführt, da wichtige Möglichkeiten fehlen, während andere vorhanden, aber unnütz sind. Wer als Sänger auf sich gestellt ist, dem genügt der Mic Mechanic nicht wirklich - es sei denn, man hat eine absolute 08/15 Stimme und keinerlei weitergehenden Ansprüche. Ist ein FOH (Mischpultmensch) vorhanden, könnte der Mic Mechanic mehr Probleme schaffen als er löst; so auch, wenn man ein Mikrofon hat, das dem Tone-Preset nicht entgegen kommt. Den Preis kann man unterschiedlich bewerten. Vergleicht man den Mic Mechanic mit den Singles von TC, erscheint er als Schnäppchen, da man ganze 4 Singles kaufen müßte, um alle Funktionen zu bekommen, die der Mic Mechanic intus hat. So einfach ist es aber nicht, denn diese Funktionen sind im Vergleich zu den Singles sehr stark eingeschränkt - quasi eine Art Best Of, man hat aus jedem Single ein Rosinchen rausgepickt und daraus den Mic Mechanic gebastelt, was halt auch Nachteile hat - völlig klar.
Vergleicht man den Mic Mechanic mit dem nächst größeren TC-Gerät, dem VoiceLive Play, erscheint er hingegen reichlich überteuert - das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in dieser Hinsicht geradezu ein Witz. Jajajaja, jetzt fangen wieder die an zu quengeln, denen alles zu kompliziert ist und die keine 17 Semester studieren wollen, um ein Effektgerät zu bedienen :rolleyes:. Ein Tipp: man kann das VoiceLive Play benutzen ohne einen einzigen Parameter zu programmieren - einfach Plug & Play. Lediglich die Eingangsempfindlichkeit muß man einstellen, aber das muß man hier auch. Nur weil ein Gerät unzählige Möglichkeiten bietet, muß man sie ja nicht benutzen. Ich habe lieber mehr als ich brauche und benutze eben nur einen Teil, anstatt mich ständig über fehlende Dinge zu ärgern.
Meiner Ansicht nach ist der Mic Mechanic kein Kauftipp, da man ihn eigentlich nicht braucht. Wer nicht viel Wert auf den Sound legt, dem reichen die Möglichkeiten, die ein normales Mischpult bietet, aus. Die meisten haben ja heutzutage sowieso Effekte mit eingebaut. Wer einen FOH hat, ist besser beraten, diesem die Klanggestaltung zu überlassen, da es sich ja um Basics handelt, die jeder FOH sowieso selbst noch einstellt. Und wer mehr will als eben diese Basics, dem genügt der Mic Mechanic ohnehin nicht. Zumal nach Aussortieren der unschön klingenden Sachen nur noch recht wenig übrig bleibt: der Club-Hall, evtl. Delay - beides mit dem Mix-Regler auf ca. 25% gestellt und ein wenig Korrektur. Das war's. Und das ist dann nun wirklich kein Schnäppchen mehr.


Fazit vom Fazit

Entweder die 150,-Eurönchen behalten und sich stattdessen mal 5 Minuten mit dem Mischpult auseinandersetzen - oder noch etwas dazusparen und ein VoiceLive Play kaufen :).


Sodele, nun noch ein paar Bilder:
MicMechanic1.jpg MicMechanic2.jpg MicMechanic3.jpg MicMechanic4.jpg


Und ein paar Hörbeispiele:

Ich habe mit drei Mikrofonen aufgenommen:

1. Shure Beta 58a - absolut gängiges, hochwertiges Live-Mikrofon
2. AKG D-3800 - Live Mikrofon von eher....naja.....suboptimaler Qualität
3. t.bone SCT-800 - Röhren-Großmembran-Kondensator Mikrofon für Studioaufnahmen.

Mit allen Mikros habe ich je 8x aufgenommen. Trocken, mit Tone-Regelung, Hall, Club, Room, Echo, Slap und die Einstellung, die ich am besten fand.
Hier nun ein Zusammenschnitt. Und zwar von jedem Mikro einen Track, der zuerst das trockene Signal, dann das Signal mit Tone-Regelung und dann meine Favoriten-Einstellung zeigt. Vom Beta 58a habe ich auch die einzelnen Hall bzw. Delays zusammengeschnitten und gepostet. Wenn ihr diese reinen Hall- und Delaybeispiele auch von den anderen beiden Mikros hören wollt, poste ich sie auch noch. Aber ich denke, man bekommt auch so einen guten Überblick.

EDIT: Aufgrund von Umstellungen im Soundcloud-Account mussten die Soundfiles leider dran glauben
 
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Dann also hier an Ort und Stelle: das ist doch mal ein Testbericht, der sich sehen und hören lassen kann.:rock:

Das Ergebnis überrascht mich nicht wirklich und bestätigt ziemlich genau die Befürchtungen, die ich ja schon am Anfang hatte. War eigentlich klar.
 
Dankeschön. Auf die Gefahr hin, nie wieder etwas zum Testen zu bekommen :)evil:), aber das Teil ist einfach ungeschickt umgesetzt. Wie gesagt, die Grundidee ist gut, aber man hätte einiges anders machen sollen - nach meinem Dafürhalten, kann sich ja jeder selbst ein Bild machen.
Das VoiceLive Play spuckt auch wesentlich schöneren Hall aus. Das wundert mich etwas, ich hätte erwartet, daß die Algorithmen die gleichen sind, TC eben einfach aus z.B. dem VoiceLive Play die beliebtesten (oder besten) Features rausgenommen und in ein kleines Gehäuse gepackt hat. Aber zumindest beim Hall ist das nicht so. Und daß man kein simples Einfach-Delay hinbekommt, ist natürlich lachhaft. Wer will denn schon ständig ein Vierfach-Echo hören? :igitt:
 
Man kann aus einem VoiceLive sicher auch einen schlechten Hall herausbekommen. Ich hätte nur erwartet, daß man zur Weiterverwendung in anderen Geräten eher die hübscheren Varianten auswählt....
 
Man kann sicher auch einen schlechten Hall herausbekommen. Ich hätte nur erwartet, daß man eher die hübscheren Varianten auswählt....

Also eher diese Hallvariante statt dieser :)

so auch, wenn man ein Mikrofon hat, das dem Tone-Preset nicht entgegen kommt.

EDIT:

Man könnte also - um eine Lanze zu brechen - sagen, das TC seinem Versprechen gar nicht so weit entfernt ist: es ist eventuell für schlechte Mikros und schlechte Räume geeignet. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Bericht. Ich bin ja grundsätzlich für leicht handhabbare Geräte ohne zu viele Einstellmöglichkeiten zu haben. Aber ich glaube, ich bleibe bei meinem geschätzten Voice Tone T1. Da sind Kompressor und Höhenanhebung jeweils getrennt regelbar und das ist alles, was ich brauche, Hall kann mein Mischpult. ;) Und Pitch Correct ist was für Weicheier. :D


Als Kunststofftechniker muss ich mich aber vom Ausdruck "billiges Plastik" ausreichend brüskiert zeigen und eine solche Bezeichnung hochwertiger Polymermaterialien als plumpes, uninformiertes Vorurteil zurückweisen! :eek:
 
Dann hast du die Regler vom Mic Mechanic wohl noch nicht in der Hand gehabt... :D
Da man mit den TC Geräten, die ich kenne, normalerweise locker dicke Scheiben einschmeißen kann, war ich bei den Potis in diesem Fall geradezu erschrocken. Aber es kann natürlich sein, daß es der neueste und letzte Schrei in der Polymerentwicklungstechnik ist. Vielleicht wurden Jahrzehnte in die Entwicklung gesteckt und die Farbpigmente wurden den Stoßzähnen von eigens dafür aus DNA-Spuren vergangener Äonen geklonter Mammuts entnommen. Die Haptik ist trotzdem kacke :eek:. Aber gut, ich kenne mich mit Plastik nicht aus, schieben wir's deshalb ruhig auf meine Unkenntnis oder gar Ignoranz :redface:.

Was die Einstellmöglichkeiten betrifft, finde ich, die Hersteller sind allgemein auf einem guten Weg. Es ist ja völlig klar, daß Geräte heutzutage sehr viel mehr können als früher - und in der Regel auch sehr viel mehr als man braucht. Aber man findet doch immer häufiger eine Benutzerführung, die auf zwei Ebenen stattfindet. Zum einen hat man Plug&Play - einstöpseln, anschalten, loslegen und wenn man nichts weiter tun will, kann man damit glücklich sein und bleiben. Zum anderen gibt es aber die Möglichkeit, in jede Menge Parameter einzugreifen und sich alles so zusammenzustellen, wie man es möchte. Das erfordert Zeit, Know-How und/oder Experimentierfreude. Man kann, muß aber nicht. Das empfinde ich als gelungenes Konzept, und deshalb verstehe ich auch nicht wirklich, warum Leute sich lieber 3 Einzelgeräte kaufen (die teurer sind und trotzdem weniger bieten) anstatt ein Multiteil und dann nur die Funktionen verwenden, die sie wollen. Vorlieben ändern sich ja auch und dann reicht einem der Verzerrer nicht mehr, also kauft man das nächste Teil usw.

Wenn du mit dem Voice Tone T1 glücklich bist, ist doch alles spitze. Eine Verbesserung wäre der Mic Mechanic in meinen Augen nicht.
 
Dann hast du die Regler vom Mic Mechanic wohl noch nicht in der Hand gehabt... :D
Das ist wohl wahr - ich hab auch das Bild gerade nochmal genauer inspiziert, die sehen tatsächlich fies aus. ;)

Wenn du mit dem Voice Tone T1 glücklich bist, ist doch alles spitze. Eine Verbesserung wäre der Mic Mechanic in meinen Augen nicht.

Das ist auch mein Fazit aus deinem Test. :)

Das Schöne an den Bodentretern ist ja tatsächlich, dass man einfach und unkompliziert die wichtigsten Sachen ab- oder zuschalten und zumindest beim T1 auch noch ein wenig regeln kann. Kompressor und ein wenig Anhebung der hohen Mitten sind bei mir da das Wichtigste. Viel mehr will ich aber auch dem Tontechniker nicht zumuten - man darf nicht vergessen, dass das eigentlich dessen Job ist. ;) Und immerhin kommt bei Einsatz von solchen Geräten am Mischpult bereits ein bearbeitete Signal aus an und alles, was dort eingestellt wird, wirkt sich dann auf das bereits mit Kompressor, Hall und EQ bearbeitete Signal aus. Da finde ich zuviel Spielerei auch ungeschickt.
 
Es ist beruhigend zu hören, daß es noch andere Sänger gibt, die equipmentmäßig wissen was sie tun. Man kommt sich zuweilen recht einsam auf weiter Flur vor

:great:
 
Kleines Update: Ich habe meinen Soundcloud-Account umgestellt und mußte die Testtracks rausschmeißen. Sorry!

@Mods: Evtl. könnte ihr diesen Hinweis oben einfügen. Hab denselben Hinweis auch im VoiceLive Play Testthread gepostet. Je nachdem, wo ihr als erstes reinklickt... Danke!!!
 
A
  • Gelöscht von antipasti
  • Grund: Spambot

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