TLM-102 vs C-214 vs NT2-A vs SM-7B - ein Erfahrungsbericht

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Ecka
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Hallo liebes Musiker-Board, vorab ein kleiner Hinweis: Der nachfolgende Erfahrungsbericht ist absichtlich subjektiv gehalten, Links zu objektiveren Reviews (von MB-Kollegen) zu den einzelnen Mikros findet ihr am Ende des Berichts.

Dieser richtet sich v.a. an Leute, die neu in diesem Gebiet sind und mit technischen Daten noch nicht so viel anfangen können. Letztendlich entscheidet eh immer das Gehör und der eigene Geschmack, den gilt es hier herauszufinden.

für diejenigen die nur an den Ergebnissen interessiert sind, bitte bis zur nächsten Markierung springen oder die Videos anschauen

Nun eine kurze Einführung, wieso ich das hier schreibe:


Vor 4 Jahren haben wir beschlossen, dass wir für unser Akustikprojekt FELP (Gesang + Gitarre + Cajon, siehe Signatur) ein Allround-Mikro brauchen. Als Schüler war unser Budget dabei natürlich begrenzt und nach einiger Recherche im Internet sind wir aufgrund zahlreicher guten Bewertungen beim Rode NT2-A gelandet. Für Anfänger in diesem Bereich war die Auswahl eine nicht ganz einfache Angelegenheit, da es zig Modelle im Preisbereich bis 250€ gab. Man findet zwar jede Menge Reviews und Beschreibungen der einzelnen Mikros, was einem jedoch letztendlich nicht viel hilft, wenn einem die Auswirkungen der einzelnen Frequenzgänge nicht klar sind. Auch gab es natürlich eine Menge Hörbeispiele, welche aber bei unterschiedlicher Raumakustik und v.a. unterschiedlicher Stimmen nur bedingt bis gar nicht vergleichbar waren. Leider hatte bei uns auch kein Musikladen mehrere Großmembraner für unser Budget aufgebaut und zum Bestellen war das Konto nicht ausreichend gedeckt. :redface:

NT2A.jpg


Vor kurzem war es wieder so weit, nach etwas gesammelter Erfahrung haben wir uns entschlossen, dass wir a) ein zweites Mikro brauchen und b) dieses eine Klasse hochwertiger werden soll. Wir wussten zwar mittlerweile grob, welche Auswirkungen die aufgezeigten Frequenzgänge haben, aber nicht wie die Mikros an sich für unsere geplanten Zwecke klingen.
Das nächste Musikgeschäft hatte leider wieder nicht die gewünschte Auswahl aufgebaut, dafür war unser Konto nun etwas besser gedeckt und wir dachten, testen wir die Mirkos doch unter den Bedingungen, wie wir es später auch einsetzen wollen.

Die Folge war 2 Tage später das:

Screen Shot 2014-10-28 at 12.15.39.png


Die Mikros, die wir aus Erfahrung, das Lesen einiger Reviews und Hören von Samples, bereits für uns ausgewählt haben.
1x Neumann TLM 102
1x AKG C214
1x Shure SM7B
(Der Micscreen und das Interface kamen hier beim Test nicht zum Einsatz)

Was wir eigentlich vor 4 Jahren uns schon gewünscht hätten und der eigentliche Grund für das hier, wäre ein Vergleichstest von den gewünschten Mirkos gewesen:
Der selber Sänger / das selbe Instrument mit identischen Raum- und Recordingbedingungen mit verschiedenen Mikrofonen in ähnlicher Preisklasse.
Das ganze haben wir mit 2 Videos festgehalten, die ihr weiter unten findet.

Nun kommen wir auch schon zum eigentlichen Test:


Die Kontrahenten:
  1. Neumann TLM 102 (ca. 530€)
  2. AKG C214 (Ca. 390€)
  3. Shure SM7B (ca. 390€) - ein dynamisches Mikro, welches aber auch oft in Studios Anwendung findet
  4. Rode NT2-A (ca. 250€) - die Ausgangsbasis
  5. Shure SM57 (ca. 100€) - war schon vorhanden und kam rein aus Interesse mit in den Test
Neumann TLM102.jpg C214.jpg SM7B.jpg NT2A.jpg sm57.jpg

1) Der erste Eindruck

Das teuerste Mikro war am unscheinbarsten in einer kleinen Schachtel verpackt, nur mit einer Klemme für den Mikroständer (Spinne kostet extra). Das AKG kam in einem kleinen Koffer mit solider Spinne und einem aufsteckbaren Schaumstoff-Popschutz, das machte schon etwas mehr her. Jedoch ging der Koffer beim ersten Schließen leider schon - trotz sachgemäßer Verwendung - kaputt, da die Ecken nur lose zusammengesteckt waren. Das SM7B war in der größten Verpackung, da das Mikro ziemlich groß und schwer ist, wobei aber auch die Befestigung für den Ständer sowie der (abziehbare) Popschutz mit integriert sind. Das Rode NT2-A wurde damals im Bundle mit der passenden Spinne geliefert und macht für den Preis insgesamt einen guten und wertigen Eindruck, auch wenn es etwas schwer ist und ziemlich am Galgen zerrt.

2) Das Recording-Setup

Aufgenommen wurde in einem nicht klang-optimierten Zimmer mit Schrank, Schreibtisch, Bett, Korkboden und Holzvertafelung an der Decke. Dieser hatte unserer Meinung nach einen recht schönen Raumanteil und spiegelt so auch die Akustik von vielen anderen Zimmern von Hobbymusikern wieder.
Die Mikros liefen direkt in das Steinberg UR-22 Interface und wurden mit Cubase 7 AI aufgenommen. Man muss v.a. zum Shure SM7B sagen, dass die Vorverstärkung des Interfaces mit ca. +56dB nur knapp ausreichend war, wir mussten den Gainregler fast ganz aufdrehen. Die Spuren sind selbstverständlich ohne jegliche Bearbeitung, sofern es nicht extra dabei steht. Wir haben auch versucht den Abstand zum Mikro und die Lautstärke immer gleich zu halten.

3) Der Klang

Hierzu will ich eigentlich nicht allzu viele Worte verlieren, da das in Worte fassen von Klangeigenschaften nicht unbedingt meine Stärke ist. Das haben andere bereits schon ziemlich gut gemacht (siehe Reviews weiter unten).
Ich will euch an der Stelle lieber selber hören lassen, deswegen haben wir folgende 2 Videos für euch gedreht. Ich weiß auch, dass Youtube nicht unbedingt die beste Quelle für solche Hörvergleiche sind, die Videos geben aber dennoch ziemlich gut die Unterschiede der einzelnen Mikros wieder. Auf Wunsch kann ich auch gerne die Tonspuren in HQ bereitstellen.


Teil 1 mit Gesang:




Teil 2 mit Gitarre (ohne SM7B und SM57, da diese bauartbedingt hierfür nicht geeignet sind):




4) Die Bewertung & Entscheidung

Ich fange erstmal anders an: Wie hättet ihr euch denn entschieden? Welches Mikro passt am besten zur Stimme und zur Gitarre?

Hier unsere Reihenfolge nach den Tests:


  1. Neumann TLM 102 - unsere eindeutige Nummer eins: natürlicher und warmer Klang, schöne Höhen
  2. AKG C214 - ein tolles Mikro, klingt aber nicht so offen und natürlich wie das Neumann
  3. Rode NT2-A - für den Preis top, unten rum fehlt uns jedoch eine gewisse Wärme und es ist in den Mitten sehr präsent
  4. Shure SM57 - aufgrund des Preis-Leistung-Verhältnisses vor dem SM7B, obwohl dieses einen ticken klarer ist - nicht umsonst in Form des SM58 eines der bewährtesten Bühnenmikros, mit einer starken Präsenz in den Mitten, was die Stimme sehr nach vorne bringt
  5. Shure SM7B - ein sehr spezielles Mikro, aber für bestimme Anwendungen top, bringt sehr viel Druck in die Stimme und kann mit hohem Schallpegel gut umgehen
Wir haben uns letztendlich für das Neumann entschieden, da man bei diesem das Gefühlt hat, der Sänger steht in natura vor einem und es kurz gesagt so klingt, wie wir uns das vorgestellt haben. :) Die beiden letzten sind aber auch aus dem Grund ausgeschieden, da sie für die Gitarre weniger geeignet sind.

5) Abschließender Tipp

Wer vor hat, sich ein Mikro zu besorgen, sei es im Einstiegsbereich bis 200€ oder in der Mittelklasse bis 500€:
Nehmt euch etwas mehr Zeit, geht in ein gutes Musikgeschäft und lasst euch beraten oder aber noch besser, bestellt eine engere Auswahl an Mikros und testet diese unter den Bedingungen, wie sie auch im späteren Einsatz vorherrschen. Letzteres ist m.M.n absolut Gold wert.

6) Links zu ausführlichen Einzelreviews

- Neumann TLM 102: https://www.musiker-board.de/threads/review-neumann-tlm-102.365316/
- Sennheiser MK4 (nicht im Test): https://www.musiker-board.de/threads/review-sennheiser-mk4.433967/#post-5306625
Absolut empfehlenswert und ein Muss zum Testen in diesem Preisbereich. Wir haben es im Laden ausprobiert, dort hat es aber nicht zu der Stimme gepasst und kam nicht in die engere Auswahl.
- für die restlichen habe ich auf die Schnelle keine Reviews gefunden. Eine Bitte an die Mods: bitte ergänzen, falls es diese gibt und ich sie nur übersehen habe!

Ich hoffe, dass das nicht zu viel Text war und dass es euch gefallen hat. Falls Fragen aufkommen oder ich auf gewissen Punkte näher eingehen soll, dann gebt mir Bescheid.
Für Anregungen und Kritik sind wir stets offen, also bitte her damit!

Hier noch der Link zu unserem YouTube-Kanal

Viele Grüße,

Fabian
 
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Hi Fabian,
da habt Ihr Euch wirklich viel Mühe gegeben, eine nachvollziehbare Beurteilung der Mikros machen zu können :)
Ich beziehe mich im Folgenden nur auf das Gesangsbeispiel.

Eins vorneweg, Deine Aussage "...noch besser, bestellt eine engere Auswahl an Mikros und testet diese unter den Bedingungen, wie sie auch im späteren Einsatz vorherrschen. Letzteres ist m.M.n absolut Gold wert."
kann ich nur unterschreiben, es ergibt keinen Sinn aufgrund von Tests in Musikgeschäften ein Mikro auszuwählen. Warum, das führt zu weit, Info nur bei Bedarf.

Auch wichtig, und schön das Du Deine Stimme im Mix reingestellt hast, nur das zählt beim Beurteilen (außer bei Sprachaufnahmen).

Um die Mikros zu beurteilen, stellt sich wieder hier heraus, was ich immer für sehr wichtig halte, wie klingt die Stimme denn?
Das Stück was Du singst ist in hoher Baritonlage bzw. Tenorlage.
Deine Stimme ist dort auch angesiedelt, fühlt sich im oberen Register rum aber nicht ganz so wohl (da verändert sich Deine Stimmfärbung --> resonant)
Deine Stimme ist auch eher hart, leicht kantig mit leicht "nervenden" Höhen. Damit meine ich diesen leicht "quäkigen" Klang, wenn Du hoch gehst.
Die S-Laute sind auch ausgeprägt.
Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Wertung der Stimme, sondern wie ich diese wahrnehme.
Wenn man Joe Cockers Stimme beschreiben würde, klingt das auch eher merkwürdig ;)

Auch wichtig, Deine Stimme ist nicht weich.

TLM102:
So wie man es kennt, recht ausgeglichen, offener Klang , recht präzise.
Für Deine Stimme gefällt es mir nicht ganz, da klingt Deine o. beschriebene Stimme in den Hochmitten und Höhen etwas angestrengt.
Abhilfe schafft vorm Komprimieren ein guter Deesser. Etwas die Hochmitten absenken. Andere Idee wäre noch, das Mikro ganz leicht in der Horizontalen zu drehen, so dass die Kapsel nicht auf den Mund zeigt, damit lassen sich gerade nervige Hochmitten oder S-Laute reduzieren.

AKG C214
Gefällt mir überhaupt nicht, ist unnatürlich im Klang, verbogener Frequenzgang, zu viele unnatürliche Höhen, schlechte Mitten, "komischer" Tiefmittenbereich.
Da hilft leider gar nix an Nachbearbeitung.

Rode NT2-A
Das Rode NT2-A gibt hier gut die Mitten wieder, macht bei Dir an sich eine gute Figur auch in den Höhen. Allerdings betont es etwas auch den besagten Bereich wenn Du hoch gehts (Stimmfärbungsänderung)
Es klingt etwas dünn, kann man aber mit dem Nahbesprechungseffekt ausgleichen, sprich näher rangehen.
Ggf. etwas mehr Tiefmitten rein vorm Komprimieren oder danach je nach Geschmack

Jetzt kommen bei Deiner Stimme eigentlich meine Favoriten.

Das SM7B gibt Deiner Stimme Volumen, die S-Laute sind weich, aber nicht so präzise wie das Neumann und Rode, es fehlt etwas an Höhenglanz.
Da einfach breitbandig bei 4.5 khz 2-3 db reindrehen, gut ist.

Das SM57 passt einfach gut.
 
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Nachtrag Beurteilung zu den Aufnahmen der akust. Gitarre.
Hier gibt es grundsätzlich das Problem die Mikrofone exakt gleich auszurichten, was nie gelingt.
Wenige Millimeter verändern das Klangbild, so dass man mit ein und demselben Mikro unterschiedliche Klänge bekommen kann.
Auch ein Grund, alle Takes für einen Song an einem Tag in der gleichen Session zu machen, wenn der Klang wirklich gleich sein soll.

Dennoch hört man auch hier ähnliche klangliche Ergebnisse wie beim Gesangsbeispiel.
Schade dass die dynamischen Mikros nicht dabei waren, die holen natürlich nicht soviel Informationen aus der Gitarre, auch die Luftigkeit geht da flöten.
In manchen Fällen ist der "brettartige" Klang aber ggf. wünschenswert.


TLM102
In allen Belangen Rhythmusspiel, mit Plektrum "gepickt" und Fingerpicking für mich schönster Klang
Schön offen, feine Höhen und leichte Tendenz zu weich klingend, und vorne im Raum! Feine Sache hierfür!
Universell!

AKG C214
Rhythmusspiel
Klingt gerade im Vergleich zum TLM102 topfig und unnatürlich

Picking mit Plektrum
Klingt schon deutlich besser, und klingt hier eher weich und eigentümlich weiter weg.
Wenn aber klangtechnisch gewollt, passt das hier gut.

Fingerpicking
Auch hier verhalten, hinten im Raum, eher weich, aber auch zunehmend unpräzise.


Rode NT2-A
Rhythmusspiel
Auch hier wieder das gute Mittenspektrum, klingt dafür aber etwas härter und nicht so fein wie das TLM102.
Auch nicht soviel Höhen, hier fällt mir gerade ein, klingt die Gitarre eher weich oder hart, also eher nach TLM102 oder Rode?
Wenig boomy Bassanteile, die man eh nicht braucht, gute Sache!
Gerade im Mix sicher eine gute Variante zum TLM102.

Picking mit Plektrum
Deutlich mehr vorne im Raum als bspw. das AKG, klingt hier sehr präsent, ne Spur hart, aber wie gesagt,
passt oft im Mix gut. Diese leichte Härte kann man mixtechnisch etwas in den Griff bekommen, wenn es denn stört.
Finde das aber gut hier.

Fingerpicking
Auch hier wieder gute Variante zum TLM102, schön präsent in den Mitten, die leichte Härte stört bei Fingerpicking wenig bis gar nicht.


Insgesamt ist das TLM102 hier am universellsten. Passt einfach zu allen Spielweisen.

Das AKGC214 ist in meinen Ohren nur bei Picking mit Plektrum, und knapp bei Fingerpicking eine mögliche Variante, ist aber letztlich zu unpräzise und unneutral.

Das Rode NT2-A erfreut mich hier, gute Variante zum TLM102.



Last but not least :)
Ein großes Lob für beide, Sänger wie Gitarristen, und das mit guter Qualität hier eingestellt !
 
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Hi Andreas,

zuerst vielen Dank für die äußerst ausführliche Antwort, die Tipps und auch für das Lob!

Wo fange ich zuerst an...
Deine Analyse der verschiedenen Mikros deckt sich auch mit unseren Erfahrungen. Das Neumann gibt von allen getesteten den natürlichen Klang am ehesten wieder. Das war auch der ausschlaggebende Punkt für uns, dass es sehr vielfältig einsetzbar ist, da wir auch Percussion wie Cajon, Shaker etc. damit aufnehmen wollen. Im Vergleich ist das Rode schon ein tolles Mikro, da es v.a. auch weniger als die Hälfte des Neumanns kostet, aber eben doch einen eigenen Klang hat. Aber das NT2-A bleibt uns ja auch erhalten, das gehört jetzt mir und das Neumann unserem Sänger. ;)
Was mich aber auch überrascht hat, war das SM57, v.a. für den Preis... Gerade so im Rockbereich in einem druckvollen Mix kann ich mir das gut vorstellen.

Zum Klang der Gitarre: Das Neumann ist dem natürlichen Klang eindeutig ähnlicher als das Rode, ergo klingt sie dann eher "weich".
Hier hab ich noch eine Aufnahme mit dem SM7B für die Gitarre (Reihenfolge: Neumann, AKG, Shure):

Man kann die Aufnahme aber nicht mit den Spuren vom Video vergleichen, da es in einem anderen Raum war (sehr hallig...) und auch der Abstand größer war. Aber man merkt im Vergleich zu den Großmembranern schon deutlich, dass es nicht so ein hohes Spektrum abnimmt.

Viele Grüße,
Fabian
 
Hallo Fabian,
gerne geschehen :)

Danke für das Nachreichen eine Files mit dem SM7B.
Ja, die Tauchspulenmikros...
Das hört sich erstmal brettartig und sehr kompakt an, macht aber nix ;)
Denn, normalerweise kann man die dyn. Mikros gut mit EQ-bearbeiten, und da lässt sich noch einiges rausholen.
Für mittige und kompakte akust. Gitarrenarbeit durchaus interessant!
Aber es gibt natürlich auch Grenzen, an die geradezu "mikroskopische" Auflösung bei guten GMK-Mikros kommen Tauchspulenmikros nicht ran.

Wobei ich allerdings aus mehreren Gründen andere dyn. Mikros wie die Bändchenmikros dann doch bevorzuge.
Die sind sehr impulstreu, die akust. Gitarre klingt deutlich wärmer und oft sehr "musikalisch".
Allerdings muss man auch sagen unter einem Beyer Bändchen M160/M130, AT4081 oder AEA R84 sollte man es da eher sein lassen (der Höhenabfall bei günstigen Bändchen setzt da zu früh ein).
Ich habe da gerade mit einem AT4081 oder auch AEA R84 sehr gute Erfahrungen gemacht.

Nochmal zur Gitarre, das ist natürlich eine wichtige Information, das die akust. Gitarre in Natura eher weich klingt, vermute Mahagoni Decke oder Zarge?
In diesem Falle ist das TLM102 dier beste Wahl, da natürlicher und neutraler als das Rode.
Dennoch, das Rode ist trotzdem nicht zu verachten.

Der Sänger hat mich via PM angeschrieben, und habe gerade für seine Stimme noch Alternativen aufgezählt.
Er sollte das auf jeden Fall testen.
 
Ich muss whitealbum zustimmen, für diesen Sänger passt auch mMn das SM7B am besten.

Das TLM 102 mag natürlicher und mehr wie die Stimme in echt klingen, aber das muss deswegen nicht passender sein ;)
Das SM7B kompensiert ganz gut die etwas unangehmen Höhen und ausgeprägten S-Laute in der Stimme.

Vielen Dank auch von mir für diesen interessanten Vergleich!
 
Ich kann von mehreren Studioaufenthalten berichten, in denen das SM7B andere Mikros mit dem zehnfachen Preis nach Hause geschickt hat, nicht zuletzt auch bei unserem Debut-Album. Vielleicht gerade weil das SM7 ein dynamisches Mikro ist, ist bei trocken aufgenommen Vocals im Mix schon fast alles "da", ein paar Höhen um die 4K herum oder etwas höher, fertig. Funktioniert vor allem bei männlichen lauten Stimmen gut.. funktionierte auch bei mir am besten.

Wichtig hierbei: Das SM7 reagiert äußerst sensibel auf den jeweiligen Preamp, durch das es verstärkt wird. Die Jungs von Shure empfehlen einen Preamp mit mindestens 60dB. Eine sehr weit verbreitete Kombi ist das SM7 + den Universal Audio LA610 Channel Strip, vor allem in den US-Foren wird das immer wieder sehr gelobt und funktionierte auch bei mir wahnsinnig gut. Demnach also auch nicht wundern, wenn man mit einem schwachen Interface aus dem SM7 nur dünnes Geplänkel rausbekommt.

Großmembraner lösen natürlich "obenrum" schöner auf, lassen aber 2 gewaltige Dinge vermissen, die das SM7 vorzuweisen hat:
1. Der Performance-Faktor: Man kann das Teil in die Hand nehmen, Kopfkino anschalten, große Open Air Bühne, breitbeinig hingestellt, reingeplärrt. Klingt dumpfbackig, ist aber wahr.. probiert's aus! Performance spielt eine der größten, wenn nicht sogar überhaupt die größte Rolle. Und wenn eine dreckige Rocknummer zu machen ist, greift man sich das Teil und liefert richtig ab.
2. Es ist super-universal einsetzbar. Besonders gern benutzt an Hi-Hats und Bass-Amps.. oftmals auch Gitarrenamps und Snares. Das Teil ist die Hölle und jeden Cent wert.

Und sogar drittens: Es funktioniert in jedem noch so schlechten Homestudio, auch ohne das Zimmer akustisch prepariert sind, nimmt so gut wie keinen Trittschall auf und vor allem keine Raumreflektionen.. das funktioniert in jedem Wohn, - Studenten, - Wohnheimszimmer, und auch sonst überall! ;)

Und nein... ich arbeite nicht für Shure. ;)
 
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Netter Test, danke dafür =)

Ein bisschen schade, dass du das SM57 nicht an der Gitarre probiert hast. Man kriegt damit schöne Sounds hin. Hab selber vor 1-2 Jahren mit einem Päärchen meine Akustikgitarre aufgenommen und die Ergebnisse waren echt gut!
Vorteil der SM57 ist ja auch, dass sie so vielseitig einsetzbar sind: Schlagzeug, Gitarren-Amp, sogar Bläser.

Aber das Neumann ist definitiv mein Favorit, wobei mir das SM7B bei deiner Stimme auch 'nen Ticken besser gefällt. =)
 
viel gain brauchen dynamische Mikros bei 'leisen' Signalen, wie Sprache und Akustik-Gitarre
bei lautem Gesang liefern sie respektable Pegelwerte
die erwähnte 'Preamp-Abhängigkeit' ist eher im Bereich Impedanz/Dämpfung zu finden und von der konkreten Ausführung der Schaltung abhängig - 2 Vorstufen mit numerisch identischer Impedanz können trotzdem verschieden klingen... am besten immer die konkrete Probe am Objekt machen

cheers, Tom
 
Großmembraner lösen natürlich "obenrum" schöner auf, lassen aber 2 gewaltige Dinge vermissen, die das SM7 vorzuweisen hat:
1. Der Performance-Faktor: Man kann das Teil in die Hand nehmen, Kopfkino anschalten, große Open Air Bühne, breitbeinig hingestellt, reingeplärrt. Klingt dumpfbackig, ist aber wahr.. probiert's aus! Performance spielt eine der größten, wenn nicht sogar überhaupt die größte Rolle. Und wenn eine dreckige Rocknummer zu machen ist, greift man sich das Teil und liefert richtig ab.
2. [...]

Da stimme ich absolut zu. Der Faktor wird gemeinhin ein wenig unterschätzt... mit dem gemeinen Großmembranmikro kannst du dich schlecht auf dem Fußboden wälzen beim singen.
Der vergleichsweise niedrige Detailreichtum ist in einem sehr dichten Kontext auch kein nennenswerter Nachteil, da dort der hochauflösende Charakter eines Mikros eh nicht so stark zum Tragen kommt. Für son Singer-Songwriter-Ding wo nur 1-2 Elemente den Gesang begleiten oder auch bei poppigeren Dingen wo die Stimme extrem im Vordergrund steht, ist das SM7B dann wiederum nicht die beste Wahl in dem Preisbereich.
 
kommt drauf an... man sollte auch die Zielgruppe im Ohr behalten...
mein persönlicher benchmark, wo streaming Audio zu scheitern beginnt ist Marianne Faithfulls 'Easy come - easy go'
da wird's bei der Stimme oben herum langsam unangenehm (im Verkehrsmittel noch ok...)
gut, es ist eine extrem prägnante Stimme und es sind hervorragende Aufnahmen ohne Effekte
im üblichen Pop-Kontext beisst die Maus dagegen keinen Faden ab
gerade wenn nicht absolute high-end Plugins im Einsatz sind, führt das top-end gern zu Artefakten
(bei Diensten à la iTunes sowieso - und das ist noch einer der besseren Vertreter)

cheers, Tom
 
Das SM7 ...

Und sogar drittens: Es funktioniert in jedem noch so schlechten Homestudio, auch ohne das Zimmer akustisch prepariert sind, nimmt so gut wie keinen Trittschall auf und vor allem keine Raumreflektionen.. das funktioniert in jedem Wohn, - Studenten, - Wohnheimszimmer, und auch sonst überall! ;)

Und nein... ich arbeite nicht für Shure. ;)

Das SM7(b) ist leider keine Lupe, deshalb stimmt Deine Aussage nicht. Zwar ist ein Tauchspulenmikrofon unempfindlicher, was einen niedrigeren Pegel bedeutet, und träger gegenüber einem dynamischen Bändchenmikro oder einem Kondensatormikro. Da gibt es aber durchaus sehr vielfältig einzusetzende Versionen, die auch ihre Richtcharakteristik durch das Frequenzspektrum einhalten. Bei gleicher Aussteuereung/Pegel(!) kommen Nebengeräusche genauso an der Membran an und bewegen diese und erzeugen damit einen Strom. Was das SM7 wegnimmt sind Nuancen. Auch durch die Massenträgheit. Deshalb sind die anderen Mikrofone bei der Transientabildung günstiger. Das SM7 wird zumeist in der lauten Musik eingesetzt, bei der der Sänger in der Regel laut ist und nahe an der Membran. Macht man das gleiche mit einem Kondensatormikro ist das Verhältnis Nebengeräusche (Reflektionen) zu Nutzsignal ebenso günstig. In der Rückwärtsdämpfung hat ein Großmembrankondensatormikrofon eine etwas ungünstigere Performance als z.B. ein Kleinmembrankondensatormikro! Das SM7 hat eine recht gut eingehaltene Niere. Ist ja auch kein Billigteil. Gute Nieren gibt es aber bei Kondensatormikros ebenfalls. Man sollte Äpfel, Birnen, Kirschen und Bananen durchaus mal differenzieren und die eigenen "Erfahrungen" auch mal hinterfragen, wenn man nicht alle wichtigen Parameter im Blick hat. Dass die Erde eine Scheibe ist, war auch eine Erkenntnis, die sich nur so lange halten konnte, bis alle wichtigen Parameter beachtet wurden.
 
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Man sollte Äpfel, Birnen, Kirschen und Bananen durchaus mal differenzieren und die eigenen "Erfahrungen" auch mal hinterfragen, wenn man nicht alle wichtigen Parameter im Blick hat. Dass die Erde eine Scheibe ist, war auch eine Erkenntnis, die sich nur so lange halten konnte, bis alle wichtigen Parameter beachtet wurden.

Man sollte gelegentlich auch Parameter Parameter sein lassen und sich auf seine Ohren verlassen. ;)
Natürlich würde im direkten Vergleich der Specs zweier so unterschiedliche Mikrofone einiges ans Tagelicht kommen, was ich jetzt nicht beleuchtet habe. Das bedeutet aber nicht, das ich der einzige wäre, der diese Erfahrungen gemacht hat. Ich benutze hier und da ein SM7 in akustisch völlig ungeeigneten Räumen und bekomme keine Probleme.. aber ich bekomme riesen Probleme mit Großmembranern. Die Parameter, die dabei eine Rolle spielen, tangieren mich allerhöchstens peripher. Ich höre und vergleiche. Und komme zu einem Ergebnis. Was ist daran nicht legitim? Musik ist im Praxisfall (Recordingsituation) keine wissenschaftstheoretische Vorlesung, erlaubt ist, was gefällt. Ob dann am Ende das SM7 nur Nuancen wegnimmt oder nicht, ist irrelevant. Was klingt und emotional bewegt, wird als gut empfunden.

Deshalb: Nett gemeinte Aufklärung, aber ich konzentriere mich auf das wesentliche. Und wenn ich Vocals mit einem Bändchen recorde. Wenn's super ist, wieso nicht. Ich wollte keine tontechnische Binsenweisheiten in die Welt plärren, nur meine Erfahrungen schildern. An der Aussage ist insofern nichts "falsch", sie entspricht nur eben deiner Erfahrung nicht. Nenn' mich den Tim Mälzer der Musik, hahaha. ;-):p:p
 
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Ja, ich finde ebenfalls, dass das SM7 hier den besten Job macht/gemacht hat.

Dazu kommt noch, dass ihr es ("bauartbedingt") leider versäumt habt, das SM7 an der akustischen Gitarre zu testen.
Ich habe damit selbst schon zahlreiche sehr gute Aufnahmen an der A-Gitarre gemacht, obwohl ich durchaus andere Mijrofone dafür habe. Meine bestes Duo an der akustischen ist ein Kleinmembraner kombiniert mit dem SM7. Nehme ich mono auf, dann ist das SM7 der Favorit.
Vorausgesetzt, man hat genug Vorverstärkung zur Verfügung...
Schade eigentlich. Aber ich verstehe die Vorbehalte.

Wahrscheinlich hättet ihr anders entschieden, wenn ihr während des Prozesses jemanden mit Erfahrung hinzugezogen hättet, der weiss, worauf ihr achten solltet beim Hören.
Sind oftmals tatsächlich Erfahrungen, die das Gehör erstmal erlernen muss.
 
Man sollte gelegentlich auch Parameter Parameter sein lassen und sich auf seine Ohren verlassen. ;)
Natürlich würde im direkten Vergleich der Specs zweier so unterschiedliche Mikrofone einiges ans Tagelicht kommen, was ich jetzt nicht beleuchtet habe. Das bedeutet aber nicht, das ich der einzige wäre, der diese Erfahrungen gemacht hat. Ich benutze hier und da ein SM7 in akustisch völlig ungeeigneten Räumen und bekomme keine Probleme.. aber ich bekomme riesen Probleme mit Großmembranern. Die Parameter, die dabei eine Rolle spielen, tangieren mich allerhöchstens peripher. Ich höre und vergleiche. Und komme zu einem Ergebnis. Was ist daran nicht legitim? Musik ist im Praxisfall (Recordingsituation) keine wissenschaftstheoretische Vorlesung, erlaubt ist, was gefällt. Ob dann am Ende das SM7 nur Nuancen wegnimmt oder nicht, ist irrelevant. Was klingt und emotional bewegt, wird als gut empfunden.

Deshalb: Nett gemeinte Aufklärung, aber ich konzentriere mich auf das wesentliche. Und wenn ich Vocals mit einem Bändchen recorde. Wenn's super ist, wieso nicht. Ich wollte keine tontechnische Binsenweisheiten in die Welt plärren, nur meine Erfahrungen schildern. An der Aussage ist insofern nichts "falsch", sie entspricht nur eben deiner Erfahrung nicht. Nenn' mich den Tim Mälzer der Musik, hahaha. ;-):p:p

Ich will Dir Deinen Spaß mit dem SM7 nicht nehmen. Außerdem hat hier niemand in Abrede gestellt, Vokals mit Bändchen aufzunehmen. Du solltest dir nur ein wenig mehr Mühe geben, wenn Du hier Phänomene beschreibst. Das ist eine öffentliche Plattform und da sollte man andere nicht auf falsche Fährten führen. Du pauschalisierst hier total, das wäre so, als ob du behauptest ein Elektrogolf verbrauche weniger Energie als ein Verbrennunsmotorauto.

Bitte konkret sein. Und Tim Mälzer weiß übrigens ziemlich genau, was er tut. Er hat es auch von der Pieke auf gelernt. Ich habe schon bei ihm gegessen.
 
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Interessanter Test ,
ich finde das Neumann TLM 102 etwas zu spitz oder zu fein .
Sehr interessant ist es was Andreas am Anfang zu den Tests sagt .
Um die Mikros zu beurteilen, stellt sich wieder hier heraus, was ich immer für sehr wichtig halte, wie klingt die Stimme denn?
Das Stück was Du singst ist in hoher Baritonlage bzw. Tenorlage.
Deine Stimme ist dort auch angesiedelt, fühlt sich im oberen Register rum aber nicht ganz so wohl (da verändert sich Deine Stimmfärbung --> resonant)
Deine Stimme ist auch eher hart, leicht kantig mit leicht "nervenden" Höhen. Damit meine ich diesen leicht "quäkigen" Klang, wenn Du hoch gehst.
Die S-Laute sind auch ausgeprägt.
Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Wertung der Stimme, sondern wie ich diese wahrnehme.
Wenn man Joe Cockers Stimme beschreiben würde, klingt das auch eher merkwürdig ;)

Auch wichtig, Deine Stimme ist nicht weich.

Ja wie klingt die Stimme und in welcher Tonhöhe wird der Song gesungen , ist es optimal oder doch zu hoch beim singen .
Genau so , ist die Stimme eher hart oder weich .Wobei ich denke , wenn man Songs singt die tiefer von der Stimmlage sind und dann noch eine Ballade , wird die Stimme automatisch weicher .
Bei zu hoher Stimmlage , wird die Stimme eher Spitz oder Scharf.Ich habe auch öfters gelesen ,das im Forum über Michael Stovru und sein Buch"Mixing with your Mind" erzählt wird und dieser sagt Wenn die Stimme eher hart klingt, sollte das Mic eher weich klingen und anders herum.

Da es hier Menschen gibt die sich zum Glück damit auskennen habe ich eine Frage bzw. BITTE .
Mich würde es interessieren ob meine Stimme eher weich oder hart ist und ich habe zwei Großmembranmikros im gleichen Raum ,trocken ohne Bearbeitung aufgenommen .Welches Mikro passt besser zu meiner Stimme .
Das Eine Mikro ist das Audiotechnica 4040 und das zweite von Rode NT1 .Ich habe versucht von der Stimmlage her , tief und dann hoch zu singen .Als Preamp habe ich ein focusrite IsaOne verwendet .


https://soundcloud.com/josipdesire/test-at-4040

https://soundcloud.com/josipdesire/test-rode-nt1
 
Bariton/Hoher Bariton, auf keinen Fall hart, saubere gesungene S-Laute, aber auch nicht weich, eher in der Mitte, was bei der Sprache sicher von Vorteil ist.
Das AT4040 klingt intimer, durch den besseren tieferen Mitten/Mittenbereich, allerdings sind die S-Laute beim NT-1 besser, stechen nicht so hervor wie beim AT4040.
Das Nt1 klingt bei Dir allerdings hölzern und kühl, da fehlt Wärme, obwohl dann die besagten S-wie Sch-Laute gut klingen.

Wenn ich mir den unruhigen Verlauf des AT4040 zwischen 5khz und 13khz anschaue, dann ist es das was ich höre.
Der Mittenbereich ist allerdings gelungen.

Um es kurz zu machen, weder das AT4040 noch das NT1 passt richtig zu Deiner Stimme (wegen der Wärme tendiere ich da noch eher zum AT4040)

Man muss allerdings auch sagen, Du singst in deiner Wohlfühllage (ich kann noch recht locker eine Quinte darüber singen, da wären wir dann beim Tenor angekommen ;)
Wenn Du nicht höher singst, bzw. es klänge anders, dann wäre ein TLM102 sehr gut für Dich, weil präziser und angenehmer als die beiden oder was ich mir auch gut vorstellen kann, ein AT4047, dass ich sehr mag.

Erst ein Gefell M930 oder drüber setzt da noch einen drauf, was ich natürlich auch bei Dir empfehlen würde.
Es ist eine andere Welt was Präzision und Natürlichkeit angeht.

Noch eine kurze Anmerkung:
Das Adjektiv "präzise" gibt der Stimme Griffigkeit, Natürlichkeit und ermöglicht Nachbearbeitungen von denen unpräzisere Mikros nur davon träumen können.
 
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Andreas , erst einmal vielen vielen Dank für deine Analyse !
Zu den Vergleich zwischen AT4040 und NT1 passt es was du gesagt hast wie die Faust aufs Auge :) . Ich habe die gleiche Einschätzung gehabt ,wie erwähnt , ich singe entspannt in meiner Wohlfühllage, jedoch singe ich auch viel höher und meine Stimme klingt dann noch etwas dünner .
Danke dir auch für die Einschätzung der Mikrofonauswahl , habe mich für das AT 4040 entschieden wegen dem Preis/Leistungsverhältniss und ich finde dieses Mikro als warm und sanft .
Was ich noch nicht so richtig verstanden habe ist folgendes .
Ich habe unseren Song bei einem Musiker aufgenommen und dabei sang ich das Lied aus D moll ,ziemlich hoch , als Equipment war ein alter Rode NT1 im Einsatz ( nicht der neue den ich jetzt verwendet habe ) und als Channelstripp wurde ein Focusrite Voicemaster benutzt . Meine Stimme kling für mich in dem Song sehr gut und das Equipment war nicht besonders teuer , jedoch hat es der Musiker geschafft richtig gut ,meine Stimme aufzunehmen und zu mischen .
Hier der Song :

Ich schaffe es jodoch nicht mit dem AT 4040 und Focusrite IsaOne .
Was meinst du dazu ?
 
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Bitte schön, Button nicht vergessen ;)

Deine Stimme bleibt auch in den hohen Lagen angenehm, da ist nix resonant oder störend.
Auch hier sind die S-Laute sauber.

Man muss natürlich zwischen einem Gesangsfile und dem Gesangssound in einem Mix unterscheiden.
Mit entsprechender EQ-Bearbeitung und guter Kompressions-Bearbeitung klingt das dann so, wie Du das hier hörst.
Hier im Song klingt das auch so, dass Du entweder Dich selbst gedoppelt hast oder er hat Deine Stimme mit einem ADT (Automatic Double Tracking)-Verfahren breiter gemacht.
ADT können Waves Reel ADT und Soundtoys Microshift auf professionellem Niveau.

Konkret heißt das, Dein AT4040 braucht letztlich um die 6-9khz einen guten Deesser (Fabfilter DS) bzw. eine leichte dynamische Absenkung mit einem dynamischen EQ, und gute Kompression (puigchild 660, API 2500) dann klingt das genauso.
Oder mit dem NT1, bei dem Du etwas die Tiefmitten anhebst und einen warm-klingenden Kompressor alà Waves Puigchild 660 oder Waves API 2500 drauflegst.
Und je Bedarf mehr Bearbeitung, im Grunde ist das dann ein mixtechnischer Vorgang
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Bei der ganzen Diskussion um Präzision, Natürlichkeit usw. bitte eines absolut nicht aus den Augen verlieren.
Und das ist mir obwohl selten von mir erwähnt, aber der wichtigste Punkt: Der Ausdruck, das Talent und Können und die Musikalität des Sängers!

Die Performance geht IMMER vor Aufnahmequalität.

Hier ein nicht unbekanntes Beispiel:



Hoher Einsatz eines kurzen Delays plus stellenweise unangenehmer Verzerrung des Preamps im Mischpult oder des Bandes.
Das würde so heute nicht mehr durchgehen.
Aber wisst Ihr was, das ist so mit Herzblut und Leidenschaft gesungen, das ist dann auch egal :) :D

Mann ist das gut gesungen...

PS: Alan White (damals um die 21) an den Drums gibt klasse Breaks zum Besten
 
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Ja das klingt für mich im Song genau so als ob es gedoppelt ist oder mit einem Plugin wurde die Dopplung eingestetzt .
Ich weiss das ich mehrmals den Song eingesungen habe , was letzendlich gemacht wurde ,weis ich nicht .
Da mir der Musiker sagte als Channelstrip einen Focusrite Voicemaster verwendet zu haben , gehe ich davon aus das der Compressor, Deesser , EQ aus dem Gerät verwendet wurde .Ich selber benutze nur die Plugins aus Logic Pro x .
Die 2 Songs habe ich selber aufgenommen und gemischt .
Wie findest du hier meine Stimme .
In den Songs wurde alles Live eingespielt und der Gesang kam danach .
https://soundcloud.com/josipdesire/jutro-je-15112014

https://soundcloud.com/josipdesire/zorica-15112014

Das mit dem Beispiel von John Lennon habe ich verstanden Die Beatles sind einfach nur Legendär und Genial.
 

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