Tonhöhe vom Song

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Hallo zusammen,
ich bin mir garnicht so sicher ob meine Frage hier auch richtig ist, oder sollte die Frage im Gesangsforum gestellt werden .
Was ich immer wieder bemerkt habe und immer wieder merke, das die meisten Songs von der Tonhöhe, immer zielmlich hoch sind beim singen .
Wenn ein Song geschrieben wird , dann singt der Sänger den Song im Studio von der Tonhöhe immer immer am Limit , sehr sehr hoch.Anschliessend beim Konzert merkt man jedoch das der Song eine halbe Note bis zur einer Note Live tiefer gespielt wird.
Klar, verstehe ich es , wieso man Live einen Song tiefer Sing, dadurch wird die Stimme nicht so belastet und evtl. stehe ja Konzerte am nächsten Tag noch an .
Ich verstehe jedoch aber nicht wieso man meistens Songs im Studio immer am Limit von der Gesangshöhe aufnimmt , evtl. kann mir das jemand hier erklären.
Ich selber singe die meistens Songs in G moll , da fühle ich mich wohl , jedoch wie erwähnt sind manche Songs im Studio auf A moll gesungen und Live spielt die Band den Song tiefer.

LG Jole
 
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Interessante Frage! ... ich hab gestern mit jemand über das "Stimmideal in der Musik" diskutiert - irgendsowas muss da mitspielen, so ca.:

Die normale Singstimme des Menschen ist die, die man im Durchschnitt in Volksmusik-Gesangsvereinen hört - dort singen Leute nicht "am Limit", sondern "möglichst im gemütlichen Bereich". Offenbar ist aber dieser "Normalklang" nicht der, der "am meisten Eindruck schindet" - dazu muss man in Grenzlagen gehen, wo die Obertöne extrem zunehmen und die Stimme "verfremdet" wird. Unser Band-Leadsänger macht das so, und eine Sängerin unlängst bei einer Hochzeit, die eine angenehm mittlere, "normale" Sprechstimme hatte und auch bei bei den Kirchenliedern "unauffällig" und gut mitgesungen hat, hat dann bei ihren Solos auf "gequetschte Special-Sounding-Stimme" umgeschalten - "weil das so erwartet wird".
Anders formuliert, scheint es so zu sein: Wenn Du Dich "zu wohl fühlst" beim Singen, dann ist der Klang nicht exponiert genug, um Deine Zuhörer - in heutigen Zeiten - zu überzeugen ...
Und daher wird wohl im Studio - wo man ja mehrere Aufnahmen riskieren kann - noch mehr ans Limit gegangen, um noch mehr "Druck-Sound" zu erzeugen.

(Historisch scheint mir das eine junge Entwicklung - max. 50 oder 60 Jahre - zu sein: Vorher waren zwar Höhen und teils auch "charakteristischer Stimmklang" von Tenören und Sopranistinnen gefragt, aber wohl eher als "leicht erreichbare" Lage und damit klanglich nicht allzu weit von der jeweiligen (Kunst-)Normalstimme abweichend. Andererseits - Kontratenöre und Kastraten haben definitiv auch "special sound"-Stimmen, die nicht mit der Sprech- und Normalsinglage übereinstimmen ...)

... denk ich mir so - weil wissen tu ich dazu gar nichts.

H.M.
 
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Offenbar ist aber dieser "Normalklang" nicht der, der "am meisten Eindruck schindet" - dazu muss man in Grenzlagen gehen, wo die Obertöne extrem zunehmen und die Stimme "verfremdet" wird
Ich denke das geht schon in die richtige Richtung- wir bewundern halt immer das, was wir nicht können;)
Es sind nicht immer die Obertöne, aber sicher Stilmittel und Tonlagen, die nicht so leicht von jedem nachgesungen werden können.....(ist so dieses "schneller-höher-weiter" Schema......ich bin da auch manchmal angenervt).
Natürlich kann man das im Studio auf die Spitze treiben- aber live während ner Tour-das schafft dann auch nicht jeder mal so locker-sind ja keine Maschienen.
Da geht man dann doch lieber auf "Nummer sicher" bevor man's versemmelt;)
Es gibt aber durchaus Leute die das auch live liefern- mit besseren und schlechteren Tagen- ich habe eigentlich nicht das Gefühl, daß das jetzt sooooo übermäßig so gehandhabt wird, daß live nicht in Originalstimmung gesungen wird....@josipdesire hast Du mal Beispiele?
 
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Klar gibts Sänger die Live auch vom der Orginalen Tonhöhe singen , bzw. fast alle singen wie das Orginal.
Meine Frage stellte sich eher , wieso man immer am Limit von der Tonhöhe singt . Was sind die
hier die Hintergründe .Die Nachteile habe ich ja schon erwähnt , das die Stimme eher kapituliert ,bei wiederholten Konzerten bzw. muss die Band Live einen halben/ganzen Ton tiefer spielen ect..
Da ich selber auch in der Band singe ,habe ich am Anfang immer versucht ,aus der Orginallen Tonhöhe zu singen und das musste ich selber erfahren .
Bei zu hoher Tonhöhe klingt die Stimme irgendwann zu dünn und verliert an Volumen .
Ich weiss jedoch das es Songs gibt wo z.b. manche läufe an der Gitarre/Bass besser in C dur passen als z.b. A dur , ein Beispielsong Labamba.

Evtl. hat es auch etwas mit Skalen/Modis zu tun , habe mal gelesen :
C dur Skala ist die meist verbreiteste Skala in unserer Musik , als Standart Skala.
A moll Skala ist genau so wie C dur Skala ,jedoch etwas melankonisch.

G dur :wird sehr oft in Funky verwendet , für sehr rhytmische Songs .
E moll :wird sehr oft für düstere Musik verwendet oder als Musik für Filme .

D dur :ist für fröhliche melodien , Stimmung wird aufgebaut , sehr of in der Pop Music verwendet.
B moll : , sehr traurig .


A dur:ist für emotionale Love Songs für Pop Music , sehr emotional.
F# moll:sehr oft in den Music der 80 igern verwendet ,dance music sehr rhytmisch .


E dur:ist eine Standart Skala für alle Musikrichtungen bzw. alle möglichen Melodien ,sehr fröhlich .
C#moll :für Metall sehr heavy und frustrierend .


B dur : , in den 80igern sehr oft verwendet ,
Dance Music
G# moll :wird in R'n'b Music verwendet .

F# dur: Funky und Disco Music
D#moll: Blues & Jazz Music



Evtl. hat es etwas wie oben beschrieben mit den Skalen zu tun und für welche Melodien oder Musicrichtung man sich entscheidet .

Sweetlizzard@ Beispiel : Bon Jovi Runaway Orginal in A# moll , Live gespielt 2011 in G#moll siehe Youtube .
Bob Marley I shot to Sheriff Orginal in G moll , Live in F# moll gespielt .
Es gibt sehr viele Vergleiche , jedoch müsste ich mich hinsetzen und die Orginalen auf der Gitarre mit den Live Songs auf Youtube vergleichen .

Das ist so meine Erfahrung , Schilderung zur dem Thema , jedoch ist das ganze sehr komplex und evtl. gibts es hier im Forum erfahrene Musiker oder Produzenten die so etwas besser erklären und beschreiben könnten .
Bezogen auf die Tonhöhe und wie ist das genau gedacht mit den Skalen, Melodien was ich oben beschrieben habe .

LG Jole
 
So eine Tonartencharakteristik gibt es schon seit der Barockzeit, aber eine Tonart auf verschieden Genre festzunageln finde ich unpassend. Gerade im Jazzbereich wo die Individualität des Einzelnen wichtig ist, wäre so eine strenge Einteilung hinderlich...
 
Naja- also Bon Jovi-Runaway z.B. war auf seiner ersten Hitscheibe- aufgenommen 1983.....
(möglicherweise sogar 1982 wenn man Wikipedia glauben kann
https://de.wikipedia.org/wiki/Bon_Jovi
könnte wohl der Sessiontrack gewesen sein)
Der hat halt auch Federn gelassen mit der Zeit- so what?
Nur so jetzt mal als Beispiel auf die Schnelle;)
Grad im Rockbereich haben etliche Sänger mit dem Alter grade in den Höhen nachgelassen-das ist jetzt nix ungewöhnliches.....die haben ihre Stimmen über Jahre extrem belastet.

Bei Bruno Mars (um jetzt mal was aus dem aktuelleren Chartsbereich zu nennen)hab ich auch schon Live-Sachen tiefer gestimmt gehört-der singt aber auch sehr hoch....
Die zeigen halt gerne, DASS sie es können(zumindest mal auf'm Album) - bloß nicht jeden Abend:evil:...weil sie wollen es auch noch ne Weile können.....
 
So eine Tonartencharakteristik gibt es schon seit der Barockzeit, aber eine Tonart auf verschieden Genre festzunageln finde ich unpassend. Gerade im Jazzbereich wo die Individualität des Einzelnen wichtig ist, wäre so eine strenge Einteilung hinderlich...
Hallo Bluestime ,
in der Musik gibts es keine Regeln und auch keine Grenzen und es ist auch nicht alles schwarz oder weiss :) !
Das mit den Skalen was ich oben beschrieben habe bzw. was ich gelesen habe ist ja evtl. eine subjektive Meinung bzw. ein durchschnitt jedoch keine Regel !
Jazz ist wie du gesagt hast die Individualität des Einzelnen .
Für die jenigen die Songs komponieren wollen , könnte so etwas als Unterstützung dienen .
Da du ja erwähnt hast, das es eine Tonartencharakteristik seit der Barockzeit gibt , wäre es hilfreich wenn du es etwas präziser erklären und beschreiben würdest .

Evtl. wie es du erwähnt hast @sweetlizzart wollen die Sänger zeigen wie hoch die singen können , jedoch ist im Studio alles möglich :)

Zum Thema Hard-Rock etc. habe ich mal gelesen das man Sänger bewusst gewählt hat die sehr hoch singen können , also Tenore .
Hintergrund : da die Rock-Hardrock Music sehr mit Gitarren bestückt ist , ist es Vorteilhaft das die Sänger sehr hoch singen damit der Gesang durchsetzungsfähiger ist .
Ich bin zwar kein Countrymusic experte , jedoch denke ich das in der Countrymusic eher eine tiefere Stimmlage ala Johny Cash bevorzugt wird.
 
Jau- der "Eier- Kneifgesang":evil: der Hard-Rock-Zeiten;)
Tja- ist teils heute auch nicht anders- denke ist so ne Frage der Durchsetzungskraft gegen die Instrumente je nach Genre und auch mittlerweile eine Frage der Wahrnehmung (Hörgewohnheiten der Zuhörer, Psychoakustik.....)
Bei manchen Stilistiken wird einfach ein bestimmter Sound förmlich "erwartet"- ich denke es spielen zu viele Aspekte da rein um das wirklich auseinanderpulen zu können.
Es gibt heute so viel verschiedene Musik und auch genügend Gegenbeispiele die zeigen, daß es auch anders geht.
Aber tatsächlich sind oft die Dinge erfolgreicher, bei denen Leute an ihre Grenzen gehen oder sich in ungewöhnlichen Bereichen bewegen- weil's halt außergewöhnlich klingt;)...was aus der Masse heraussticht erregt halt Aufmerksameit:)
Und das war schon zu Zeiten der Kastraten so;)
 
Bereits in der Affektenlehre der Barockzeit nahm man an, dass bestimmte Tonarten für eine Erwartungshaltung oder Gefühl stehen. Die Tonart ist also zum Symbol für etwas geworden.
Tatsächlich ist es so, dass in klassischer Musik häufig Parallelen zu finden sind. Berlioz erklärt das in seiner Instrumentationslehre im Zusammenhang mit der Spielbarkeit auf Streichinstrumenten...
Das Buch kannst du im Internet finden.. ;)
 
Berlioz erklärt das in seiner Instrumentationslehre im Zusammenhang mit der Spielbarkeit auf Streichinstrumenten...

Im Grunde sind es eigentlich genau diese Argumente, die pragmatisch, nachvollziehbar und stichhaltig sind.
Instrumente haben ihre "Wohlfühl-Tonarten", manchmal sind auch einzelne Töne schlecht/schwer spielbar usw.
Außerdem klingen Instrumente in verschiedenen Registern unterschiedlich.
Nicht umsonst bevorzugen Blasinstrumente in der Regel B-Tonarten, Gitarren neigen eher zu Kreuz-Tonarten usw.

Wenn man locker und leicht spielen kann, nicht ständig unwillige Töne per Ansatz zurechtbiegen muß usw, klingt die Musik auch besser.

Den reinen Tonhöhen-Bezug per se kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn:
  • Die wohltemperierte gleichschwebende Stimmung ist in jeder Tonart genau "gleich schlecht"
  • Bei Streichern, Bläsern usw. kann in jeder Tonart rein gespielt werden
  • Der Kammerton unterlag im Laufe der Zeit erheblichen Schwankungen - man könnte die Absicht des Komponisten heute schlicht und ergreifend nicht mehr so hören, weil man mittlerweile viel höher stimmt.
    (Das ist wie in der Astrologie: alle zugesprochenen Eigenschaften stammen aus Zeiten, in denen der Frülingspunkt noch im Widder lag. Heute hat sich alles jedoch in Richtung Fische verschoben, das wird aber von den Astrologen völlig ignoriert. :D)
Viele Grüße
Torsten
 
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Klingt albern: Es gibt noch einen rein kommerziellen Grund, warum zumindest Pop-Bands mit einem jungen, überwiegend weiblichen Publikum tendenziell hoch singen.

Die sollen sich mit den Interpreten identifizieren und die Songs auch mitsingen wollen/können - es muss nicht gut klingen, aber möglichst laut, schrill und euphorisch rüberkommen (denn dann hört man sie auch auf der Live-DVD gut raus). Und da Frauen bzw Mädchen - besonders jüngere - nun mal eher hohe Stimmen haben, werden die Songs halt möglichst hoch angesetzt.

Ein Publikum, was im tiefen Bariton mitgröhlt, hört man eben kaum.

In anderen Nischen (abgesehen von Ausnahmen wie bereits erwähntem Klötentöter-Metal), also Blues, Jazz, Country, Soul singen die Leute nicht zwingend am Limit.
 
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Der Senfautomat wieder ;)

um diesen Ansatz konsequent zu verfolgen, dürften sie aber dann live nicht tiefer singen als auf der Studio-Aufnahme

Dieses Tönchen transponiert zur Live-Stimmschonung fällt dabei nicht weiter ins Gewicht. Es hat ja auch nie jeder Song in einem Repertoire genau die gleiche Tonhöhe. Es geht eher um einen möglichst hohen Bereich.
 
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ist mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass in letzter Konsequenz ...
 

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