Tonleitern lernen, wie am besten?

  • Ersteller CMatuschek
  • Erstellt am
CMatuschek
CMatuschek
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.11.09
Registriert
01.05.05
Beiträge
867
Kekse
218
Ort
Wesel
Nabend.

Ich hab n Kumpel der is n sehr sehr guter Musiker. Spielt Drums, Marimbaphon und Klavier. Wenn ich den sagen würde:"spiel mal die G-Lydische Tonleiter(auf Klavier oder Marimba, kommt aufs gleiche raus)" dann würd der die sofort ohne großartig anchzudenken spielen. Das würd ich auch gerne können, da ich denk , dass das sehr wichtig ist! Nur wie geh ich das an? Daher frag ich euch:

Wie geh ich das an, das ich alle Tonleitern auf dem ganzen Griffbrett sofort spielen kann?


1.1 Lernen das man direkt weis welche Noten in jeder Tonleiter vorkommen (wenn z.b. jemand sagt: e-moll, sag ich:"e,f#,g,a,b,c,d") und dann einfach gucken wo die Töne auf dem Griffbrett liegen?

1.2 Fingersätze auswednig lernen. Am sinnvollsten wohl einfach nur C-Dur lernen und dann den Grundton verschieben.

1.3 Moll-Pentatonik ausstocken. Hab mein Moll-Pentatonik-Fingerssatz und ergänz dann die (für moll oder dur) nötigen Intervalle.


Dann noch mal speziell zu den verschiedenen Modi wie Lydisch usw.:

2.1 Wie 1.1 und dann eben die Intervall-Abstände der gewünschten Tonleiter und C-dur dazutun. Z.B. will ich A-Lokrisch, dann verrück ich die C-Durtonleiter um 5 Halbtöne nach oben um auf F-Lok zu kommen, und dann nochmal 4 und ich hab A-Lok (so müsste es doch gehn oder?^^)

2.2 Den Fingersatz der Tonleiter jedes Modes auswendig lernen, die keine # und keine b hat. Dann Verschieben (wie so ähnlich wie 1.2 eben)

2.3 Moll-Penta auffüllen.


Ich stell mir vor, dass das 1.1 am Sinnvollsten ist. Oder vllt. ne Kombi aus meheren?

Oder sollte man alle mal behandelt haben, was sich dann am Ende zu einem Gesamtbild zusammenfügt?
Bitte um Ratschlag und eigene Erfahrungen.

MFG ^^
 
Eigenschaft
 
CMatuschek schrieb:
Wie geh ich das an, das ich alle Tonleitern auf dem ganzen Griffbrett sofort spielen kann?


1.1 Lernen das man direkt weis welche Noten in jeder Tonleiter vorkommen (wenn z.b. jemand sagt: e-moll, sag ich:"e,f#,g,a,b,c,d") und dann einfach gucken wo die Töne auf dem Griffbrett liegen?

1.2 Fingersätze auswednig lernen. Am sinnvollsten wohl einfach nur C-Dur lernen und dann den Grundton verschieben.

1.2 geht in Sachen Spielpraxis und optischer Orientierung schneller. 1.1 sollte man mit der Zeit aber auch lernen. Die Situationen, wo es hilfreich ist, kommen bestimmt. Man lernt ja auch das X aus dem Alphabet, auch wenn's nachher selten vorkommt. :)

CMatuschek schrieb:
1.3 Moll-Pentatonik ausstocken. Hab mein Moll-Pentatonik-Fingerssatz und ergänz dann die (für moll oder dur) nötigen Intervalle.

Immer gut. Gerade im Rock ist ja sehr häufig diese Kombi anzutreffen.

CMatuschek schrieb:
Dann noch mal speziell zu den verschiedenen Modi wie Lydisch usw.:

2.1 Wie 1.1 und dann eben die Intervall-Abstände der gewünschten Tonleiter und C-dur dazutun. Z.B. will ich A-Lokrisch, dann verrück ich die C-Durtonleiter um 5 Halbtöne nach oben um auf F-Lok zu kommen, und dann nochmal 4 und ich hab A-Lok (so müsste es doch gehn oder?^^)

Da gibt es verschiedene Ansätze. Auf jeden Fall die Stufen auswendig lernen: 1 = ionisch, 2 = dorisch .... 7 = lokrisch. Dann ersparst Du Dir obige Rechnerei und erkennst mit einem Blick bereits, dass Du für A-lokrisch das Tonmaterial von Bb verwenden musst. Denn wenn A die 7. Stufe sein soll dann ist 8 = Grundtonart = Bb.

CMatuschek schrieb:
ch stell mir vor, dass das 1.1 am Sinnvollsten ist. Oder vllt. ne Kombi aus meheren?

Die Kombi aus allen Möglichkeiten kommt mit der Zeit fast von selbst, wenn man sich mit allen beschäftigt. Im Laufe der Zeit schälen sich je nach eigener Mentalität, Denk- und Spielweise Vorlieben heraus, die am besten zu einem passen.

Der eine spielt dann fast immer automatisch mixolydisch über einen 7/9-Akkord, einfach weil es "sein" Soundgeschmack ist. Der nächste tendiert zu Düsterem und favourisiert Harmonisch Moll 5 ohne da noch groß über Fingersätze nachzudenken . Allerdings ist es für viele Fälle immer gut, wenn man über Alternativen zumindest Bescheid weiß, auch wenn sie mal nicht sofort aus den Fingern fließen. Mal 2 Takte in eine alterierte Skala auszubrechen, weil man sie in dem Moment empfindet und klanglich im Kopf hat, macht ja nicht wenig Spaß :)

Apropos klanglich: Alles macht null Sinn, wenn man nicht verinnerlicht, wie was klingt. Was man nicht innen drin hört und empfindet, wird man auch nicht spielen.

EDIT: Den Begriff "Welche Tonleitern" sollte man eh vergessen bzw. erweitern. Da juckeln viel zu viele drauf rum. Denn letztlich geht's ja immer darum, mit bestimmmten tonalen Klangmitteln einen musikalischen Ausdruck zu erzielen. Das Aufsagen des ABC macht ja auch noch keinen sinnvollen Satz. Auch nicht, wenn man' rückwärts kann ;) (Meine Meinung halt)
 
Hi CMatuschek,

also von auswendig Lernen halte ich persönlich nichts, aber wenn du damit am besten zurecht kommst spricht nichts dagegen. Dabei würde ich dir allerdings empfehlen die Intervallabstände der gewünschten Tonleiter zu Lernen und diese dann auf die Töne des Griffbrettes und die entsprechenden Fingersätze zu übertragen.

Zudem muss ich sagen, dass ich nicht denke, dass jemand alle Tonleitern die es gibt tatsächlich kann. Ich habe hier ein Buch in dem gerade mal 50 Tonleitern, ohne die dazugehörigen Modis mit zu Zählen, notiert sind. Es gibt allerdings weit mehr.

Ich würde dir empfehlen, dich einzeln mit den Tonleitern die du gerne können möchtest auseinander zu setzen, vielleicht vier Wochen Dur, vier Wochen Moll, vier Wochen Dorisch, vier Wochen Phrygisch, ... lerne die passenden Intervalle, die entsprechenden Funktionsharmonien, die Fingersätze in Shortform, Longlongform, OneString, 3NPS, diagonal, vertikal, ... improvisiere dazu, lerne Liks und Riffs zur Tonleiter und erfinde eigene, lerne Songs die in der entsprechenden Tonleiter geschrieben sind und schreibe eigene Songs in der Tonleiter...
Einfach mal alles auf die Tonleiter ausrichten, dann kannst du sie auch nach gebühren und im richtigen Kontext einsetzen.

lg silent
 
Hej, Danke schonmal für die ausführlichen Antworten!

Hans_3: Stimmt dir in allen Punkten zu! ^^ Ich hoffe ich entwickel so ein Gefühl auch bald. Bin nähmlich nichtnur in Gitarrenspielen sondern auch in Musik an sich interessiert (Musiktheorie, Komponieren, Lieder "verstehen"). Spiel jetzt 1 1/2 Jahre Gitarre und glaub es geht ganz gut vorran. Immerhin hatte ich vorher 0 Kontakt mit Musik (auser in der Schule, da hab/wollt ich aber 0 verstanden) und meine Familie ist eh Mega-Unmusikalisch.

Zu Silent: Die Idee mit dem " einzeln mit den Tonleitern die du gerne können möchtest auseinander zu setzen" find ich klasse, und da ich grade, trotz später Stunde, motiviert bin und glühende FIngerkupüpen hab (nix mehr mit Speedlicks-Soli ^^) werd ich mich gleich ma ransetzen und n Plan aushecken.

Also, danke für die Tipps, werd sie befolgen ^^
 
silent schrieb:
Ich würde dir empfehlen, dich einzeln mit den Tonleitern die du gerne können möchtest auseinander zu setzen, vielleicht vier Wochen Dur, vier Wochen Moll, vier Wochen Dorisch, vier Wochen Phrygisch, ...

Kann ich nur vollstens unterstützen. Man muss es irgendwann im Bauch haben bzw.: "Wie klingt mixolydisch etc." Das braucht viel Zeit, bis man verschiedenen Klangwirkungen so verinnerlicht hat wie eine "normale" Dur- oder Moll-Leiter. Zumal ja bei Gitarre noch dazu kommt, dass es jeweils Fingersätze gibt, die klanglich mehr oder weniger attraktiv kombinierbar sind (z.B. mehr oder weniger günstig liegende Bending-Punkte, wenn man eher rockorientiert spielt). Muss man in Ruhe für sich rausfinden.

Das ist unterm Strich schon alles recht mühsam und vielfältig von den Ansprüchen, Theorie, Spielpraxis plus eigene Emotionen und Sound unter einen Hut zu bringen. Gerade deshalb ist das längere Konzentrieren auf bestimmte Aspekte enorm wichtig. Sonst verheddert man sich hoffnungslos in zig Ansätzen (ich spreche da aus eigener Erfahrung, weil ich mir gegenüber ein sehr ungeduldiger Mensch bin) und landet deshalb immer wieder im Frust.
 
Ich bin grad auch am lernen der Modi....
Stimmt des schon so? Ned das ich es falsch herausles...

Code:
Ich nehm C-Dur und
beginne auf der I. Stufe:    C-ionisch (C-Dur halt)
beginne auf der II. Stufe:   D-dorisch
beginne auf der III. Stufe:  E-phrygisch
beginne auf der IV. Stufe:   F-lydisch
beginne auf der V. Stufe:    G-mixolydisch
beginne auf der VI. Stufe:   A-äolisch (A-Moll)
beginne auf der VII. Stufe:  H-lokrisch
 
Punkt schrieb:
Ich bin grad auch am lernen der Modi....
Stimmt des schon so? Ned das ich es falsch herausles...

Code:
Ich nehm C-Dur und
beginne auf der I. Stufe:    C-ionisch (C-Dur halt)
beginne auf der II. Stufe:   D-dorisch
beginne auf der III. Stufe:  E-phrygisch
beginne auf der IV. Stufe:   F-lydisch
beginne auf der V. Stufe:    G-mixolydisch
beginne auf der VI. Stufe:   A-äolisch (A-Moll)
beginne auf der VII. Stufe:  H-lokrisch

Ne sollte in Ordnung sein.

Ich finde Fingersätze lernen ist praktisch, allerdings ist es wichtig die Dinger im Gedächtnis zu können anstatt sich die Dinger am Griffbrett zu merken. Wer bestimmte Fingersätze in einer Tonleiter gelernt hat und sie in einer anderen Tonart spielen will weiss was ich mein.

Gruß Markus
 
gut dann dürfte es ja kein Prob mehr sein :D
Sind ja dann praktisch die selben Fingersätze nur das der "Grundton" (ka ob man des bei den Modi so nennt...) woanders is.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben