Triple-000 bzw L-00 Gitarre für ~ 800 ?

Ataxia
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Hi,
ich suche eine Gitarre der Bauart L-00 (also auch auf jeden Fall 6 Stahlsaiten) im Preisbereich von etwa 800 eur. Spielen möchte ich darauf hauptsächlich mit Plektrum, solche City & Colour Sachen z.B. oder auch einfache Akkorde mit viel Rhythmus. Sie sollte also nicht zu verschwommen klingen. Ich spiele seit einigen Jahren und ich will vor allem, dass die Gitarre wirklich bund- und oktavrein ist und möchte auch mit open tunings experimentieren. Hauptsächlich werde ich die Gitarre sicherlich zuhause spielen oder unterwegs, ab und zu eben auch auf der Bühne, wobei ich dazu nicht unbedingt ein eingebautes Pickupsystem brauche, könnte auch damit leben mir eins nachzukaufen was man so in das Schallloch klemmt. Vom Hals her bin ich an schmalere gewöhnt, ich greife auch gerne mit dem Daumen oben über. Die Dicke ist mir gleich.
Optik ist mir im Prinzip egal, genauso wie die Holzsorten. Mir gefallen da sowohl die dunkleren (ich glaub Mahagoni) wie die L-00 in Sunburst.

Vielleicht kann mir noch jemand etwas mehr über diese Form sagen, das interessiert mich. Wofür wurde die eigentlich verwendet bzw wozu eignet sie sich erfahrungsgemäß (nicht ganz so) gut? Mir gefällt der Sound und ich finde sie auhc etwas kleiner und handlicher wie die meisten anderen.

In Köln habe ich eine Blueridge BR-143 für vergleilchsweise günstige ich glaub 350 Eur angespielt die mir wirklcih sofort zugesagt hat und mir irgendwie auch eher passte als einige teurere.
Bin außerdem noch auf die Epiphone Elite L-00 gestoßen und den Testbericht in der G&B aber die gibts scheinbar nirgendwo mehr zu kaufen, weiß auch gar nicht wie teuer die war.

Vielleicht habt ihr ein paar Erfahrungen in Sachen 000 oder ein paar Geheimtipps :)

Gruß Manuel

PS: Habe versucht den Fragenkatalog einzubauen aber im Prinzip suche ich nur eine kleine Inspirationsquelle und nicht meine holzgewordenen Ansprüche. Ein wenig will ihc mich auch auf die Gitarre einstellen müssen.
 
Eigenschaft
 
Bundreinheit ist heutzutage kein Thema mehr, Oktavreinheit kann im 12. Bund 5-10 cent abweichen. Das muss nicht an der Gitarre liegen, sondern mit welchen Saiten wurde die Stegeinlage eingerichtet. Ich habe eine Tripple-0 wo ich von einem 12er D'Addario Satz auf einen 12er Martin gewechselt bin. Die tiefe E-Saite hat bei D'Addario 0.53, die von Martin 0.54. Vorher hatte ich unglaubliche 0-2 cent Abweichung im 12. Bund, nun um die 6-8 cent. Das hört man aber nicht und darum stört es mich auch nicht, weil es nur die tiefe E-Saite ist.

Die aktuellen Epiphone L-00 kann man getrost vergessen, total lustlose Gitarre die keinen Spass macht. Von Richelle wurde die Crafter TA-050 empfohlen, die habe ich selber mal angespielt und ist eine wirklich tolle Gitarre. Spritzig, schöner Ton, läßt sich leicht spielen, kurz geschrieben: die macht wirklich Spass.

Blueridge ist auch eine Empfehlung wert, wenn dir die BR-143 gut gefallen hat, warum nicht gekauft? Blueridge bietet auch welche zu vernünftigen Preis mit Adirondack-Decken an. https://www.musiker-board.de/vb/stahl/323843-adirondack-decke-voodoo.html Hatte zwar noch keine mit Adirondack-Decke in der Hand, aber wird nachgeholt.

Ich habe mir vor kurzem selbst eine Tripple-0 gekauft, mein Budget war aber auf familienbedingte max. 400,- Euro begrenzt und da ich Zeit hatte weil ich nicht sofort eine brauchte, habe ich recht lange gesucht. Bin dann bei dieser gelandet, Recording King: https://www.musiker-board.de/vb/guitar-lounge/319201-bilder-euren-akustikgitarren-3.html#post3805881

Ich hatte die RK mit einer Martin 000X1 direkt im Laden vergleichen können. Die Martin klang zwar einen kleinen Tick "runder", besser für Akkorde, die RK ließ sich für mich aber leichter spielen, klingt aber leicht aggressiver. Aber ganz sicher ist die Martin 000X1 eine Empfehlung, wenn man keine kleinen Knubbelfinger wie ich habe.

Johnson und Recording King kommen vom selben Hersteller und ich könnte schwören, wenn ich die mit den Blueridge vergleiche, die kommen alle aus der gleichen China Gitarren-Schmiede. Die Verabeitung ist bei allen drei gut und die Gitarren bezahlbar.

Aber es ist schwer gute 000 oder OM Modelle anspielbereit zu finden, da die meisten Kunden lieber Dreadnought Gitarren haben möchten und die Händler sich natürlich darauf einstellen.
 
Hier möchte ich noch ein paar kurze Erläuterungen zum Thema Bund- und Oktavreinheit loswerden, damit keine Missverständnisse aufkommen:

Bundreinheit ist heutzutage kein Thema mehr,
Das hört sich bei dir nun an, als wäre jede Gitarre bundrein, wahrscheinlicher ist aber das Gegenteil: nämlich, dass kaum eine Gitarre wirklich bundrein ist.
Die Bundreinheit hängt viel mehr von den verwendeten Saiten ab als die Oktavreinheit und ebenso von der Art zu stimmen.
Man kann mal folgendes Experiment machen: Die leere Saite mit dem chromatischen Stimmgerät stimmen und dann in jedem Bund greifen und gucken ob es abweicht. Es werden immer 1-3 Bünde dabei sein, in denen der Ton nicht absolut stimmt.
Das ist aber völlig unbedenklich, weil jede Stimmung immer ein Kompromiss ist.
Absolut reine Töne bekommt man nur auf bundlosen Saiteninstrumenten. Auch ein Klavier ist immer so gestimmt, dass die Töne alle ein wenig von den physikalischen Optimalzahlen abweichen. (wen es genauer interessiert, der kann mal unter "Pythagoräisches Komma" oder "Klavier stimmen" nachschlagen)
Deshalb ist auch das Stimmen mittels Stimmgerät nicht zwangsläufig optimal. Zum einen hat auch ein Stimmgerät einen Toleranzbereich, zum andern ist es möglich beim Stimmen nach Gehör bestimmte Bereiche des Griffbrettes passender zu stimmen. Wenn ich beispielsweise viel mit offenen Akkorden spiele, werde ich Wert darauf legen, dass die ersten 4-5 Bünde untereinander genau stimmen, der Rest des Griffbrettes wird mich weniger interessieren. Wenn ich jetzt dort in reinen Quarten(großen Terzen) stimme (das kann man gut hören) klingt es in meinen Ohren runder als mit dem Stimmgerät.
Wenn ich das ganze Griffbrett brauche, mach ich vielleicht eher einen Oktavabgleich (E im 12. Bund tiefe E-Saite mit E im zweiten Bund D-Saite.) um die größeren Intervalle auch rein zu halten

Oktavreinheit kann im 12. Bund 5-10 cent abweichen. Das muss nicht an der Gitarre liegen, sondern mit welchen Saiten wurde die Stegeinlage eingerichtet.
Du unterscheidest hier extrem zwischen Bund- und Oktavreinheit, dabei ist beides im Grunde das selbe: Oktavreinheit bedeutet, dass die Gitarre im 12. Bund bundrein ist.
12. Bund ist eben die Oktave. Man misst der Oktavreinheit deswegen etwas mehr Gewicht zu als der Bundreinheit, weil Oktaven (nach den Primen) die am besten zu hörenden Intervalle sind. Ein Mensch wird eher hören ob eine Oktave unrein ist, oder eine kleine Sexte. Deshalb sollte die Oktave möglichst wenig vom Optimalfall abweichen.
Wenn eine Gitarre auf eine bestimmte Saitenstärke und den damit verbundenen Saitenzug eingestellt ist, sollte sie eigentlich immer nahezu oktavrein sein. 5-10 cent Abweichung ist für mich schon weit außerhalb der Toleranz.

Vorher hatte ich unglaubliche 0-2 cent Abweichung im 12. Bund, nun um die 6-8 cent. Das hört man aber nicht
Ein geübter Musiker, oder Toningenieur hört durchaus seine 2-3 cent Abweichung. Die oben erwähnten 10 cent dürfte nahezu jeder als Schwebungen wahrnehmen
 
Oktavreinheit gehört mit zur Bundreinheit, allerdings in diesem speziellen Fall eben im 12. Bund, also die Saite soll, abgedrückt im 12. Bund, genau eine Oktave höher klingen.

Bundreinheit = die Saite soll der gegriffenen Note im jeweiligen Bund entsprechen. Um Saitenstärken, Mensur, Saitenlage/Spannung auszugleichen, müsste man für jede Saite eine eigenenes Stückchen Bundierung ins Griffbrett setzen. Um das zu vermeiden, kompensiert man mittels Stegeinlage (bei E-Gitarren durch verstellbare Brücken) und in seltenen Fällen auch mittels Sattel. Auch habe ich schon ein Griffbrett gesehen, wo man die Bünde pro Saite verstellen kann (Finde das Foto leider jetzt nicht :( ) Jetzt sollten alle Saiten zusammen beim strumming den gewünschten Ton erklingen lassen. Aber, das ausüben unterschiedlichen Drucks der Finger oder das leichte verziehen der Saite bringt einen schon vom gewünschten Ton weg. Na und?! Erbsenzählerei! Für 80 - 90 % der Gitarrespielenden Leuts ist das Wurst. Die restlichen 10 - 20% sind Berufsmusiker die damit ihre Brötchen verdienen müssen. Man kann ihnen natürlich mit jahrelangen üben nacheifern, warum auch nicht. :)

Disgracer, im Prinzip meinen wir beide das gleiche. Nur gibt es laut deiner Aussage keine Bund- und Oktavreinen Gitarren, ich bin da etwas luschiger, bei mir ist alles um die + / - 5 cent i. O., da wie bereits geschrieben der Fingerdruck oder das verziehen mehr Verstimmung bringen können.

Die tiefe E-Saite ist bei OM oder Tripple-0 Gitarren dezenter als bei den Bassstarken Gitarren und daher stört mich die von mir genannte Abweichung im 12. Bund nicht sonderlich (die natürlich vom 1 bis 12 Bund ansteigt), da ich mit meiner Tripple-0 bluesiges picke. Das muss leicht schief klingen, am besten sollten die Saiten auch schon richtig schön fertig sein. Natürlich hatte ich schon daran gedacht mir eine passende Stegeinlage anfertigen zu lassen, die die dickere Saite ausgleicht, aber warum? ;)

Aber ich halte mich nun mit der Bund- und Oktavreinheit hier dezent zurück, sonst muss ich den Wert Pi nicht mit 3,14 in den Taschenrechner eintippen, sondern mit mind. 1000 Nachkommastellen. Mir reicht aber eigentlich 3,14. ;) :)

@Ataxia
Hoffe Disgracer und ich haben dich nicht ganz verwirrt. :)
 
Hi,
danke schonmal für die Tipps :) Ob Oktav- oder Bundrein. Ich glaube ich darf behaupten gute Ohren zu haben und ich werde keine Gitarre kaufen die nicht stimmig klingt, physikalische Cents hin oder her. Kenne das aus Sikoras Jazz Harmonielehre da wird das auch alles erklärt :D
Da ich jetzt die Gitarre doch recht kurzfristig brauche werde ich gleich am Mittwoch nach Köln fahren und mich umschauen. Notfalls nehme ich die Blueridge, die hat mir wirklich gefallen für den Preis. Damit macht man immerhin nichts falsches. Wenn da die Qualitätsschwankungen nicht zu groß sind.
Aber schreibt mir noch ein paar Tipps =) Gruß
Gruß Manuel :)
 

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