Unterschied Linienstrahler zu konventionellen Satellitensystemen. Wer kann es mir verständlich erklären?

Xanadou
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Hallo P.A. Gemeinde.
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Vorab:
In den letzten Jahren habe ich mich von diesen Stecksystemen hinreißen lassen und habe neben meiner Satelittenanlagen auch für kleinere Jobs die eine oder andere Säule genutzt.
Über die vielen Jahre hatte ich folgende Satelittensysteme:

Dynacord D Lite 2000 (1x 15er Akktiv Sub und 2 x 12er Top Passiv)
HK HELIAS alles Aktivlautsprecher.
QSC K ich glaube 2x 12er Bass und 12er Tops alles aktiv
Jetzt aktuell: EV ELX alles aktiv, 2x 18er Sub und 2x 12er Top

Stecksysteme/Säulen P.A.´s hatte ich fast alle BOSE L1 Modelle
bis gestern aktuell noch 1x LD MAUI 28 und 2x MAUI 11 um weitere tote WInkel oder zusätzliche Räume zu beschallen.

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Zum Punkt:

Im Wesentlichen hat mir die Maui 28 ganz gut gefallen und ich habe auch mir überlegt evtl. noch eine zweite mir zuzulegen um Stereo und allgemein mit mehr Power zu kommen.
Für das erste Drittel einer Wedding Feier kommt die Box wunderbar zurecht.
Was mir gefehlt hat war zur späteren Stunde wenn mal Black/Hip Hop oder EDM usw. lief es fehlte irgendwie das gewisse etwas. Ich will mal sagen die Musik nicht nur zu hören sondern auch zu spüren.
Weder bei der BOSE noch bei der MAUI habe ich das gespürt. Obwohl die Lautsprecher förmlich aus allen Ecken schrien war die Musik nicht zu spüren.

Meine Frage bezieht sich auf den Unterschied zu konventionellen Satelittenanlagen.
Ich weiß, dass die Säule obwohl in der Werbung Arrays (Linienstrahler) steht, nicht zu 100% das sind was Arrays in herkömmlichem Sinne sind. Aber trotzdem ist es wohl irgend eine Mischung aus dem.
Die transportieren den Schall viel weiter als herkömmlichen Lautsprecher.
Ein Konventionelles Sat System wie oben Beschrieben trägt den Schall nicht ganz so weit und es verliert mit jedem weiteren Meter an Lautstärke und Höhen.

Das heißt ein DJ muss sich von vor herein entscheiden was er lieber haben möchte:
Überall im Raum einen homogenen angenehmen nicht aufdringliche Akustik ?
Oder lieber ausreichende Reserven unter anderem durch die 18Zoller Subs?

Wer kann mir verständlich diese zwei verschiedene Systeme erklären bzw die Unterschiede und die Umsetzung in der Praxis erklären?
 
Eigenschaft
 
Nun ja, für DJ Anwendungen würden mir die Stäbchensysteme auch nicht direkt einfallen, eher für Jazz - und Akustik Live Gigs.
Die Maui 11 hat übrigens ein zu kurzes Array, um als Linienstrahler zu wirken. Die ist eher ein breit strahlendes Top mit kleinem Subwoofer drunter (nicht schlecht, klingt schon gut, aber man muss es wissen und eben entsprechend damit umgehen).
Für DJ Musik, vor allem basslastige, muss einfach Membranfläche her, um Luft zu bewegen.
 
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Für DJ Musik, vor allem basslastige, muss einfach Membranfläche her, um Luft zu bewegen.
Hi,
danke für dein Statement.
Das ist auch meine Vermutung und hoffe hier mehr darüber zu erfahren.

Es gibt so unzählig viele Stäbchensysteme. Ist überhaupt irgend ein System welches sich etwas unterscheidet.
Folgende Systeme vergleiche ich zur Zeit und hoffe wenigstens eins zu finden welches für kleinere Veranstaltungen bis 100 - 120 Personen ausreichend ist oder anders formuliert den Membran Lautsprecher etwas näher kommt.

  • nehmen wir die MAUI 28 G2 als Vergleich mit dem Gedanken, dass diese für die Party Phase auch als Pärchen zu schwach ist.
  • Alternative 1: HK Polar 12 (Pärchen), wobei diese unrealistisch günstig ist um besser zu sein aber die wurde mir unter anderem empfohlen.
  • Alternative 2: LD Curve 500 PS(Pärchen), keinen Plan was und ob die gekurvten Speaker was bringen und wie der Vergleich zur MAUI 28 ist?
    Schnelles Aufbauen fällt anscheinend hier weg, scheint etwas mehr Arbeit zu sein.
  • Alternative 3: EV Evolve 50M (Pärchen). Das ist momentan mein Favorit zum einem wegen der 12" Bässe und zum anderen wegen dem eingebauten Mixer.
  • Alternative 4: RCF EVOX 12, die scheint die meiste Power zu besitzen, allerdings ohne die ganzen Bonus Anschlüsse wie Bluetooth, Mixer etc. nur eine XLR Kombibuchse.
    Fällt eher raus aber eine Meinung zum Klangverhalten würde mich interessieren.
  • Alternative 5: BOSE L1 Pro 16 (Einzel Mono) wurde mirals lautere im direkten Vergleich mit MAUI 28 empfohlen. Habe aber ein YT Test gesehen bei dem die unstabile Fixierungen der Stäbchen bemängelt wurde und mich das total abschreckt.
Und es sind noch so viele um die 900€ die ähnlich aussehen mit ähnlicher Leistung dass man kaum den Überblick darüber bekommt: Turbosound iP3000, dB Technolgies ES1002, YAMAHA Stagepas 1k,
 
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Die ganzen Stäbchensysteme (Witz für eingeweihte: "Bose-nstiele") sind halt alle auf maximale Kompaktheit hin konstruiert. Aber auch 2021 gilt: von nix kommt nix.
Gerade für ordentliche Tiefmitten braucht es schon eine ganze Menge von den winzigen Breitbändern, um da halbwegs Pegel zu machen und zu groß dürfen die dann halt auch wieder nicht sein, da sonst oben rum nichts mehr kommt.
Bei den Bässen sieht es ganz ähnlich aus. Wenn man halt nur nen kleinen 10er oder einen schwachen 12er im Sub verbaut, kommt halt nix.
Dabei gibt es gerade bei den 12ern durchaus ordentliche Chassis (z. B. den Doppelschwingspulen-Sub von Chiare), aber die Kosten dann halt auch entsprechend.

Zu guter letzt: auch die Säulen müssten eigentlich ordentlich auf Höhe, um entsprechend weit zu tragen, ohne von Zweibeiner abgeschaltet zu werden.
 
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Die Technologie an sich lässt sich ja beliebig nach oben skalieren.

Deutlich weiter oben auf der Skala liegen bspw. Linienstrahler-Systeme wie Seeburg GL24 oder Fohhn Linea 601, das sind aber dann eben prinzipbedingt auch schon keine 1-Wege-Systeme mehr im Gegensatz zu Seeburg L16 oder HD PL16, weil hier die Physik auch mit DSP & Co. irgendwann das Limit vorgibt. Da kommt dann schon "etwas" mehr Pegel und LowMid als aus einem Rudel Drei-Zöller. Da kann man dann auch gerne den einen oder anderen 18"er für ordentlich Tiefgang drunterstellen.

Ja - die klassischen Stäbchensysteme sind genau für das ausgelegt, was du ja selbst schreibst: "Überall im Raum eine homogene angenehme nicht aufdringliche Akustik". Für "ordentlich Alarm bei Discopegel mit Bass in der Magengrube auch nach 30 Metern" muss man selbst heutzutage dann doch etwas andere Systeme auffahren...
 
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naja, was will man bei Bose L1 Compact 8" Baß mit Bandpaß 4. Ordnung erwarten. ? Schalldruck ist 106 dB 1 m bei 130 Watt. Lautstärkeabfall wird quasi halbiert pro Entfernungs-Meter, wenn ich das richtig verstanden habe bei Linienstrahlern oder Line Arrays

Dh. haben übliche Boxen - 6 dB bei Entfernungsverdoppelung, haben diese Linienstrahler nur - 3 dB. Also hier 106 dB bei 1 m und 103 dB bei 2 m, 100 dB bei 3 m usw

Ganz pfiffig sind diese Flaps wie bei Flugzeugen mit den Klappen für die F 1 812 bei Bose, oben und unten klappbar für Podienbeschallung, nach oben etc. Ein 12" ist hinter 8 x 2.25" gesetzt.

Maui 5 habe ich auch noch. Blue Tooth rauscht aber, hat nominell 200 Watt, klingt aber schlechter als die Bose.

Turbosound IP 500 V 2 kostet aktuell 435 € mit LCD Display

Eine Bose Pro 8,16,32 hat endlich Reverb drin und ist auch für Kondensatormikrofone geeignet
 
Das sind aber alles Modelle die ich nicht berücksichtige und mich nicht interessieren weil viel zu klein.
 
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Die transportieren den Schall viel weiter als herkömmlichen Lautsprecher.
Ein Konventionelles Sat System wie oben Beschrieben trägt den Schall nicht ganz so weit und es verliert mit jedem weiteren Meter an Lautstärke und Höhen.
So wird es in der Werbung immer dargestellt, aber das ist leider viel zu stark vereinfacht und damit nicht korrekt.
Ein Lautsprecher, der eine sphärische Wellenfront erzeugt, fällt mit 6 dB pro Entfernungsverdoppelung ab.
Ein Lautsprecher, der eine zylindrische Wellenfront erzeugt, fällt mit 3 dB pro Entfernungsverdoppelung ab.
Um eine frequenzunabhängig zylindrische Wellenfront zu erzeugen, benötigt man ein unendlich langes Array. Ergo gibt es diesen Lautsprecher nicht.
In der Praxis hat man es bei vertikalen Arrays immer mit einem frequenzabhängigen und distanzabhängigen Verhalten zu tun, was den Schalldruckabfall über der Distanz angeht. Es gibt eine Distanz vom Array, ab dem die Wellenfront nicht mehr als zylindrisch angesehen werden kann. In großer Distanz fällt also jedes Array mit 6 dB pro Entfernungsverdoppelung ab. Wo das der Fall ist, hängt von der Länge des Arrays und der betrachteten Frequenz ab. Ein kurzes Array hat den "Line-Array-Effekt" hauptsächlich im Hochton und auch nur in einem kleinen Distanzbereich.
Mehr Lesestoff: http://www.ifaa-akustik.de/files/Cavis2002-Goertz.PDF

Der weit verbreitete Denkfehler ist, dass die Größe eines Lautsprechers (oder eines Arrays) hauptsächlich mit dem erzeugbaren Schalldruck korrelliert. Mindestens ebenso wichtig ist aber der Einfluss auf das Abstrahlverhalten. Und hier ist die Relation von Frequenz (bzw. Wellenlänge) zu den Abmessungen relevant. Und da der Frequenzbereich der gleiche bleibt, müssen für gleiche Eigenschaften auch die Abmessungen gleich bleiben.
Oder anders ausgedrückt: Wer meint, ein richtiges Line-Array schrumpfen zu können und dasselbe Verhalten in leiser zu bekommen, müsste auch den wiederzugebenden Frequenzbereich entsprechend skalieren. Nur will keiner das Ergebnis dann hören...
Die Technologie an sich lässt sich ja beliebig nach oben skalieren.
Nach oben ja, nach unten aber eben leider nicht, trotzdem wird genau das versucht bzw. verkauft.

Der aus meiner Sicht relevantere Effekt der Säulen ist die schmalere vertikale Abstrahlung gegenüber anderen Formen. Diese resultiert aus der Länge. In vielen Räumen ist das vorteilhaft, weil so weniger Reflexionen von der Decke kommen.
Das bezahlt man auf der anderen Seite mit einem breiten horizontalen Abstrahlverhalten, resultierend aus der geringen Breite. Das kann ebenso hilfreich wie störend sein, je nach Anwendung.

Daher empfehle ich, auf die tatsächlichen technischen Daten zu schauen und nicht auf Werbeattribute. Wie strahlt der Lautsprecher ab (über Frequenz) und welchen Maximalpegel (über Frequenz) erzeugt er? Leider muss man dafür meistens auf Testberichte zurückgreifen, da die Herstellerangaben hierzu eher dürftig sind.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du mit allen von dir aufgelisteten Systemen nicht glücklich wirst, wenn dir die Maui28 nicht reicht. Denn diese ist rein von den Maßen und der Bestückung die potenteste aus der Liste. Wenn es Säulensysteme sein sollen, empfehle ich den Blick weiter oben ins Regal, @SB hat ja schon ein paar Namen in den Ring geworfen.
 
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Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du mit allen von dir aufgelisteten Systemen nicht glücklich wirst, wenn dir die Maui28 nicht reicht. Denn diese ist rein von den Maßen und der Bestückung die potenteste aus der Liste. Wenn es Säulensysteme sein sollen, empfehle ich den Blick weiter oben ins Regal, @SB hat ja schon ein paar Nahmen in den Ring geworfen.
Erstmal Danke für deine Antwort.

Der Blick weiter oben ins Regal ist nicht nötig da diese Systeme bestimmt die bessere Klangqualität haben mögen aber alles andere was in meinem Fall wichtiger wäre: Bluetooth Streaming, Mixer, Kompaktheit, Gewicht und natürlich Preis scheiden die aus. In diesem Fall wäre die RCF EVOX12 mein Favorit gewesen.

In dem Fall bevor ich zu einer Seeburg Array P.A. greife, bleibe ich bei meinem EV ELX Satelittensystem. Die Subs wiegen hier auch knapp unter 30kg für 18" ist das schon ein Leichtgewicht.

Mein Hintergedanke war den Array-Säule auch als Monitor zusätzlich zum Satelittensystem zu nutzen, oder ein typisches Beispiel was mir vor zwei Wochen passiert ist, ich sollte zum geplanten Feuerwerk noch passend ein Lied singen.
Gelöst hatte ich das an dem Tag mit einer Maui, aber ich musste auch noch einen kleinen Mixer mit dazu verkabeln um etwas Hall der Stimme hinzu zu mischen und dann kannst du dir vorstellen was für ein Kabelwirrwarr entstanden ist.
In diesem fall wäre so eine Evolve mit eingebautem Mixer ideal. Die Frage ist nur, ob die genau so gut auch als Monitor Nutzbar wäre.
 
wenn man in die Werbung von Bose(nstiel) guckt, soll das ja auch hinter den Musikern aufgestellt werden, um eben auch die Bühnenmonitore zu ersetzen und jeder soll so ein Stäbchen benutzen für sein Instrument, das das Ganze natürlich auch wieder verteuert.

Rückkopplungen und 180° Abstrahlwinkel Coverage mit Säulen neben und versetzt voreinander
 
Zu den aktuellen Bose kann ich nix sagen, aber die ersten Modelle, die wir vor etlichen Jahren zum Forumstreffen testen konnten, waren erstaunlich rückkopplungsfest.
Problem ist bei der Aufstellung nur, daß du dir die Ohren wegbläst. :weep:
 

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