Welche Arpeggios für Improvisation lernen?

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Luki508
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Hallo!

Ich befasse mich zur Zeit mit dem improvisieren, ich hab mich schon mit Tonleitern und Parallelen (z.B. C-Dur, D-Dorisch, E-Phrygisch, F-Lydisch, G-Mixolydisch, A-Moll, H-Lokrisch) befasst.

Ich will mich nun an die Arpeggios machen. Nur welche soll man da lernen? Klar könnte man jedes Arpeggio von jedem Akkord in jeder Variante lernen. Also nicht einfach Dur maj7 und Moll 7, sondern auch mit Quart, Sekund, verminderter und übermäßiger Quint, Sext, ...

Aber da Arpeggios und Tonleitern nur theorethische Grundlage sind und man improvisieren dennoch selber muss, ist es wohl am
besten, einfach für jeden der zwölf Töne das Dur-Maj7 und Moll-7 Arpeggio zu lernen, oder? Sonst wird es ja auch ein Riesenaufwand.
 
Eigenschaft
 
In welche Richtung soll den die Improvisation gehen?
In meinen Augen ist es wenig hilfreich einfach möglichst viele Arpeggios/Skalen zu lernen. Such dir Musiker aus die dir gefallen und guck dir ab, welche Arpeggios die so benutzen und wie diese eingesetzt werden.
Generell ein guter Anfang sind aber wohl die 7, Maj7 und min7 Arpeggios..
 
Ich persönlich orientiere mich beim improvisieren mehr an den pentatoniken. Wenn du dann weißt, wie die arpeggios in den jeweiligen fingersätzen zu den begleitakkorden gehen, kannst du dadurch Akzente setzen. Bei nem e-moll aufs e, g oder h zu spielen etc.
Ich finde eine gesunde Mischung aus pentatoik und arpeggios immer iwie interessanter, weil man so nicht nur auf drei oder vier (bei septakkorden) Tönen rumhüpft und die Verbindung der Töne schöner funktioniert, aber das ist Geschmackssache.

Prinzipiell reicht es erstmal, die arpeggios für den jeweiligen Grundakkord und den Septakkord zu wissen, weil du damit ja sowieso schonmal die Orientierung hast, wo du hin spielen kannst. Der Dreiklang bleibt ja erstmal der selbe, es werden ja bei sept oder add Akkorden nur Töne hinzugefügt, die mehr oder weniger toll klingen. Darüber kannst du prinzipiell auch einfach die drei Grundtöne es Akkords spielen.

Was den Aufwand betrifft: du wirst schnell feststellen, dass die fingersätze der arpeggios sehr ähnlich sind. Das sie sich ab dem Grundton in irgendeiner Art und weise sehr ähneln...

Die h-Saite mal ausgenommen, haben alle Saiten ja quartstimmung, dementsprechend hast du für die Finger zur kleinen Terz (für moll) vom Grundton immer den selben Abstand, sprich die selbe fingerpositionierung (im entferntesten Sinne). Genauso die Quinte, die ja, egal ob dur oder moll, immer gleich ist!

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich würde mich an den pattern/pentatoniken der jeweiligen tonart orientieren und mir dann die arpeggios/akkordtöne innerhalb der fingersätze suchen und einprägen. Bei sept-akkorden kommt dann immer noch die Septime mit dazu (meistens nicht im pattern). So kann man schöne Läufe und licks entwickeln und die Akzente auf die akkordtöne legen.

Hoffe dir geholfen zu haben xD

Gruß
Merlin
 
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Ich will mich nun an die Arpeggios machen. Nur welche soll man da lernen? Klar könnte man jedes Arpeggio von jedem Akkord in jeder Variante lernen. Also nicht einfach Dur maj7 und Moll 7, sondern auch mit Quart, Sekund, verminderter und übermäßiger Quint, Sext, ...

Hi

Also ich hab zuerst Moll- und Durtonleitern und dann die Pentatonik gelernt.
Viel Später kamen dann Arpeggios. Ich fand es voll ok mich zuerst auf die
Moll 7, Major 7 und Dominant 7 Arpeggios zu konzentrieren.

Wenn die erstmal halbwegs sicher sitzen, kann man recht schnell Optionstöne
hinzufügen. Überhaupt spielt man ja meistens nicht z.B. 16 Takte nur Arpeggios,
sondern mischt alles , also Tonleitern, Pentatonik, Arpeggions, Bends etc etc
sozusagen on the fly. Es geht ja darum eine Geschichte zu erzählen,
Licks und kleine Melodien zu spielen.

Hier mal 2 Beispiele



 
Ich halte Arpeggios beim Improvisieren für essenziell. Vor allem weil damit sehr gut die Harmonien umreißt. Bei einem Skalenorientierten spielen läuft man , wenn man icht schon etwas fotgeschrittener ist und die richtigen Töne im richtigen Moment setzt , schnell Gefahr etwas beliebig zu klingen . Bei einem guten Solo hört man meiner Meinung nach welche Harmonien dem ganzen Zugrunde liegen , auch wenn man die Begleitung stumm schalten würde.... Das ist mit Arpeggios zunächst einfach zu erreichen.....

Prinzipiell schadet es natürlich nicht "alle" Arpeggios zu lernen . Das ist aber aus mehreren Gründen nicht unbedingt notwendig.

1. Wenn du weiß wie ein m7 Arpeggio aussieht und du willst ein m7b5 Arpeggio musst du ja nicht viel unternehmen . Setz einfach die Quinte um einen Halbton herab und fertig. Das einzige was du dazu wissen musst ist welcher Ton in deinem Arpeggio welcher ist. Das ist wichtig. Du muss ( in dem Fall ) wissen welcher die Quinte ist . Das ist schon alles.

2. Ich würde das ganze zunächst so üben , dass es eine Einheit wird. Also eine Einheit aus Arpeggios , Skalen und Pentatoniken.

Spiel z.b. die volle Dur Skala. Dann die Durpentatonik . Dann ein maj 7 Arpeggio . Dann vll noch einen Maj7 Akkord. Das alles in der gleichen Lage. So ergibt sich ein gesamtes Bild der Möglichkeiten die du hast. Du kannst dir dann immer noch aussuchen was davon oder welche Kombination der einzelnen Teile du beim spielen tatsächlich verwendest. Schließlich greifen Akkorde und Skalen eng ineinander. Ich wüde das immer so oder so ähnlich üben damit sich ein ganzheitliches Bild ergibt.

3. Ich würde mir die Modi kategorisieren:

Dorisch , Äolisch und Phrygisch sind Moll-Modi.

Allen dreien liegt ein m7 Arpeggio als Grundgerust zugrunde. Außerdem kannst du über alle 3 die Moll-Pentatonik spielen . Der Unterschied zwischen diesen Modi ist die Lage von None und Sexte . Da None und Sexte aber weder in der Pentatonik noch im Arpeggio vorhanden sind braucht dich das da schonmal nicht zu interessieren. Nur bei der vollen Skala und bei Akkorderweiterungen ist das interessant....

Ionisch , Mixolydisch und Lydisch haben einen Dur Charakter.

Du kannst über alle 3 die Durpentatonik spielen. Über Lydisch und Ionisch funktioniert jeweils ein maj7 Arpeggio. Nur bei Mixolydisch musst du ein Dominant-Sept Arpeggio spielen.....

Lokrisch ist saudumm und muss immer extra gelernt werden ;) :p

So kannst du dir schomal den halben Aufwand sparen indem du einiges zusammenfasst.


4. Der nächste Schritt wäre sich sein Theoretisches Wissen zunutze zu machen und wenig zu Substituieren .

Akkorde sind in Terz-Schichtungen Aufgebaut.

Ein Dur-Dreiklang entsteht zum Beispiel in C so :

C ( Grundton ) E (Dur-Terz ) G ( Quinte)

Zwischen C und E liegt eine große Terz Abstand , zwischen E und G eine kleine ... Zusammen erhalten wir einen Dur-Dreiklang.

Wenn wir einen maj7 Akkord draus machen wollen , fügen wir die maj7 H hinzu:

C (Grundton) E ( Dur-Terz ) G ( Quinte ) H ( maj7)

Wie gesagt liegt das G eine kleine Terz vom E weg. Das H liegt eine große Terz vom G weg. Wir haben also eine weitere Terz draufgeschichtet. Wenn wir genau hinsehen erkennen wir dass E , G , und H für sich betrachtet einen E Moll Dreiklang ergeben. Du kannst also

Wir schichten nochmal eine Terz drauf. Vom H aus eine kleine Terz -> D

Wir erhalten folgendes:

C ( Grundton ) E ( Dur-Terz ) G (Quinte ) H (maj7 ) D ( 9 , None )

Betrachten wir das alles vom E aus kommen wir auf ein E-m7 Arpeggio . E ( Grundton )G (Mollterz ) H (Quinte ) D (kleine 7 )


Was heißt das jetzt ?????

Das heißt du kanns wenn du einen C maj9 Sound möchtest ein E-m7 Arpeggio spielen ( und/oder E-Moll-Pentatonik ) und es kommt ein maj9 Sound dabei raus. Das m7 Arpeggios kannst du ja schon , du brauchst also nicht extra ein maj9 Arpeggio zu lernen. Es ist also nur bedingt notwendig alle Arpeggios zu lernren bzw. es manchmal einfach um die Ecke zu denken und bereits bekannte Fingersätze zu recyceln...


Das wäre meine Meinung/Empfehlung . Ich hoffe es hilft dir vll irgendwie weiter. War vll etwas viel Stoff jetzt, aber ich weiß nicht wie ich sonst das Prinzip erklären soll. Frag nach wenns unklar ist.....


grüße und einen schönen Sonntag
B.B.
 
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