Wie singt man hohe Töne & wie finde ich meine Mix und HeadVoice??

K
KannNichts
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Ayo Abend zusammen,

Bin seit paar Monaten am Anfang im Gesangsunterricht. Wir hatten bisher mehrere Stimmbildungsübungen, von unterschiedlichen Klängen, tonleitersingen, usw.

Das Hauptproblem wo ich derzeit habe ist Ich kann nicht hoch singen bzw. nicht höher als ich vermutlich sollte.

Meine Gesangslehrerin meinte ich bin ein leicht-lyrischer Bariton oder evtl. ein lyrischer Spinto Tenor. Wohin es geht zeigt sich noch sobald die Techniken sitzen und sich die Stimme erst entwickeln kann.
Meine erste Passagio (hoffe das stimmt so) ist beim Mittel C4. Mein tiefster gut klingender Ton ist bei C3 evtl. A2. Aließ drunter tut weh und hört sich komisch an.

Vom C4 aus schaff ich es dann bis F4 mit starker Brustresonanz zu singen. Ab hier wirds dann Tricky...

Wenn ich höher gehe Flippe ich automatisch ins Falsetto und komme hier bis aufs A5.
Meistens kann ich das F4 sehr easy handeln deswegen versteh ich nicht wieso der Flipp kommt?
Es fühlt sich auch komisch an wenn ich singe wenn ich vom C 3 starte und die Hand auf den Bauch speziell Zwerchfell lege, dann tut sich bis c4 fast nix ab dann spannt sich der bauchbereich minimal an und bleibt so bis f4.. Und dann kommt der Flipp und dann bin ich ja eh komplett aus der Brustresonanz raus...

Meine Lehrerin meint ich muss hohe Töne vorstellen wie wenn man einen Brunnen mit einer Wasserleitung füllen will. Wenn man den Brunnen mit viel Wasser schnell füllen will braucht man also auch mehr Wasserdruck.
Ergo man braucht mehr Luft für die hohen Töne. Das leuchtet mir auch ein.

Aber ich blick die Praxis nicht, wie mach ich denn das mein Körper mehr Luft gibt für die hohen Töne??
Wenn ich mehr biss zeige dann passieren immer folgende Dinge:

A) ich verkrampfe und drücke bzw. Singen ausm Hals und werde nach einigen Minuten leicht heißer.
B) ich atme soviel Luft das ich husten muss
C) ich singe explosionsartig den Ton (belten) so dass er sehr kräftig Resonanz wird aber halt nicht höher...

Sie meint auch was von Raum aber kapier ich nicht. Atmen Backenzähne und so kein Plan.

Kann mir mal bitte jemand erklären wie ihr hohe Töne gelernt habt. Wie muss sich das anfühlen? Damit ich weiss es stimmt so. Wo unterscheidet sich was und wie zu den tiefen Tönen??

Desweiteren wie findet man seine Mixed und Headvoice?

Danke
 
Eigenschaft
 
Hallo KannNichts (glaub ich nicht)!

Ein paar Monate sind quasi nichts. Wie lange hast du denn vorher schon ohne Unterricht intensiv gesungen?
Auf alle Fälle brauchst du dich nicht heiß machen. Die beschriebenen Probleme hat jeder Anfänger. Es gibt auch keinen Geheimtrick, mit dem man dann plötzlich alles singen kann. Es sind eher viele Sachen, die in ein Gleichgewicht gebracht werden müssen - und das dauert.

Wenn du mit den Bildern, die deine Lehrerin verwendet nichts anfangen kannst, solltest du ihr das sagen, damit sie es anders formulieren kann.
Versuche dich von deinem jetzigen Standpunkt langsam zu steigern und suche nicht nach einer schnellen Lösung.
Experimentiere mit deiner Stimme aber achte darauf, sie nicht zu überlasten.

Für die hohen Töne muss erstmal die Technik für die mittleren Töne gut sitzen. Also Tiefatmung, Stütze oder Support (der Begriff wird oft missverstanden, such mal im Forum), gute Resonanz-Ausnutzung. Wenn diese Grundlagen passen, kannst du dich langsam steigern.

Und das Falsett kannst du ruhig auch ab und zu trainieren. Je höher du damit kommst, umso höher wird auch deine "normale Stimme" kommen, weil das das "Dehnen" der Stimmbänder trainiert.

Also kein Stress - der Weg ist das Ziel:great:
 
Hmm. Ich weiss das ich hier Zeit brauche das ist auch völlig legitim, wäre ja auch komisch wenn jeder nach kurzer Zeit perfekt singen kann.

Aber ich komm halt nicht weiter. Mich wundert nur das man hohe Töne auch als Sänger mit einer hohen tessitura üben muss. Dachte Tenöre und Sopranos singen hohen Töne im Schlaf.

Ist Falsetto nicht Fake Voice? Also nicht connected wie es im englischen heißt. Habe nur gehört was man im Falsetto erreicht sollte irgendwann in Full Voice möglich sein..
Dafür sollte ich wohl dann mal anfangen meine Kopfstimme zu trainieren die ich nicht finde
..

Und die Erklärungen meiner Gesangslehrerin Blicke ich halt gar nicht. Sie gibt sich auch Mühe aber ich weiss halt nicht was ich tun muss.
Sie sagt immer ich muss nur den Raum ändern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklärt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Wenn ich versuche mit normaler Mund und Kehlkopfstellungut zu singen dann geht's halt nur bis f4... Dann falsett... :(
 
Sie sagt immer ich muss nur den Raum ändern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Nun ja, glaubst du wirklich, jemand kann dich hier, ohne dich zu kennen oder dich gehört zu haben, besser beurteilen als deine Gesangslehrerin, die dich hört und gleichzeitig sieht, was du machst? Mit F5 haben ja sogar manche Frauenstimmen ihre Probleme. Und wer sagt denn, dass du nicht ungefähr bei F4 in die Kopfstimme wechseln darfst?
Willst du eigentlich hauptsächlich belten? Oder 'normal' singen?
Was willst du singen? Vielleicht hast du ja auch schon ein Hörbeispiel.

Zu den 'Räumen', da kennt sich bestimmt @broeschies hier am besten aus.
Ansonsten gibt es hier auch noch weitere Fachkundige, die dir eventuell weiterhelfen können: @Foxx, @Bell

Ich habe heute z.B. im Gesangsunterricht lange Zeit so eine 'ng'-Übung gemacht, das liest man hier auch öfter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich komm halt nicht weiter. Mich wundert nur das man hohe Töne auch als Sänger mit einer hohen tessitura üben muss. Dachte Tenöre und Sopranos singen hohen Töne im Schlaf.

Bariton und Mezzos müssen vielleicht noch mehr üben aber üben muss es fast jeder. Es gibt auch viele Tenöre und Soprane, die ihre hohe Lage nie erschließen und sich für Bariton und Mezzo/Alt halten.

Ist Falsetto nicht Fake Voice? Also nicht connected wie es im englischen heißt. Habe nur gehört was man im Falsetto erreicht sollte irgendwann in Full Voice möglich sein..
Dafür sollte ich wohl dann mal anfangen meine Kopfstimme zu trainieren die ich nicht finde

Beim Falsett schließen deine Stimmbänder nicht vollständig, deshalb unterscheidet sich das klanglich stark von dem was du wahrscheinlich mit Kopfstimme meinst.
Das Falsett ist aber ein guter Ausgangspunkt, um erstmal den richtigen Stimmsitz und das Verschlanken für die Höhe zu lernen. Wenn du das richtig beherrschst, kannst du die Intensität erhöhen und damit den vollständigen Stimmbandschluss erreichen. Wichtig ist immer (beim Falsett noch mehr) eine gute Stütze.

Und die Erklärungen meiner Gesangslehrerin Blicke ich halt gar nicht. Sie gibt sich auch Mühe aber ich weiss halt nicht was ich tun muss.
Sie sagt immer ich muss nur den Raum ändern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklärt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Wenn ich versuche mit normaler Mund und Kehlkopfstellungut zu singen dann geht's halt nur bis f4... Dann falsett... :(

Mit Raum ändern meint sie dann wahrscheinlich auch nicht "erweitern" sondern "verschieben". Der Ort, an dem du die Resonanz spürst, muss sich mehr nach hinten verschieben, wenn du höher gehst.
Mir hat dabei die Vorstellung geholfen, der Ton macht einen Bogen vom Gaumen über die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer aus.

Bei dir kann das aber wieder ganz anders sein. Du solltest aber lieber deiner Gesangslehrerin vertrauen und wenn etwas unklar ist, dann frag nochmal nach.
Wenn du sehr lange keine Fortschritte machst, kannst du dich nach einem neuen Lehrer/Lehrerin umschauen- aber nicht nach ein paar Monaten.

VG
applcreepz
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Singst du eigentlich contemporary oder klassisch?
 
Contemporary. Pop Soul R&B

Ich vertraue meiner Gesangslehrerin, ich versteh nur die Erklärungen nicht und wollte über diesem Forum nach Tipps fragen ob es jm. Anders gut erklären kann was die meint.

Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen über die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?

Ich glaube das ich eine sehr gute Lehrerin habe, sie ist Sopranistin und unterrichtet seit 24 Jahren auch für Ensemble oder Studentenaufnahmen.
Aber sie hat sich auch stark auf PopMusik konzentriert.

Sie sagt halt man sollte die Basis vom klassischen Gesang haben bevor man die Pop Techniken lernt....

Denke das liegt dann wohl eher an mir.
Ich versteh das leider nie was sie sagt weil ich wohl zu dumm bin... Aber ich weiss das ich viel viel mehr rausholen kann.

Als Kind war ich gern im Theater und hatte so gerne gesungen.
Jetzt mit 24 fällts nicht mehr so leicht.
Die Atmung hat durch Arbeit, Stress usw. So umgestellt..
 
Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen über die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?

Das ist ja das Problem mit diesen Erklärungen: Dem einen helfen sie, dem anderen nicht. Was deine Lehrerin so erzählt hört sich gut an. Vielleicht findet sie noch einen Weg es dir nahezubringen.

Der Ton selbst kommt natürlich von den Stimmbändern aber du stellst dir beim Singen vor, er würde diese Linie machen, bevor er aus deinem Mund austritt.

Wenn man in so einer Sackgasse ist, hilft vielleicht viel rumexperimentieren und sich das Gefühl zu merken, wenn es mal gut funktioniert.

Ich war selbst schon gefühlte hundert mal an so einem "es geht nicht weiter"-Punkt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn du willst, stell mal eine Hörprobe ein, dann können dir die Gesangslehrer hier vielleicht einen Tipp geben.
 
Ich glaube das ich eine sehr gute Lehrerin habe, sie ist Sopranistin und unterrichtet seit 24 Jahren auch für Ensemble oder Studentenaufnahmen.


Ich glaube auch, dass deine Lehrerin gut, aber was nützt dir das, wenn:

Ich versteh das leider nie was sie sagt

Es ist nicht deine Schuld und auch nicht ihre, wenn ihr verschiedene Sprachen sprecht.

Das ist wie bei mir früher in Mathe: Ich hatte (fast) immer schlechte Zensuren und dachte auch, ich wäre zu doof. Tatsächlich kann ich eigentlich Mathe ganz gut: Wenn sie Sinn macht und ich weiß, welchen Sinn es macht. Dem Lehrer war der Sinn aber egal, er erklärte nur den Weg – und schon hab ich auf Durchzug geschaltet, mich tödlich gelangweilt und gehofft, dass die Stunde bald vorbei ist (so schlimm wird bei dir sicher sein).

Insofern kann es nicht schaden, ruhig auch mal einen anderen Weg zu gehen. Vielleicht sogar mal einen anderen Lehrer anzutesten. Denn was nützt, wenn zwei sich schätzen und respektieren – aber auf unterschiedlichen Planeten leben.
 
Meine Lehrerin meint ich muss hohe Töne vorstellen wie wenn man einen Brunnen mit einer Wasserleitung füllen will. Wenn man den Brunnen mit viel Wasser schnell füllen will braucht man also auch mehr Wasserdruck.
Ergo man braucht mehr Luft für die hohen Töne. Das leuchtet mir auch ein.
Du solltest dabei vielleicht beachten, dass nur mehr Luft heraus kann, wenn sie auch frei fließen kann. Stell Dir vor, Du bist im Kindergarten und es ist Gartenpause (bei lauter Frischluftfanatikern). Alle Kinder drängeln sich zur Tür raus. Was passiert? Richtig, es ist ein riesiger Stau und es geht viel langsamer, als wenn die Kindergärtnerin den Kindern anschafft, sich jeweils zu zweit an den Händen zu fassen und in diesen Paaren nacheinander aus der Türe zu gehen. So ähnlich ist das mit Deiner Stimme. Die Luft muss kontrolliert entweichen.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklärt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Dann erweiterst Du nicht, ganz schlicht und ergreifend :) Vielleicht hilft Dir die Vorstellung, dein Kehlkopf sein ein Atom. Die Luft kreist drumherum, ähnlich wie die Elektronen um den Atomkern. Und im Mund hast Du eine Seifenblase, etwas Birnen-förmig, die keinesfalls zerplatzen soll.
Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen über die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?
Ja. Wie eine Straßenlaterne - Deine Wirbelsäule ist der Laternenmast; im Kopf ist der Bogen, den er oben macht und vorne, so beim Mund/Kinn in etwa, ist der Haken, der die Laterne hält. Der Ton ist wie ein Pfeil, der entweder (bei hohen Tönen) durch das Kinn nach außen tritt oder (bei tiefen Tönen) irgendwo zwischen Nasenwurzeln und Schädeldecke.
Ich versteh das leider nie was sie sagt weil ich wohl zu dumm bin...
So'n Quatsch. Wie antipasti schon schrieb, manche verstehen diese Erklärung besser, andere jene und es gibt einfach Lehrer-Schüler-Konstellationen, die nicht passen. Das hat mit Dummheit überhaupt nichts zu tun.
 
Grundsätzlich ist deine Hauptbaustelle erstmal der Bereich C4 bis F4 (und ja, auch Tenöre müssen den lernen). Du schreibst ja dort kannst du mit "starker Brustresonanz" singen. Das Ziel ist erstmal diesen Bereich nicht mit starker Brustresonanz zu singen. Für die Höhe brauchst du Zugriff auf einen anderen Resonator oder "Raum" wie deine Lehrerin es nennt.

Du musst es dir so vorstellen, dass gerade bei Männern diese Räume relativ weit auseinander liegen und im Passaggio (C4-F4) gibt es einen Bereich, in dem man "außerhalb der Räume" singt. Wenn du diesen Bereich mit starker Brustresonanz singst heißt das, dass du bis zum F4 in deinem unteren Resonator verweilst. Wenn du dann versuchst auf den hohen zu wechseln, "flippt" die Stimme, weil die beiden eben einen gewissen Abstand haben.

Das Passaggio ist sozusagen die "Überfahrt" von deinem unteren in deinen oberen Resonator (deshalb heißt es auch so). Und das erste Ziel wird es sein, im Passaggio die Brustresonanz zu verlassen. Der obere Resonator wird erst im Bereich um G4 herum verfügbar, es sei denn du singst mit extrem hohem Kehlkopf.

Ein sehr hilfreiches Werkzeug, um die Brustresonanz zu verlassen ist das Falsett, das von Natur aus wenig Brustresonanz hat. Das bedeutet, dass du den Bereich C4-F4 erstmal im Falsett singst und dann langsam lernst wie man aus dem Falsett in die Vollstimme geht ohne dabei wieder in die Brustresonanz zu fallen. Der Wechsel vom Falsett in die Vollstimme (oder "connected voice") passiert auf rein muskulärer Ebene und hat mit Resonanz erstmal nichts zu tun.

Hier ist eine Grundübung dafür:
1. Du fängst an mit einem stimmlosen Lippen-Blubbern (so wie ein Pferd die Lippen durchpustet). Ziel ist es erstmal nur dieses Blubbern etwa 10 Sekunden zu halten, das stellt den Luftstrom sicher
2. Dann wechselst du hin und her zwischen stimmlosem und stimmhaften Blubbern (wie das stimmhafte Blubbern geht, da gibt es 100 YT-Videos zu), immer 5 Sekunden stimmlos, dann 5 Sekunden stimmhaft
3. Ziel der Übung ist, dass du körperlich ein Gefühl kriegst, welche Muskeln "die Stimme erzeugen", wenn du genau darauf achtest wirst du feststellen, dass es die "Hustenmuskeln" sind im Bereich um das untere Ende des Brustbeins und den Solar Plexus. Diese Muskeln spannen beim Wechsel von stimmlos nach stimmhaft leicht an. Das kannst du überprüfen, indem du eine Hand auf den Bereich genau unter dem Brustbein legst
4. Diese Muskeln aktivieren also die Stimme. Und je stärker diese Muskeln aktiv sind, desto stärker wird "die Stimme aktiviert". Eine geringe Aktivität dieser Muskeln erzeugt das Falsett und eine höhere Aktivität die "connected voice". Je höher die Tonhöhe, desto mehr Aktivität brauchst du hier, um noch in der "connected voice" zu bleiben.
5. Jetzt übst du den Wechsel stimmlos->stimmhaft auf verschiedenen Tonhöhen, insbesondere im Bereich C4-F4, aber auch darüber hinaus.

Die zweite Übung sieht dann so aus:
1. Du wiederholst die Übung von oben speziell im Bereich C4-F4 als Einübung, 5 Sekunden stimmlos, 5 Sekunden stimmhaft
2. Im zweiten Schritt versuchst du auf dem stimmhaften Blubbern die Stimme "anschwellen" zu lassen, d.h. so laut wie möglich zu werden. Du wirst merken, dass auch das wieder von den selben Muskeln "gemacht" wird.

Die dritte Übung:
1. Du weißt jetzt wie du die Stimme aktivieren kannst und wie du sie verstärken kannst
2. Du trainierst wieder im Bereich C4-F4
3. Diesmal öffnest du aber vom stimmhaften Blubbern in den Vokal a, und zwar zunächst so leise wie möglich, die Stimme sollte dann ins Falsett öffnen im Bereich C4-F4
4. Dann erhöhst du die Lautstärke auf dem Blubbern (anschwellen lassen) und öffnest wieder nach a, das sollte dann die "connected voice" erzeugen

Diese Übungen geben dir völlig unabhängig von Resonanz oder Räumen erstmal eine Idee wie die Stimmlippen "an sich" funktionieren. Die Lektion, die du daraus ziehen kannst ist, welche Muskulatur die "connected voice" produziert, und insbesondere auch, dass genau diese Muskulatur auch die grundsätzliche Lautstärke erzeugt und mit der Ausatemmuskulatur gekoppelt ist.

Der nächste Schritt wäre dann, dass du auf die gleiche Weise den Bereich G4+ erschließt. Das funktioniert aber erst, wenn du diese grundlegenden Dinge kannst. Bis dahin solltest du den Bereich G4+ zwar unbedingt auch singen, aber dann eben bewusst im Falsett.
 
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:confused::gruebel::bang::rofl:
 
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Grundsätzlich ist deine Hauptbaustelle erstmal der Bereich C4 bis F4 (und ja, auch Tenöre müssen den lernen). Du schreibst ja dort kannst du mit "starker Brustresonanz" singen. Das Ziel ist erstmal diesen Bereich nicht mit starker Brustresonanz zu singen. Für die Höhe brauchst du Zugriff auf einen anderen Resonator oder "Raum" wie deine Lehrerin es nennt.

Du musst es dir so vorstellen, dass gerade bei Männern diese Räume relativ weit auseinander liegen und im Passaggio (C4-F4) gibt es einen Bereich, in dem man "außerhalb der Räume" singt. Wenn du diesen Bereich mit starker Brustresonanz singst heißt das, dass du bis zum F4 in deinem unteren Resonator verweilst. Wenn du dann versuchst auf den hohen zu wechseln, "flippt" die Stimme, weil die beiden eben einen gewissen Abstand haben.

Das Passaggio ist sozusagen die "Überfahrt" von deinem unteren in deinen oberen Resonator (deshalb heißt es auch so). Und das erste Ziel wird es sein, im Passaggio die Brustresonanz zu verlassen. Der obere Resonator wird erst im Bereich um G4 herum verfügbar, es sei denn du singst mit extrem hohem Kehlkopf.

Ein sehr hilfreiches Werkzeug, um die Brustresonanz zu verlassen ist das Falsett, das von Natur aus wenig Brustresonanz hat. Das bedeutet, dass du den Bereich C4-F4 erstmal im Falsett singst und dann langsam lernst wie man aus dem Falsett in die Vollstimme geht ohne dabei wieder in die Brustresonanz zu fallen. Der Wechsel vom Falsett in die Vollstimme (oder "connected voice") passiert auf rein muskulärer Ebene und hat mit Resonanz erstmal nichts zu tun.

Hier ist eine Grundübung dafür:
1. Du fängst an mit einem stimmlosen Lippen-Blubbern (so wie ein Pferd die Lippen durchpustet). Ziel ist es erstmal nur dieses Blubbern etwa 10 Sekunden zu halten, das stellt den Luftstrom sicher
2. Dann wechselst du hin und her zwischen stimmlosem und stimmhaften Blubbern (wie das stimmhafte Blubbern geht, da gibt es 100 YT-Videos zu), immer 5 Sekunden stimmlos, dann 5 Sekunden stimmhaft
3. Ziel der Übung ist, dass du körperlich ein Gefühl kriegst, welche Muskeln "die Stimme erzeugen", wenn du genau darauf achtest wirst du feststellen, dass es die "Hustenmuskeln" sind im Bereich um das untere Ende des Brustbeins und den Solar Plexus. Diese Muskeln spannen beim Wechsel von stimmlos nach stimmhaft leicht an. Das kannst du überprüfen, indem du eine Hand auf den Bereich genau unter dem Brustbein legst
4. Diese Muskeln aktivieren also die Stimme. Und je stärker diese Muskeln aktiv sind, desto stärker wird "die Stimme aktiviert". Eine geringe Aktivität dieser Muskeln erzeugt das Falsett und eine höhere Aktivität die "connected voice". Je höher die Tonhöhe, desto mehr Aktivität brauchst du hier, um noch in der "connected voice" zu bleiben.
5. Jetzt übst du den Wechsel stimmlos->stimmhaft auf verschiedenen Tonhöhen, insbesondere im Bereich C4-F4, aber auch darüber hinaus.

Die zweite Übung sieht dann so aus:
1. Du wiederholst die Übung von oben speziell im Bereich C4-F4 als Einübung, 5 Sekunden stimmlos, 5 Sekunden stimmhaft
2. Im zweiten Schritt versuchst du auf dem stimmhaften Blubbern die Stimme "anschwellen" zu lassen, d.h. so laut wie möglich zu werden. Du wirst merken, dass auch das wieder von den selben Muskeln "gemacht" wird.

Die dritte Übung:
1. Du weißt jetzt wie du die Stimme aktivieren kannst und wie du sie verstärken kannst
2. Du trainierst wieder im Bereich C4-F4
3. Diesmal öffnest du aber vom stimmhaften Blubbern in den Vokal a, und zwar zunächst so leise wie möglich, die Stimme sollte dann ins Falsett öffnen im Bereich C4-F4
4. Dann erhöhst du die Lautstärke auf dem Blubbern (anschwellen lassen) und öffnest wieder nach a, das sollte dann die "connected voice" erzeugen

Diese Übungen geben dir völlig unabhängig von Resonanz oder Räumen erstmal eine Idee wie die Stimmlippen "an sich" funktionieren. Die Lektion, die du daraus ziehen kannst ist, welche Muskulatur die "connected voice" produziert, und insbesondere auch, dass genau diese Muskulatur auch die grundsätzliche Lautstärke erzeugt und mit der Ausatemmuskulatur gekoppelt ist.

Der nächste Schritt wäre dann, dass du auf die gleiche Weise den Bereich G4+ erschließt. Das funktioniert aber erst, wenn du diese grundlegenden Dinge kannst. Bis dahin solltest du den Bereich G4+ zwar unbedingt auch singen, aber dann eben bewusst im Falsett.

Boah das hat mir voll geholfen !! Merke mit den Lip drills nen Riesen Unterschied was Zwerchfell und Klang betrifft. Danke, werde das mal fleißig üben.
Wielange sollte ich das täglich übeneue bevor ich anschließend G4+ rangehe?
 
Hallo KannNichts,

zuallererst: applecreepz hat es bereits gesagt, die Probleme, die Du schilderst sind völlig normal und die Grenzen, an die Du stößt, erleben viele Anfänge. Alles normal. :) Und ein paar Monate sind tatsächlich nicht viel. Es gehört zu den schwierigsten Lektionen, die ein Gesangsschüler lernen muss, dass er enorm viel Geduld braucht. ;)


Dennoch ein paar Tipps bzw. Erklärungen: Deine Stimme scheint im Moment zwei "Gänge" zu kennen: brustige Vollstimme und Falsett, was nichts anderes als hauchige Kopfstimme ist. Dazwischen gibt es aber einige Gänge, die Du gerade "überspringst" und die Du für den Bereich brauchst, mit dem Du Schwierigkeiten hast.

Wenn Du tiefe Töne in der Bruststimme singst, wirst Du feststellen, dass du den Klang tatsächlich auf Höhe deines Brustbeins spüren kannst. Das ist der eine Raum, von dem Deine Lehrerin spricht.

Wenn Du höhere Töne im Falsett singst, merkst Du vielleicht, dass diese ganz woanders spürbar sind. Je nach Wahrnehmung kann das die Nase sein, der hintere, obere Teil deiner Mundhöhle, die Stirn oder der Hinterkopf. Das ist individuell verschieden, nicht jeder spürt es an den gleichen Stellen. Falls Du generell Schwierigkeiten hast, etwas zu erspüren, kannst Du folgendes versuchen:

Juchze übertrieben und enthusiastisch ein hohes "Juchuu"! Dabei solltest Du automatisch in einer klingenden Kopfstimme landen und kannst besser spüren, wo diese sitzt.

Das ist dein zweiter Raum, von dem Deine Lehrerin spricht. Es geht um die Orte, an denen Du die Stimme spürst.

Der Trick ist jetzt, diesen zweiten Raum auch "von unten" sprich von Deiner Vollstimme aus zugänglich zu machen. Das ist das, was allgemein gemeint wird, wenn man bei Männern vom Mix spricht. Du kannst das üben, indem Du in einer bequemen Lage in der Bruststimme Triller auf "Naa" singst und dich dabei langsam hocharbeitest. Je höher Du dabei kommst, umso mehr sollte der Ton vom unteren Raum in der Brust in den oberen im Kopf wandern.


Ich hab jetzt versucht, bewusst die Begriffe Deiner Lehrerin aufzugreifen und Dir verständlich zu machen. Wenn Du mit diesen Begrifflichkeiten nach wie vor nichts anfangen kannst, sag Bescheid, dann erkläre ich es gerne auch anders. :)
 
Hallo KannNichts,

zuallererst: applecreepz hat es bereits gesagt, die Probleme, die Du schilderst sind völlig normal und die Grenzen, an die Du stößt, erleben viele Anfänge. Alles normal. :) Und ein paar Monate sind tatsächlich nicht viel. Es gehört zu den schwierigsten Lektionen, die ein Gesangsschüler lernen muss, dass er enorm viel Geduld braucht. ;)


Dennoch ein paar Tipps bzw. Erklärungen: Deine Stimme scheint im Moment zwei "Gänge" zu kennen: brustige Vollstimme und Falsett, was nichts anderes als hauchige Kopfstimme ist. Dazwischen gibt es aber einige Gänge, die Du gerade "überspringst" und die Du für den Bereich brauchst, mit dem Du Schwierigkeiten hast.

Wenn Du tiefe Töne in der Bruststimme singst, wirst Du feststellen, dass du den Klang tatsächlich auf Höhe deines Brustbeins spüren kannst. Das ist der eine Raum, von dem Deine Lehrerin spricht.

Wenn Du höhere Töne im Falsett singst, merkst Du vielleicht, dass diese ganz woanders spürbar sind. Je nach Wahrnehmung kann das die Nase sein, der hintere, obere Teil deiner Mundhöhle, die Stirn oder der Hinterkopf. Das ist individuell verschieden, nicht jeder spürt es an den gleichen Stellen. Falls Du generell Schwierigkeiten hast, etwas zu erspüren, kannst Du folgendes versuchen:

Juchze übertrieben und enthusiastisch ein hohes "Juchuu"! Dabei solltest Du automatisch in einer klingenden Kopfstimme landen und kannst besser spüren, wo diese sitzt.

Das ist dein zweiter Raum, von dem Deine Lehrerin spricht. Es geht um die Orte, an denen Du die Stimme spürst.

Der Trick ist jetzt, diesen zweiten Raum auch "von unten" sprich von Deiner Vollstimme aus zugänglich zu machen. Das ist das, was allgemein gemeint wird, wenn man bei Männern vom Mix spricht. Du kannst das üben, indem Du in einer bequemen Lage in der Bruststimme Triller auf "Naa" singst und dich dabei langsam hocharbeitest. Je höher Du dabei kommst, umso mehr sollte der Ton vom unteren Raum in der Brust in den oberen im Kopf wandern.


Ich hab jetzt versucht, bewusst die Begriffe Deiner Lehrerin aufzugreifen und Dir verständlich zu machen. Wenn Du mit diesen Begrifflichkeiten nach wie vor nichts anfangen kannst, sag Bescheid, dann erkläre ich es gerne auch anders. :)

Danke an alle. Ja ich sollte mir mehr Zeit lassen. Es ist halt immer so wenn ein gutes Lied im Radio läuft und ich im Auto sitze dann singe ich gerne mit.
Die meistemeisten Songs im männlichen Pop Bereich gehen halt strophenmäßig noch ganz gut aber in der Hook sind dann halt häufig g4-c5 oder f5. Und das ist halt dann oft frustrierend die wenn man die Töne noch nicht kann :).

Aber dann sInge ich diese halt solange im Falsett mit bis ich diese irgendwann in der Vollstimme bzw. Kopfstimme kann.

Nochmals danke an alle. Auch an Foxx ich hatte das prinzipiell mit dem Raum dann falsch verstanden. Jetzt macht alles Sinn. Dachte sie meint mit Raum den Raum im Halsbereich das ich da irgendwas mit dem Kehlkopf machen soll xD. Kein Wunder, macht viel mehr Sinn nun sich den Ton an den von dir beschriebenen Punkten vorzustellen.

Ist das normal das ich bei deinem "Juhuu Vorschlag" nen Klingen in den Ohren habe?
 

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