Wie, womit dem Gilmour Sound in Live at Pompeii nahekommen?

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jotti09
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Hallo zusammen,
ich versuche seit langem, so nah wie möglich an den Sound von David Gilmour in Pompeii 2016 heran zu kommen, insbesondere für das Solo von in any tongue:
(min. 4:58)

Ich benutze die folgenden Effekte in dieser Reihenfolge (ich spiele eine Gretsch mit Humbuckern):

Russian Big Muff --> Boss Blues Driver --> Boss me 80 (Reverb, Delay, Chorus, Compressor) --> Boss Ge-7 --> Fender Blues Driver

Der Sound kommt dem Original meiner Meinung nach schon nahe, aber ich frage mich, wie Gilmour es schafft, einen so fetten und breiten Sound zu bekommen, der immer noch irgendwie clean klingt, aber er trotzdem Pinch-Harmonics spielen kann. Die Single-Notes klingen bei ihm meiner Meinung nach hauptsächlich clean und fett, bei Intervallen bemerkt man die Verzerrung dann schon deutlich (spätestens bei Spielen von den Pinch-Harmonics ist klar, dass er schon eine amtliche Zerre benutzen muss;).
Ich finde, dass mein Sound noch fetter bzw. voluminöser sein könnte. Ich versuche aber, nicht zu viel Verzerrung zu nutzen , damit die Single-Notes wie direkt am Anfang des Solos noch sauber und dennoch voluminös klingen. Wenn ich das mache, kann ich die Pinch-Harmonics aber nicht spielen, weil dann die Verzerrung nicht stark genug ist. Wie kann ich da am besten den Mittelweg finden, um einerseits die Single Notes noch schön clean und fett zu haben, aber dennoch die Pinch-Harmonics zu haben beziehungsweise generell diesen fetten Sound hinzukriegen?
Habt ihr irgendwelche Ideen, was ich ändern könnte, um näher an Gilmours Sound zu kommen?
Danke für jede Hilfe:)
 
Q
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Hi, kennst Du die Seite? Als Anhaltspunkt sicher nicht schlecht:
Gilourish - Live at Pompeii 2016 Settings and Setups
+1: Ob das mit der Gretsch so wie Du es Dir wünscht gelingt, ist zumindest fraglich.
Das David die Endstufen seiner Hiwatts sonderlich tritt, wäre mir neu, bin da allerdings kein Experte.
Ich sehe einen der Schlüssel zu seinem Sound u.a. in der Verwendung der Compressoren.

P.S.: Von der oben verlinkten Seite, deutet erstmal nicht auf stark übersteuerte Powertubes:
David’s Hiwatt settings (2006):
linked input (upper normal and lower bright, guitar into upper bright)
normal 2:00, brilliance 1:00, bass 11:00, treble 10:00, middle 1:30, presence 3:00, master 9:00 (o’clock)
 
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Danke für die Antworten:) Die Seite Gilmourish habe ich mir schon öfters angeguckt, vor allem die Beiträge zu seiner Ausrüstung in Pompeii habe ich schon mehrfach durchgelesen, aber danke für den Tipp.
Könnte es denn irgendeinen bestimmten Effekt geben, der noch mit aufs Board gehört, oder liegt es an den Tonabnehmern (Humbuckern) liegen, dass sein Ton noch etwas prägnanter und direkter aber dennoch clean ist? Ich hatte noch überlegt, ob ich Uni-Vibe dazugebe, oder ich mir noch irgendeinen Booster dazuhole. Aber eigentlich nutze ich schon den Blues-Driver hinter dem BigMuff als Booster...
Mit dem Kompressor habe ich schon oft herumprobiert, sodass der Ton möglichst lange anhält und fett ist. Der darf auf keinen Fall fehlen ;).
 
Ich gebe zu bedenken, dass da noch einiges an Post-Production war.
 
Ich fand dieses Video sehr hilfreich, da der dort kreierte Sound für mich schon sehr nahe an Gilmours Sound herankommt.


Aber auch hier finde ich, dass der letzte Kniff her von der Direktheit und ,,Cleaness" fehlt, oder liegt das einfach daran, dass der Sound auf der Bühne natürlich von Natur aus lauter und auch voluminöser ist?
Bei Gilmour ist der Sound meiner Meinung nach noch etwas direkter und fetter. Bei den Bendings am Anfang beispielsweise hört man bei Gilmour nicht so stark den Einfluss des Big-Muffs sondern nur diesen schönen cremigen und breiten Lead-Sound...
 
Zuletzt bearbeitet:
den Sound von David Gilmour in Pompeii 2016
Es gibt nicht "den" Sound. Bei den Stücken und selbst innerhalb der meisten Stücke kommen verschiedene Sounds vor. Und, dass die Sounds nicht nur von den Gitarren abhängen, zeigt sich daran, dass (auch) Gilmour nahezu identische Sounds mit verschiedenen Gitarren erzeugt (vergleiche Aufnahmen derselben Songs mit verschiedenen Gitarren!). Insofern haben alle Vorredner Recht, dass da einiges an Elektrik und Elektronik hinter der Gitarre im Signalweg ist.

Daneben wird der Sound aber auch von der Spielweise beeinflusst. Also schau Gilmour gut auf die Finger (wo er greift, wie er greift (fest, mit Kraft, schwach, ...). Das ist schriftlich schwer zu erklären und Videos gibt es dazu ja massenhaft, und keines ist das "Ei des Kolumbus". Viel anhören (und auch die Unterschiede heraushören), Viel anschauen und viel üben.

Letztlich einfach "viel lernen", z.B. was Deine Gitarre wirklich kann:





Ansonsten erspare ich mir weitere hier hin kopierte Links und verweise einfach darauf, bei youtube z.B. "gilmour sound" in die Suchleiste einzugeben ;)
 
Der "kürzeste" Weg zu diesem Sound:
- Strat, Bridge SC (CS 69)
- Hiwatt
- Distortion
- Compressor
- EQ
- Chorus
- Delay
- Reverb
 
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Der "kürzeste" Weg zu diesem Sound:
Kabel. Du hast die Kabel zwischen den Komponenten vergessen :ROFLMAO:

Ich glaube, dem Fragesteller nützt die Aufzählung der Komponenten und insbesondere Bodentreter nix. Er muss erst mal lernen, Sounds zu hören und zu verstehen, weil er sich sonst an den Knöpfchen und Reglern dumm und dämlich kurbelt. Und wie immer muss man da erst mal nur mit den Grundkomponenten "Gitarre und Amp") anfangen und dann Stück für Stück dazu packen und lernen und lernen, was jede Komponente kann und wie sie sich auswirkt. Bei den aufgezählten 6 Bodentretern (von denen es ja auch ganz verschiedene mit ganz verschiedenen "Fähigkeiten" und Soundauswirkungen gibt) bedeutet es viel Arbeit.

Der kürzere Weg ist da, wie immer, ein Modeller, zu dem man möglichst in irgend einer User-Gruppe dann direkt den Sound zum gewünschten Song in der gefragten Fassung bekommt (da sind dann Gitarre und Amp (fast) egal, weil der Modeller ja alles macht, also ginge auch Besenstil mit Saite à la Jack White im Intro von "It Might Get Loud" und alter Radio mit Lausprecher :ROFLMAO:).
 
Kabel. Du hast die Kabel zwischen den Komponenten vergessen :ROFLMAO:
Wie konnte ich nur auf die geschlossene Signal Kette vergessen? :D Danke für die wertvolle Ergänzung. :hat:

By the way: die einzige Möglichkeit um nach Gilmour zu klingen ist die, im Stil von Gilmour zu spielen! :opa:

Wenn das nicht geht nutzt die ganze Soundtüftelei nichts.

Good luck!
 
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Was mir bei Gilmour aufgefallen ist: Nachdem er dann vor 15 Jahren seine schwarze Strat wieder hervorgekramt hat wurde der Sound, speziell zu seiner Solo-Zeit wieder viel aggressiver und rauher. Das hört man - interessanterweise - bei den sehr alten 1977er Bootlegs auch ganz gut. Dazwischen ging es. Die Aufnahmen der Delicate Sound und der Pulse sind weicher, viel "Gain" und so. Die rote Strat klang aber anders, hatte auch diese anderen Pickups. Auf der Pompeii wurde es - jetzt nicht wertend gemeint: Quäkiger, rauher, kieksiger. Ich glaube nicht, dass es gut beim Publikum ankommt, wenn man das kopieren möchte - aber es gibt vielleicht ein paar Freiräume außerhalb des normalerweise runden, verzerrten Sounds.
 
Grund: typos und so
Trotz aller (richtigen) Hinweise auf die Spieltechnik:

Hast du mal versucht, den Blues Driver vor den Big Muff zu setzen? Das sollte die Klarheit der Töne noch einmal verbessern.

Ansonsten ist hier der Big Muff vielleicht auch zuviel des Guten. Ich würde mich mal nach einem Kompressor umschauen, der kann das Signal clean lassen und hebt die leisen Anteile hervor (Pinch Harmonics/Sustain). Die Zerre kann dann danach der Bluesdriver machen.

Ich habe mit den Kompressoren von Keeley (Compressor Plus, Compressor Mini) gute Erfahrungen gemacht, nicht zu teuer und sehr gut.
 
*edit (Vollzitat Vorpost)*
Bis jetzt habe ich nur ausprobiert, den Muff vor oder hinter das Me-80 zu hängen, wobei davor deutlich besser klingt, da die Töne nicht zu matschig klingen. Aber ich probiere nachher mal aus, wie es klingt, wenn ich den Blues Driver vor den Muff hänge, danke für den Tipp. Zu dem Thema Kompressor- da benutzte ich schon den aus dem Boss me-80, der gibt dem Ton schon ein bisschen Volumen beziehungsweise lässt ihn länger klingen, aber wenn ich mal in einem Laden bin, probiere ich auch mal andere aus :)

Hier mal ein Interview von bonedo mit Oliver Hartmann (Echoes) zum Thema Equipment und Gilmour-Sounds....
Danke, guck ich mir mal heute an;)

...Auf der Pompeii wurde es - jetzt nicht wertend gemeint: Quäkiger, rauher, kieksiger. Ich glaube nicht, dass es gut beim Publikum ankommt, wenn man das kopieren möchte - aber es gibt vielleicht ein paar Freiräume außerhalb des normalerweise runden, verzerrten Sounds.
Ich muss sagen, dass mir der Pompeii Sound (also sein Auftritt 2016) sehr gut gefällt, da er etwas moderner klingt, ist aber natürlich Geschmacksache. Mir gefällt einfach besonders dieser breite, fette, und trotzdem klare Solosound bei in any Tongue, aber du hast schon recht, sein Sound hat sich stark verändert...
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
war da nicht noch was mit dem "Gilmour Switch"?
 
war da nicht noch was mit dem "Gilmour Switch"?
Jo, ein Minischalter, der den Hals-PU der Strat zu jeder anderen am 5-Weg Schalter gewählten Kombination zuschaltet, also Neck und Bridge wie bei einer Tele oder alle 3 Pickups zusammen. Das dürfte aber nur ein Detail sein?
 
Bei Gilmour ist der Sound meiner Meinung nach noch etwas direkter und fetter.
Ich denke, dass der Gitarrist in dem von Dir verlinkten Video mehr auf den Strat Tone der Red-Strat-Ära steht. Er spielt ja auch eine rote Strat. :D Aber im Ernst, er hat die EMG SA PUs montiert, und wie @Axel.S. schon richtig bemerkt hat, klingen die EMGs mit dem EXG Guitar Expander für Bass & Höhenanhebung und dem SPC Presence Control für Mittenanhebung weicher und runder. Mit der Black Strat in den 70ern kommt man mit einem Fender CS 69 an der Bridge gut auf den direkteren und härteren Töne. Den aggressiven und rauheren Tone aus der Post-Floyd-Ära (wenn man das so sagen darf) würde ich mit Seymour Duncan SSL-5 an der Bridge umsetzen.

Prinzipiell finde ich eine Strat mit SC und eine Hiwatt Amp Simulation wichtiger als die exakten Effekte, man kriegt den Gilmour Sound auch ohne Big Muff gut hin, eine Gretsch mit HBs braucht dagegen mehr Umwege und Korrekturen der Original-Sound-Kette, um auf einen authentischen Sound zu kommen.

@Abernichtdoch: In diesem Fall tut der Switch nichts zur Sache, weil dieses Solo ohne Switch rein mit den Bridge PU gespielt wird. (Wobei Bridge + Neck auch sehr schön rockig klingen, die 3er Kombination klingt dagegen wunderbar stratig nasal - was man auch immer darunter verstehen mag :D, mir fällt nur gerade kein anderer Vergleich ein.)
 
Ich denke, dass...
Alles klar, aber effektmäßig bin ich doch mit einem Blues Driver, Big-Muff, Delay, Compressor und etwas Reverb schonmal richtig unterwegs, oder nicht? Auf der Seite Gilmourish.com steht das auch so in der Richtung für dieses Solo. Aber wahrscheinlich ist der vergleichsweise kleine Amp (,,nur" 15W) anders als die Hiwatt-Dinger nicht voluminös und natürlich auch nicht laut genug, da ich ja nur auf Zimmerlautstärke spielen kann... Dazu kommen die Humbuckers, die mit der Verzerrung natürlich anders reagieren als der Bridge-Pickup einer Strat. Ich habe das Gefühl, dass die Zerre des Muff in Verbindung mit den Humbuckern zwar sehr warm, aber auch relativ stark einsetzt, vor allem bei Intervallen/Chords. Bei Gilmour ist zwar auch ein Anstieg der Zerre bei Intervallen hörbar, aber ich finde, dass man bei ihm noch gut die einzelnen Töne hören kann. Auch am Ende des Solos wenn er den vollen Fm-Akkord spielt, ist das natürlich schon eine amtliche Verzerrung, aber dennoch in bestimmter Weise auch noch ein ,,klarer" Sound, wenn ihr versteht, was ich meine;)
 
Grund: Vollzitat reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
effektmäßig bin ich doch mit einem Blues Driver, Big-Muff, Delay, Compressor und etwas Reverb schonmal richtig unterwegs, oder nicht?
Da gibt es nichts auszusetzen, aber wie gesagt, wenn Du keine Strat mit SC an der Bridge und keine Hiwatt Emulation hast, kommst Du mit diesen Effekten alleine auch nicht genau hin. Wie Du das kompensieren kannst, ist jetzt die Herausforderung.
ist das natürlich schon eine amtliche Verzerrung, aber dennoch in bestimmter Weise auch noch ein ,,klarer" Sound
Da würde ich meinen, dass es an den HBs liegt. Mit HBs bekommt man nicht so einen klaren Tone wie mit SCs hin. (Das ist ja auch der Grund, warum viele einen splittbaren HB verbauen.)
 
Der "kürzeste" Weg zu diesem Sound:
- Strat, Bridge SC (CS 69)
- Hiwatt
- Distortion
- Compressor
- EQ
- Chorus
- Delay
- Reverb

effektmäßig bin ich doch mit einem Blues Driver, Big-Muff, Delay, Compressor und etwas Reverb schonmal richtig unterwegs, oder nicht?

Warum in diesem Fall nicht gleich ein Modeller Gerät mit einem passenden Preset Sound verwenden?
Das würde das Annähern an den gesuchten Sound meines Erachtens doch deutlich vereinfachen. :)
Die Gitarre mit der passenden Grundcharakterisik / PUs natürlich vorausgesetzt.

Oder ist es Dir wichtig, das vorhandene Equipment möglichst anzunähern? :)
 

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